Ingeborg Ruthe, studierte in Leipzig Journalistik und in Berlin Kunstgeschichte, arbeitet seit 1992 im Feuilleton der Berliner Zeitung als Kunstkritikerin.

Andreas Mühes sorgsam konzipierte und inszenierte Bildkompositionen verraten immer eine gewisse Verwandtschaft zu Schauspiel, Bühne, Film. Das erschließt sich unter anderem aus Mühes Biografie: Sein Vater war der bekannte, früh verstorbene Schauspieler <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/ulrich-muehe">Ulrich Mühe</a>, (Oscarpreisträger mit dem Donnersmarck-Film „Das Leben der Anderen“, 2006). Seine Mutter ist die renommierte Theaterintendantin Annegret Hahn. Sein Bruder Konrad ist Bildhauer, die Halbschwester aus der zweiten Ehe des Vaters ist <a href="https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/anna-maria-muhe-gibt-ihr-theaterdebut-li.341182">Anna Maria Mühe</a>, eine bekannte Schauspielerin.

Der Berliner Andreas Mühe erzählt uns fortan alle zwei Wochen in der Wochenendausgabe der Berliner Zeitung von seinem Blick auf die Welt. Ergänzt wird jedes Bild durch einen Text seiner Frau Kristina Schrei.

16:9

Der Fotokünstler Andreas Mühe: Provokante Inszenierungen mit „Pathos als Distanz“

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Zwischen Oder und Spree: Auf dem Hof einer ungewöhnlichen Künstlerdynastie

Auf dem Hof einer ungewöhnlichen Künstlerdynastie

Der Golem-Hof nahe der Bundesstraße B1 war einst ein Rittergut zwischen den heutigen Landkreisen Märkisch Oderland und Oder-Spree. Tomas Grzimek und seine Frau Sabine Heller könnten die Historie ihres Domizils im Schlaf erzählen. Als Zeitreise. Ritter Strantz zu Sieversdorf hat wohl anno 1391 nicht geahnt, dass sein Besitz und der seiner Nachkommen über  vier Jahrhunderte  im frühen 21. Jahrhundert ein Kunst-Refugium sein würde. Benannt nach dem mythischen Golem, jener ungeschlachten Mensch-Gestalt, die Rabbi Löw dereinst aus Lehm geformt haben soll.

Tomas Grzimek und Sabine Heller haben ein verfallenes Rittergut in ein Zentrum für Kunst vergwandelt. Ein Besuch im Brandenburger Golem-Hof, wo man ein herrlich entspanntes Wochenende verbringen kann.

Brandenburg

Wohnen

Da hängen sie, sorgsam gereiht oder zu Patchwork gefügt: farbige und schwarz-weiße Blätter einer Kunstzeitschrift, Made in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/ddr">DDR</a>: Entwerter/Oder. Die <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/regine-hildebrandt">Regine-Hildebrandt</a>-Galerie des Berliner Willy-Brandt-Hauses ist ihr Domizil bis April nächsten Jahres. Gut sichtbar gepinnt unter Plexiglas-Scheiben hat ihr Verleger Uwe Warnke sie sinnfällig  einzeln aus  der Zeitschriften-Buchbindung gelöst: Blatt für Blatt ein originales Kunstwerk. Blatt für Blatt eine intellektuelle Subversion aus expressiven,  satirischen, geometrischen, abstrakt verspielten Bildern und oft dadaistischen, aber auch lyrischen Texten.

Eine Ausstellung im Willy-Brandt-Haus erzählt über die subversive Künstler-Zeitschrift Entwerter/Oder. Ständig war sie von der Stasi observiert.

Schau im Willy-Brandt-Haus: Illegal in der DDR – die Künstlerzeitschrift Entwerter/Oder

B+ plus

Politik

Gustav Klimts Bilder, allen voran seine „Goldene Periode“, feiern die weibliche Schönheit, inspiriert von der Natur. Über die Flächen spannen sich Blattgold-Mosaike, florale Motive, Ornamente. Alles scheint zu fließen – lebendig, traumartig, symbolisch.

Sensationsversteigerung bei Sotheby’s: 236,4 Millionen Dollar für Wiener Jugendstil-Star Gustav Klimt. Auch das Gold-Klo des Kunst-Provokateurs Cattelan wechselte den Besitzer.

236,4 Millionen Dollar: Bei Klimt ist alles Gold, was glänzt

Mehr als 50 Werke zeitgenössischer Kunst – darunter von Leiko Ikemura, Alicja Kwade, Santiago Sierra, Olaf Holzapfel, Isa Melsheimer und Amélie von Heydebreck – füllen das Schiff der Matthäuskirche am Kulturforum. Übernächsten Samstag werden sie alle versteigert für den besten Zweck, den es gibt: als Hilfe für Menschen in Not, für Geflüchtete, für Ukrainer im  bevorstehenden  vierten Kriegswinter seit Putins Überfall am 24. Februar 2022.

Die Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz lädt zur 30. Versteigerung von Kunst für Menschen in Not. Schirmherrin ist Schauspielerin Margarita Broich.

Kunstauktion Winterhilfe für Kriegsgeflüchtete in St. Matthäus am Kulturforum

Jetzt singt auch Monopol dem Maler <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/gerhard-richter">Gerhard Richter</a>, weltweit der „Picasso der Spätmoderne“, das Loblied. So wie seit 22 Jahren schon die wertkonservativen Instanzen Kunstkompass und Capital im alljährlichen Ranking: Der aus Dresden stammende, 1961, kurz vor dem Mauerbau, in den Westen geflüchtete, in Köln lebende, nunmehr 93-jährige Richter gilt nun unisono als unumschränkte Nummer eins der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten des Kunstbetriebs.

Anders als sonst wählte die nie dem Mainstream folgende Jury des Berliner Kunstmagazins Monopol den Maler zur Nummer eins. Richter gilt nun unisono als einflussreichste Persönlichkeit des Kunstbetriebs.

Monopol-Top-Ten 2025: Gerhard Richter an der Weltspitze

Kunst

Köln

Dieser seltsame Name für eine neu entdeckte Spinnenart ist ein Ehrentitel: Heteropoda saracenoi. Einer der berühmtesten Arachnologen der Welt, der Spinnenforscher Peter Jäger, benannte eine von ihm neu beschriebene Spezies nach dem Künstler Tomás Saraceno. Und der in Berlin lebende <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/argentinien">Argentinier</a> gab die Würdigung sofort weiter an sein gerade geborenes Töchterchen. Ob die Kleine später auf väterlichen Wegen der Arachnida (Spinnentiere) wandeln wird, wer weiß?

Tomás Saraceno ist berühmt für seine Kunsterkundungen der Spinnentiere und des knapper werdenden Lebensstoffs Wasser. Eine Berliner Ausstellung während des Weltklimagipfels

Kein Fall für Arachnophobiker: Bei Tomás Saraceno, dem „Spinnenflüsterer“ aus Tucuman

100 Kilo Gold, 18 Karat, Materialwert bis zu 2,5 Millionen US-Dollar. Mit diesen Parametern stand 2016 ein goldenes Klo (benutzbar) in einem sofort belagerten Stillen Örtchen im fünften Geschoss des Solomon R. Guggenheim Museum <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/new-york">New York</a>. Es war den davor Schlange stehenden Besuchern offensichtlich ein dringliches Bedürfnis, in das glänzende Becken namens „America“ zu pieseln beziehungsweise zu kacken.

Kommenden Dienstag wird bei Sotheby’s New York Maurizio Cattelans „America“ versteigert. US-Präsident Trump wollte es nicht. Das sind die erstaunlichen Fakten hinter dem Luxus-Lokus.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt: Ein Klo kommt unter den Hammer – Donald Trump wollte es nicht haben

Donald Trump

Archive sind Fundgruben. Die <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/berliner-akademie-der-kuenste">Akademie der Künste</a> Berlin hat diese in Hülle und Fülle von Persönlichkeiten der  Kultur- und Kunstgeschichte, die einst Ordentliches oder Korrespondierendes Mitglied des Gremiums waren. Sie zu ergründen, zu ordnen, das braucht Zeit, Geduld, Liebe. Dann offenbart sich nicht selten Unerwartetes. Verblüffend, dass auch das Archiv des Sängers, Schauspielers und  schwarzen <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/usa">US</a>-Bürgerrechtlers Paul Robeson, geboren 1898 in Princeton, New Jersey, und in der McCarthy-Ära  drangsaliert, 1976 in Philadelphia gestorben, der AdK gehört!

Die Akademie der Künste besitzt, hütet und zeigt nun das in der DDR gegründete Archiv des US-Sängers und Bürgerrechtlers Paul Robeson und dessen Frau Eslanda.

Ein Amerikaner in Berlin: Warum Paul Robeson, die „schwarze Stimme Amerikas“, in der DDR eine Ikone war

Musik

Sport

London

<a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/kaethe-kollwitz">Käthe Kollwitz</a>. Wohl kein Name einer Künstlerin des 20. Jahrhunderts ist derart eng mit <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/berlin">Berlin</a> verschmolzen. Hier wollte die 1867 in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/koenigsberg">Königsberg</a> Geborene „wirken in dieser Zeit, in der die Menschen so ratlos und hilfsbedürftig sind“. Das war ihr 1922 ins Tagebuch geschriebenes Lebensmotto; blieb es bis zum Tode 16 Tage vor Kriegsende 1945. Da hat die von den <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/nationalsozialismus">Nazis</a> als „entartete“ Künstlerin stigmatisierte, gleichsam in der inneren Emigration, nur noch die Wolken betrachtet von ihrer Kammer auf dem Rüdenhof des Wasserschlosses auf den Moritzburger Teichen nahe <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/dresden">Dresden</a> aus. Unten, in den Schilfgürteln, hatte 1905 die Furore-Laufbahn der Brücke-Expressionisten begonnen.

Im Charlottenburger Käthe-Kollwitz-Museum sind hier noch nie gezeigte Blätter der Berliner Jahrhundertkünstlerin zu sehen. Warum das so großartig ist.

Käthe Kollwitz und ihre pure „Wahrheit der fünf Sinne“: Keine Gefühlslage war dieser Zeichnerin fremd

„Vision. Provokation. Dada.“ Das sind Schlagworte für die Kunst des Raoul Hausmann, dem die Berlinische Galerie eine packende Ausstellung widmet. Die 200 Werke stammen aus der eigenen Sammlung, dazu kamen Leihgaben aus dem Musée de la Haute-Vienne Château de Rochechouart, Besitzer des Hausmann-Spätwerks, und auch aus dem New Yorker <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/museum-of-modern-art">MoMA</a>.

Berlin hatte vor 100 Jahren einen „Dadasophen“. Der Künstler Raoul Hausmann verharrte indes nie bei einem Stil. Zu erleben in der Berlinische Galerie.

Wie man den deutschen Spießer ärgert: Der Avantgardist Raoul Hausmann in der Berlinischen Galerie

Dieser Maler nimmt mir den Wind aus den (Wort-)Segeln. Denn Uwe Kowski sagt, auf seinen Bildern solle „passieren, was nicht verbal funktioniert“. Damit meint er aber nicht meine oder unsere Interpretationen als Betrachter. Er will nur sagen, dass das Verbale für ihn selbst nicht funktioniert, er nimmt sich nicht vor, zu malen, was er sich ausdenkt. Er lässt es „passieren“ und gibt dem „Passierten“ nur kryptische Titel aus Zahlen, Uhrzeiten vielleicht.

Uwe Kowski kam aus der Leipziger Schule. Jetzt malt der Wahlberliner in der Prignitz. Die neuen Bilder hängen bei Eigen + Art.

Uwe Kowski bei Eigen + Art: „Ich hab’ ungefähr eine Idee, weiß nur nicht, wohin die mich führt“

Die 14. Ausgabe der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/biennale">Berlin Biennale</a> im übernächsten Jahr liegt in den Händen eines Ukrainers. Am Mittwoch teilte die internationale Findungskommission den Namen mit: Vasyl Cherepanyn, geboren 1980 in Iwano-Frankiwsk. Der Philosoph ist Mitbegründer und Leiter des Visual Culture Research Center (VCRC) in Kiew, das unter anderem die Kyiv Biennale organisiert. Er wirkte auch maßgeblich an der Biennale Warschau und in Instanzen wie dem Stroom Den Haag und de Rijksakademie Amsterdam mit.

Der Kiewer Philosoph Vasyl Cherepanyn wird künstlerischer Chef der 14. Berlin Biennale im Sommer 2027. Er will seine Erfahrungen aus der Ukraine einbringen.

Berlin Biennale beruft ukrainischen Kurator: Vasyl Cherepanyn

Ukraine

Europa

Die Jury hat gesprochen: Der begehrte Preis der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/nationalgalerie">Nationalgalerie</a> 2026 geht an den italienischen Kunst-Provokateur Maurizio Cattelan. Eine Weltberühmtheit, die auch in Berlin Spuren hinterließ: zum Beispiel 2006 als unerschrockener, subversiver Mit-Impresario der 4. Berlin Biennale der Kunst.

Der weltberühmte italienische Kunst-Provokateur Maurizio Cattelan hat auch in Berlin Spuren hinterlassen. Zuletzt sorgte er für Kunstmarktfurore mit an die Wand geklebtem Obst.

Ein Ketzer aus Padua: Maurizio Cattelan bekommt den Preis der Nationalgalerie 2026

Seit Tagen hört und liest man wieder vermehrt ihren Namen: Nofretete, die Königin vom Nil, die Mona Lisa der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/museumsinsel">Berliner Museumsinsel</a>. Wie oft schon wird seit langer Zeit, doch nie offiziell, die Rückgabe der Schönen als ägyptisches Nationalheiligtum verlangt. Und immer wieder, auch zu den – zum gegebenen Anlass erwartbaren – neuerlichen Forderungen, kommt aus der Stiftung Preußischer Kulturbesitz die gelassene Antwort: Die Dame werde nicht reisen.

Inoffizielle Rückforderungen begleiten die bombastische Einweihung des Grand Egyptian Museum nahe der Pyramiden von Gizeh.

Mona Lisa der Berliner Museumsinsel: Nofretete ist Welterbe, nicht nur Nationalheiligtum

Ausstellungserlebnis

Vermutlich liebte der mecklenburgische Herzog Johann Albrecht I. anno 1576 das Rätselhafte. Hätte er wohl sonst seiner Wandtäfelung im Schweriner Schloss neben all den lebensgroß gemalten exotischen Tieren das Einhorn hinzugefügt? Ein Wesen, das noch kein Irdischer je zu Gesicht bekam?

Potsdams Museum Barberini spürt mit faszinierenden Kunstwerken aus aller Welt einem Phantom nach. Auch mit ironischer Note.

Mythos, Fabel, Aberglaube: Das Einhorn und der arktische Narwal

China

Gesundheit & Wohlbefinden

Diese Ausstellung werde sich, das prophezeien Leute vom Fach, „im Stadtbewusstsein erst in den nächsten Wochen so richtig entfalten“. Nun, das war schon am Tag nach der überfüllten Vernissage zu erleben: Fast eine Stunde  Schlangestehen bis zu den Buchsbaumbüschen vor der Alten Nationalgalerie, geduldig wartende Grauköpfe mit Jahreskarten, Studenten und junge Paare drängten zur Tür.

Sensationell: Erstmals ist die schillernde, private Scharf-Collection in der Alten Nationalgalerie zu sehen. Nur die zeitgenössische Kunst stört ein bisschen.

Alte Nationalgalerie: Schlangestehen für Goya und die Franzosen um 1900

Vor genau zehn Jahren gab es im Mies-van-der-Rohe-Bau die Erstausgabe des „Festivals of Future Nows“. Damals, es war vor der Generalsanierung der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/nationalgalerie">Neuen Nationalgalerie</a>, schloss der in Berlin arbeitende isländisch-dänische Künstler <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/olafur-eliasson">Ólafur Elíasson</a> im Innen- und Außenraum des Museums seinen „Modellstudiengang Institut für Raumexperimente“ an der UdK ab, im Team zusammen mit Eric Ellingsen und Christina Werner.

Die Neue Nationalgalerie und Ólafur Elíassons „Raumlabor“ laden eintrittsfrei zum „Festival of Future Nows 2025“. Warum sich das so sehr lohnt vorbeizuschauen.

„Festival of Future Nows 2025“: Drei Tage gratis im Mies-Tempel mit experimenteller Kunst

Spaniens Museen und Kunstsammler waren in Aufruhr, <a href="https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/kunst/wo-ist-picassos-stillleben-mit-gitarre-li.10001341">die Polizei fahndete fieberhaft</a>: Nach dem 10. Oktober, dem Tag, an dem der  Verlust entdeckt und Anzeige erstattet wurde, erfuhren die internationalen Medien, dass ein kleines Picasso-Stillleben, auf dem Transport aus der spanischen Hauptstadt nach Granada abhandengekommen war. Die kurz darauf eröffnete Gemäldeausstellung der Andalusischen Caja-Stiftung musste ohne die mindestens 600.000 Euro werte Kostbarkeit eines privaten Madrider Sammlers auskommen. Nun ist es wieder aufgetaucht, wie der spanische Rundfunk meldet. Wo genau das Bild gefunden wurde und was da überhaupt passiert war – darüber schweigen die Behörden.

Auf ominöse Weise tauchte das auf dem Transport vom Madrid nach Granada abhanden gekommene „Stillleben mit Gitarre“ wieder auf. Die Polizei schweigt zu den Hintergründen.

Verschwundenes Picasso-Gemälde „Stillleben mit Gitarre“ ist wieder da

Ausland

Sie schafft es immer wieder, seit Jahren schon und immer packender, die Magie des Beiläufigen, nicht gleich Erklärbaren auf ihre Bilder zu bannen: <a href="https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/kunst/fotografin-maria-sewcz-bildband-jetzt-berlin-zeigt-eine-stadt-im-wandel-li.2179898">Maria Sewcz</a>, geboren 1960 in Schwerin, aufgewachsen in Rostock, Absolventin  der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Ihre Lehrer waren <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/arno-fischer">Arno Fischer</a> und später Timm Rautert, bei ihm war sie Meisterschülerin. Ihre Diplomarbeit besteht aus einem Portfolio aus 35 Schwarz-Weiß-Fotos von Ost-Berlin, eine so desillusionierte wie spröd-poetische Bilderzählung, erschienen als Buch. Seither nennt man sie „Berlin-Chronistin“. Sie verneint es nicht.

Die Berliner Fotografin Maria Sewcz recherchierte ihre Familiengeschichte. Das Ergebnis ist im Haus am Kleistpark zu sehen. Und im U-Bahnhof Schillingstraße hängen ihre Motive der Karl-Marx Allee.

Erinnerungen und das, „was übrig bleibt“ in Maria Sewcz’ Fotografie

Schöneberg

Ausstellungen in Berlin

Am frühen Morgen des 24. Oktober 1975 wurde die von der Weltpolitik eher abgeschiedene Inselwelt des nordischen Staates Island eine völlig andere. Dem weiblichen Teil der damals nur 270.000 Einwohner (heute sind es 400.000) reichte es endgültig, von Männern abhängig zu sein und bevormundet zu werden, im  wachsenden Wohlstand des Inselstaates nur als perfekte Hausfrauchen oder um 25 Prozent schlechter entlohnten den gleichen Berufen zu funktionieren.

Heute vor 50 Jahren erzwangen Frauen auf der nordischen Insel unwiderruflich die Gleichstellung.

Streik der Frauen: Als Islands „Rotstrümpfe“ das Patriarchat besiegten

Künstler  sind Suchende, oft gleichsam auch Forschende. Und Mahner. Die in Berlin mit Doppelpass lebende Südkoreanerin Jeewi Lee, 1987 in Seoul geboren, schafft seit Jahren Werke, in denen sie auf sinnliche Weise Kunst, Wissenschaft und Technik vereint und so mehr Nachhaltigkeit anmahnt. Dafür wurde ihr  am heutigen 23. Oktober der begehrte <a href="https://berlinischegalerie.de/berlinische-galerie/kunstpreise/gasag-kunstpreis/">Kunstpreis der Gasag AG 2026</a> zugesprochen. Das Unternehmen fördert seit 15 Jahren in Kooperation mit dem Landesmuseum Berlinische Galerie künstlerische Positionen mit besagtem Aspekt.

Die begehrte Merite wird von der Berlinischen Galerie verliehen. Ausgezeichnet werden Werke an der Schnittstelle zu Wissenschaft und Technik.

Deutsch-Koreanerin Jeewi Lee erhält den GASAG-Kunstpreis 2026

Kurioses hört man dieser Tage von den Stollenbäckern in der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/erzgebirge">erzgebirgischen</a> Backwaren-Handwerk GmbH Annaberg-Buchholz, wo jedes Jahr rund 200.000 Butterstollen die Öfen verlassen. Für die heimischen Läden und für den Rest der Welt.

Das traditionelle erzgebirgische Weihnachtsgebäck reift unter Tage im alten Silbererz-Schacht. Diese Idee hatten die Annaberger Bäcker selbst.

Erzgebirge: In Annaberg gibt’s zu Weihnachten angeheiterte Christkind-Butterstollen

Food

Tagelang wurde die Hiobsbotschaft verschwiegen. Nun aber gibt die spanische Polizei über die andalusische Regionalzeitung Ideal bekannt, dass nach einem Kunsttransport von Madrid nach Granada das Picasso-Gemälde „Stillleben mit Gitarre“ von 1919 spurlos verschwunden ist. Nach dem Auspacken im Kulturzentrum der <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.cajagranadafundacion.es/">Cajagranada-Stiftung</a>, die eine hochkarätige Gemäldeschau mit Exponaten aus bedeutenden Madrider Privatsammlungen ausrichtet, war die Kiste mit dem kleinformatigen Werk nicht mehr da. Das Fehlen wurde im Lagerraum nach dem 3. Oktober bemerkt, seither  läuft eine fieberhafte Suche, bislang ergebnislos.

Wie erst jetzt bekannt wurde, verschwand das Meisterwerk des Jahrhundertmalers spurlos nach dem Transport von Madrid nach Granada. Die Fahnder halten sich noch bedeckt.

Fieberhafte Suche: Wo ist Picassos „Stillleben mit Gitarre“?

Der rote Rochlitzer Porphyr im kleinen Park an der Rosenstraße in Mitte, da, wo einst die erste Synagoge Berlins gestanden hat, leuchtet viel heller unter den noch dicht belaubten Bäumen. Restauratoren haben den sechsteiligen „Block der Frauen“ der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/judentum">jüdischen</a> <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/ostberlin">Ost-Berliner</a> Bildhauerin Ingeborg Hunzinger mit heißem Wasser gereinigt. Gröberes kommt nicht infrage  für das Tuff-Gestein, weder Sandstrahl noch Chemie.

Die jüdische Bildhauerin Ingeborg Hunzinger schlug den „Block der Frauen“ zu DDR-Zeit aus dem Stein. Kollwitz-Preisträgerin Maria Eichhorn und AdK engagieren sich für die Restaurierung.

Ingeborg Ruthe