Spanien

Raub oder Schlamperei? Der verschwundene Picasso ist wieder da

Auf ominöse Weise tauchte das auf dem Transport vom Madrid nach Granada abhanden gekommene „Stillleben mit Gitarre“ wieder auf. Die Polizei schweigt zu den Hintergründen.

Glückliches Ende: Die spanische Polizei hat das verloren geglaubte Gemälde Picassos sichergestellt: Es ist offensichtlich unbeschädigt
Glückliches Ende: Die spanische Polizei hat das verloren geglaubte Gemälde Picassos sichergestellt: Es ist offensichtlich unbeschädigtSpanish National Police Corps/imago

Spaniens Museen und Kunstsammler waren in Aufruhr, die Polizei fahndete fieberhaft: Nach dem 10. Oktober, dem Tag, an dem der Verlust entdeckt und Anzeige erstattet wurde, erfuhren die internationalen Medien, dass ein kleines Picasso-Stillleben, auf dem Transport aus der spanischen Hauptstadt nach Granada abhandengekommen war. Die kurz darauf eröffnete Gemäldeausstellung der Andalusischen Caja-Stiftung musste ohne die mindestens 600.000 Euro werte Kostbarkeit eines privaten Madrider Sammlers auskommen. Nun ist es wieder aufgetaucht, wie der spanische Rundfunk meldet. Wo genau das Bild gefunden wurde und was da überhaupt passiert war – darüber schweigen die Behörden.

Interpol war eingeschaltet, das Werk auf der globalen Datenbank für gestohlene Kunst registriert. Die Kiste mit dem Gemälde wurde durch Forensiker auf der Plattform X gepostet. Nur soviel gibt die Polizei preis: Das Picasso-Gemälde könnte sich womöglich gar nicht im Transportauto nach Granada befunden haben, denn dort habe man statt 58 Kisten nur 57 mit dem Scanner gezählt. Dieses ominöse Verschwinden und Wiederauftauchen gibt natürlich Stoff für wilde Spekulationen. War es ein Kriminalfall oder nur ein obskures Versehen, gar eine veritable Schlamperei? Wir werden es wohl erst erfahren, wenn das Rätsel gelöst ist.

Spurlos verschwunden: Picassos „Stillleben mit Gitarre“ aus dem Jahr 1919
Spurlos verschwunden: Picassos „Stillleben mit Gitarre“ aus dem Jahr 1919IDEAL/VG BIldkunst 2025