Kunst

Berlin Biennale beruft ukrainischen Kurator: Vasyl Cherepanyn

Der Kiewer Philosoph Vasyl Cherepanyn wird künstlerischer Chef der 14. Berlin Biennale im Sommer 2027. Er will seine Erfahrungen aus der Ukraine einbringen.

Berufen als Kurator der 14. Berlin Biennale: Vasyl Cherepanyn aus Kiew
Berufen als Kurator der 14. Berlin Biennale: Vasyl Cherepanyn aus KiewBerlin Biennale/Diana Pfammatter

Die 14. Ausgabe der Berlin Biennale im übernächsten Jahr liegt in den Händen eines Ukrainers. Am Mittwoch teilte die internationale Findungskommission den Namen mit: Vasyl Cherepanyn, geboren 1980 in Iwano-Frankiwsk. Der Philosoph ist Mitbegründer und Leiter des Visual Culture Research Center (VCRC) in Kiew, das unter anderem die Kyiv Biennale organisiert. Er wirkte auch maßgeblich an der Biennale Warschau und in Instanzen wie dem Stroom Den Haag und de Rijksakademie Amsterdam mit.

Seine Arbeit bewegt sich an der Schnittstelle von Kunst, Philosophie und politischem Aktivismus. Schwerpunkt sind die gesellschaftlichen Veränderungen in Osteuropa nach dem Ende der Sowjetunion und Fragen kultureller Öffentlichkeit in Europa auch durch den im Februar 2026 ins vierte Jahr gehenden Aggressionskrieg Putins gegen sein Heimatland.

Cherepanyn reagiert auf die große Aufgabe freudig und entschlossen: Die Berlin Biennale zu kuratieren, bedeute für ihn, „sich voll und ganz der ästhetischen und sozialen Wirkmacht der Kunst und deren Vermittlung innerhalb der Stadt und deren Bewohner zu widmen“. Er werde seine Erfahrungen aus der Arbeit in der Ukraine einbringen – „gerade jetzt, da uns der koloniale Krieg Russlands in ganz Europa mit den drängendsten Fragen unserer Zeit konfrontiert“.