Alice v. Lenthe studierte Politik, Philosophie und Wirtschaftswissenschaften in Utrecht und Lissabon. Sie war bis April 2025 Volontärin bei der Berliner Zeitung.

Als er für ein Foto vor der Tür seines Büros steht, in einer Querstraße der Hermannstraße in Berlin-<a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/neukoelln">Neukölln</a>, halten Leute an, um zu gratulieren. Als er in seinem Büro sitzt, um mit der Berliner Zeitung zu sprechen, kommen Männer herein, auch sie wollen Ferat Koçak beglückwünschen. Der 45-Jährige ist am Sonntag in seinem Heimatbezirk für die <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/die-linke">Linke</a> direkt in den Bundestag gewählt worden. Zur Freude im Kiez kam die Kritik in den Medien: Koçak sei ein Linksradikaler, grenze sich nicht genug von <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/antisemitismus">Antisemitismus</a> ab.

Er gilt als Anmelder von Palästina-Demos und als radikaler Linker. Im Interview äußert sich Ferat Koçak, Linke-Wahlsieger aus Neukölln, zu den Vorwürfen und spricht über seine Pläne.

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Linker Wahlsieger in Neukölln: Ferat Koçak über Antisemitismusvorwürfe

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In der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/linienstrasse-in-mitte-die-zarte-schwester-der-torstrasse-li.2307976">Linienstraße</a> 100 in Mitte klingelt das Telefon. Heidrun Klinkmann erhebt sich aus ihrem Sessel und läuft los. Durch Bücherregale, an denen Kreuze hängen, vorbei an Engelsfigürchen und Rosenkränzen. Sie ist achtzig Jahre alt und greift zum Hörer.

Die Geschichte des Sonnenhauses und ihrer Familie begann mit einem eigensinnigen Großvater - noch heute werden neben Büchern Krippen und Kreuze verkauft

16:9

Hundert Jahre Sonnenhaus in Berlin-Mitte: Wie eine katholische Buchhandlung Weltkrieg, DDR und Wende überlebte

Berlin

Alle Jahre Wieder

Heiligabend

Seit dieser Woche laufen die&nbsp;Aktionswochen gegen <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/rassismus">Rassismus</a> im Bezirk <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/charlottenburg-wilmersdorf">Charlottenburg-Wilmersdorf</a>&nbsp;– und schon gibt es eine politische Debatte um eine der vielen Veranstaltungen. Sie passt in die Auseinandersetzung um die Finanzierung von NGOs oder politisch aktiven Vereinen. Seit vielen Jahren wettert die AfD gegen die öffentliche Finanzierung von aus ihrer Sicht linken Vereinen mit staatlichem Geld. Kurz nach der Neuwahl ist auch die CDU in diese Richtung eingeschwenkt, mit einer kleinen Anfrage im Bundestag. Die Partei hat eine „politische Neutralität“ von staatlich mitfinanzierten Organisationen fordert.

Das machte ein Verein in Charlottenburg-Wilmersdorf in den Aktionswochen gegen Rassismus. Nun der Vorwurf: Der Verein wird öffentlich gefördert und muss politisch neutral sein.

Dürfen AfD-Politiker einfach von einem dekolonialen Stadtrundgang ausgeschlossen werden?

Charlottenburg-Wilmersdorf

Rassismus

Seit Tagen kursieren im Netz mehrere Videos vom Frauentag: Auf einem schlagen Polizisten Demonstranten mehrfach mit der Faust ins Gesicht. Ein anderes zeigt eine Frau, die scheinbar bewusstlos ist und von Beamten über den Boden geschleift wird. In einer weiteren Sequenz kniet dieselbe Frau regungslos auf dem Boden, ein Beamter drückt ihren Kopf, nach unten in sein Genital und brüllt sie an, keinen weiteren Widerstand zu leisten. Demonstranten werfen den Beamten außerdem vor, <a target="_blank" href="https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/nachdreh-polizeigewalt-am-frauentag-li.2305761">ihnen absichtlich an die Brüste gefasst zu haben.</a>

Der investigative Journalist im Gespräch über sexualisierte Polizeigewalt in Berlin, Vertuschungen bei der Aufarbeitung und das  „Opfernarrativ“ der Polizei.

Mohamed Amjahid: „Die Polizei hat in Berlin Carte blanche, draufzuhauen“

Polizei

Berliner Senat

Seit dem Wochenende kursiert in den sozialen Medien ein Video, das am vergangenen Sonnabend, dem internationalen Frauentag, in Berlin aufgenommen worden sein soll. Es zeigt, wie Polizeibeamte und Demonstranten, viele mit&nbsp;Palästinensertüchern&nbsp;und Palästina-Flaggen, aneinandergeraten. Die Beamten schlagen mehrfach gegen die Oberkörper, auf die Köpfe und in die Gesichter der meist weiblichen Demonstranten. Diese haben die Arme untergehakt und versuchen sich gegen die Angriffe zu schützen. Das Video wirft Fragen zu unverhältnismäßiger Polizeigewalt auf.

Videos zeigen, wie Polizisten Demonstranten ins Gesicht schlagen. Sie sollen sie außerdem „begrapscht“ haben, sagen propalästinensische Gruppen. Die Polizei spricht ihrerseits von Angriffen auf Einsatzkräfte.

„Absichtlich an die Brüste gegriffen“ – Vorwürfe wegen Polizeigewalt am Frauentag in Berlin

An <a href="https://www.berliner-zeitung.de/news/hubert-aiwanger-freie-waehler-mit-direktmandaten-in-den-bundestag-li.2272488">Hubert Aiwanger</a> könnte das geplante Schuldenpaket einer möglichen schwarz-roten Koalition auf Bundesebene scheitern. Aiwanger ist Chef der Freien Wähler, die Juniorpartner der CSU in der bayerischen Landesregierung sind. Und diese braucht es, um die nötige Zweidrittelmehrheit sowohl für das 500 Milliarden Euro umfassende Sondervermögen für Infrastruktur und Wirtschaft als auch für die Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben im Bundesrat zu erreichen. Das gigantische Schuldenpaket soll noch in der alten Zusammensetzung des Bundestags in den kommenden Wochen verabschiedet werden. Als letzten Schritt bedarf es dann der Zustimmung des Bundesrates – hier kommen die Freien Wähler ins Spiel. Sollte <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/friedrich-merz">Friedrich Merz</a> schon an diesem Projekt scheitern, könnte dies das gesamte Koalitionsvorhaben aus Union und Sozialdemokraten gefährden.

Ohne die Stimmen der Bayern gibt es im Bundesrat keine Mehrheit für neue Schulden. Hubert Aiwanger hielt diese am Mittwoch noch für „Wählertäuschung“. Jetzt klingt er plötzlich anders.

Freie Wähler könnten das Sondervermögen platzen lassen: Hat Aiwanger nun seine Meinung geändert?

Es bringt nichts, in Hoffnungslosigkeit zu versinken. Auch wenn die politische Lage Feministinnen derzeit allen Anlass dazu bietet. Mit <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/donald-trump">Donald Trump</a> sitzt wieder der Mann im Oval Office, dem Frauen mehrfach sexuelle Belästigung vorwarfen, der im Sound des Locker Room mit ebenjenen Übergriffen prahlt („grab them by the pussy“) und der einen offenen Feldzug gegen feministische Errungenschaften führt. Allem, was als „woke Ideologie“ gilt, wird dabei der Krieg erklärt: Das Grundrecht auf Abtreibung in den USA kippte durch Richter des Supreme Court, die er ernannt hatte. In den letzten Wochen verabschiedete er ein Dekret nach dem anderen, um Diversitätsvorschriften abzuschaffen, Transpersonen aus der Armee zu schmeißen und geschlechtsangleichende Operationen für Jugendliche zu verbieten.

Für den Feminismus sieht es derzeit nicht sehr rosig aus. Auch politisch ist in den nächsten Jahren keine Besserung in Sicht. Was trotzdem Mut zum Weiterkämpfen macht.

Wutrede zum Frauentag: Hoffnung schöpfen, weiter kämpfen!

Donald Trump

Kultur

Nationalsozialismus

München

Die Ermittlungen zur <a target="_blank" href="https://www.berliner-zeitung.de/news/die-7-wichtigsten-antworten-zum-anschlag-in-mannheim-darum-toetete-alexander-s-li.2304023">Amokfahrt von Mannheim am vergangenen Montag</a> dauern an. Ein Mann lenkte ein Auto in hoher Geschwindigkeit in eine Menschenmenge. Zwei Menschen verloren dabei ihr Leben, vierzehn wurden verletzt.

Alexander S. soll Teil einer Organisation gewesen sein, der Neonazis angehören und die den Reichsbürgern nahesteht. Die Behörden ermitteln, sehen aber derzeit keine Hinweise auf eine politische Motivation der Tat.

Kommentar unter Hitler-Bild: Ist der Amokfahrer aus Mannheim rechtsextrem?

Staatsanwaltschaft

Auto

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Wahl-Berliner Berq in der Columbiahalle: Große Gefühle und ein bisschen Erleichterung

Berq begeistert Berlin: Emotionen pur beim Columbiahalle-Konzert

„Und ohne Panik und Angst / Wär’n die Lichter und die Menge wohl schön.“ Bevor Berq auf der Bühne erscheint, ist es dunkel. Eine tiefe Männerstimme rät, die hellen und die dunklen Momente dieses Abends zuzulassen. Es scheint, als richte sich das nicht nur ans Publikum. Lichter flackern und Berq steht inmitten einer weißen Rauchwolke. Er singt mit seiner tiefen, rauen Stimme, die so wenig zu seinem fast kindlichen Gesicht, den dunkelblonden Locken passen will: „Ich hab dich ersetzt, dein Geruch und dein Platz in meinem Bett, aber du lagst da besser.“

Berq verbindet große Gefühle, feine Lyrik und gewaltige Klänge mit jugendlichem Charme. Selbst Herbert Grönemeyer ist schon Fan. In Berlin zeigte sich die neue Hoffnung des deutschen Pop.

Wahl-Berliner Berq live in der Tempelhofer Columbiahalle: Große Gefühle und ein bisschen Erleichterung

Es geht ums Geld. Um viel Geld. Eine Koalition aus Union und SPD wird in den nächsten Jahren enorme Summen brauchen, um ihre Investitionspläne umzusetzen. Die aus der Bundestagswahl gestärkt hervorgegangene&nbsp;<a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/die-linke">Linke</a>&nbsp;dürfte bei den Überlegungen, wie dieses zu beschaffen ist, eine Schlüsselrolle spielen.

Merz will ein 800 Milliarden Euro schweres Sondervermögen für Verteidigung und Infrastruktur verabschieden. Im neuen Bundestag bräuchte er dafür die Linke. Macht sie mit?

Milliarden für die Rüstung: Wird die Linke einen Deal mit Merz eingehen?

Wird Schwarz-Rot überhaupt etwas ändern können? Fünf Knackpunkte einer Koalition aus Union und SPD

„Mit uns gibt es kein Zurück“: Wo es bei einer Koalition zwischen SPD und Union haken könnte

Alle Zeichen deuten auf eine schwarz-rote Koalition zwischen <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/cdu">Union</a> und <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/spd">SPD</a> hin. Auch wenn die Sozialdemokraten bei dieser Bundestagswahl ihr historisch schlechtestes Ergebnis einfuhren, stehen sie in Verhandlungen mit der Union verhältnismäßig gut da. Denn andere Koalitionsoptionen hat <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/friedrich-merz">Friedrich Merz</a> nicht. Eine Regierungsbildung mit der AfD schloss er wiederholt aus, mit den Grünen alleine reichen die Stimmen nicht. Ein Dreierbündnis wiederum ist wenig attraktiv und eine Beteiligung der Linken für die Union ohnehin ausgeschlossen. Merz wird also auf die SPD zugehen müssen. <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/lars-klingbeil">Lars Klingbeil</a>, Parteichef der Sozialdemokraten und <a href="https://www.berliner-zeitung.de/news/spd-im-bundestag-waehlt-parteichef-lars-klingbeil-zum-fraktionsvorsitzenden-li.2302349">seit Mittwoch dazu Fraktionschef</a>, wird diese Verhandlungen wohl für die SPD leiten. Bei welchen Themen könnten Kompromisse schwierig werden? Eine Übersicht.

Wie geht es weiter mit Wehrpflicht, Schuldenbremse, Migration, Bürgergeld und Cannabisgesetz? Vor einer schwarz-roten Regierung muss einiges geklärt werden.

Nach der Bundestagswahl: Das sind die fünf Knackpunkte für eine schwarz-rote Koalition

++ CDU klarer Sieger, historische Klatsche für SPD ++ Wagenknecht will Wahl anfechten ++  Nach Lindner tritt auch Buschmann zurück ++ Linke gewinnt die Wahl in Berlin ++ Alle Infos im Liveticker ++

Liveticker zur Bundestagswahl 2025: Tempelhof-Schöneberg und Marzahn-Hellersdorf müssen neu ausgezählt werden

Europa

Bundesregierung

Brandenburg

Der Wahlkreis <a target="_blank" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/friedrichshain-kreuzberg">Friedrichshain-Kreuzberg</a>&nbsp;ging seit über 20 Jahren verlässlich an die Grünen – doch damit ist jetzt Schluss. Bei der Bundestagswahl am Sonntag gewann hier Pascal Meiser von der Linken. Das lag wohl auch daran, dass <a target="_blank" href="https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/kreuzberger-gruene-gibt-auf-canan-bayram-wirft-ihrer-partei-populistische-narrative-vor-li.2260993">Canan Bayram von den Grünen nach Kritik an ihrer eigenen Partei dort nicht länger antreten wollte.</a> Was denken Meiser und Bayram über das überraschende Wahlergebnis? Und bereut Bayram es nun doch, nicht angetreten zu sein? Die Berliner Zeitung hat nachgefragt.

Wie konnten die Grünen ihre Hochburg verlieren? Wohl auch, weil Canan Bayram nach Kritik an ihrer Partei dort nicht mehr antreten wollte. Das sagen sie und ihr Nachfolger zum Wahlergebnis.

Friedrichshain-Kreuzberg wählt jetzt die Linke: Grüne sieht Fehler in der eigenen Partei

Friedrichshain-Kreuzberg

Es gibt eine einfache Erklärung für den Wahlerfolg der Linken, sie wurde am Wahlabend von Kommentatoren ständig wiederholt. Sie lautet: Das liegt alles an der Wutrede von Heidi Reichinnek! Gemeint ist die Rede nach der Abstimmung von CDU und AfD, die mindestens 30 Millionen Mal auf Social Media gesehen wurde, in der sie die Leute „auf die Barrikaden“ ruft. Nach dieser Erzählung muss sich die Linke vor allem bei einem für ihren Erfolg bedanken: bei Friedrich Merz. Es ist eine gute Geschichte. Sie stimmt aber nicht. Sie unterschlägt, was die Partei in den vergangenen Monaten anders gemacht hat – und was andere von ihr lernen könnten.

Nein, es war nicht nur die Wutrede von Heidi Reichinnek. Die Linke macht gerade vieles besser als die etablierten Parteien. Und greift die AfD mit deren Mitteln an. Eine Analyse.

Sieben Gründe für den Erfolg der Linken – vor allem bei der Jugend

TikTok

Bündnis Sahra Wagenknecht

Christiane will nicht über Politik reden. Den Fernseher schalte sie immer erst um viertel nach ein. Wenn die Nachrichten durch sind. Warum? „Ach ich bin sowieso schon krank, da brauche ich das nicht auch noch“, sagt sie. „Und verstehen tue ich da sowieso nüscht“, schiebt sie hinterher. Wird sie wählen? Nein. Das tue sie schon seit 15 Jahren nicht mehr. Auf der Bank neben ihr sitzt Angelika. Die beiden lernten sich während ihrer Ausbildung zu Facharbeitern für Schreibtechnik kennen. Seitdem sind sie befreundet. Angelika wird wählen, wen, möchte sie nicht verraten. Sie tut es aus Existenzangst, die Rente reicht nicht. Aber sie ist wenig hoffnungsvoll, dass sich das nach der Wahl ändern wird.

AfD-Wähler für die Migration kein Problem ist, einer, der für die PDS stimmen will und Nichtwähler mit Frust aber guter Laune. Ein Besuch im Bezirk vor der Wahl.

So wählt Berlin – Treptow-Köpenick „Nur AfD-Kandidat hat sich bei uns vorgestellt“

Vor dem früheren DDR-Kino Kosmos an der Karl-Marx-Allee steht eine Schlange aus Menschen, Hunderte Meter lang. Und im Foyer der Ostberliner Institution steht ein Papp-Aufsteller von <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/gregor-gysi">Gregor Gysi</a> – mannshoch, mit in die Höhe gestrecktem Daumen. Ein Mann mit Bierglas in der Hand stellt sich daneben, streckt ebenso den Daumen in die Höhe und bittet einen anderen, ein Foto zu machen. Wenige Minuten später tritt eine junge Frau an seine Stelle und schießt mit der Papp-Version von Gysi ein Selfie. Es läuft laute Popmusik, „Teenage Dirtbag“ von Wheatus, manche summen vergnügt mit.

Im ehemaligen Kino Kosmos reagiert die Linke auf Angriffe der Grünen-Spitze. Kurz vor der Bundestagswahl stellt sie klar: „Wir sind zu Koalitionsgesprächen bereit.“

Die Linke feiert beim Wahlkampf-Finale im Berliner DDR-Kino Kosmos – und sendet eine Botschaft an Baerbock

Lichtenberg

Über zu <a href="https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/wohnungsbau-in-deutschland-auf-tiefstem-stand-seit-14-jahren-mieten-werden-steigen-li.2295783">hohe Mieten</a> zu klagen, gehört in Berlin schon fast zum guten Ton. Tatsächlich können Vermieter die Preise ihrer Wohnungen aber nicht einfach festlegen, wie sie wollen. Liegt der Mietpreis 20 Prozent über dem Mietspiegel, ist das unter Umständen eine Ordnungswidrigkeit. Liegt die <a target="_blank" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/miete">Miete</a>&nbsp;50 Prozent oder mehr über dem Mietspiegel, begeht der Vermieter möglicherweise sogar eine Straftat. In beiden Fällen spricht man von Mietwucher. <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/die-linke">Die Linke</a> nutzt dieses Phänomen zu ihrem Vorteil. Am 13. November vergangenen Jahres startete ihre Fraktion im Berliner Abgeordnetenhauses einen&nbsp;<a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.mietwucher.app/de">„Mietwucher-Rechner“</a>. Bürger können damit prüfen, ob ihre Miete über dem Mietspiegel liegt. Wenn dem so ist, können sie ihren Fall auch direkt dem zuständigen Ordnungsamt melden, das ihn prüfen muss. Liegt Mietwucher vor, muss die Miete gesenkt werden. Durch eine zivilrechtliche Klage kann das zu viel gezahlte Geld auch noch vom Vermieter zurückgeholt werden.

Die Linke will Kümmerer-Partei werden. Mit ihrem Mietencheck können Bürger gegen zu hohe Mieten vorgehen und Geld zurückfordern. Die Zahlen.

Exklusiv: Millionen von Euro – so viel Miete können Berliner mit der Linken sparen

Hubert Aiwanger bestreitet bis heute, dass er <a href="https://www.berliner-zeitung.de/news/bericht-hubert-aiwanger-soll-als-schueler-hetzschrift-verfasst-haben-li.382584">als Jugendlicher antisemitische Flugblätter verbreitet haben soll</a>. Einen bundesweiten Skandal darum gab es trotzdem, im Herbst 2023. Seine Partei ist in Bayern Juniorpartner einer Koalition mit der CSU, über den Freistaat hinaus sind sie wenig bekannt, werden bei Umfragen zur Bundestagswahl unter „Sonstige“ geführt. Trotzdem will Aiwanger jetzt mit den Freien Wählern in den Bundestag einziehen, und strebt sogar eine Regierungsbeteiligung an. Die Berliner Zeitung sprach mit ihm kurz vor der Wahl.

Die Freien Wähler hoffen auf einen Einzug in den Bundestag. Parteichef Hubert Aiwanger über die Migrationspolitik der Grünen, Selbstbestimmungsgesetz, die AfD und Elon Musk.

Hubert Aiwanger zur grünen Migrationspolitik: „Das ist Selbsthass“

In seinem Wahlkreisbüro in Berlin-Schöneweide liegen Plakate, die er nach dem Gespräch signieren wird. Für besonders treue Helfer, als Andenken an die letzte gemeinsame Schlacht. <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/gregor-gysi">Gregor Gysi</a> hat versprochen, dass das sein letzter Wahlkampf ist. Er will noch einmal das Direktmandat in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/treptow-koepenick">Treptow-Köpenick</a> holen, es sollte helfen, seine Partei, die <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/die-linke">Linke</a>, wieder in den <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/bundestagswahl">Bundestag</a> zu retten. Doch inzwischen sieht es aus, als schaffe die Partei den Einzug ins Parlament auch so, sie liegt in Umfragen konstant über der Fünf-Prozent-Hürde.

Linke-Politiker Gregor Gysi spricht über Sturmhauben auf TikTok, gibt Tipps zum Umgang mit Trump und erklärt, warum er bei Abschiebungen von der Parteilinie abweicht.

Gregor Gysi im Interview: »Wenn es nach Höcke geht, können wir nie wieder Spargel essen«

Sahra Wagenknecht

Das hätten vor kurzem nur die wenigsten erwartet: <a target="_blank" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/die-linke">Die Linke</a> liegt in einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov derzeit bei 9 Prozent. Ein Plus von drei Punkten zur YouGov-Umfrage vor einer Woche und eine Verdreifachung des Zustimmungswertes von Anfang Januar.

Der Linken-Hype scheint sich in neuesten Umfragen niederzuschlagen. In Berlin könnte die Partei ein Direktmandat mehr gewinnen, als gedacht. Doch wie belastbar sind solche Prognosen überhaupt?

YouGov sieht Linke bei 9 Prozent, Portale rechnen mit Sieg in Neukölln – doch die Daten sind problematisch

Es ist sonnig, aber eiskalt an diesem Vormittag in Berlin-Mitte. Luisa steht hinter der Theke eines Cafés am Koppenplatz. Ihr Vater kommt aus Italien, ihre Mutter aus Thailand. Wenn Luisa wählen dürfte, wüsste sie, wen: <a target="_blank" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/friedrich-merz">Friedrich Merz</a>. „Der hat sich wenigstens mal richtig durchgesetzt beim TV-Duell gestern Abend. Der <a target="_blank" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/olaf-scholz">Scholz</a> ist immer nur so komisch rumgelaufen, und wirkte unruhig“, sagt die junge Frau. Was ist mit den anderen beiden Kanzlerkandidaten? „Die <a target="_blank" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/afd">AfD</a> wähle ich sowieso nicht, wegen der Ausländer. Ich bin ja selbst eine.“ Und die Grünen? „Die quatschen zu viel und machen dann nichts.“ So einfach.

Eine junge Italienerin, die Merz gut findet, eine Rentnerin mit „Heidenwut“ im Bauch, zwei Studentinnen, die übers Auswandern nachdenken. Ein Besuch in Berlin-Mitte, kurz vor der Bundestagswahl.

In Mitte ist die Stimmung vor der Wahl „ein Albtraum“: Manche wünschen sich die DDR zurück

Stil

Mitte

Inka Seidel-Grothe leitet das Bildungsprojekt „Mutiges Huhn“. „Ich lade Gruppen von Kindern und Erwachsenen in meinen Hühnergarten ein und baue so eine Brücke zwischen Mensch und Tier.“ Diese Brücke sei oft beschädigt, sagt Seidel-Grothe der Berliner Zeitung, viele Kinder wüssten nicht mehr, wie ihr Essen auf den Teller komme und schätzten es somit weniger. Seidel-Grothe setzt sich auch für den Schutz von Bäumen ein, ist im Katzenschutzverein und rettet Igel. 2021 trat sie der Tierschutzpartei bei und vertritt diese in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) <a target="_blank" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/marzahn-hellersdorf">Marzahn-Hellersdorf</a>. Nun möchte sie ins <a target="_blank" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/buendnis-sahra-wagenknecht">Bündnis Sahra Wagenknecht</a> (BSW) eintreten.

Inka Seidel-Grothe rettet Igel, gibt Hühnerworkshops und sitzt für die Tierschutzpartei in der BVV Marzahn-Hellersdorf. Nun will sie dem BSW beitreten. Warum?

Berliner Bezirkspolitikerin will aus Tierschutzpartei zum BSW: „Krieg ist Leid für alles Leben“

Und plötzlich war sie weg. Die Klimabewegung, die auf&nbsp;ihrem Höhepunkt&nbsp;2019 mehr als eine Million Menschen auf die deutschen Straßen brachte, ist Anfang 2025 aus der öffentlichen Wahrnehmung, aus der Berichterstattung in den Medien fast verschwunden. Mit Pandemie, Krieg und Inflation der vergangenen Jahre verschoben sich die Prioritäten der Politik, doch die Klimakrise ist nicht weg. Und die Menschen, die sie aufhalten oder ihr Voranschreiten zumindest verlangsamen wollten, dürften es eigentlich auch nicht sein. Haben sie aufgegeben? Sich anderen Themen zugewandt? Oder machen sie weiter? Eine Spurensuche, die uns von Aktionen des zivilen Ungehorsams zu NGOs für Finanzpolitikpolitik führt, von besetzten Tagebauen zu Kollapscamps und von <a target="_blank" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/fridays-for-future">Fridays for Future</a> zum Antifaschismus.

Das Klima bringt schon länger keine Massen mehr auf die Straßen. Doch viele Aktivisten machen weiter – nur anderswo. Eine Spurensuche.

Wo ist eigentlich die Klimabewegung hin? „Am Ende geht es immer um Geld“

Brasilien

Köln

Aufstand  der letzten Generation

Dieter steht im Schneeregen am Kollwitzplatz und verkauft Kaffee. Das macht er, seit ihm sein Arzt davon abgeraten hat, weiter in der IT-Branche zu arbeiten. „Zu stressig, das macht krank“, habe er gesagt. Und so findet Dieter das Leben auch schöner. „Im Herzen bin ich Sozialist“, sagt er. Es sei beschämend, dass Rentner in Deutschland Flaschen sammeln müssten, um über die Runden zu kommen, in einem wohlhabenden Land. Den <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/wahlkampf">Wahlkampf</a> empfinde er als populistisch. Nächstes Jahr wird Dieter 60, er beobachte Wahlkämpfe nun schon seit 40 Jahren. „Es ist immer dasselbe. Es wird gelogen, nach dem Motto: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.“ Desinteresse, sich von der Politik abwenden, sei aber auch nicht der richtige Weg.

In Pankow waren die Grünen lange die stärkste Kraft. Bleiben sie es trotz des Skandals um Stefan Gelbhaar? Ein Besuch kurz vor der Bundestagswahl.

So wählt Berlin: Verlieren die Grünen Pankow?

Pankow

Prenzlauer Berg

Bauernproteste

Kurz vor dem dritten Jahrestag des <a target="_blank" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/ukraine">russischen Überfalls auf die Ukraine</a> wollte der Bundesrat sich geschlossen hinter das angegriffene Land stellen. Damit ist er gescheitert. Die Landesregierungen von zwölf der sechzehn Bundesländer brachten gemeinsam einen entsprechenden Entschließungsantrag in den Bundesrat ein, der am Freitag zur Abstimmung gestellt wurde. In dem Papier verurteilt der Bundesrat unter anderem den russischen Angriff aufs Schärfste, zollt den Ukrainerinnen und Ukrainern „großen Respekt und Anerkennung“ für ihren Abwehrkampf, begrüßt die europäischen Sanktionen gegen Russland und die Maßnahmen der Bundesregierung zum militärischen Schutz des Landes. Zwei Landesregierungen stimmten jedoch nicht zu: Thüringen und Brandenburg. Die beiden Bundesländer mit Regierungsbeteiligung des <a target="_blank" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/buendnis-sahra-wagenknecht">BSW</a>&nbsp;enthielten sich.

„Friedenspolitik“ ist das zentrale Anliegen des BSW. Bisher regiert die Partei nur auf Länderebene, versucht aber, über den Bundesrat außenpolitisch an Einfluss zu gewinnen.

Alice v. Lenthe

Linker Wahlsieger in Neukölln: Ferat Koçak über Antisemitismusvorwürfe

Mitten in Berlin: Wie eine katholische Buchhandlung Krieg, DDR und Wende überlebte

Dürfen AfD-Politiker einfach von einem dekolonialen Stadtrundgang ausgeschlossen werden?

Mohamed Amjahid: „Die Polizei hat in Berlin Carte blanche, draufzuhauen“

„Absichtlich an die Brüste gegriffen“ – Vorwürfe wegen Polizeigewalt am Frauentag