Johann Voigt schreibt fürs Berlin-Ressort u.a. über Stadtleben und Subkultur. Zuvor hat er redaktionell und als Freier Journalist zu Kultur- und Gesellschaftsthemen gearbeitet, u.a. für taz, VICE, Zeit Online und Fluter. Er hat beim Musikmagzain JUICE volontiert und wurde 2019 mit dem International Music Journalism Award ausgezeichnet.

Plastiksäcke quellen aus den Öffnungen heraus, drum herum stapelt sich <a href="https://www.berliner-zeitung.de/news/bsr-streik-bis-freitag-infos-zu-muellabfuhr-sperrmuell-kieztagen-li.2305733">Sperrmüll</a>, verziert mit Stofffetzen, die nicht mal mehr als Putzlappen zu gebrauchen sind. Es steht nicht gut um die Hunderten Altkleidercontainer in Berlin – und seit Anfang dieses Jahres sogar noch schlechter. Das hat einerseits mit einer neuen EU-Regelung zu tun, der sogenannten Getrenntsammelpflicht für Textilien, die seit Januar dieses Jahres gilt. Viele Berliner legen sie so aus: Unbrauchbare Kleidung darf nicht mehr im Restmüll entsorgt werden, dann kommt sie eben in den&nbsp;<a href="https://www.berliner-zeitung.de/news/mitte-leiche-in-muellcontainer-entdeckt-polizeieinsatz-li.2305746">Altkleidercontainer</a>. Das wiederum hat schwerwiegende Folgen, vor allem für die seriösen Anbieter.

Bauschutt und kaputte Fetzen in den Containern und jetzt auch noch eine neue EU-Regel, die diese Entwicklung befeuert. Gibt es einen Weg raus aus der Misere?

16:9

„Wir sammeln nicht den Schrott der Stadt“: Sind Berliner zu blöd für Altkleidercontainer?

Berlin

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„Ich bin Untergrund-Lobbyist“: Dieser Berliner kennt alle Tunnel und Bunker der Stadt

Lost Place mitten in Kreuzberg: Berliner Unterwelten macht Mutter-Kind-Bunker zugänglich

Dietmar Arnold öffnet eine unscheinbare Luke neben einem Fußweg in Berlin Kreuzberg und verschwindet schnell im Untergrund. Es ist dunkel, die Schritte hallen. Hier fühlt er sich wohl. Arnold hat viel seiner Lebenszeit an solchen Orten verbracht. Schon als Kind zog es ihn beim <a href="https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berliner-rittergilde-in-spandau-zu-ostern-wo-auch-die-holde-maid-eine-ruestung-tragen-muss-li.2200609">Besuch alter Ritterburgen</a> als Erstes in die Verliese und Keller, wird er später erzählen. Nun steht Arnold in diesem <a href="https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/schauplatz-einer-spektakulaeren-ddr-flucht-in-berlin-das-geschieht-mit-dem-stillen-bvg-tunnel-in-mitte-li.2266468">Tunnel</a> unter der Dresdner Straße, schaut sich um, blickt auf Wände voller Graffiti, und sagt: „Ja, ich bin ein Untergrund-Lobbyist“. Was meint er damit?

Bunker, tote U-Bahn-Tunnel, Kanalisation: Als Dietmar Arnold damit begann, den Berliner Untergrund zu erforschen, wurde er belächelt. Mittlerweile folgen ihm Hunderttausende.

Bezirke

Bauen & Wohnen

Mobilität & Infrastruktur

Ronja Zschoche, die sich als Rapperin <a href="https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/musik/haiyti-album-mieses-leben-kritik-review-zu-viel-gibt-es-nicht-trap-li.153990">Haiyti</a> nennt, sitzt im Café unter einem <a href="https://www.berliner-zeitung.de/news/tierquaelerei-im-yogastudio-tierschuetzer-warnen-vor-puppy-yoga-in-berlin-li.2187294">Yoga-Studio</a> und kneift die Augen zusammen. Eigentlich passt sie hier nicht wirklich hin, in dieses aufgeräumte Setting in Pastellfarben. „Es ist viel zu hell hier“, sagt sie und massiert sich mit zwei Fingern ihre Stirn. Am Freitag zuvor ist ihr neues Album „Stadium Rock“ erschienen, schon wieder so ein wildes Genregemisch, das <a href="https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/musik/berliner-band-tocotronic-im-interview-diese-stadt-schafft-sich-ein-stueck-weit-ab-li.2294318">Gitarrenmusik</a> aufgreift, sie durch den Fleischwolf dreht und etwas Neues entstehen lässt. Dazu schafft es Haiyti wie kaum eine Künstlerin Gefühlswelten zwischen Höhenflug und Schmerz zu vertonen. Die Releaseparty liegt ihr noch in den Knochen und am Abend vor dem Interview kamen zudem in der Nacht spontan noch zwei Freunde zum Musik machen vorbei. Das hat Spuren hinterlassen.

Es gibt keine vielfältigere Rapperin in Deutschland als Haiyti. Jetzt ist ihr neues Album „Stadium Rock“ erschienen. Ein Gespräch über ein Leben als Rockstar in Wedding.

Rapperin Haiyti im Interview: „Ich finde alle Bezirke außer Wedding schlimm“

Kultur

Sport

Neukölln

Wedding

Moabit

Hamburg

Wohnen

Im <a href="https://www.berliner-zeitung.de/panorama/berlin-auf-mephedron-das-ganze-berghain-hat-nach-chemie-gestunken-li.2271194">Berghain</a> soll Anfang März eine Person vergewaltigt worden sein. In einem Thread bei Reddit schreibt ein Nutzer, dass die Tat am Sonntag, dem 2. März auf einer der Toiletten nahe der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/panorama/20-jahre-berghain-der-club-dem-berlin-seinen-weltruhm-verdankt-li.2280843">Panorama-Bar</a> begangen worden sein soll. Details zum Zustand der betroffenen Person sind nicht bekannt. Mittlerweile gibt es unter dem Reddit-Beitrag weit über 200 Antworten. Auch Informationen zum mutmaßlichen Täter werden dort gesammelt. Er soll aus Italien stammen und in Großbritannien leben. Auch von einer auffälligen Tätowierung ist die Rede. Nutzer behaupten, mittlerweile seinen Instagram-Account und seine Telefonnummer herausgefunden zu haben. Zudem sollen sich mittlerweile weitere Personen gemeldet haben, die angeben, von dem Mann belästigt worden zu sein.

Online werden Hinweise zu einer Vergewaltigung auf einer Toilette neben der Panorama Bar diskutiert. Das ist bekannt.

Mutmaßliche Vergewaltigung im Berghain: Das sagt die Polizei

Facebook

Panorama

Die Bauzäune um das Gelände in der Nähe der Jannowitzbrücke schreien einem ins Gesicht: Hier gibt’s nichts zu sehen! Niemand würde darauf kommen, dass sich in dem hässlichen Flachbau dahinter das 90mil befindet, einer der derzeit spannendsten Kulturorte Berlins. Und das ausgerechnet auf der zumindest im Nachtleben mit Bedeutung aufgeladenen Holzmarktstraße. Dort, wo sich früher die <a href="https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/auferstehung-am-holzmarkt-die-bar-25-kehrt-am-wochenende-zurueck-li.228615">Bar25</a>, später das <a href="https://www.berliner-zeitung.de/panorama/zehn-jahre-club-kater-blau-berliner-exzess-exaltiertheit-ekstase-li.2247086">Kater Holzig</a> befanden.

Club, Bar, Radiostation: Eine Zwischennutzung in der Nähe der Jannowitzbrücke zeigt, was in Berlin noch möglich ist. Doch was macht das 90mil zu einem der spannendsten Berlins?

90mil am Holzmarkt: In diesem Laden lebt das Berlin der 2000er wieder auf

Ein Junge kauert <a href="https://www.berliner-zeitung.de/news/polizeibericht-berlin/berlin-steglitz-toedlicher-unfall-am-s-bahnhof-li.240201">auf dem Dach einer fahrenden Berliner S-Bahn</a>. Am Horizont sieht man eine Brücke, unter der der Zug in wenigen Sekunden durchrasen wird. Auf dem Foto sieht diese Szenerie ganz alltäglich aus, so, als wäre nichts dabei. Wenn Joscha heute darüber nachdenkt, sagt er: „Ich hatte irgendwann komplett den Bezug zur Angst verloren, habe das blind gemacht.“ Joscha hat das Foto von der Person auf dem S-Bahn-Dach vom nächsten Waggon aus geschossen, war als sogenannter Trainsurfer unterwegs. Er ist Mitte 20 und heißt eigentlich anders. In den letzten Jahren ist er auf unzähligen Zugdächern mitgefahren – von <a href="https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/u-bahn-piraten-kapern-u2-in-berlin-fahrgaeste-der-bvg-muessen-im-tunnel-aussteigen-li.2293285">U-Bahnen</a> und <a href="https://www.berliner-zeitung.de/news/schoeneberg-s-bahnsurfer-springt-von-zugdach-und-verletzt-frau-li.2248255">S-Bahnen</a>. Oder er hat sich auf die Kupplungen von Straßenbahnen gestellt, ist zwischen Waggons sitzend von Station zu Station gefahren – nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. All das dokumentierte er mit seiner Analogkamera.

Auf S- und U-Bahnen zu „surfen“ ist längst ein Trend in Berlin. Immer wieder gibt es Schwerverletzte. Was also ist der Reiz? Ein Insider berichtet.

U-Bahn-Surfer in Berlin: „Wenn du zu sehr damit spielst, stirbst du“

Europa

Pankow

Boutiquen, Galerien und Wohnblocks: Die Potsdamer Straße „ist all das, was Berlin ausmacht“

Gelebte Gegensätze: Darum ist die Potsdamer Straße die aufregendste Straße Berlins

„Ich bin vor über einem Jahrzehnt aus Berlin-Mitte weggegangen, weil es mir dort zu kommerziell geworden ist“, sagt <a href="https://www.berliner-zeitung.de/stil-individualitaet/andreas-murkudis-das-ist-die-coolste-strasse-berlins-und-er-hat-sie-dazu-gemacht-andreas-murkudis-stores-potsdamer-strasse-li.280994">Andreas Murkudis</a> an diesem Morgen in seinem Concept-Store auf der Potsdamer Straße. Er trägt schlichte, dunkle Kleidung und strahlt eine Ruhe aus, die mit dem Lärm von draußen bricht. Baustellen machen es einem teilweise unmöglich, sich als Fußgänger sicher fortzubewegen. Das Hupen der Autos im stockenden Verkehr verklebt die Gedanken. Die <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/potsdamer-strasse">Potsdamer Straße</a> ist ein Ort der Widersprüche Berlins. Diese Straße ist nicht zum Flanieren gemacht und trotzdem reihen sich hier Galerien und Concept-Stores aneinander, kauft eine Frau einen Hut für 600 Euro bei <a href="https://www.berliner-zeitung.de/stil-individualitaet/elegant-auf-abstand-strohhuete-von-fiona-bennett-li.93220">Fiona Bennett</a>, der besten Hut-Designerin der Stadt. Und einige Meter weiter besorgt sich jemand illegale Substanzen für den nächsten Schuss.

Die besten Galerien, Concept-Stores und ein mehrstöckiger Sexshop verkaufen hier Ideen für ein besseres Morgen – oder das Ende der Welt. Ein Besuch.

Schöneberg

Auto

„Vermieter wollen den maximalen Profit rausholen“ – Tucholsky-Buchhandlung in Mitte schließt

Tucholsky-Buchhandlung in Mitte schließt: „Der Kiez ist nicht mehr lebendig“

An besonderen Abenden dringen aus der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/tucholsky-li.2300647">Tucholsky-Buchhandlung</a>&nbsp;italienische Partisanenlieder. Es ist der Inhaber, der da singt. Und tatsächlich steht bei Jörg Braunsdorf eine LP mit dem Klassiker „Bella Ciao“ in einem Regal, daneben Gesprächsbände des Regisseurs Pier Paolo Pasolini.

Jörg Braunsdorf schließt im März nach 15 Jahren die Tucholsky Buchhandlung, ein kulturelles Biotop. Das hat viel mit dem Wandel in Berlin-Mitte zu tun.

Mitte verliert seine gute Seele: Tucholsky-Buchhandlung schließt

Politik

Berlin wählt

Mitte

„Ich glaube nicht, dass er aufhören wird“, sagt der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/polizei-psychologin-zu-steigender-waffengewalt-in-unserer-gesellschaft-kocht-etwas-li.2253302">Kriminologe</a> Manuel Heinemann, als er sich den Fall Demir* ansieht. Demir ist ein mutmaßlicher <a href="https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/exklusiv-er-hat-nur-dreckige-boxershorts-dagelassen-betrugsskandal-erschuettert-berliner-mieter-li.2294077">Serienbetrüger</a> in Berlin, der mit Klarnamen auftritt, von Wohnung zu Wohnung zieht und keine Miete zahlt. Außerdem vermietet er die Wohnungen unter, ohne, dass am Ende jemand einziehen kann – und kassiert die Kaution. Das zumindest werfen ihm etliche Betroffene vor, mit denen die Berliner Zeitung gesprochen hat. Zudem bestiehlt Demir seine Opfer, klaut von <a href="https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/in-berlin-fotografiert-er-hochzeiten-in-mexiko-die-spuren-der-gewalt-li.264493">Hochzeitsfotos</a> bis hin zu teurer Technik alles, was er kriegen kann, so die Vorwürfe. Gefasst wurde er trotz offenem Vollstreckungshaftbefehl und mehreren Ermittlungsverfahren, die gegen ihn laufen, bisher nicht.

„Es ist wie beim Rauchen: Wenn ich Ihnen sage, das ist schlecht, hören Sie nicht einfach auf“, sagt Experte Manuel Heinemann. Doch was treibt die Betrüger an?

Kriminologe Manuel Heinemann erklärt Psychologie von Wohnungsbetrügern in Berlin

Es gibt ja Leute, die Umzüge als soziales Happening verstehen. Schön schleppen, bis der Rücken schmerzt. Dann ein bisschen Pizza vom Lieferservice, eine Flasche Crémant und am Abend müde nach Hause humpeln. Immerhin geht es allen Beteiligten gleich schlecht, und Leidensgemeinschaften sind auch Gemeinschaften. Trotzdem stellt sich für mich und alle anderen, die Umzügen so gar nichts abgewinnen können, die Frage: Wie überlebt man so etwas unbeschadet, vor allem in Berlin? Es ist nämlich so: In keiner anderen Stadt ist Umziehen so nervenaufreibend wie hier. Vor allem innerhalb des S-Bahn-Rings. Zugleich müssen viele wegen ihrer befristeten Mietverträge ständig umziehen. Ein Teufelskreis, dem man sich nur schwer entziehen kann, wenn man ein soziales Umfeld pflegt und selbst irgendwann auf Hilfe beim Schleppen angewiesen ist.

Keine Parkplätze, schlecht gepackte Kisten, cholerische Vermieter oder Hippies, die alles aufhalten. Umziehen in Berlin ist die Hölle. Wie überlebt man das?

Teufelskreis mit Tücken: Es gibt nichts Schlimmeres als einen Umzug in Berlin

Ein angespannter Wohnungsmarkt zieht in Metropolen wie Berlin Kriminelle an. Mietbetrug und sogenannte Wohnungsscams sind mittlerweile ein großes Problem in der Stadt. Das zeigt auch eine <a href="https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/exklusiv-er-hat-nur-dreckige-boxershorts-dagelassen-betrugsskandal-erschuettert-berliner-mieter-li.2294077">Recherche der Berliner Zeitung</a>. Ein Mann soll systematisch Wohnungen in Kreuzberg, <a href="https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/gentrifizierung-im-schillerkiez-die-zugezogenen-kommen-her-und-beschweren-sich-li.2271054">Neukölln</a> und Friedrichshain zur Untermiete bezogen haben. Die Miete habe er allerdings nie gezahlt. Stattdessen soll er das Eigentum der Vermieter, von teurer Technik über Möbel bis hin zu <a href="https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/safe-space-plattenladen-wo-maenner-noch-maenner-sein-duerfen-li.2276792">Schallplatten</a>, geklaut und verkauft haben. Außerdem soll er die Wohnungen wiederum online zur Miete angeboten und von Interessenten die Kaution einbehalten haben. Das berichteten der Berliner Zeitung mehrere Betroffene. Allein in einem der Fälle betrug der Schaden rund 18.000 Euro. Mittlerweile laufen gegen den mutmaßlichen Täter knapp ein Dutzend Ermittlungsverfahren. Auch ein Vollstreckungshaftbefehl liegt vor. Warum er weiterhin auf freiem Fuß ist, können Sie <a href="https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/exklusiv-er-hat-nur-dreckige-boxershorts-dagelassen-betrugsskandal-erschuettert-berliner-mieter-li.2294077">hier nachlesen</a>.

Die Berliner Zeitung deckt einen Fall von systematischem Mietbetrug in Berlin auf. Experten geben Tipps, wie Sie sich schützen können.

Recherche: Krimineller zockt Mieter und Vermieter ab – so schützen Sie sich davor

Meine Augen tränen, meine Lunge brennt, und ich denke über den Duden nach. Ich erwarte mir von diesem altehrwürdigen Hüter der deutschen Sprache nicht weniger als Antworten auf all meine drängenden Fragen. Was, frage ich mich, während ich einen Reizhustenanfall bekomme, bedeutet eigentlich „hinpfeffern“? Der Duden antwortet mir ein paar Stunden später: „heftig hinwerfen, hinschleudern“. Besonders sei dabei ein Ausdruck der Erregung und der Geringschätzung. Und, das gefällt mir sogar ganz gut, es stehe auch dafür, etwas in scharfer, heftiger Form zu Papier zu bringen. Damit sind wir beim Thema: Es geht hier ums Pfeffern, scharf und heftig. Ums hinpfeffern, wegpfeffern, um Pfefferspray. Darum, warum das in Berlin ständig rumgesprüht wird. Es scheint ein gängiges Accessoire zu sein: Haustürschlüssel, Kaugummis, Lippenpflege – <a href="https://www.berliner-zeitung.de/news/streit-an-schule-in-berlin-friedenau-mehrere-schueler-durch-pfefferspray-verletzt-li.2292380">Pfefferspray</a>. Eine Waffe als Gadget für alle.

Es scheint so, als würden in Berlin wirklich alle ein Pfefferspray dabei haben. Ständig bekommt man es ab. Warum sind alle so vernarrt in diese Waffe?

Brutal Berlin: Die Augen tränen, einer kotzt – in Berlin versprühen die Leute Pfefferspray wie verrückt

Köln

Das Buchladen-Sterben in Berlin geht weiter. Am 31. März wird die Tucholsky-Buchhandlung in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/mitte">Mitte</a> zum letzten Mal öffnen. 15 Jahre hatte Inhaber Jörg Braunsdorf das Geschäft in der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/poller-in-der-tucholskystrasse-in-berlin-mitte-weniger-unfaelle-mit-autos-mehr-verletzte-radfahrer-li.2291832">Tucholskystraße</a> geführt. Der Laden war auch ein Ort für Lesungen und politische Debatten.

Ein weiterer wichtiger Berliner Buchladen macht dicht. Weil sich die Miete für die Räumlichkeiten fast verdoppelt hat, wird es keinen Nachfolger geben.

Traditionsreiche Tucholsky-Buchhandlung in Mitte schließt: Das sind die Gründe

Syrischer Erstwähler: „Ich fand Angela Merkel okay, aber die CDU ist mir zu konservativ“

Selbst in der Uni wurde gefragt: „Wann gehst du zurück?“ – syrischer Erstwähler zur Bundestagswahl

Drei Stunden bevor Nihad Z. 2019 in das Flugzeug nach Deutschland stieg, sagte seine Mutter noch zu ihm „Grüß <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/angela-merkel">Angela Merkel</a>“. Nihad stammt aus <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/syrien">Syrien</a>, aus der stark zerstörten Stadt Aleppo. Seine Eltern, sagt er, wollen dort bleiben. Sein Vater aber sagte zu ihm: Finde dein Glück woanders. Merkel war die erste deutsche Politikerin, von der Z. etwas mitbekam, bevor er in Frankfurt ankam. Sie sei in Syrien beliebt gewesen, man habe ihretwegen von der Gastfreundschaft der Deutschen gesprochen. Er reiste also nach Deutschland – und blieb. Nicht als Asylsuchender, sondern als Student. Möglich war das durch seinen britischen Pass, den er ebenfalls besitzt.

Nihad Z. kam aus Aleppo nach Deutschland. Er kämpfte für seine zügige Einbürgerung, um am Sonntag zum ersten Mal wählen zu dürfen. Warum war ihm das so wichtig?

Berlin verkommt zum mittelmäßigen Provinzkaff. Zumindest am <a href="https://www.berliner-zeitung.de/panorama/burger-wrestling-springbrunnen-show-warum-der-uber-platz-der-schoenste-ort-berlins-ist-li.2242532">Uber-Platz</a> in Friedrichshain. Zwischen der Uber Arena und der Uber Eats Music Hall wirkt alles so generisch, als würde man sich auf dem Gelände von irgendeiner <a href="https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/leerstand-in-der-mall-of-berlin-was-ist-da-los-das-sagt-der-betreiber-li.2295143">Mall</a> im Niemandsland der USA befinden. Aber nicht auf die romantische Roadmovie-Art. An diesem seelenlosen Ort zwischen L’Osteria, Five Guys und, natürlich, einer Rooftop-Bar schreit alles so sehr nach Konsum, dass sich selbst der letzte Hyperkapitalist fragen sollte: Was will ich hier? Denn geboten wird nichts außer mittelmäßiger Architektur, mittelmäßigem Essen und mittelmäßigen Geschäften.

Egal ob O₂-, Mercedes- oder Uber-Platz: Die Tristesse dieses Ortes ist erdrückend. Außer, es finden dort gleichzeitig die Berlinale und ein K-Pop-Konzert statt.

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Der hässlichste Fleck Berlins: Nichts ist so trist wie der Uber-Platz in Friedrichshain

Berlinale

Uber Arena

Das neue Jahr begann für Danjel Zarte mit Tränen und einem Schuss aus einer Schreckschusspistole. „Von den 40 angekündigten zahlenden Gästen kamen sechs“, sagt der Betreiber des queeren Cafés und Restaurants namens Das Hoven in Neukölln. „Ich bin weinend ins neue Jahr gestartet.“ Zur Krönung ballerte dann gegen ein Uhr auch noch ein Mann auf die Fenster. Nun, sechs Wochen später, steht Zarte am Tresen und sagt erstaunlich ruhig: „Es kann doch nicht sein, dass ich mein Lokal am Ende schließen muss, weil es ein queerer Laden ist?“ Dann sagt er aber auch, dass die Behörden lange Zeit versagt hätten. Sie müssten viel mehr in Sachen <a href="https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/diversity-berliner-wirtschaft-bleibt-woke-li.2289716">Diversität</a>&nbsp;geschult werden. Nun klingt er doch etwas wütend.

Seit zwei Jahren wird Das Hoven in Neukölln immer wieder Ziel queerfeindlicher Angriffe. Der Betreiber sieht eine Mitschuld in der Passivität der Behörden.

„Raub, Trinkgeld geklaut, Angestellte getreten“: Queeres Café in Neukölln kämpft ums Überleben

Silvesterabend

Demir* ist ein Mann mit einem gepflegten Äußeren, er wirkt höflich, wortgewandt und spricht gut Englisch. So hat Rico ihn erlebt, als Demir im Herbst 2024 in seine Wohnung in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/moebliertes-wohnen-in-kreuzberg-und-charlottenburg-das-geschaeft-mit-der-abzocke-li.2291172">Kreuzberg</a> kam. Rico und seine Frau wollten für längere Zeit verreisen und suchten einen Zwischenmieter, Demir meldete sich über die <a href="https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/wg-und-wohnungssuche-in-berlin-ist-eine-qual-sexangebote-oder-wucherpreise-li.2156437">Online-Plattform „WG-Gesucht“</a>. Die Formalitäten waren schnell erledigt – und Rico hätte niemals gedacht, dass er wegen Demir drei Monate später sein Vertrauen in den Rechtsstaat verlieren würde. Demir soll Rico beklaut und betrogen haben. Der Schaden beläuft sich auf fast 20.000 Euro. Bei Rico fehlen nicht nur teure Kopfhörer und ein Diamantring, sondern auch Dinge von emotionalem Wert: seine Geburtsurkunde, die Mütze seines <a href="https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/wir-sind-keine-radaubrueder-wie-fans-des-1-fc-nuernberg-ihren-platz-in-berlin-fanden-li.2272014">Lieblingsfußballvereins</a>, ein Hochzeitsfoto. Und Rico stellt schon bald fest: Ich bin nicht der Einzige, dem das passiert ist. Es gibt weitere Betroffene. Sie alle beschreiben Demir so wie Rico.

Er zieht von Wohnung zu Wohnung, klaut, zahlt keine Miete und verhöhnt Betroffene. Die Fakten scheinen klar. Stellt sich nur die Frage: Warum wird er nicht gefasst?

Exklusiv – „Er hat nur dreckige Boxershorts dagelassen“: Betrugsskandal erschüttert Berliner Mieter

Staatsanwaltschaft

Kino & Streaming

Gesundheit & Wohlbefinden

München

Schwarzer Stoff verdeckt die Fassade des altehrwürdigen Gebäudes der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/fridays-for-israel-vor-udk-prominente-redner-wenige-studenten-und-free-palestine-rufe-li.2166713">Universität der Künste</a> in Berlin-Charlottenburg. Davor kämpfen Lehrende und Studierende um nicht weniger als ihre Universität. Sie haben sich zu einer Protestaktion verabredet. Das Motto: Bildung braucht Budget. Und dieses Budget, sagen sie, fehlt.&nbsp; Die <a href="https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/milliarden-streichliste-fuer-berlin-millionen-weniger-fuer-den-spreepark-und-die-charite-li.2279714">Sparmaßnahmen</a> des Senats würden die verhältnismäßig kleine UdK besonders hart treffen, da sind sich hier alle einig. Acht Millionen Euro sollen fehlen. Das UdK-Präsidium formuliert es gegenüber der Berliner Zeitung so: „Sie würden uns an den Rand der Handlungsfähigkeit bringen.“ Man überlege sogar, die Aufnahme neuer Studenten auszusetzen.

Die Sparmaßnahmen setzen Berlins größte Kunsthochschule unter Druck. Womöglich werden keine neuen Studenten aufgenommen. Dagegen gibt es Proteste.

UdK-Fassade in Charlottenburg verhüllt: Das steckt dahinter

Eine schwarze Limousine steht einsam auf dem Schulhof des Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasiums in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/karlshorst">Karlshorst.</a> Der Eingang wird bewacht von Polizisten. Es ist das Fahrzeug, mit dem ein Politiker zu dem Termin gekommen ist, der seit einer Woche für hitzige Diskussionen sorgt. Denn an diesem Dienstag diskutieren hier die Direktkandidaten aller großen Parteien. <a href="https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/linke-chefin-schwerdtner-und-loetzsch-im-interview-wir-vertreten-99-prozent-der-bevoelkerung-li.2276584">Ines Schwerdtner</a> von der Linken ist dabei, Lilia Usik von der CDU. Und auch Beatrix von Storch von der AfD wird vor den Schülern der elften und zwölften Klasse sprechen.

Seit einer Woche brodelt ein Konflikt um ein Podium mit Beatrix von Storch am Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasium. Am Tag der Veranstaltung gibt es lautstarke Proteste.

„Storch verpi... dich, niemand vermisst dich!“ Schüler in Lichtenberg demonstrieren gegen AfD-Politikerin Beatrix von Storch

Lichtenberg

Am Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasium in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/karlshorst">Karlshorst</a> ist ein Konflikt ausgebrochen.&nbsp; Schüler haben eine Demo angekündigt, Eltern sind sich uneinig, die Schulleitung schweigt. Der Grund: Am Dienstag sollen die Direktkandidaten für die Bundestagswahl in Lichtenberg von allen großen Parteien in zwei Gruppen in der Turnhalle der Schule diskutieren. Darunter auch Beatrix von Storch von der AfD. Bereits vor knapp einem Jahr sprach ein AfD-Politiker an dem Gymnasium. Es stellt sich nun die Frage: Wie wichtig ist es, die AfD-Position auf der Veranstaltung abzubilden? Und was schadet dem Coppi-Gymnasium mehr: die Einladung zu annullieren oder die Veranstaltung mit von Storch stattfinden zu lassen?

Beatrix von Storch soll im Lichtenberger Coppi-Gymnasium sprechen. Schüler protestieren. Jetzt wird bekannt: Bereits letztes Jahr sprach dort ein AfD-Politiker.

Proteste gegen von Storch an Lichtenberger Gymnasium: Schon 2024 kam AfD-Mann an die Schule

Verfassungsschutz

Als Silvia K. die Schlafmaske und die Kopfhörer abnimmt, ist ihr schwindelig. Daran erinnert sie sich noch heute gut. „Ich habe meinen <a href="https://www.berliner-zeitung.de/news/body-image-ich-habe-keine-ahnung-wie-ich-wirklich-aussehe-li.280899">Körper</a> nicht mehr gespürt und dachte nur: Aha, so ist es, wenn du stirbst“, sagt sie über die Stunde vor dem Schwindel, in der ihr Bewusstseinszustand verändert war. In ihrem Körper wirkte <a href="https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/was-ist-ketamin-li.2287429">Ketamin</a> – eigentlich ein Narkotikum, das in Clubs auch als Droge in Umlauf ist. Neuerdings wird es immer öfter in die <a href="https://www.berliner-zeitung.de/ratgeber/berlin-spazieren-statt-sitzen-funktioniert-eine-psychotherapie-an-frischer-luft-li.220941">Psychotherapie</a> integriert. Angst, sagt Silvia K., habe sie trotz dieser intensiven Erfahrung nicht verspürt.

Ketamin ist im Trend, sogar Elon Musk konsumiert es. Eine Berliner Klinik arbeitet mit der Substanz als therapeutisches Werkzeug. Ein Besuch.

Klinik in Berlin-Friedrichshain: Hier soll Ketamin helfen, Traumata zu überwinden

Wie viel widerständiges Potenzial birgt ein Gymnasium in sich, das nach Widerstandskämpfern benannt ist? Diese Frage stellen sich aktuell Schüler des Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasiums in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/lichtenberg">Lichtenberg</a>. Die Namensgeber gehörten zum Netzwerk „Rote Kapelle“, das sich gegen das <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/nationalsozialismus">NS-Regime</a> einsetzte.&nbsp; 1944 wurden sie von den Nazis hingerichtet. Am 11. Februar soll nun Beatrix von Storch in der Turnhalle des Lichtenberger Gymnasiums auf einem Podium diskutieren. Sie ist die Direktkandidatin der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/afd">AfD</a> im Bezirk. Dagegen formiert sich nun Widerstand.

Die AFD-Direktkandidatin im Bezirk soll in der nach den Widerstandskämpfern Hans und Hilde Coppi benannten Schule in Berlin-Lichtenberg diskutieren. Wie konnte es dazu kommen?

AfD-Politikerin Beatrix von Storch soll an Lichtenberger Gymnasium sprechen – Schüler protestieren

Bündnis Sahra Wagenknecht

Brandenburger Rapper Finch über Politik: „Ich lasse mich nicht instrumentalisieren“

Brandenburger Rapper Finch im Interview: „Alter, du kommst mir mit Fragen!“

Finch, bürgerlich Nils Wehowsky, macht ostdeutschen Partyrap. Bei ihm geht es um Lines ziehen vom Klodeckel, <a href="https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/simson-wie-die-afd-in-thueringen-und-sachsen-das-ddr-kult-moped-fuer-sich-entdeckt-li.2249399">Simson-Mopeds</a> und das Kleinstadtleben. Um Klischees, klar, aber in lustig. Aufgewachsen ist er im brandenburgischen Fürstenwalde, mittlerweile hat er sogar eine Hymne für sein Bundesland veröffentlicht. Als Vorbote zu seinem neuen Album „Schluss mit lustig“ erschien nun der Song „Wenn du dumm bist“. Eine Anti-<a href="https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geheimes-verfassungsschutz-gutachten-ueber-die-afd-geleakt-li.2292937">AfD</a>-Hymne sagen die einen, geschmacklos finden ihn die anderen. Im Interview mit der Berliner Zeitung spricht Finch darüber, warum auch er manchmal gesellschaftskritisch sein will, warum er ein nostalgischer Mensch ist, und warum man als Antirassist nicht automatisch <a href="https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/auch-ein-ueberlebenskampf-die-linke-startet-haustuerwahlkampf-in-berlin-neukoelln-li.2292722">Linke</a>- oder <a href="https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/stefan-gelbhaar-im-interview-rbb-kann-sich-erst-entschuldigen-wenn-fehler-aufgearbeitet-wurden-li.2292683">Grünen</a>-Wähler sein muss.

Sein Song „Wenn du dumm bist“ polarisiert: Anti-AfD-Hymne, oder nicht? Mit uns spricht Finch über seine Musik und darüber, warum er sich nicht von Parteien einspannen lässt. Ein Interview.

Brandenburger Rapper Finch im Interview über Politik: „Ich lasse mich nicht instrumentalisieren“

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Seit zwei Jahren tobt ein Konflikt zwischen Bewohnern des Kulturhofs in der Koloniestraße 10 und einem bayerischen Investor. <a href="https://www.berliner-zeitung.de/news/abriss-in-der-kolonie-10-in-berlin-wedding-beginnt-demo-am-freitag-li.2288253">Er will die Gebäude abreißen lassen,</a> klagte zudem <a href="https://www.berliner-zeitung.de/news/koloniestrasse-10-gericht-bestaetigt-milieuschutzgebiet-reinickendorfer-strasse-li.2229740">erfolglos gegen den Milieuschutz</a>. Seit 2022 gehört ihm ein Teil des Geländes. Sein Plan ist es, dort sogenannte Mikroapartments errichten zu lassen. Dagegen gibt es allerdings naturschutzrechtliche Bedenken. Aktuell prüfen Gutachter, welche Gebäudeteile abgerissen werden dürfen und welche nicht. Am Freitagmittag erreichte der Konflikt eine neue Eskalationsstufe. Ein freiberuflicher Kameramann filmte die Baustelle, wie er der Berliner Zeitung bestätigt. Sein Name ist der Redaktion bekannt. Der Landesvorsitzende des Naturschutzbund (Nabu), Rainer Altkamp, in seiner Rolle als Artenschutz-Fachkundiger und eine Person vom Bezirksamt hätten gerade Nistkästen an Garagen inspiziert, die möglicherweise abgerissen werden sollen.. Dann sei auch der bayerische Investor Romeo U. auf dem Gelände aufgetaucht.

Seit letzter Woche werden Garagen in der Koloniestraße abgerissen – aus Sicht der Anwohner unrechtmäßig. Die Polizei ermittelt jetzt.

Berlin-Wedding: Konflikt um Kolonie 10 eskaliert – Bayerischer Investor greift Mann an, Polizeieinsatz

Plattenbau, Nettotüte, gestopfte Zigaretten. Eine Art heilige Dreifaltigkeit von Elends-Soaps wie „Mitten im Leben“, die früher im Privatfernsehen liefen. Der Brandenburger Rapper Finch hat sich für das Musikvideo zu seinem Song „Wenn du dumm bist“ nicht umsonst diese klischierte Kulisse gesucht. „Nur die ein’n, die man wähl’n kann, ick weeß, wovon ick rede, Mann / Die Wahrheit steht auf Telegram“, rappt er. Es geht auch gegen Veganer, gegen sensibilisierte Sprache und ums Saufen. Hinter ihm weht eine Deutschlandfahne. „Ist das jetzt eine AfD-Hymne???“, fragte er selbst auf Instagram.

Der Song „Wenn du dumm bist“ des Brandenburger Rappers sorgt für Aufsehen. AfD-Kritik oder AfD-Loblied? Schüler sollen das Lied nun analysieren. Exklusiv: Was sagt Finch selbst?

Johann Voigt

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„Ist das jetzt eine AfD-Hymne?“: Finch-Song wird zum Unterrichtsmaterial