Buchhandel

Traditionsreiche Tucholsky-Buchhandlung in Mitte schließt: Das sind die Gründe

Ein weiterer wichtiger Berliner Buchladen macht dicht. Weil sich die Miete für die Räumlichkeiten fast verdoppelt hat, wird es keinen Nachfolger geben.

Kleiner Ort für große Literatur: Die Tucholsky-Buchhandlung in Mitte
Kleiner Ort für große Literatur: Die Tucholsky-Buchhandlung in MitteMarkus Wächter/Berliner Zeitung

Das Buchladen-Sterben in Berlin geht weiter. Am 31. März wird die Tucholsky-Buchhandlung in Mitte zum letzten Mal öffnen. 15 Jahre hatte Inhaber Jörg Braunsdorf das Geschäft in der Tucholskystraße geführt. Der Laden war auch ein Ort für Lesungen und politische Debatten.

Es sei für ihn klar gewesen, dass er seinen Mietvertrag nicht verlängern wolle und die Tucholsky Buchhandlung in seiner jetzigen Form nicht mehr bestehen werde, sagt Braunsdorf der Berliner Zeitung. „Ich bin 65 Jahre alt, der Buchmarkt hat sich verändert. Ich will mich anderen Aufgaben widmen.“ Er wolle mehr Veranstaltungen moderieren und zurück nach Hessen gehen, wo seine Karriere als Buchhändler begonnen hatte.

Kein Nachfolger wegen Mieterhöhung

Zuvor hatte sich Braunsdorf beim Vermieter dafür eingesetzt, dass in seinen Räumen auch weiterhin ein Buchladen mit neuem Besitzer bestehen bleiben kann. Er habe bereits Gespräche mit Interessenten geführt, hätte ihnen auch noch beratend zur Seite gestanden. Doch dann hieß es plötzlich: Die Miete wird ab April fast verdoppelt - von 17 Euro auf 32 Euro pro Quadratmeter. „Daraufhin sind sofort alle Interessenten abgesprungen“, sagt Braunsdorf. Zu diesen Konditionen könne in Mitte niemand mehr einen rentablen Buchladen führen.

In einer Rundmail verabschiedet sich Braunsdorf bereits von seinen Stammkunden. Von 21. Februar bis 21. März gibt es in der Tucholsky Buchhandlung einen Räumungsverkauf.