Es gibt ja Leute, die Umzüge als soziales Happening verstehen. Schön schleppen, bis der Rücken schmerzt. Dann ein bisschen Pizza vom Lieferservice, eine Flasche Crémant und am Abend müde nach Hause humpeln. Immerhin geht es allen Beteiligten gleich schlecht, und Leidensgemeinschaften sind auch Gemeinschaften. Trotzdem stellt sich für mich und alle anderen, die Umzügen so gar nichts abgewinnen können, die Frage: Wie überlebt man so etwas unbeschadet, vor allem in Berlin?
Es ist nämlich so: In keiner anderen Stadt ist Umziehen so nervenaufreibend wie hier. Vor allem innerhalb des S-Bahn-Rings. Zugleich müssen viele wegen ihrer befristeten Mietverträge ständig umziehen. Ein Teufelskreis, dem man sich nur schwer entziehen kann, wenn man ein soziales Umfeld pflegt und selbst irgendwann auf Hilfe beim Schleppen angewiesen ist.

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