Gebürtiger Berliner, in Lichtenberg ausgewachsen, Berufsausbildung in Schöneweide, Journalistik-Studium in Leipzig, seit 1990 Redakteur bei der Berliner Zeitung, Fachgebiet: Berliner Wirtschaft

Als Alexander Voigt im vorigen Sommer die Lage der Nation in Sachen <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/energiewende">Energiewende</a> beschrieb, war der Befund des Naturwissenschaftlers sachlich und frei von Euphorie. Wir befänden uns im „Tal des Todes“, sagte Voigt. Das alte fossile Energiesystem müsse mit viel Geld ersetzt werden, aber mit erneuerbarer Energie funktioniere das noch nicht richtig. Daher seien die Nachteile beider Systeme zu spüren. „Da müssen wir durch“, sagte damals der Chef und Gründer des Berliner Unternehmens HH2E. Ob seine Firma es aus dem Tal schaffen würde, wusste er nicht. Aber Voigt war hoffnungsvoll.

Nach der Pleite des Berliner Wasserstoff-Pioniers HH2E will ein Rostocker Unternehmen das Projekt auf dem ehemaligen AKW-Gelände Lubmin fortführen.

16:9

Energiewende: Wenn Wind zu Brennstoff werden soll

Technologie

Donald Trump

Stil

Seit Wochenbeginn sind die Geschäfte geöffnet. Rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Nach den USA, Großbritannien, Irland und Spanien hat die chinesische Social-Media-Plattform TikTok nun auch in Deutschland die Shopping-Funktion auf seiner App freigeschaltet. Bereits jetzt ist von einer Revolution die Rede.

Bei TikTok schlagen jetzt Algorithmen Produkte auf Basis des jeweiligen Nutzungsverhaltens vor. Eine Revolution, sagen Experten. Stimmt das?  Und wer profitiert?

Wie das Berliner Dax-Unternehmen Zalando am neuen Onlinegeschäft  TikTok mitverdient

Berlin

Europa

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TikTok

Eigentlich geht es nur um pastellfarbene Dosen aus Plaste, in denen sich Lebensmittel länger frisch halten lassen. Unter dem Namen Tupperware erlangten diese allerdings auch jenseits des universellen Kücheneinsatzes Kultstatus und waren sogar geeignet, Partys zu veranstalten. Letztere verloren mit wachsendem Erfolg des globalen Onlinehandels jedoch an Zugkraft, bis Ende vorigen Jahres Schluss war. Das US-amerikanische Unternehmen meldete Insolvenz an. Doch nun will der französische Unternehmer Cédric Meston den Dosen und den Partys zu einem Comeback verhelfen. „Ich bin stolz darauf, zur Wiedergeburt eines so symbolträchtigen Unternehmens beizutragen“, sagt er.

Der französische Unternehmer Cédric Meston will das Geschäft mit Frischhaltedosen auch in Deutschland reanimieren und setzt dabei wieder auf den Direktvertrieb.

Nach Insolvenz: Comeback der Tupper-Partys geplant

Frankreich

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Retter der Stromer in Tegel: „Mehr Elektromobilität, nicht noch mehr Elektroschrott“

Forschungs-Werkstatt für unbeliebte E-Autos in Tegel: „Die Batterie ist besser als ihr Ruf“

Von Elektroautobesitzern und ihren Erfahrungen mit Kfz-Werkstätten kann Otto Behrend einige Geschichten erzählen. Darin geht es oft um frustrierte Elektromobilisten, die vom ersehnten Servicepersonal abgewiesen wurden, weil man dort den Hochspannungstod fürchtete oder mindestens eine brennende Schrauberhalle, selbst wenn auch nur das Kältemittel der Klimaanlage aufgefüllt werden sollte. Eine von Behrends liebsten Geschichten ist die eines Mannes aus Bremen, der wegen eines vermuteten Lagerschadens an  seinem etwa sechs Jahre alten E-Golf eine VW-Werkstatt aufsuchte.

Im Berliner Nordwesten haben vier studierte Mechatroniker eine Werkstatt für Elektroautos eröffnet. Sie wollen eine ökologische Katastrophe verhindern. Kunden kommen sogar aus den Niederlanden.

Reinickendorf

Volkswagen

Auto

Hamburg

Technologien & Transformation

Elektroauto

E-Auto

Die Antwort auf die Frage, wie Autoreifen, Make-up oder Waschmittel-Pads aus Wind- und Sonnenstrom gemacht werden können, steckt in einem kleinen Kasten in einem Chemielabor in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/charlottenburg-wilmersdorf">Charlottenburg</a>. Das Behältnis ist kaum größer als ein Schuhkarton und enthält ein Glasröhrchen mit einer pulverartigen Substanz. Für Julia Bauer, eine junge Frau in blauem Blazer, Skinny Jeans und schwarzen Doc Martens, ist der Kasten die „Trickkiste“, die am Anfang eines chemischen Prozesses steht, an dessen Ende künstliches Erdöl aus einem Reaktor fließen soll. Das Pulver, sagt die promovierte Chemikerin lächelnd und mit bedeutungsvoller Geste, sei das „magic material“.

Drei junge Wissenschaftler haben lukrative Jobs an den Nagel gehängt, um die Dekarbonisierung der Industrie mit mehr Tempo voranzutreiben. Über Visionen, Nahtoderfahrungen und Erfolge.

„Für kleine Ziele fehlt die Zeit“: So wollen drei Berliner klimaneutrales Erdöl herstellen

TU Berlin

Bezirke

Bauen & Wohnen

Wenn alles so gelaufen wäre, wie Jan Frederik Seidel es sich vorgestellt hatte, dann hätten wir uns auf einer Baustelle in Marzahn getroffen. Der Chef des Berliner Unternehmens Aucoteam hätte am Cleantech Business Park mit einigem Stolz auf einen fertigen Rohbau gedeutet und seinen neuen Betriebsstandort präsentiert. Doch es lief anders, weshalb der Unternehmer den Besucher am Firmenstammsitz in Prenzlauer Berg empfängt. Seine Firma habe viel Zeit und Energie vergeuden müssen, sagt Seidel. „Und wir haben sehr viel Geld verloren.“ In Marzahn wollte das Unternehmen ein neues Geschäftsfeld eröffnen. Ein Prüfzentrum für Batterien sollte dort entstehen. Aucoteam wollte an der Wende zur Elektromobilität teilhaben. Bereits Anfang 2021 stand der Entschluss dazu fest. Konkurrenz gab es damals kaum.

Jan Frederik Seidel wurde im Namen des Artenschutzes eine Millioneninvestition in Marzahn untersagt. Die Firma verlor dadurch viel Geld und vielleicht noch mehr Vertrauen.

Cleantech Business Park: Unternehmer rechnet mit Berliner Naturschützern ab

Politik

Marzahn-Hellersdorf

Prenzlauer Berg

Marzahn

Der Ikea-Parkplatz an der Landsberger Allee in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/lichtenberg">Lichtenberg</a> gilt unter E-Auto-Fahrern seit Jahren als Geheimtipp. Denn dort gibt es Ladestrom umsonst. Wer eine der begehrten Dosen erwischt, kann 90 Minuten lang Gratisstrom zapfen und bekommt damit für sein Automobil etwa 150 Kilometer Reichweite geschenkt. Eigentlich hatte <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/ikea">Ikea</a> schon im vorigen Frühjahr angekündigt, das Umsonst-Angebot zu beenden. Doch in Lichtenberg müssen E-Auto-Fahrer nach wie vor nichts für den Ladestrom zahlen. Sogar das 90-Minuten-Limit ist aufgehoben. Ein Paradies für E-Auto-Fahrer.

Obwohl die Strompreise fallen, wird das Laden von Elektrofahrzeugen immer teurer. Kartellwächter sagen: Es gibt keinen funktionierenden Wettbewerb

Elektroautos im Energiekrisenmodus – Preise an öffentlichen Ladesäulen explodieren

Lichtenberg

Acht Monate hatte sie keinen Job, nun steht ihre Rückkehr ins Arbeitsleben bevor. <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/manja-schreiner">Manja Schreiner</a>, die im April als Verkehrs- und Umweltsenatorin Berlin zurückgetreten war, wird Anfang Januar neue Hauptgeschäftsführerin der Berliner Industrie- und Handelskammer (<a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/ihk">IHK</a>). Am Dienstagabend wurde sie von den Mitgliedern der Vollversammlung bestellt. Zuvor hatte sie sich in einem Auswahlverfahren gegen 180 Konkurrentinnen und Konkurrenten durchgesetzt. Der noch amtierende IHK-Chef Jan Eder hatte im März angekündigt, den Posten räumen zu wollen.

Manja Schreiner wurde am Dienstagabend auf Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer zur neuen Hauptgeschäftsführerin bestellt.

Lobby statt Politik: Ex-Senatorin übernimmt Chefposten in der Berliner IHK

Auf dem 90 Hektar großen Areal des Cleantech Business Parks im Marzahner Nordwesten sollte sich eigentlich die Innovationskraft Berlins „im Zusammenspiel von Wissenschaft und Wirtschaft“ manifestieren. So hatte man es jedenfalls im Roten Rathaus für den „Zukunftsort“ der Stadt geplant. Mit ihm sollte Berlin als Standort für Zukunftsindustrien und -technologien gestärkt werden. Doch in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/marzahn-hellersdorf">Marzahn</a> ging es über Jahre nicht voran. Und als endlich potenzielle Investoren gefunden waren, stellten Naturschützer im Namen der europaweit streng geschützten Wechselkröte und mit gerichtlichen Verfügungen alle Ampeln auf Rot. Zwar konnte des Lurchs Anwesenheit mehr als ein Jahr lang nicht nachgewiesen werden, doch genügte die Vermutung, das Baugeschehen auf dem 900.000 Quadratmeter großen Areal zu blockieren. Nachhaltig, das muss zugestanden werden.

Nachdem Industrieansiedlungen auf dem Gewerbegebiet im Nordosten Berlins über Monate verhindert wurden, gibt es nun eine Lösung – nur keine Investoren mehr.

Cleantech Business Park: Ein Zoo für Berlin-Marzahn

Das Haus am Ende der Straße in der Wissenschaftsstadt <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/adlershof">Adlershof</a> wirkt seltsam verloren. Ein zweckmäßiger Viergeschosser, der schüchtern zwischen schnieken Bürogebäuden mit Lichthöfen und geschwungenen Glasfassaden steht. Es gibt dort weder eine Cafeteria noch einen Empfang. Dafür einen stillen Portier, der im leblosen Eingangsbereich ein halbes Dutzend Firmen mit kryptischen Namen auflistet, von denen vermutlich die Mehrheit noch weit von ihren Wachstumszielen entfernt ist, aber umso mehr an den baldigen Durchbruch glaubt. Eine Herberge der Visionäre.

In Adlershof entwickelt das Unternehmen Yellow SiC Solarmodule, die Wasserstoff statt Strom erzeugen. Damit könnte es Europas Technologieführerschaft verteidigen.

Yellow SiC: Wie ein Berliner Start-up die Wasserstoff-Zukunft Europas retten will

Moabit

Wasserstoff

Für Solarmodul-Installateure ist das Geschäftsklima derzeit alles andere als sonnig. Hatten Eigenheimbesitzer den Firmen angesichts hoher <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/strompreis">Strompreise</a> und drohender <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/energiekrise">Energiekrise</a> vor ein, zwei Jahren noch Rekordumsätze beschert, so brach die Nachfrage für private Dachanlagen in der ersten Hälfte dieses Jahres brutal ein. Um etwa ein Drittel gingen die Order zurück. Etliche Unternehmen mussten Insolvenz anmelden oder strichen ihre Stellenpläne radikal zusammen.

Das Berliner Unternehmen Enpal hat die Solaranlagen und Speicher in 1000 Haushalten zu einem virtuellen Kraftwerk vereint. Zigtausende sollen dazukommen.

Mit Netzstabilität Geld verdienen: Enpal – die neuen Day-Trader am Strommarkt

Krzysztof Zdobylak von der Stabsstelle Wirtschaftsförderung der Stadt Guben ist guter Dinge. In der neuen Fabrik des US-amerikanischen Minisalami-Herstellers Jack Link’s ist der Probebetrieb gerade angelaufen. „Mitte November werden die ersten Bifis aus Guben in die Supermarktregale kommen“, sagt Zdobylak. Und dann gehe es mit Rock Tech Lithium weiter. Der Mann im Rathaus ist sich sicher: „Gegen Ende des Jahres, spätestens Anfang 2025 wird dort der Bau beginnen.“

Das Unternehmen Rock Tech Lithium will in Guben den Grundstoff für E-Auto-Batterien herstellen. Doch noch immer fehlt das Geld, und die Zeit wird knapp.

Brandenburgs E-Auto-Ökosystem droht weiterer Rückschlag

Brandenburg

Mercedes-Benz

Hinter dem Zaun um den <a href="https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/cleantech-business-park-weiterer-investor-stoppt-millionenprojekt-in-berlin-marzahn-li.2202015">Cleantech Business Park</a> an der Bitterfelder Straße in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/marzahn-hellersdorf">Marzahn</a> stehen die Gräser und die Schafgarbe hüfthoch. Höchste Zeit, dass Knut Kucznik mal wieder vorbeischaut. Seit Jahren lässt der Schäfermeister aus Altlandsberg auf den ehemaligen Rieselfeldern seine Wasserbüffel und Schafe grasen und sorgt so dafür, dass die Vegetation dort nicht zu üppig wird. So war es auch für dieses Jahr vereinbart.

Auf dem Marzahner Gewerbegebiet darf per Gerichtsbeschluss vorerst nicht gebaut werden. Nun verbietet die Bezirksbehörde dort auch Schafe und Wasserbüffel. Ein Schäfermeister sieht dahinter Methode.

Cleantech Business Park in Marzahn: Nach Baustopp auch Weideverbot im Namen der Wechselkröte

Franziska Giffey

Es gibt drei Zahlen in deutschen Pleitestatistiken, mit denen sich die Krise in der hiesigen Start-up-Szene recht anschaulich beschreiben lassen. Die eine besagt, dass im vergangenen Jahr 297 Start-ups Insolvenz anmelden mussten, was für sich genommen wenig dramatisch anmutet. Allerdings steht diese Zahl auch für die Zunahme der Start-up-Pleiten um 65 Prozent, während die <a href="https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/insolvenz-drama-in-deutschland-oekonomen-stellen-die-ampel-regierung-bloss-li.2233719">Unternehmensinsolvenzen in der gesamten deutschen Wirtschaft</a> im vorigen Jahr um deutlich geringere, aber durchaus dramatische 26 Prozent angestiegen war. In der Regel war fehlendes Kapital die Ursache für das Ende. Schlechte Zeiten für Innovatoren und Jungunternehmer.

Es wird wieder mehr Geld in Start-ups investiert, aber weniger Firmen profitieren davon. In Berlin zeigt sich diese Entwicklung besonders deutlich.

Start-up-Finanzierung in Berlin: Das Risikokapital traut sich nicht

Wenn der deutsche Neuwagenkäufer mit der Elektrifizierung des Automobils fremdelt, dann bezieht sich das ausschließlich auf die Transformation im Motorraum. Denn mittlerweile geht auch beim geliebten Benzin- oder Diesel-Pkw kaum etwas ohne Strom. Rund 100 Sensoren sind in einem modernen Automobil im Einsatz. Die verlegten Kabel kommen auf eine Gesamtlänge von acht Kilometer, und dabei wird es wohl nicht bleiben. Seit voriger Woche ist eine neue EU-Verordnung in Kraft, nach der für jeden in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/europa">Europa</a> fabrikneu zugelassenen Pkw knapp ein Dutzend weiterer Fahrassistenzsysteme vorgeschrieben ist. Die Pflicht reicht vom Einschlafwarner über einen Spurhalteassistenten bis zur Blackbox.

Für Neuwagen in Europa sind jetzt zahlreiche Assistenzsysteme Pflicht. Sie sollen Unfälle vermeiden, lassen aber vor allem die Preise und Versicherungskosten steigen.

Blackbox und Einschlafwarner jetzt Pflicht: EU-Verordnung macht Autofahren teurer

EU-Kommission

„Zurück zum Verbrenner“: Mercedes-Mitarbeiter in Marienfelde besorgt über Elektro-Rückzieher

„Zurück zum Verbrenner“: Mercedes-Mitarbeiter in Berlin besorgt über Elektro-Rückzieher

Die S-Klasse galt bei <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/mercedes-benz">Mercedes</a> schon immer als Ausweis für das eigene Können, und bis heute manifestiert sich in der Luxuslimousine die Innovationskraft des Unternehmens, die somit maßgeblich zum Ansehen der deutschen Automobilindustrie beigetragen hat. Daran sollte auch die nächste Generation der Baureihe anschließen. Als Mercedes-Chef Ole Källenius vor zwei Jahren den Unternehmenskurs „Electric first“ durch „Electric only“ ersetzte, war vor allem das Spitzenmodell gemeint. Das für Ende des Jahrzehnts geplante S-Klasse-Modell sollte ausschließlich von <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/elektroauto">Elektromotoren</a> angetrieben werden. Doch das ist nun schon wieder Geschichte. <a href="https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/neue-verbrenner-offensive-mercedes-benz-kehrt-ploetzlich-von-elektroautos-ab-li.2230270">Mercedes hat das Vorhaben gestoppt</a> und wird seinem Top-Modell auch künftig einen Verbrenner unter die Haube pflanzen. Ebenso sollen in den anderen Baureihen die Benzinpumpen länger laufen. Stagnation statt Innovation?

Das Berliner Werk stand vor dem Aus. Durch den Elektro-Kurswechsel wurde es gerettet. Nun verabschiedet sich Mercedes vom „electric only“-Prinzip. Wie geht es weiter? „Zurück zum Verbrenner“: Mercedes-Mitarbeiter in Berlin besorgt über Elektro-Rückzieher 

Mercedes macht Elektro-Rückzieher, Mitarbeiter in Berlin-Marienfelde besorgt

Marienfelde

Dass sich die Chefs und Gründer des Berliner Unternehmens und Fritzbox-Herstellers AVM Gedanken über die Nachfolge machen, weiß die interessierte Öffentlichkeit spätestens seit Herbst vergangenen Jahres. „Diesen Übergang planen sie seit geraumer Zeit aktiv und diskutieren ohne Zeitdruck verschiedene Möglichkeiten“, sagte seinerzeit eine AVM-Sprecherin. Immerhin gingen die Herren auf die 70 zu, fügte sie hinzu. Nun steht der Ausstieg fest.

Das Luxemburger Unternehmen Imker Capital Partners übernimmt die Mehrheit an der Firma AVM aus Berlin-Moabit. Vier Studenten hatten sie 1986 gegründet.

Finanzinvestor kauft Berliner Fritzbox-Hersteller AVM

Plötzlich kein Phantom mehr: Wechselkröten im Cleantech Business Park entdeckt

Wechselkröten im Cleantech Business Park entdeckt: Wie geht es mit dem Millionenprojekt weiter?

Nun also doch. Auf einem Teilgrundstück des <a href="https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/cleantech-business-park-weiterer-investor-stoppt-millionenprojekt-in-berlin-marzahn-li.2202015">Marzahner Cleantech Business Parks</a>, für das Berliner Verwaltungsgerichte wegen nicht auszuschließender Anwesenheit der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/cleantech-business-park-marzahn-gericht-stoppt-bebauung-wegen-wechselkroete-li.2193977">streng geschützten Wechselkröte</a> einen Baustopp und die nochmalige Kartierung des Geländes angeordnet hatten, wurden nun mehrere Exemplare der in Europa seltenen Amphibienart gefunden. Das erfuhr die Berliner Zeitung aus der bei der Senatsumweltverwaltung angesiedelten obersten Naturschutzbehörde Berlins. Das Phantom, so scheint es, wurde überführt.

Dutzende gefundene Exemplare der Wechselkröte geben allen Beteiligten Rätsel auf, denn eigentlich dürften die streng geschützten Amphibien auf dem Gelände in Marzahn gar nicht sein.

Wechselkröten im Cleantech Business Park in Berlin-Marzahn entdeckt

Hungrig: Lieferdienst bekommt frisches Kapital von Investoren

Lebensmittel-Lieferdienst: Rohlik will die Nummer eins im Geschäft werden

Das tschechische Unternehmen Rohlik, zu dem auch der neuerdings in Berlin tätige <a href="https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berliner-lieferdienste-so-will-knuspr-flink-konkurrenz-machen-li.2220375">Lebensmittel-Lieferdienst Knuspr gehört</a>, hat eine weitere Finanzierungsrunde abgeschlossen. Nach eigenen Angaben bekam das Unternehmen dabei insgesamt 160 Millionen Euro von neuen und bestehenden Investoren. Wichtigster Geldgeber ist dabei die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, weitere Investoren sind Sofina, Index Ventures, Quadrille und TCF Capital. „Die neue Finanzierungsrunde wird unser Wachstum beschleunigen und ermöglicht die Eröffnung neuer Logistikstandorte in 15 Städten“, sagt Rohlik-Chef und -Gründer Tomáš Čupr.

Knuspr-Mutterunternehmen Rohlik sammelt insgesamt 160 Millionen Euro ein. Der Online-Supermarkt will die Nummer eins in Europa werden.

Knuspr: Lebensmittel-Lieferdienst bekommt frisches Kapital von Investoren

Ungarn

Mit der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/energiewende">Energiewende</a> im automobilen Individualverkehr scheint es hierzulande vorerst nicht zu klappen. Nachdem einst schon Kanzlerin Merkel mit ihrem Ziel gescheitert war, bis 2020 eine Million <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/elektroauto">Elektroautos</a> auf deutsche Straßen zu bekommen, sind die Neuwagenkäufer der Nation nun kaum folgsamer. Zwar gibt es im Mutterland von Otto- und Dieselmotor inzwischen 1,5 Millionen Autos ohne Tank und Auspuff, doch sieht das neue Regierungsziel bis 2030 das Zehnfache vor.

Der schwache E-Mobil-Absatz könnte Hersteller an ihren Emissionszielen scheitern lassen. Daher drohen Sanktionen. Eine Hintertür haben sie aber schon im Blick.

Strom oder Strafe: Warum deutsche Autohersteller dringend mehr E-Autos verkaufen müssen

Sanktion

Ein Lenkdrachen mit 20 Meter Spannweite, dazu 500 Meter lange Seile und eine mit Elektronik vollgestopfte mobile Bodenstation – das sind die Elemente eines Kraftwerks, das jährlich 500.000 Kilowattstunden Strom vom Himmel holen soll. Mehr als zehn Jahre hat das im brandenburgischen <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/eberswalde">Eberswalde</a> ansässige <a href="https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/enerkite-revolutioniert-energie-mit-fliegendem-kraftwerk-aus-berlin-li.2191813">Unternehmen Enerkite</a> an der Entwicklung seines Flugwindkraftwerks gearbeitet. Inzwischen ist das System serienreif und die erste Anlage verkauft. „Es läuft gut“, sagt Firmenchef Florian Breipohl. „Sehr gut sogar.“

Das Unternehmen Enerkite aus Eberswalde wurde als eine von zehn Firmen weltweit in den Google Accelerator „Start-ups for Sustainable Development“ aufgenommen.

Enerkite aus Brandenburg: Google unterstützt Entwicklung fliegender Kraftwerke

Nachhaltigkeit & Kreislaufwirtschaft

Klaus-Martin Groth ist Jurist. Er war über viele Jahre Richter am Berliner Verwaltungsgericht sowie am Verfassungsgerichtshof des Landes Berlin. Wir haben uns mit ihm verabredet, um über Artenschutz im Allgemeinen und die streng geschützte Wechselkröte im Besonderen zu sprechen. Die Berliner Verwaltungsgerichte haben im Frühjahr auf Antrag der Berliner Arbeitsgemeinschaft Naturschutz <a href="https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/cleantech-business-park-weiterer-investor-stoppt-millionenprojekt-in-berlin-marzahn-li.2202015">geplante Baumaßnahmen auf dem Cleantech Business Park</a> in Marzahn per Beschluss untersagt, weil auf dem Gelände Exemplare der streng geschützten Wechselkröte vermutet werden.

Klaus-Martin Groth über den Cleantech Business Park Marzahn, den Artenschutz als eines der größten Bauhindernisse in Berlin und das Versagen der Gerichte.

Cleantech Business Park in Marzahn: „Bedenkliche Nähe der Behörden zu den Umweltverbänden“

Pankow

Das Dynamowerk an der Nonnendammallee in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/spandau">Spandau</a> gilt als die Keimzelle des in Berlin gegründeten <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/siemens">Siemens</a>-Konzerns. 1906 wurde es eingeweiht. Kein Siemenswerk auf der Welt ist älter. Bis heute werden dort elektrische Großmotoren gefertigt.

KPS Capital übernimmt die Großmotorensparte von Siemens für 3,5 Milliarden Euro. Die IG Metall teilt mit: Alle Beschäftigten behalten ihren Job.

Siemens in Berlin: US-Investor kauft Dynamowerk

Spandau

München

Dass der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/nach-pleite-von-unu-motors-das-moped-bleibt-unter-strom-mobilitaetswende-elektromobilitaet-escooter-li.2190238">insolvente Berliner Elektroroller-Hersteller Unu</a> nicht völlig aus dem Straßenbild verschwinden wird, war schon vor einigen Wochen klar. „Roller mit Namen Unu wird es weiterhin geben“, hatte Insolvenzverwalter Gordon Geiser Ende Februar versprochen. Nun ist die Übernahme unter Dach und Fach. Das Unternehmen Emco aus <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/niedersachsen">Niedersachsen</a> hat die Marke aus Berlin gekauft. Geiser nennt es eine „tragfähige Lösung“. Das Unternehmen sei ein starker Partner, der die Werte und das Erbe von Unu wertschätzt und weiterentwickeln wird. „Unu by Emco“, heißt es inzwischen auf der Firmen-Website.

Der Elektroroller-Hersteller aus Niedersachsen ist neuer Eigentümer. Garantieansprüche aus der Vergangenheit könnten nicht übernommen werden.

Emco übernimmt Berliner E-Moped-Marke Unu: „Das Erbe weiterentwickeln“

China

Nun ist es also raus. Jede sechste der bundesweit 92 Filialen von <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/galeria-kaufhof">Galeria Karstadt Kaufhof</a> wird das laufende und nunmehr dritte Insolvenzverfahren der Warenhauskette nicht überleben. 16 Warenhäuser werden schließen, und wieder ist auch Berlin betroffen. <a href="https://www.berliner-zeitung.de/news/galeria-kaufhof-welche-berliner-warenhaeuser-bald-schliessen-muessen-li.2210009">Drei der acht verbliebenen Galeria-Filialen</a> stehen auf der Schließungsliste – in Tempelhof, Spandau und Lichtenberg. Jene Experten, die jedem zweiten Berliner Warenhaus den Tod prophezeit hatten, sollten also recht behalten. Das Kaufhaus-Sterben setzt sich fort. Denn seit 2020 hat die Stadt bereits vier Kaufhäuser verloren. Zuletzt gingen in den Karstadt-Filialen in der Wilmersdorfer Straße in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/charlottenburg-wilmersdorf">Charlottenburg</a> und in der Weddinger Müllerstraße die Lichter aus.&nbsp;Mitte Januar war dort das Piepen der Kassen verstummt und der Leerstand im Berliner Einzelhandel um 58.000 Quadratmeter Verkaufsfläche gewachsen.

Wegen der erneuten Galeria-Pleite wird sich auch in Berlin das Kaufhaus-Sterben fortsetzen. Erst im Januar machten zwei Kaufhäuser in der Stadt dicht. Ein Besuch in Wedding und Charlottenburg.

Jochen Knoblach

Energiewende: Wenn Wind zu Brennstoff werden soll

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Abgezockt: E-Autofahrer im Energiekrisenmodus – Preise an öffentlichen Ladesäulen explodieren

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Cleantech Business Park: Ein Zoo für Marzahn

Alles auf Gelb: Wie ein Berliner Start-up die Wasserstoff-Zukunft Europas retten will

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Brandenburgs E-Auto-Ökosystem droht weiterer Rückschlag

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Besorgniserregende Zahlen: Verliert Berlin seine Bedeutung als Hauptstadt der Start-up-Szene?

Blackbox und Einschlafwarner jetzt Pflicht: EU-Verordnung macht Autofahren teurer

„Zurück zum Verbrenner“: Mercedes-Mitarbeiter in Marienfelde besorgt über Elektro-Rückzieher

Nach Douglas und Samsonite: Finanzinvestor kauft Berliner Fritzbox-Hersteller AVM

Plötzlich kein Phantom mehr: Wechselkröten im Cleantech Business Park entdeckt

Hungrig: Lieferdienst bekommt frisches Kapital von Investoren

Strom oder Strafe: Warum deutsche Autohersteller dringend mehr E-Autos verkaufen müssen

Flugbegleitung: Google unterstützt Entwicklung fliegender Kraftwerke in Brandenburg

Ex-Verwaltungsrichter: „Bedenkliche Nähe der Berliner Behörden zu den Umweltverbänden“

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Nach Karstadt-Schließung: Wie zwei Berliner Kieze mit dem Kaufhaus-Verlust umgehen