Peter Kempe sah seine ersten Modeschauen mit 16, später arbeitete er als Modeeinkäufer. Ab 2000 führte er mit seinem Partner Thomas Kuball den Hamburger Concept-Store Kuball & Kempe, der 2016 samt den Inhabern nach Saint-Rémy-de-Provence umzog. Kempe kuratiert seit Jahren Ausstellungen, Publikationen und Auktionen mit Vintage-Design aus dem Luxusbereich. Modehäuser wie Museen beneiden ihn um sein Privatarchiv zur Mode der 1970er bis 1990er Jahre. Seit 2021 berichtet er als „The Wizard of Vintage“ aus der Welt der Luxusmode und gibt Tipps für Käufe aus zweiter Hand.

Eine der schönsten Überraschungen auf der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/trends-und-runway">Pariser Fashion Week</a> im Februar war die Debütkollektion der Designerin Chemena Kamali für das Haus Chloé. Mit ihren Entwürfen brachte sie die Parisienne zurück auf den Runway.&nbsp;

Chemena Kamalis Debütkollektion für Chloé wurde von der Fachpresse bejubelt. Wie die Designerin aus NRW das Erbe von Karl Lagerfeld fortsetzt.

16:9

Karl Lagerfeld, Chemena Kamali: Ist der Erfolg von Chloé deutsch?

TRENDS & RUNWAY

Stil

London

Den Designermarken hängt seit einigen Saisons der Ruf nach, Kreativität und Innovation zunehmend zugunsten braver, gut verkäuflicher Linien zu opfern. Es scheint, als stünde bei den großen Labels mehr und mehr die Verkaufssicherheit im Vordergrund. Kein Wunder:&nbsp;Aufgrund von Shareholder-Value und der Vormacht weniger Großkonzerne lässt man im Luxusgeschäft eben knallharte Strategien vor Kreativität agieren, und die angestellten Designer müssen größtenteils das entwerfen, was die Kassen klingeln lässt.

Wenn wirtschaftliche Zwänge Mittelmaß hervorbringen, ist das Gift für die Mode. Ist Haute Couture die Rettung?

Mittelmaß ist auch keine Lösung: Wenn Mode nur noch schnell verkäuflich sein muss

Mode schlägt 2024 ein neues Kapitel auf. Besonders die Designer der Luxusmarken signalisierten auf ihren Schauen schon in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres, dass es einen starken Richtungswechsel geben wird.&nbsp;Nach Opulenz, Allover-Logomania und Farb- und Formexzessen sah man schlichte Mode in gedeckten Farben, die sich dem Minimalismus verschrieben hat.

Auch bei den Mittzwanzigern wird es nun modisch ruhiger. Quiet Luxury sei Dank, sind sie jetzt angezogen wie ihre Eltern. Und die Luxusmarken reagieren prompt.

Mode-Trends: Die Gen Z und der Daddy-Chic

Europa

Facebook

Als Tom Ford im Jahr 2001 seine <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/gucci">Gucci</a>-Winterkampagne veröffentlichte, schaute die Welt auf einen Gürtel. Denn im Gegensatz zu seinen Kollegen, die ganze Looks zum Bewerben ihrer Kollektionen einsetzten, zeigte das von Terry Richardson fotografierte Bild nur den Teil eines männlichen Torsos. Der Jüngling auf dem Foto war mit einer ausgewaschenen Jeans gekleidet, in der linken Hand hielt er fest umschlossen das Ende eines breiten Gürtels mit überdimensionalen, ineinandergreifenden Gucci-G’s. Ein sehr anzügliches Motiv, mit dem alles gesagt war. Ford setzte alles auf den Gürtel – der mit seiner Logoschnalle bis heute der Verkaufsschlager der Marke Gucci ist.

Ohrringe und Ketten sind das eine – und Gürtel der andere Schmuck. Gerade die Vintage-Exemplare großer Marken können ein Outfit spektakulär aufpeppen.

Accessoires-Trend: Ein Hoch auf den Gürtel

Ein oft als altbacken geltendes Schmuckstück ist die Brosche, egal ob als antikes Erbstück oder als Modeschmuck. Natürlich liegt das auch daran, dass die elegante Anstecknadel nicht so recht zur allgegenwärtigen Sport- und Streetwear passen mag. Doch gerade diese Kombination setzt ein zeitgemäßes Statement. Denn der Effekt, den das gekonnte Zusammenbringen von scheinbar unpassenden Dingen hat, sorgt in der Mode garantiert&nbsp;für glänzende Auftritte.

Unser Autor ist passionierter Schmucksammler und erklärt uns, wie wir die gute alte Brosche in die Neuzeit holen können. Zum Beispiel an Hoodie oder Bomberjacke.

An Hoodie oder Bomberjacke: Die Brosche ist wieder da 

Sport

Anthony Vaccarello, der Designer von Saint Laurent, war einer der meistbesprochenen der vergangenen <a href="https://www.berliner-zeitung.de/stil-individualitaet/paris-street-style-die-looks-von-der-ss24-shows-li.2146938">Pariser Fashion Week</a>. Und das nicht nur, weil er in Folge sensationelle Kollektionen zeigt, sondern weil er scheinbar ganz unbemüht genau das liefert, was der Zeitgeist will – während viele Luxuslabels noch auf der Suche nach Antworten auf die Frage sind, wie ihr zukünftiger Stil nun aussehen könnte. Denn jeder will ja auf die Richtungsänderung zu mehr Eleganz und weniger Logomania reagieren. Bei <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/gucci">Gucci</a> sah man zuletzt eine 180-Grad-Wende mit dem neuen Designer Sabato de Sarno. Weg von überladener Opulenz fasziniert Vaccarello mit Klassik, die dem Hause Saint Laurent verpflichtet ist. Seine Traumkollektionen sind weit weg von Sportswear und gehen in eine feminine und elegante Richtung, die sich stark an den Firmengründer und die Modelegende <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/yves-saint-laurent">Yves Saint Laurent</a> anlehnt.

Unser Autor lobt die Arbeit des Saint-Laurent-Kreativdirektors Anthony Vaccarello und hat einen Tipp, wo man gut erhaltene YSL-Designerstücke kaufen kann.

Yves Saint Laurent jetzt bei Seconata kaufen: Angesagte Designerware aus zweiter Hand

Hamburg

Es ist wieder so weit, kaum sind die Ferien vorbei, beginnen wieder rund um den Erdball die großen <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/fashion-week">Fashion Weeks</a>: Erst in New York und dann in London, danach zieht die Mode-Karawane (bestehend aus Journalisten, Influencern, Einkäufern und Models) weiter nach Mailand und Paris. In der französischen Hauptstadt finden die Modeschauen für das nächste Frühjahr 2024 dann ihren Abschluss.

Auch wenn die September-Ausgabe der Vogue ihre Bedeutung verloren hat – so erklärt sich über sie vieles, was bis heute in der Modewelt seine Gültigkeit hat.

Vogue: Im September beginnt das Modejahr

Wer sich für ausgefallene Schuhe interessiert – und das liegt in der Natur vieler Fashionistas –, hat sicher schon von Manolo Blahnik, Christian Louboutin oder Roger Vivier gehört. Der Italiener Salvatore Ferragamo (er starb 1960) wurde als „Schuhmacher der Träume“ bereits zu Lebzeiten zur Legende. Sie alle haben sich seit Gründung ihrer Marken beruflich enorm vergrößert, wurden zu Weltmarken mit Boutiquen rund um den Erdball. Fertigten sie zu Anfang nur für verwöhnte Prominente und Haute-Couture-Kundinnen, gelangten sie dank Globalisierung in die Schuhschränke Hunderttausender Frauen. Frauen, die bereit sind, für hervorragend ausbalancierte Schuhskulpturen ein kleines Vermögen auszugeben.

Die Slingpumps mit schwarzer Kappe gehören zum Modekanon der Moderne. Den genialen Handwerker dahinter feiert jetzt eine Ausstellung in Südfrankreich.

Raymond Massaro: Der Schuhmacher, der Chanel reich machte

Wenn Sie regelmäßig auf Vintage-Plattformen nach gebrauchten Luxushandtaschen stöbern, dann ist Ihnen sicher schon einmal die Mombasa-Tasche untergekommen.&nbsp;Das Modell stammt aus der Tom-Ford-Ära bei <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/yves-saint-laurent">Yves Saint Laurent</a>. Ford entwarf die Tasche im Jahr 2002 für das Haus. Wer heute nach ihr sucht, wird das Modell in vielen Variationen finden. Selten ist es nun wirklich nicht – und die Preise für gut erhaltene Exemplare beginnen bei 250 Euro.

Eine ehemalige It-Bag von Yves Saint Laurent bekommt man gebraucht schon ab 250 Euro. Warum ist das so?

Hidden Champion Mombasa Bag: Warum ist die Mombasa-Tasche von Yves Saint Laurent so billig?

Am vergangenen Wochenende verstarb die Sängerin, Schauspielerin und die&nbsp;<a href="https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/kino-streaming/die-schauspielerin-jane-birkin-ist-mit-76-jahren-gestorben-li.370191">vor allem als existenzialistische Ikone des Pariser Rive Gauche bekannte Jane Birkin</a>. 1969 sang sie mit der Skandalballade „Je t’aime … moi non plus“, die sie gemeinsam mit ihrem damaligen Lebenspartner Serge Gainsbourg aufnahm, eine wahre Hymne. Das Lied stand für die sexuelle Befreiung und damit für das&nbsp;Lebensgefühl einer ganzen Generation. Jahrelang kursierte das Gerücht, bei den Aufnahmen des Albums hätten Birkin und Gainsbourg realen Geschlechtsverkehr gehabt.

Beim Pariser Luxustaschenhersteller konnte man den Wünschen der Stilikone zunächst nicht entsprechen. Also erfand die Birkin ihre eigene Hermès Bag.

Erfindung der Hermès Birkin Bag: Als Jane Birkin mal eine neue Handtasche brauchte

Frankreich

Schon in der Renaissance wollte man, dass Räume gut riechen. Damals hatte man noch mit teils katastrophalen hygienischen Zuständen zu kämpfen. Abhilfe schafften durchlöcherte Gefäße mit duftenden Potpourris aus Blüten und Kräutern, diese Methode hielt sich bin in den Barock. Heute übernimmt das die allseits präsente Duftkerze, die es vom Discountermodell bis zu Designerkreationen in allen Preisstufen gibt.

Der Nasenschmeichler der Modewelt flackerte erstmals 1963: Die Diptyque-Kerze feiert 60. Geburtstag. Ihren Ursprung hat sie in einem Pariser Eckgeschäft. Unser Kolumnist schreibt ihr ein Ständchen.

Geliebt von Tom Ford, Galliano und Lagerfeld: Die Diptyque-Duftkerze wird 60

Es gibt Dinge, die kann man kaum glauben, wenn man im Jahr 2023 in Mitteleuropa lebt. So eine kuriose Geschichte geht mit der Entstehung eines Kleidungsstückes einher, mit dem <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/yves-saint-laurent">Yves Saint Laurent</a> 1967 eine Moderevolution auslöste: dem Smoking für Damen.

Erst vor zehn Jahren wurde in Paris ein Gesetz gekippt, das Frauen verbot, Hosen zu tragen. Anlass genug, um über die emanzipatorischen Qualitäten des Smokings zu sprechen.

„Le Smoking“ von Yves Saint Laurent: Emanzipation in Schwarz

Berlin

Der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/news/tina-turner-ist-tot-li.351958">Tod des Rockstars Tina Turner</a> löste einen regelrechten Bilderrausch in den sozialen Medien aus. Viele Erinnerungen an diese schon zu Lebzeiten zur Legende gewordene Sängerin sind verbunden mit ihren zu Kult-Pieces avancierten Bühnenkleidern. Der Mann, der viele von Turners Outfits erfand, hieß Azzedine Alaïa. Der tunesische Designer&nbsp;war eine Besonderheit in der Modewelt, denn er agierte vollkommen unabhängig vom Fashionsystem und dem Schauenkalender. Nach seinem Tod 2017 übernahm Pieter Mulier die Kreativdirektion der Marke&nbsp;Alaïa, die gerade mit der Modernisierung der Codes von Azzedine Alaïa ein grandioses Comeback feiert.

Die Hits der jüngst verstorbenen Tina Turner werden uns im Gedächtnis bleiben. Ihre Auftritte im knappen Fummel auch. Eine Würdigung an den Mann, der sie entwarf: Azzedine Alaïa.

Wer steckte hinter den Outfits von Tina Turner?

Ein großer begehbarer Kleiderschrank öffnet sich und seidige Hemden in beigen Nuancen fliegen auf ein Bett, passend zu einer Reihe von gleichfarbigen Anzügen. Diese Szene in dem 1980 in die Kinos gekommenen Film „American Gigolo“ machte nicht nur den Schauspieler Richard Gere zu einem Weltstar, sie verhalf auch Giorgio Armani zu Weltruhm.

Die neue Schlichtheit in der Luxusmode inspiriert unseren Kolumnisten zu ein paar Gedanken über den 89-jährigen Giorgio Armani.

Der Kenner kauft jetzt Vintage-Mode von Giorgio Armani

„Es gibt kein schlechtes Wetter, man muss nur richtig angezogen sein“, war eine Alltagsweisheit meiner Großmutter. Sie bezog sich damit vor allem auf den praktischen Nutzen von Regenkleidung. Dass ein Regenmantel aber auch wie ein Fashion-Statement aussehen kann, zeigen uns gerade viele Marken.

Das alte Regencape von Rossmann macht wirklich keinen Spaß? Auch die gelbe Friesenjacke nervt? Unser Experte weiß Rat – und welche Marken Abhilfe schaffen.

Besser als Friesennerz: Wo man die schönsten Regenmäntel für den Frühling 2023 findet

Schweden

DIRK ROSSMANN

Schon wieder ein Buch über <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/karl-lagerfeld">Karl Lagerfeld</a>, dachte ich, als die Einladung zur Vorstellung des Anfang März erschienenen Buches „Paradise Now. The Extraordinary Life of Karl Lagerfeld“ ins Haus flatterte. Nach dem <a href="https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/der-nachlass-von-karl-lagerfeld-bei-sothebys-li.200588">Tod des Jahrhundertgenies</a> im Februar 2019 kamen plötzlich diverse Biografien auf den Markt, denn zu Lebzeiten hatte sich Lagerfeld stets allen Autoren verweigert, die über ihn schreiben wollten. Zwar war er immer an Geschichten interessiert, aber nicht an seiner eigenen: So viel Retrospektive sah er als böses Omen, dass sein Leben bald zu Ende ginge.

Karl Lagerfeld war selbst bei seinem Butler wahnsinnig beliebt, das wird im Gespräch mit dem Autor einer neuen Biografie deutlich.

Karl Lagerfeld: Der Modezar, der sogar vom Personal vergöttert wurde

Die breiten, gepolsterten Schultern bei <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/yves-saint-laurent">Saint Laurent</a> sind zurück! 1988 durfte ich das erste Mal hinter die Kulissen dieses berühmten <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/paris">Pariser</a> Modehauses schauen und begriff schnell, was den Unterschied ausmacht zwischen diesem ganz besonderen Handwerk der Luxusmode und dem, was auf der Straße getragen wird. Denn nicht der Entwurf des Designers zählt, sondern&nbsp;auch dessen meisterhafte Umsetzung.

Unser Kolumnist weiß, dass der Saint-Laurent-Kreativdirektor Anthony Vaccarello bei seiner aktuellen Kollektion ganz tief in den Archiven des Modehauses kramte.

Paris Fashion Week: Rasiermesserscharfe Eleganz bei Saint Laurent

„Manche sind sich ihrer Sache sehr früh sicher“, dachte ich, als ich im Frühjahr 1993 bei einem Presseempfang in der berühmten Pariser PR-Agentur von Jean Jacques Picart das erste Mal dem Designer Hedi Slimane begegnete. Ich erinnere mich noch an seine schmale, fast dürre Erscheinung,&nbsp;als er schüchtern seinen Kopf zur Tür reinsteckte. Ein Eindruck, der immer bleiben wird, auch nachdem er eine in der schnelllebigen Modebranche schon knapp drei Jahrzehnte andauernde Karriere hingelegt hat. Nach dem Journalismus-Studium und einem Model-Scouting-Job bei dem Designer José Levy war er in der Agentur von Picart als Praktikant gelandet. Picart, der immer ein Auge für große Talente hatte, wusste sofort, was in Slimane steckt.

Hedi Slimane wird oft vorgeworfen, er mache immer das Gleiche – ob für Saint Laurent, Dior oder Celine. Dabei bleibt er doch nur seiner (schmalen) Linie treu.

Slim, slimmer, Slimane: Trotz aller Kritik ist Hedi Slimane ein Superstar

Die wichtigsten Juwelen-Auktionen finden zweimal im Jahr bei den großen Auktionshäusern in Genf und New York statt. Dabei kommen nur Blue Chips der Goldschmiedekunst zum Aufruf, für die man mehr als nur ein wenig Kleingeld übrig haben muss. Gehört man nicht zu den Top-Bietern, ist aber auch das Drumherum der Versteigerungen ein wunderbares Erlebnis. So machte auch ich im Herbst 2018 eine tolle Erfahrung bei einer dieser Herbstauktionen.

Wer sich bei Vintage-Schmuck nicht in die Nesseln setzen will, der sollte beim Fachmann kaufen. Aber wo findet man die guten Stücke? Unser Kolumnist weiß Rat.

Berlin, Köln, Philadelphia: 3 Top-Adressen für Vintage-Schmuck

Köln

Als ich einmal für das ARD-Frühstücksfernsehen von den Haute-Couture-Schauen in Paris berichtete, half mir ein ganz besonderer Mann aus der Verlegenheit. Es war im Jahr 2001, und wir wollten die Vorbereitungen hinter den Kulissen live übertragen. Unglücklicherweise begannen die Übertragungen um 5 Uhr morgens, und sämtliche Modedesigner, Presseleute oder Kreativen waren nicht verfügbar. „Zu früh“, hagelte es eine Absage nach der anderen. Als ich den großen amerikanischen Moderedakteur André Leon Talley in letzter Minute anrief, zögerte er mit seiner Zusage nicht eine Sekunde. Er hätte zwar einen vollen Terminkalender, wäre aber noch auf New Yorker Zeit, weil er gerade von dort eingeflogen sei. Im Tiroler Trachtenanzug, maßgefertigt in der Savile Row, stieg er in die morgendliche Metro und absolvierte das Interview auf den Champs Élysées mit mir im Morgengrauen. Der harte Fels von einem Mann war ein eloquenter Gesprächspartner, ohne Murren ob der frühen Stunde.&nbsp;

André Leon Talley war der erste schwarze Kreativdirektor der amerikanischen Vogue. Nun wird sein Nachlass bei Christie’s für einen guten Zweck versteigert.

Mr. Talleys Nachlass: Koffer von Louis Vuitton und Lagerfeld-Zeichnungen

Wenn Ende Januar in Paris die Haute-Couture-Schauen stattfinden, ist das für Modesüchtige nicht der einzige&nbsp;Grund, die Stadt im Fokus zu haben. Zu dieser Zeit finden auch zahlreiche Vintage-Couture-Auktionen in Paris statt. Und keine Sorge: Mitbieten können Sie von überall auf der Welt, die Auktionen finden auch online statt.

Ende Januar wird in Paris die neue Haute Couture für den Sommer präsentiert. Wer schlau ist, investiert lieber in Meistermode bei Christie’s oder Artcurial.

Die Kür der Couture: Hier kann jede(r) Mode für die Ewigkeit ersteigern

Im Grand Palais Éphémère in Paris, direkt beim Eiffelturm gelegen, findet zurzeit die Ausstellung <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://grand-numero.chanel.com/">Le Grand Numéro Chanel</a>&nbsp;statt. Noch bis zum 9. Januar 2023 kann man hier mit allen Sinnen das erfassen, was man sonst nur riechen kann: die Parfüms, die das Haus Chanel in über 100 Jahren herausbrachte. Die Ausstellung lädt auf unterhaltsame Weise dazu ein, die olfaktorische Welt der Pariser Maison rund um ihre berühmteste Duftschöpfung Chanel No.5 aus dem Jahr 1921 zu entdecken.

Sollten Sie und Ihre Lieben dieser Tage in Paris weilen, hätten wir hier einen wohlduftenden Kultur-Tipp.

Le Grand Numéro Chanel: Pariser Duftschau für die ganze Familie

Kultur

Vintage-Mode hat inzwischen bei vielen einen festen Platz in der Garderobe. Insgesamt ist sie viel etablierter als noch vor einigen Jahren, als man über derartige Einkäufe eher geschwiegen hat. Laut Expertenmeinung wird Vintage-Kleidung in den nächsten Jahren ein Drittel des Designermarktes ausmachen.&nbsp;Da die&nbsp;Anzahl gut erhaltener Stücke aus der Vergangenheit jedoch begrenzt ist, werden genauso auch alte Modelle&nbsp; wieder neu aufgelegt, sogar bei den Haute-Couture-Häusern lässt sich das beobachten.

Dass für Kunst der Moderne oft Rekordsummen gezahlt werden, wissen wir. Nun kommt auch die Mode berühmter Designer für immer mehr Geld unter den Hammer.

Was ein Picasso kann, kann vielleicht auch ein Chanel

Wer den Vintage-Markt für die Geldanlage nutzen möchte, der ist gut beraten, in Uhren zu investieren. Ähnlich wie bei Taschen dominieren in diesem Bereich die Klassiker, also Modelle, die weniger der Mode unterworfen sind. Das gilt es also beim Uhrenkauf zu beachten, sowohl bei neuen als auch bei gebrauchten Exemplaren.

In Zeiten, wo das Geld nicht auf der Bank versauern darf und die Zinssituation den Kauf einer Immobilie erschwert, locken schicke Zeitmesser als Anlage.

Rolex, Jaeger-LeCoultre, Patek Philippe: Welche Uhren eine gute Investition sind

Das wirklich Faszinierende in der Mode sind die Geschichten hinter den Kollektionen und Klassikern. Umso mehr, wenn es um ein äußerst angesagtes Kleidungsstück geht, das eigentlich aus einer Notwendigkeit heraus entstand und früher unsichtbar bleiben musste.&nbsp;

Als modisches Basic ist das einstige Unterhemd ein Dauerbrenner. Aber wer hat es eigentlich erfunden und warum hat es einen französischen Vornamen?

Peter Kempe

Erst Lagerfeld, jetzt Kamali: Wie die Deutschen die Marke Chloé aufmöbeln