Johannes Schirrmeister, aufgewachsen in Berlin-Friedrichshagen, absolvierte ein Studium in Bildungswissenschaften und studiert derzeit Wirtschaftspsychologie. Im Politikressort der Berliner Zeitung beschäftigt er sich mit gesellschaftlichen und politischen Themen als Praktikant.

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„Die Politik spielt uns gegeneinander aus“: Was Berliner über die Rentenpläne der Bundesregierung denken

Berliner über Rentenpläne der Bundesregierung: "Wir machen uns selber kaputt"

Für Anfang-20-Jährige steht die Rente üblicherweise nicht ganz oben auf der Liste der Themen, über die man sich Gedanken macht. Bei Marie-Louise ist das anders. „Man hat echt Schiss, wie es später wird“, sagt sie der Berliner Zeitung, während die schwarz-rote Koalition über das Rentenpaket verhandelt.

Während der politische Streit um die 48-Prozent-Linie weiter anhält, berichten die Menschen in Berlin von ihren Zukunftsängsten und einem Rentensystem, dem kaum noch jemand vertraut.

16:9

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Mitten im Rentenstreit verliert die schwarz-rote Koalition weiter an Zustimmung. Laut Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa rutschen CDU/CSU auf 24,5 Prozent und die SPD auf 15 Prozent. Zusammen kommen sie nur noch auf 39,5 Prozent und hätten damit, wenn morgen Bundestagswahl wäre, keine eigene Mehrheit mehr. Zugleich wächst der Druck von innen für die CDU. Die Junge Gruppe der Union mit ihren 18 Abgeordneten droht, das zwischen Union und SPD geschnürte Rentenpaket zu blockieren, und könnte die Koalition die Mehrheit bei einer Abstimmung im Bundestag kosten.

Game over für Schwarz-Rot? Der Rentenstreit sprengt die Koalition – zumindest in der Wählergunst. Jetzt ist die Regierungskrise nicht mehr zu leugnen.

Umfrage-Tief und Rentenstreit: Koalition rutscht unter 40 Prozent

Berlin wählt

Bündnis Sahra Wagenknecht

Das <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/buendnis-sahra-wagenknecht">Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW)</a> hat seine Kritik im Streit um die mögliche Neuauszählung der Bundestagswahl 2025 massiv verschärft und sich direkt an die Bundestagspräsidentin <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/julia-kloeckner">Julia Klöckner (CDU)</a> gewandt. In einem Brief an Klöckner, der der Berliner Zeitung vorliegt, kritisieren die BSW-Vorsitzenden, dass seit Einreichung des Wahleinspruchs am 23. April keine Entscheidung des Wahlprüfungsausschusses erfolgt sei.

Wagenknecht erklärt Klöckner zur Hauptverantwortlichen für die Blockade der Wahl-Nachprüfung. Der Vorwurf: Die Präsidentin fürchte um ihr Mandat und opfere dafür das Vertrauen in die Demokratie.

Wagenknecht zu Klöckner: „Respektlosigkeit gegenüber 2,5 Millionen Wählern“

B+ plus

In der deutschen Fußballlandschaft spitzt sich der Konflikt zwischen Politik und Fans deutlich zu. Vom 3. bis 5. Dezember beraten die Innenminister der Länder in Bremen über neue Maßnahmen zur Stadionsicherheit – darunter personalisierte Tickets, eine bundesweite Stadionverbotsinstanz, härtere Regeln bei Pyrotechnik und der mögliche Einsatz von KI-gestützten Kontrollsystemen. Offizielle Beschlüsse gibt es noch nicht, doch zahlreiche interne Dokumente, die in den vergangenen Wochen öffentlich wurden, zeigen deutlich in welche Richtung die Überlegungen gehen.

Die Innenminister erwägen neue Sicherheitsmaßnahmen im Fußball – von personalisierten Tickets bis zu digitaler Überwachung. Die Fans reagieren geeint.

Debatte um Sicherheit in Stadien: Getrennt in den Farben – vereint gegen Überwachung

Sport

Stil

Hamburg

Nach den jüngsten Berichten über mögliche Plagiate in Publikationen der Weimer Media Group (WMG) richtet sich die Aufmerksamkeit nun auf eine weitere Frage: Hat das Medienunternehmen, an dem Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (CDU) beteiligt ist, staatliche Fördergelder oder Coronahilfen erhalten?

Laut Bundeswirtschaftsministerium erhielt das Unternehmen, an dem Kulturstaatsminister Wolfram Weimer beteiligt ist, Coronahilfe. Die Bundesregierung selbst hatte zuvor erklärt, davon nichts zu wissen.

Widersprüchliche Aussagen: Mediengruppe von Minister Weimer erhielt 104.000 Euro Coronahilfe

Kultur

Eine neue Forsa-Umfrage offenbart eine tiefe Spaltung in der städtischen Erinnerungskultur. So befürworten 84 Prozent der Berliner verpflichtende Gedenkstättenbesuche für Schüler und 80 Prozent ist es wichtig, die Erinnerung an die politische Verfolgung in der DDR lebendig zu halten. Die Umfrage wurde für den „Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur“ durchgeführt.

Eine Forsa-Umfrage zeigt, wie unterschiedlich Berlins Bevölkerung die DDR-Vergangenheit in der Stadt bewertet.

Forsa-Umfrage: Tiefe Gräben in der Wahrnehmung der DDR in Berlin

Ostdeutschland

Frauen in Führungspositionen sind in Deutschland weiterhin mit Abstand in der Minderheit, obwohl hierzulande fast ebenso viele Frauen erwerbstätig sind wie Männer. Mit einem Frauenanteil von nur 29,1 Prozent war im Jahr 2024 weniger als jede dritte Führungskraft in Deutschland weiblich, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.

Deutschland stagniert bei Frauen in Führungspositionen. Im EU-Vergleich liegt die Bundesrepublik damit recht weit hinten. Bis zu einer echten Gleichstellung könnten noch 80 Jahre vergehen.

Nur jede dritte Führungskraft weiblich: Hier steht Deutschland im EU-Vergleich

Nach den umstrittenen Aussagen von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu einem „problematischen Stadtbild“ haben SPD und Grüne eigene Konzepte für lebenswertere, sicherere Städte präsentiert. Beide Parteien reagieren damit auf die anhaltende Debatte über Verwahrlosung, Unsicherheit und soziale Spaltung in urbanen Räumen. Dabei setzen beide auf Prävention, soziale Infrastruktur und finanzielle Stärkung der Kommunen statt migrationspolitischer Deutung.

Statt migrationspolitischer Rhetorik setzen beide Parteien auf soziale Teilhabe, kommunale Entlastung und ökologische Stadterneuerung.

Soziale Pflaster statt Ursachenanalyse: Was SPD und Grüne in der Stadtbild-Debatte vorschlagen

Während sich immer mehr Bundesländer und Parteien für die Evakuierung schwer verletzter Kinder aus dem <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/gaza">Gazastreifen</a> aussprechen, hält die Bundesregierung in Berlin an ihrer strikten Ablehnung fest. Damit verweigert sie auch einem möglichen Berliner Landesaufnahmeprogramm die notwendige Zustimmung.

Deutschland lehnt die Aufnahme verletzter Kinder aus Gaza trotz Forderungen aus dem In- und Ausland weiterhin ab. Andere Staaten haben bereits entsprechende Hilfsprogramme gestartet.

Bundesregierung lehnt Aufnahme verletzter Kinder aus Gaza weiterhin ab

Gaza

Israel im Krieg

Die Bundesregierung hat heute, am 29. Oktober,&nbsp;die größte Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns seit seiner Einführung beschlossen. Die Lohnuntergrenze steigt ab dem 1. Januar 2026 von derzeit 12,82 Euro auf 13,90 Euro pro Stunde und ein Jahr später weiter auf 14,60 Euro. Arbeitsministerin <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/baerbel-bas">Bärbel Bas</a> (SPD) sprach von einem „wichtigen Schritt für mehr Gerechtigkeit und Anerkennung derer, die unser Land Tag für Tag am Laufen halten“. Die Regierung setzte damit eine Empfehlung der Mindestlohnkommission um, in der Gewerkschaften, Arbeitgeber und Wissenschaft vertreten sind.

Die Bundesregierung beschließt die stärkste Mindestlohnerhöhung seit 2015. Gewerkschaften jubeln, Unternehmer warnt vor Folgen.

Kritik an Mindestlohnerhöhung: „Wir werden nicht umhinkommen, Personal abzubauen“

Zwischen Klassenkampf und Kompromiss: Die SPD ringt um ihr soziales Profil

SPD im Selbstkonflikt: Zwischen sozialer Gerechtigkeit und Regierungsdisziplin

Während die <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/spd">SPD</a>-Spitze mit der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/cdu-csu-bundestagsfraktion">Union</a> über die Ablösung des Bürgergelds durch eine schärfere Grundsicherung verhandelt, wächst in den eigenen Reihen der Widerstand.&nbsp;. Juso-Chef Philipp Türmer und mehrere Parteifunktionäre haben ein Mitgliederbegehren gestartet, um den Kurs zu stoppen. „Die SPD darf keine Politik mittragen, die Armut bestraft“, heißt es in dem Aufruf, der bereits in mehreren Landesverbänden Unterstützung findet.

Vom Bürgergeld bis zur Erbschaftsteuer: Die Sozialdemokraten suchen ihren Kurs zwischen Umverteilung und Wettbewerbsfähigkeit. Innerhalb der Partei wächst der Druck.

Bauernproteste

Rheinmetall-Chef Armin Papperger rechnet auch im Falle eines Friedens in der Ukraine mit weiter steigenden Gewinnen für den Düsseldorfer Rüstungskonzern. In einem am 27. Oktober veröffentlichten Interview mit dem Handelsblatt sagte der 62-Jährige, das Misstrauen gegenüber Russland werde „die nächsten 20 bis 25 Jahre bestehen bleiben“. Ein Friedensschluss könne den Aktienkurs von Rheinmetall zwar „kurzfristig um einige Prozentpunkte“ drücken, langfristig ändere sich jedoch kaum etwas.

Im Handelsblatt-Interview zeigt sich der Geschäftsführer Papperger unbeeindruckt vom Frieden. Misstrauen bleibt Geschäftsbasis.

Rheinmetall-Chef: „Misstrauen gegenüber Russland bleibt 20 bis 25 Jahre bestehen“

Russland

Ukraine

Europa

Lieferando will 2000 Stellen abbauen. Dagegen haben&nbsp;Mitarbeiter des Unternehmens am Donnerstag in Berlin mit Arbeitsniederlegungen protestiert. Rund 120 bis 150 Beschäftigte folgten dem Aufruf der Gewerkschaft NGG. Gestreikt werden soll vom morgen bis Mitternacht. Zeitgleich zum Arbeitskampf verhandelten beide Seiten in der Hauptstadt in bereits sechster Runde um einen Interessenausgleich und Sozialplan.

2000 Jobs in Gefahr: Bei Lieferando streiken Fahrer gegen die Auslagerung an Subunternehmen, trotz Dauerregens und mit prominenter Unterstützung aus der Politik.

„Viele Dinge im Unternehmen sind nicht in Ordnung“: Lieferando-Fahrer streiken

Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma verleiht den Europäischen Bürgerrechtspreis in diesem Jahr an den umstrittenen US-amerikanischen Philanthropen George Soros. Der 95-Jährige wird für sein jahrzehntelanges Engagement für die Minderheit geehrt. Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung nimmt sein Sohn Alexander Soros stellvertretend entgegen.

Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma zeichnet den umstrittenen Philanthropen George Soros für sein jahrzehntelanges Engagement aus. Seinen Preis wird jemand anderes für ihn entgegennehmen.

George Soros erhält Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma in Berlin

Ungarn

Gegen den Publizisten und Politiker <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/juergen-todenhoefer">Jürgen Todenhöfer</a> sind gerichtliche Beschlüsse ergangen. Internationale Medien wie der Telegraph sowie der amerikanische Fernsehmoderator und politische Kommentator Tucker Carlson berichten sogar über seine Verhaftung – eine Falschmeldung, wie die Recherchen der Berliner Zeitung ergeben. <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.telegraph.co.uk/world-news/2025/10/19/german-police-investigate-author-tweets-criticising-netanyahu/">Der Telegraph korrigierte die falsche Zeile</a>.

Durchsuchungsbeschluss gegen Todenhöfer nach Israel-Kritik: Der 84-Jährige spricht von „Gesinnungsjustiz“, Behörden schweigen zu Gründen.

Fall Todenhöfer: Widersprüchliche Aussagen zu Polizeimaßnahmen

Mit einem österreichischen Modell als Vorbild treiben Kulturstaatsminister Wolfram Weimer und NRW-Medienminister Nathanael Liminski die Pläne für eine Digitalabgabe voran. Konkret sollen nur Tech-Giganten mit einem weltweiten Umsatz von mindestens 750 Millionen Euro, wie Google, TikTok, Amazon und Meta, zur Kasse gebeten werden. Wie beide im n-tv-Interview bekräftigten, soll die Abgabe für diese Digital-Giganten bereits 2026 in Kraft treten. „Wir wollen noch im November ein Eckpunkte-Papier in die parlamentarische Diskussion geben“, so Weimer.

Es geht um mehr als Milliarden: Weimer will mit der Digitalabgabe die Macht der Tech-Giganten brechen. Das sind die Hintergründe.

Wolfram Weimer: So will er Google und Co. in die Schranken weisen

TikTok

Mit der geballten Kraft des Berliner Sports haben die Spitzenvertreter der sechs großen Profiklubs – 1. FC Union Berlin, Hertha BSC, Eisbären Berlin, Alba Berlin, Füchse Berlin und BR Volleys – für eine Olympia-Bewerbung der Hauptstadt geworben. Sie versprechen sich einen „Ruck für Berlin“ und eine nachhaltige Förderung des Breitensports, räumen aber ein, dass die Sorgen der Bevölkerung zuvor erst ausgeräumt werden müssen.

Berlin sucht den Sport-Ruck: Sechs Profiklubs werben für Olympia und wollen die Stadt aus ihrer „Niedergeschlagenheit“ holen.

Berlins Olympia-Bewerbung: „Mehr machen, weniger diskutieren!“

1. FC Union

Stadion An der Alten Försterei

Olympia 2024

Union

AfD will Ehrenbürgerschaft für US-Präsident Trump in Bad Dürkheim

„Führer der freien Welt“ - AfD will Trump in Bad Dürkheim ehren

Während <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/donald-trump">Trump</a> in den <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/usa">USA</a> die Nationalgarde gegen Proteste einsetzt, will ihn die AfD in der Pfalz zum Ehrenbürger machen und bezeichnet ihn als „Führer der freien Welt“.

Während Trump in den USA Massenproteste mit der Nationalgarde beantwortet, will ihn die AfD in Bad Dürkheim zum Ehrenbürger ernennen. Der Antrag stößt auf Widerstand.

Donald Trump

In der Diskussion um die umstrittene „Stadtbild“-Äußerung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat Wolfgang Büscher, Sprecher des christlichen Kinder- und Jugendwerks Arche, Verständnis für den Kanzler gezeigt – zugleich aber vor wachsender gesellschaftlicher Entfremdung gewarnt. „Herr Merz hat 100 Prozent recht, wenn er das sagt“, sagte Büscher im Gespräch mit Welt TV. Gleichzeitig räumt er ein: „Aber wir bekommen es definitiv nicht gelöst, indem wir einige Hundert dieser Menschen abschieben.“

Nach der „Stadtbild“-Debatte unterstützt Wolfgang Büscher den Kanzler und fordert eine ehrlichere Diskussion über Integration.

„Herr Merz hat recht“ – Arche-Sprecher verteidigt Kanzler-Aussage

Kommentar: Die Autoindustrie auf Abwegen – wie Lobbyismus den Fortschritt ausbremst

Kommentar: Henry Fords Hanf-Auto zeigt, wie Lobbyismus die Zukunft blockiert 

Im August 1941 präsentierte Henry <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/bmw">Ford</a> auf den „Dearborn Days“ in Michigan sein sogenanntes Hanfauto. Ein Projekt, das weiter dachte als die Technik seiner Zeit. Es war eine philosophische Antwort auf die Frage, wie Industrie im Einklang mit der Natur existieren könnte. Die Karosserie aus Hanf, Weizenstroh und Soja, der Motor, betrieben mit Hanföl, leichter als Stahl, stoßfester, recycelbar. Nur 900 Kilogramm Gesamtgewicht, die Karosserie überstand selbst Crashtests. Fords Vision war technische Avantgarde, nicht Öko-Romantik.

Vor über 80 Jahren baute Henry Ford ein Auto aus Hanf. Ein Symbol für Kreislaufdenken, das wir heute dringend bräuchten. Was damals Vision war, wäre heute Revolution.

Auto

Elektroauto

E-Auto

Soll Hamburg bereits bis 2040 klimaneutral werden und nicht erst 2045, wie vom Senat geplant? Um diese Frage geht es im sogenannten Zukunftsentscheid – einem Volksentscheid in der Hansestadt. Das Wahlergebnis sagt: Ja, die Hamburgerinnen und Hamburger wollen mehr Tempo in Sachen Klimaneutralität.

Die Hansestadt votiert per Volksentscheid für mehr Tempo beim Klimaschutz. Auch Berlin will schneller werden. Doch Volksentscheide führen nicht immer ans Ziel.

Hamburg will Klimaneutralität bis 2040 – Berliner mahnen: „Erst den Müll in den Griff bekommen“

Wohnen

Dirk Zingler wirkte angeschlagen, als er in der vorvergangenen Woche fast eine Stunde lang den wartenden Medienvertretern Rede und Antwort stand. Der Präsident des <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/union">1. FC Union Berlin</a>, der sonst um kein klares Wort und schon gar nicht um eine klare Haltung zu diversen Themen weit über den Sport hinaus verlegen ist, musste das erklären, was in diesen Tagen nur schwer zu erklären ist. Das Projekt des Um- und Ausbaus der Alten Försterei in <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/koepenick">Köpenick</a> war im vergangenen Jahr groß angekündigt worden. 40.500 Plätze sollte die Heimspielstätte der Köpenicker in absehbarer Zeit fassen, also fast doppelt so vielen Menschen künftig die Chance geben, ein <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/bundesliga">Bundesliga</a>-Spiel ihres Herzensvereins im Stadion live verfolgen zu können. Doch die Pläne müssen zurückgeschraubt, die Erwartungen vieler erst einmal enttäuscht werden. Denn der Berliner Senat hat andere Vorstellungen als Union darüber, wie Zehntausende Gäste an- und abreisen sollen. Es scheitert am Verkehrskonzept. Bei der Berliner Verwaltung ist der Verein, der seit einigen Jahren kontinuierlich am Wachsen ist und mittlerweile mehr als 70.000 Mitglieder vereint, mit seinem vorgelegten Verkehrskonzept offensichtlich auf taube Ohren gestoßen. Die Reduzierung der Kapazität auf lediglich 34.500 Plätze ist ein Kompromiss, den die Verantwortlichen um Zingler eingehen mussten, um sämtliche Zukunftsvisionen um die Alte Försterei nicht noch weiter in die Länge zu ziehen und vor allem den eigenen Anhängern eine Perspektive zu schenken.

Die Stadionausbaupläne des 1. FC Union Berlin haben einen massiven Dämpfer erhalten. Warum geht in Berlin nicht das, was andernorts möglich ist?

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Der 1. FC Union Berlin und sein Stadion: „Es geht um Macht, nicht um Lösungen“

Treptow-Köpenick

Berliner Senat

Bezirke

Der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/bundestag">Bundestag</a> entscheidet in dieser Woche über die Abschaffung der Turbo-Einbürgerung.&nbsp;Diese wurde im Juni 2024 von der damaligen Ampelkoalition eingeführt und soll besonders gut integrierten Zugewanderten eine schnellere Einbürgerung bereits nach drei Jahren Aufenthalt ermöglichen. Union und SPD wollen diese Neuerung wieder streichen und zur regulären Mindestaufenthaltszeit von fünf Jahren zurückkehren.

Der Bundestag stimmt über eine mögliche Abschaffung der erleichterten Einbürgerung ab. Die Bundesregierung hält eine längere Integrationsphase für unerlässlich.

Migration: Wird die „Turbo-Einbürgerung“ bald wieder abgeschafft?

Autofahrer in Ostdeutschland müssen beim Tanken weiterhin tiefer in die Tasche greifen als im Westen oder Süden Deutschlands. Das zeigen aktuelle Auswertungen der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe beim Bundeskartellamt.

In Ostdeutschland zahlen Autofahrer deutlich mehr für Benzin. Das Bundeskartellamt spricht von auffälligen Preisen.

Tank-Preise: Der Osten tankt teurer als der Westen

Ostdeutsche Bürgermeister

Wie viel Unterschied hält der Westen aus?

Der Westen erklärt sich selbst und nennt es Einheit

Maria Fiedler schreibt im <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/spiegel">SPIEGEL</a>: „Ostdeutschland ist nicht die Summe seiner Defizite.“ Ein schöner Titel – nur schade, dass er von einem Magazin gewählt wird, das den Osten seit 35 Jahren genau auf diese Defizite reduziert. Ich bin 1997 in Ostberlin geboren. Zu spät für die <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/ddr">DDR</a>, aber in ihren Nachwirkungen aufgewachsen. Ostsozialisiert durch Familie, Schule, Freunde, Verein; geprägt von einem Alltag, der längst vereint schien, aber innerlich noch geteilt war.

Seit 35 Jahren erzählt der Westen den Osten und sieht dabei vor allem sich selbst. Doch wer erklärt eigentlich den Westen?

Johannes Schirrmeister