Gebürtige Brandenburgerin. Von 2002 bis September 2021 Redakteurin der Berliner Zeitung in verschiedenen Funktionen, unter anderem als London-Korrespondentin. Schreibt über Politik und Gesellschaft.
Goldener Prometheus 2006, Theodor-Wolff-Preis 2010, Deutscher Reporterpreis 2012.
Bücher: Eisenkinder (2013), Die Mutter meiner Mutter (2015), Mutter To Go (2019)
Theater: Die Geschichte hat uns wieder, mit Kathleen Morgeneyer.

Frau Schutzbach, Sie schreiben in Ihrem Buch, die Erschöpfung der Frauen sei die Basis der Wirtschaft. Was meinen Sie damit?

Die Geschlechterforscherin Franziska Schutzbach erläutert, warum Frauen noch lange nicht gleichberechtigt sind

16:9

Die Erschöpfung der Frauen ist Teil des Systems

Berliner Zeitung: Sie haben sich nach der Wahl über Twitter bei all jenen bedankt, die Sie in den vergangenen fünf Jahren unterstützt haben. „Bald anders und neu weiter“, schrieben Sie. Das klang nach Abschied aus der Politik. Wie geht es Ihnen?

Die Grünen haben überall Rathäuser erobert, auch in Pankow. Der scheidende Linken-Bürgermeister Sören Benn erklärt, was dort falsch lief - und in seiner Partei.

Wahlniederlage in Pankow: Was ist los mit der Linken, Sören Benn?

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Ausgerechnet die FDP wurde bei den Erstwählern stärkste Kraft. Warum?

Greta und das große Missverständnis

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Herr Thierse, wie zufrieden sind Sie mit dem Wahlausgang für Ihre Partei?

Der langjährige SPD-Politiker erläutert, warum Olaf Scholz so gut im Osten ankommt- und warum er sich für einen Teil seiner Landsleute schämt.

Thierse: „Gegen alle Abgesänge ist die SPD die einzige gesamtdeutsche Partei“

Ostdeutsche Bürgermeister

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Mein erster Arbeitstag bei der Berliner Zeitung war ein verschneiter Tag im Februar 2001. Es fing nicht gut an. Mein damaliger Chef empfing mich im Verlagsgebäude am Alexanderplatz, und als Erstes rügte er mich, ich sei zu spät. Fünf Minuten! Ich schämte mich auch, denn ich war sonst nie zu spät. Zu meiner eigenen Überraschung überstand ich die Probezeit.

An ihrem ersten Tag wurde sie wegen Unpünktlichkeit gerügt. Unsere Autorin blickt auf 20 Jahre Berliner Zeitung zurück.

Zum Abschied: Nicht kurz, nicht schmerzlos

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Bundeskanzlerin Merkel geht, eine Ära endet. Werden wir sie vermissen? Unsere Autorinnen und Autoren erinnern sich an besondere Momente – Tränen inklusive.

Als Angela Merkel weinte

Donald Trump

Brandenburg

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US-Wahl 2024

In den östlichen Bundesländern, in denen die Sonntagsfrage zur Bundestagswahl regelmäßig erhoben wird, liegt die SPD vorn: in Mecklenburg-Vorpommern, in Brandenburg und in Berlin. In Sachsen liegt sie mit 18 Prozent gleichauf mit der CDU, hinter der AfD. In Thüringen liefert sie sich in Kopf-an-Kopf-Rennen mit der AfD. Wenn nach den Favoriten für das Kanzleramt gefragt wird, schlägt Scholz in allen Ost-Ländern die Grüne Annalena Baerbock und den CDU-Politiker Armin Laschet, wie im Rest der Republik.

Es schien, als verschwände die SPD in Ostdeutschland in der Bedeutungslosigkeit. Jetzt ist sie wieder da. Woran liegt das?

Olafs Ossifizierung: Das erstaunliche Comeback der SPD im Osten

Hartz IV

In den 23 Minuten davor hat Habeck die Fehler des Wahlkampfes auseinandergenommen: „Irgendwas war nicht richtig“, sagte er. Man hätte nach dem Klimaurteil des Bundesverfassungsgerichts im April zu neuen Antworten kommen können, aber die Konkurrenz hätte lieber Popanzen aufgebaut, um Debatten zu vermeiden. Klimaschutz sei ein Grundrecht, lautete das Urteil, das die Regierung quasi zu strengeren Umweltregeln verpflichtet.

Annalena Baerbock und Robert Habeck galten als modernes Führungsduo, das Machtfragen ohne Krach klärt. Doch dann strauchelte die Kanzlerkandidatin.

Baerbock und Habeck: Szenen einer Polit-Ehe

Robert Habeck

Die Journalistin war als junge Frau radikal, aber suchend. Sie erlebte Konflikte, die viele junge Menschen mit palästinensischen Wurzeln kennen.

Die Verwandlung der Nemi El-Hassan

Israel

Seit Wochen wird überall über die Vernachlässigung von Kindern in der Pandemie geredet, trotzdem unterhielt sich der Senat am Dienstag in seiner Sitzung lieber ausführlich über sichere Saunaaufgüsse und Bordellbesuche als über Kinder. Eltern und Kinder können von Glück reden, dass gerade Wahlkampf ist, und es vielleicht sogar mehr wählende Eltern als Saunabesucher gibt, sodass Bettina Jarasch (Grüne) und Franziska Giffey (SPD) als Bürgermeisterkandidatinnen protestierten, Klaus Lederer (Linke) folgte.

Die zunächst fehlende Ausnahmeregelung für Kinder von der 2G-Regel war kein Fehler, sondern ein Muster der Pandemiepolitik, das tief sitzende Ursachen hat.

Senat schenkt Hunden und Autos wahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit als Kindern

Berliner Senat

Franziska Giffey

Bettina Jarasch

Gesundheit & Wohlbefinden

Auto

Aber am Sonntagabend bestätigte sich ein Eindruck, den man schon bei der ersten Ausgabe des TV-Triells haben konnte: dass das Format nicht funktioniert. Nicht als Aufklärung, nicht als Informations-, nicht als Unterhaltungssendung.

Schlecht vorbereitete Moderatoren, Abhaken von Stichpunkten, Fixierung auf die Uhr: Das Triell von ARD/ZDF zeigt, warum das Format nicht funktioniert.

Sagt das nächste Triell ab!

Auf einem Elternabend stößt unsere Autorin an die Grenzen der demokratischen Entscheidungsfähigkeit.

Rein oder raus: Das große Zucker-Referendum

Wenn man heute Menschen fragt, wo sie damals waren, bekommt man verblüffend oft dieselbe Antwort. Wer nicht gerade damals in New York lebte, hat den Tag vor zwanzig Jahren meistens am Fernseher verbracht. Heute ist es man es gewohnt, Krisen live am Fernseher oder in den sozialen Medien zu verfolgen, sei es das Evakuierungsdrama am Flughafen von Kabul oder die Flut in Ahrweiler. Man hat das Gefühl, man ist dabei, man kann selbst teilnehmen, durch Betroffenheitsgesten und Empathie-Bekundungen. Damals, vor zwanzig Jahren, gab es kein Twitter, kein Facebook, kein YouTube. 9/11 war die erste Krise, die man live verfolgen konnte. Und die Bilder der Katastrophe fesselten die Menschen auf der ganzen Welt, sie schufen große Gefühle und ein globales kollektives Bewusstsein. 9/11 wurde als Angriff auf den Westen verstanden. Wir sind alle Amerikaner, so ähnlich formulierte es Kanzler Gerhard Schröder. Wenn es ein „wir“ gibt, muss es auch ein „ihr“ geben.

Oft heißt es, dass 9/11 für Westdeutsche so etwas war wie 1989/90 für die Ostler, ein existenzieller Schock. Doch der gemeinsame Schock war ein anderer.

Warum 9/11 Ost- und Westdeutsche näher zusammengebracht hat

Früher gab es hier einen weitläufigen Biergarten, mit Liegestühlen und Spielplatz, jetzt gibt es Co-Working-Spaces und ein schickes Pizzarestaurant, das kein Bargeld annimmt. An diesem Septembernachmittag sind wenige Tische besetzt.

Viele Menschen wollen in den Bezirk ziehen. Bauen allein reicht nicht, sagt Bürgermeister Sören Benn (Linke).

Zu wenig Wohnungen: Kampf um die Plätze in Pankow

Kultur

Prenzlauer Berg

München

In Krisenzeiten zeigt sich, wie eine Gesellschaft funktioniert, wer sich durchsetzen kann, wessen Interessen vernachlässigt werden. Schon im vorvergangenen Frühjahr gab es Warnungen, dass die Pandemie, die zu diesem Zeitpunkt gerade erst begonnen hatte, die Frauen und den Feminismus um Jahrzehnte zurückwerfen werde. Das schien damals übertrieben, inzwischen gibt es aber immer mehr Untersuchungen, die belegen, dass die Pandemie Frauen und vor allem Mütter zurückwirft.

Durch die Pandemie sind viele Frauen stärker belastet worden als Männer, besonders in der Hauptstadt. Das zeigt eine neue Studie.

Corona-Studie: Viele Berliner Mütter fühlen sich erschöpft von Kindern

Jetzt duzt sogar schon der SPD-Kanzlerkandidat. Sabine Rennefanz über die Abschaffung des Siezens.

Olaf Scholz: Respekt für dich, Digga

Wie konnte es passieren, dass die Pandemie auf Kosten der Kinder und Jugendlichen bekämpft wurde?

Keine Senatorin bekam mehr Hass ab als die SPD-Politikerin: keine Kitaplätze, marode Schulen, Corona. Hier erklärt sie, was sie geschafft hat – und was nicht.

Sandra Scheeres: Deutschland und Berlin waren bei der Digitalisierung zu langsam

Bundesregierung

Die Tochter fing nach dem Ende der DDR mit dem Schreiben an. Der Vater hörte auf. Ein Gespräch mit Jenny und John Erpenbeck über Literatur und die Revolution.

Jenny Erpenbeck: „Jeder wollte an die Erlösung durch den Mauerfall glauben“

Die Berliner Amtsärzte wollen nun einen neuen Weg gehen – und zwar alle zwölf zusammen. Weg von der Quarantäne einer ganzen Lerngruppe, hin zur Isolation nur des infizierten Schülers. Weg von Massentestungen, hin zu Testungen auf Symptome. Die Entscheidung schlug am Wochenende ein, sorgte für Widerspruch bei der Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci und Verunsicherung in einer nervösen Elternschaft. Kontakte, Quarantäne, Chaos.

Kontakte, Quarantäne, Chaos: Die Amtsärzte erzwingen im Streit mit der Gesundheitssenatorin eine überfällige Debatte.

Quarantäne in Schulen: Warum man den Berliner Amtsärzten dankbar sein muss

Senatorin Kalayci und SPD-Politikerin Giffey wollen andere Regeln an Schulen und Kitas als die Amtsärzte. Bildungssenatorin fordert einheitliche Lösung.

Corona in Schulen und Kitas: Gesundheitssenatorin und Amtsärzte streiten

Endlich Schulbeginn, erste Klasse! Doch der Erstklässler erzählt nichts. Was in der Schule passiert, bleibt ein Rätsel. Unsere Autorin erwägt radikale Maßnahmen

Kameras, Gehirnchips: Wie knackt man die Blackbox Schule?

Elektroauto

Unsere Autorin erinnert sich an 1998, als Kohls CDU abgewählt wurde. Von solch einer Wechsel- und Aufbruchstimmung ist heute nichts zu spüren.

Was für ein schlapper Wahlkampf – ich fühle mich von keiner Partei angesprochen

Wenn man mit Afghanistan-Veteranen redet, fallen Worte wie „enttäuscht“, „bitter“, „wütend“. Sie wundern sich über die riesige Welle öffentlicher Aufmerksamkeit, die Afghanistan in den vergangenen Tagen aus breiten Teilen der Bevölkerung erfahren hat. In den Monaten, Jahren zuvor habe sich aus Deutschland kaum jemand für die Lage im Land interessiert, darauf weisen mehrere Gesprächspartner hin. Die Zahl der Bundespolitiker, die das Land besuchten, habe im Laufe der Jahre immer weiter abgenommen. Ende Juni war die Mission offiziell beendet worden, Bundeswehrsoldaten aus dem Feldlager Masar-i-Sharif wurden ausgeflogen. Schon damals gab es Warnungen, dass bald ein Bürgerkrieg ausbrechen würde.

Viele Soldaten sind geschockt und wütend über den Sieg der Taliban. Sie wollen sich ihren Einsatz aber nicht schlechtreden lassen.

Afghanistan-Veteranen: „Es war nicht alles sinnlos“

Facebook

Herr Thießen, im Moment läuft die Corona-Impfkampagne holprig, es wird darüber diskutiert, wie man mehr Menschen erreichen kann. Was spricht eigentlich gegen eine Impfpflicht, historisch gesehen?

Malte Thießen erklärt, warum Druck beim Impfen nicht funktioniert und warum Sachsen schon immer ein Hotspot der Impfverweigerer war.

Medizinhistoriker Thießen: „Die Impfpflicht ist ein stumpfes Schwert“

Sanktion

Er wird blass. Es ist nicht nur die Einschulung unseres Sohnes, sondern gewissermaßen auch die meines Mannes. Er ist in Großbritannien aufgewachsen, dort gibt es keine Einschulungsfeiern. Er betrachtet die Liste zwischen uns feindselig wie einen Steuerbescheid. „Können wir nicht absagen?“, schlägt er vor.

Am Wochenende wurden 36.000 Kinder eingeschult. Der Sohn unserer Autorin war einer davon. Warum es trotz vieler Regeln ein festlicher Einstieg wurde.

Sabine Rennefanz