Kolumne

Was für ein schlapper Wahlkampf – ich fühle mich von keiner Partei angesprochen

Unsere Autorin erinnert sich an 1998, als Kohls CDU abgewählt wurde. Von solch einer Wechsel- und Aufbruchstimmung ist heute nichts zu spüren.

Sabine Rennefanz
Sabine RennefanzOstkreuz/Maurice Weiss

Berlin-Im Wahlkampf war jetzt oft die Rede davon, dass wir vor einem „Epochenwechsel“ stehen. Die CDU-Politikerin Angela Merkel tritt nach 16 Jahren als Kanzlerin ab. Ich erinnere mich noch an den letzten Epochenwechsel, als Helmut Kohl nach 16 Jahren abgewählt wurde. Ich erinnere mich, dass ich damals, 1998, mit Freunden von der Universität nach der Wahl gefeiert habe. Sie haben richtig gelesen, wir haben eine WG-Party gemacht, weil wir uns so über das Ende von Kohl und die Wahl von Rot-Grün mit Gerhard Schröder und Joschka Fischer gefreut haben. Das erscheint im Rückblick absurd. Keiner von uns war politisch engagiert, aber wir freuten uns auf das, was kommt, etwas Neues, Aufbruch.

Berliner Zeitung

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