Kolumne

Kameras, Gehirnchips: Wie knackt man die Blackbox Schule?

Endlich Schulbeginn, erste Klasse! Doch der Erstklässler erzählt nichts. Was in der Schule passiert, bleibt ein Rätsel. Unsere Autorin erwägt radikale Maßnahmen

Sabine Rennefanz
Sabine RennefanzOstkreuz/Maurice Weiss

Berlin-Seit einigen Tag verschwindet mein Sohn jeden Morgen in eine geheime Festung. Was in der Festung passiert, davon dringt wenig nach außen. Zum Trick gehört, dass die Festung das Aussehen einer DDR-Schule hat. Ich liefere ihn morgens auf dem Schulhof ab, mein Mann holt ihn ab. Als er in den ersten Tagen zurückkam, wartete ich aufgeregt in der Wohnung. Jeden Tag hielt ich die Tür auf, sobald ich im Treppenhaus seine Stimme hörte. Als er hochkam, musterte ich sein Gesicht, ob sich darin die Veränderung, die Verwandlung vom Kitakind zum Schulkind zeigen würde. Würde er anders sprechen? Wann würde er sich hinsetzen und eine Novelle schreiben oder wenigstens einen klitzekleinen Tweet?

Berliner Zeitung

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