- In Magdeburg ist ein Autofahrer am Freitagabend um kurz nach 19 Uhr etwa 400 Meter durch einen Weihnachtsmarkt gefahren.
- Über 200 Menschen wurden verletzt und mindestens fünf getötet, darunter ein Kind.
- Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen. Er sei laut Behörden nicht als Islamist bekannt.
- Bei dem Verdächtigen soll es sich um einen 50-jährigen Arzt aus Saudi-Arabien handeln, der zuletzt in Bernburg lebte und dort am Klinikum arbeitete.
- Saudi-Arabien hatte vor dem Tatverdächtigen gewarnt. Auch der Berliner Justiz soll er bereits bekannt gewesen sein.
- Ermittler geben Unzufriedenheit über Umgang mit Flüchtlingen als mögliches Tatmotiv an.
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Sonntag, 22. Dezember
16.15 Uhr: Habeck warnt nach Magdeburg-Tat vor sich ausbreitendem Hass
Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt hat Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck die Bürger aufgerufen, sich nicht durch Desinformation verunsichern zu lassen. „Glauben Sie nicht, was Ihnen Propagandisten im Netz weismachen wollen. Die Lüge ist schneller als die Wahrheit“, sagte der Vizekanzler in einer in den sozialen Medien veröffentlichten Videobotschaft. „Nehmen Sie sich Zeit für die Wahrheit. Nehmen Sie sich Zeit für Skepsis, für Zweifel, nachzufragen. Lassen Sie sich nicht vom Hass anstecken.“
Vieles an dem Anschlag sei noch ungeklärt, auch das genaue Motiv. „Trotzdem befürchte ich, wird sich das im Netz sofort propagierte Misstrauen gegenüber Muslimen, Ausländern, Menschen mit Migrationsgeschichte weiter in die Gesellschaft eingraben.“ Genau dies sei das Ziel derer, die es verbreiteten, warnte Habeck. „Nichts daran ist unschuldig. Es ist das, was Rechtsextremisten und Autokraten-Verehrer, ja, Extremisten jeder Art wollen: Misstrauen, Angst und Zorn schüren.“
13.10 Uhr: Verdächtiger von Magdeburg drohte in Mecklenburg-Vorpommern
Der mutmaßliche Täter des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ist vor mehreren Jahren in Mecklenburg-Vorpommern wiederholt mit der Androhung von Straftaten aufgefallen. Im Jahr 2013 wurde er vom Amtsgericht Rostock zu 90 Tagessätzen wegen Störung des öffentlichen Friedens durch die Androhung von Straftaten verurteilt, wie Landesinnenminister Christian Pegel (SPD) bei einer Pressekonferenz in Schwerin sagte. Zuvor hatte der „Spiegel“ über das Urteil berichtet.
Dem Minister zufolge hat der heute 50-jährige Taleb A. von 2011 bis Anfang 2016 in Mecklenburg-Vorpommern gelebt und in Stralsund Teile seiner Facharzt-Ausbildung absolviert. In einem Streit um die Anerkennung von Prüfungsleistungen habe er gegenüber Vertretern der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern mit einer Tat gedroht, die internationale Beachtung bekommen werde. Dabei habe er auf den Anschlag beim Boston-Marathon verwiesen.
Im Zuge der Ermittlungen gab es laut Pegel auch eine Durchsuchung bei dem Mann. Es seien jedoch keine Hinweise auf eine reelle Anschlagsvorbereitung gefunden worden, ebenso keine islamistischen Bezüge. „Im Gegenteil, er schien sich zu distanzieren und Gegenteiliges zu vertreten“, sagte Pegel.
Im Januar 2014 gab es demnach gegen den Mann den Verdacht der Nötigung. Er wollte bei einer Behörde in Stralsund Hilfe zum Lebensunterhalt beantragen und soll für den Fall, dass er die Hilfe nicht bekommt, mit Handlungen gedroht haben, die internationale Beachtung bekommen würden. Er soll im Amt überdies gedroht haben, sich umzubringen, falls sein Ansinnen abschlägig beschieden werde.
Daraufhin habe es eine sogenannte Gefährderansprache der Polizei gegeben, berichtete Pegel weiter. Der Mann sei auf Konsequenzen solcher Taten hingewiesen worden und ihm sei gesagt worden, dass man einen sehr viel genaueren Blick auf ihn haben werde.
Im Mai 2015 soll es dann noch einmal in einem Schreiben an Justizbehörden zu einer Beleidigung gekommen sein. Dabei habe der Mann aus Saudi-Arabien Bezug auf die Verurteilung von 2013 genommen. In einer Petitionshotline einer Bundesbehörde habe er sich im September 2015 zudem beschwert, die betreffenden Richter von 2013 in Rostock seien Rassisten. Er habe dabei Überlegungen angedroht, sich eine Pistole zu besorgen und im Zweifel Rache an den Richtern nehmen. Überdies soll er gesagt haben, das Grundgesetz sei per se ausländerfeindlich.
Als Gefährder sei der Mann aber nicht eingestuft worden, sagte Pegel. Dazu brauche man normalerweise Verdachtsmomente mit ideologischem Bezug. Diese hätten bei ihm nicht vorgelegen.
Der Minister erklärte, keine genaueren Informationen geben zu können, da nach dem Ablauf gesetzlicher Fristen viele Unterlagen bereits vernichtet seien.
12.50 Uhr: Anschlags-Todesopfer aus Niedersachsen und Raum Magdeburg
Die fünf Menschen, die beim Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt getötet wurden, kamen aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Der getötete neunjährige Junge stamme aus Niedersachsen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Magdeburg auf Anfrage. Die vier Frauen im Alter von 45, 52, 67 und 75 Jahren kämen aus dem Großraum Magdeburg. Um die Familien zu schützen, gab der Sprecher keine weiteren Details zur Herkunft bekannt.
9.30: BAMF erhielt Hinweis zu Tatverdächtigem
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hat nach eigenen Angaben vor der Attacke auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt einen Hinweis zu dem mutmaßlichen Täter erhalten. Der Hinweis sei im Spätsommer letzten Jahres über die Social-Media-Kanäle eingegangen, schrieb das Bamf am Samstag auf der Plattform X. „Dieser wurde, wie jeder andere der zahlreichen Hinweise auch, ernst genommen.“
Da das Bundesamt keine Ermittlungsbehörde sei, sei die hinweisgebende Person, wie in solchen Fällen üblich, direkt an die verantwortlichen Behörden verwiesen worden, hieß es.
Im Netz kursieren derzeit Screenshots, die Nachrichten einer Person mit Warnungen vor dem mutmaßlichen Täter Taleb A. an das Bamf zeigen sollen. Die Echtheit dieser Screenshots war zunächst nicht zu verifizieren.
— BAMF (@BAMF_Dialog) December 21, 2024
7.44 Uhr: Todesopfer sind vier Frauen und ein Kind, Haftbefehl gegen Tatverdächtigen
Nach dem tödlichen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg muss der Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Das Amtsgericht habe wegen Mordes sowie mehrfachen versuchten Mordes Haftbefehl gegen den 50-Jährigen erlassen, erklärte die Polizei Magdeburg am Sonntag. Der Mann war am Samstagabend dem Haftrichter vorgeführt worden. Ermittler hatten zuvor erklärt, dass es sich bei seinem Motiv um „Unzufriedenheit mit dem Umgang mit saudi-arabischen Flüchtlingen“ in Deutschland handeln könnte. Der Tatverdächtige wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.
Die Polizei Magdeburg veröffentlichte in der Nacht zu Sonntag Angaben zum Geschlecht und Alter der fünf Todesopfer. Bei den Getöteten handele es sich demnach um einen 9-jährigen Jungen und vier Frauen im Alter zwischen 45 und 75 Jahren.
Samstag, 21. Dezember
22.45 Uhr: Tatverdächtiger zum Haftrichter gebracht
Nach seiner Todesfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ist der Tatverdächtige am späten Abend dem Haftrichter vorgeführt worden. Dies berichtet die Bild-Zeitung. Gegen den Verdächtigen wird wegen Mordes in fünf Fällen und versuchten Mordes in 200 Fällen ermittelt. Beim Haftrichter wird über die Verkündung eines Haftbefehls entschieden.
19:30 Uhr: Gedenken in Magdeburg, auch Hunderte Rechte demonstrieren
Mehrere Hundert Menschen haben sich zu einem Gedenkgottesdienst im Magdeburger Dom versammelt. Die Trauerandacht ist vor allem für Angehörige von Opfern, Rettungskräfte sowie für andere geladene Gäste gedacht. Vor dem Dom warten zahlreiche weitere Menschen. Für sie ist eine große Videoleinwand aufgebaut, auf die der Gottesdienst übertragen wird. Vor dem Seitenportal des Doms haben Menschen Dutzende leuchtende Kerzen aufgstellt und Blumen niedergelegt.

In das Gedenken in der Magdeburger Innenstadt mischen sich am Samstagabend auch rechte Parolen. Mehrere Hundert Teilnehmer versammelten sich auf einem zentralen Platz der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt. Viele sind vermummt, berichtet unser Reporter, zu sehen sind dort unter anderem ein Transparent mit dem Wort „Remigration“ sowie sogenannte Heimat-Fahnen. Rufe wie „Wir sind das Volk“ sind zu hören.
Nach dem Anschlag in #Magdeburg hat die rechte Szene eine Demo angemeldet. Bis eben war es ruhig, aktuell spitzt sich die Lage zu. Es kommen "Wir wollen keine Asylantenheime"-Parolen, die Polizei musste mehrfach dazwischen gehen. Vor Ort mehrere Hunderte Rechte. #md2112 pic.twitter.com/7YadmlbWut
— ENDSTATION RECHTS. (@ER_Bund) December 21, 2024
19:00 Uhr: Berliner Gedächtniskirche: Gedenken an Opfer von Magdeburg
In der Berliner Gedächtniskirche ist der Opfer der Todesfahrt von Magdeburg gedacht worden. Tod und Trauer hätten die Vorfreude auf das Weihnachtsfest genommen, sagte Pfarrerin Sarah-Magdalena Kingreen im gemeinsamen Gebet. Neben Außenministerin Annalena Baerbock und Bundesfamilienministerin Lisa Paus (beide Grüne) nahm auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) an der Andacht teil.

18:30 Uhr: Viele Menschen bei Gedenkfeier am Magdeburger Dom
Hunderte Menschen kommen derzeit zur Gedenkfeier am Magdeburger Dom, die kurz nach 19.00 Uhr beginnen soll. Um 19.04 Uhr, dem Zeitpunkt des Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt am Samstag, werden die Glocken aller Kirchen in Magdeburg läuten.
Trotz der großen Zahl an Menschen ist es sehr ruhig, viele haben Blumen und Grabkerzen dabei, letztere wurden vor der grünen Zitadelle. Es sind viele Rettungswagen und Polizeifahrzeuge am Dom, in der Luft kreist ein Hubschrauber.
Auch vor der Johanniskirche wird weiter der Opfer gedacht. Noch immer legen zahlreiche Menschen Kerzen und Kränze ab. Inzwischen steht eine mehrere Quadratmeter große Fläche vor dem Kircheneingang voll.

17.10 Uhr: So kam der Tatverdächtige wohl auf den Weihnachtsmarkt
Der Flucht- und Rettungsweg, auf dem der mutmaßliche Täter von Magdeburg auf den Weihnachtsmarkt gelangt sein soll, war nach Angaben der Stadt nicht durch Sperren oder Poller geschützt. Notarzt und Feuerwehr sollten über diesen Weg bei Unfällen oder anderen Einsätzen auf den Platz gelangen können, sagte Ronni Krug, Beigeordneter für Personal, Bürgerservice und Ordnung der Stadt.
Dort seien aber mobile Einsatzkräfte der Polizei stationiert gewesen. Die Wege seien daher nicht ungeschützt gewesen, verteidigte Krug das Konzept. Es habe sich „über lange Jahre bewährt“.
16.47 Uhr: Scholz bei Besuch in Magdeburg ausgebuht
Wie Videos in den sozialen Medien zeigen, wurden Kanzler Olaf Scholz und Innenministerin Nancy Faeser bei ihrem Besuch auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt nach dem Anschlag ausgebuht. Es formte sich Protest und aus der Menge waren Beleidigungen wie „Verpiss dich“ und Pfiffe zu hören.
Bürger in Magdeburg sind erbost, pfeifen Scholz & Begleitung laut aus und rufen ihnen zu: „Haut ab“.
— Kieler Aktionär (@KielerFinanzen) December 21, 2024
(Credit @shirtzshop_de) pic.twitter.com/ubBuEpuLq4
16.40 Uhr: Ermittler äußern sich zum Motiv
Das Motiv des Todesfahrers von Magdeburg war möglicherweise Unzufriedenheit mit dem Umgang von Flüchtlingen aus Saudi-Arabien in Deutschland. Das sei der gegenwärtige Stand der Ermittlungen, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Walter Nopens in Magdeburg. Der Tatverdächtige kommt aus Saudi-Arabien.
Die Staatsanwaltschaft Magdeburg ermittelt außerdem gegen den mutmaßlichen Täter vom Weihnachtsmarkt bislang wegen fünffachen Mordes. Wie der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Walter Nopens sagte, lautet der Tatvorwurf darüber hinaus versuchter Mord in 200 Fällen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung.
Die Bundesanwaltschaft prüfe noch, ob sie die Ermittlungen übernehme, teilten die Sicherheitskräfte in Magdeburg mit. Der 50 Jahre alte Tatverdächtige sei weiterhin in Polizeigewahrsam. Er habe sich bereits geäußert.
16.20 Uhr: Klinikum Magdeburg: Mehrere Verletzte außer Lebensgefahr
Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt meldet sich das Klinikum Magdeburg mit einem Post in den sozialen Medien zu Wort. Demnach sind inzwischen alle elf Schwerverletzten im Haus außer Lebensgefahr.
Insgesamt wurden 67 Verletzte behandelt. Dafür wurden den Angaben zufolge sechs Schockräume und sechs Operationssäle vorbereitet. Über 120 Pflegefachpersonen und etwa 24 Ärzte kamen zudem freiwillig in die Klinik zurück, um zu helfen.
16.15 Uhr: Spendenkonten für Opfer von Magdeburg eingerichtet
Einen Tag nach der Attacke auf Besucher des Magdeburger Weihnachtsmarktes haben die Stadt und Wohlfahrtsverbände Spendenkonten für die Opfer und Betroffenen eingerichtet. Es gehe darum, den Betroffenen möglichst schnell Unterstützung zu ermöglichen, erklärte die Stadt. Das Konto laufe bei der örtlichen Sparkasse.
Wohlfahrtsverbände in Sachsen-Anhalt riefen ebenfalls zu Spenden auf. „Gerade jetzt müssen und können wir einander helfen, den Opfern, ihren Angehörigen und den vielen Helfern in Magdeburg beistehen und die Not lindern“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Mitteldeutschland, Oberkirchenrat Christoph Stolte. Das Konto sei von DRK, Caritas und Diakonie eingerichtet worden.
16 Uhr: AfD: Mutmaßlicher Täter von Magdeburg kein Parteimitglied
Der mutmaßliche Täter vom Magdeburger Weihnachtsmarkt war nach Angaben der AfD kein Parteimitglied. „Wir können ausschließen, dass der Täter von Magdeburg Mitglied der AfD war“, sagte ein Sprecher von Parteichefin Alice Weidel der Rheinischen Post. Es habe auch nie ein Mitgliedsantrag vorgelegen. Sympathien für die AfD waren unter anderem in einem Post auf einem X-Account geäußert worden, der unter dem Namen des tatverdächtigen Mannes aus Saudi-Arabien geführt wird.
15 Uhr: Mark Rutte: „Die Nato steht an der Seite Deutschlands“, Selenskyj: „Bleibt stark, liebe deutsche Freunde“
Der tödliche Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat weltweit Entsetzen hervorgerufen, zahlreiche Staats- und Regierungschefs äußerten ihr Mitgefühl mit den Opfern und ihre Solidarität mit Deutschland.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, ihre Gedanken seien „bei den Opfern der brutalen und feigen Tat in Magdeburg“. Sie drückte den Angehörigen ihr Beileid aus und hob hervor: „Diese Gewalttat muss aufgeklärt und hart geahndet werden.“
Auch Nato-Generalsekretär Mark Rutte zeigte sich entsetzt über die „schrecklichen Szenen“. Er habe Kontakt zu Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgenommen und ihm sein Beileid ausgedrückt: „Die Nato steht an der Seite Deutschlands.“
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj schrieb auf X auf Deutsch: „Wir alle sind erschüttert über die schrecklichen Berichte über den entsetzlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, während deutsche Ärzte um das Leben der Verletzten kämpfen.“ Seine Botschaft schloss Selenskyj mit den Worten: „Bleibt stark, liebe deutsche Freunde.“
Der französische Präsident Emmanuel Macron, die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni sowie Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez äußerten auf X ihre Erschütterung und ihr Mitgefühl für die Opfer.
Wir alle sind erschüttert über die schrecklichen Berichte über den entsetzlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, während deutsche Ärzte um das Leben der Verletzten kämpfen.
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) December 21, 2024
Gewalt darf sich nirgendwo durchsetzen. Wir beten dafür, dass es den Ärzten gelingt, das…
14.20 Uhr: Mutmaßlicher Täter Taleb A. war in Berlin justizbekannt
Einen Tag vor dem tödlichen Anschlag vom Freitagabend sollte Tatverdächtiger Taleb A. n Berlin vor dem Amtsgericht Tiergarten erscheinen, was er allerdings nicht tat. Dies bestätigte die Staatsanwaltschaft Berlin dem rbb am Samstag.
A. soll im Februar 2024 in Berlin eine Polizeiwache aufgesucht haben, um eine Anzeige zu erstatten. Dabei habe er sich über das Verhalten der diensthabenden Beamten beschwert. Gegen ihn sei daraufhin ein Strafbefehl erlassen, Taleb A. legte dagegen Einspruch ein. Über diesen Einspruch sollte am Donnerstag vor dem Amtsgericht Tiergarten verhandelt werden. Der Angeklagte sei jedoch nicht zum Termin erschienen.
13.25 Uhr: Haseloff kündigt Hilfe an: Müssen Opfer begleiten
Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) will den Opfern und Angehörigen der Todesfahrt auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg unter die Arme greifen. Sein Kabinett habe Festlegungen getroffen über „finanzielle und organisatorische Ressourcen“, sagte Haseloff bei einem Besuch vor Ort. Denn man müsse die Opfer und die Angehörigen begleiten. „Wir müssen viele Dinge auch viele Monate möglicherweise und darüber hinaus als Gesellschaft gesamtheitlich mittragen.“
Mit dem Bundeskanzler habe man in Magdeburg ausführlich darüber geredet, wie die Hilfe und Unterstützung des Bundes aussehen wird, so Haseloff. Denn man habe mit dem Fall in Magdeburg etwas in einer Dimension zu bewältigen, was auch in Deutschland in seiner negativen Konsequenz einzigartig gewesen ist.

13.20 Uhr: Saudi-Arabien warnte vor Tatverdächtigem
Saudi-Arabien hat Deutschland saudischen Sicherheitskreisen zufolge vor dem mutmaßlichen Täter Taleb A. der Attacke auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gewarnt. Das Königreich habe seine Auslieferung beantragt, darauf habe Deutschland nicht reagiert, hieß es. Der Mann stammt demnach aus der Stadt Al-Hofuf im Osten Saudi-Arabiens. Er sei Schiit gewesen. Nur etwa zehn Prozent der Bevölkerung in dem mehrheitlich sunnitischen Land sind schiitisch. Es gibt immer wieder Berichte über Diskriminierungen gegenüber Schiiten im Land.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin hatte es vor rund einem Jahr eine Art Warnhinweis zu dem Mann an die deutschen Behörden gegeben.
Der Tatverdächtige stammt aus Saudi-Arabien und kam 2006 nach Deutschland. In sozialen Medien und Interviews erhob er zuletzt teils wirr formulierte Vorwürfe gegen deutsche Behörden. Er hielt ihnen unter anderem vor, nicht genügend gegen Islamismus zu unternehmen. Nachdem er vor Jahren mit seiner Unterstützung für saudische Frauen, die aus ihrem Heimatland fliehen, an die Öffentlichkeit gegangen war, schrieb er später auf seiner Website in englischer und arabischer Sprache: „Mein Rat: Bittet nicht um Asyl in Deutschland.“
Gegner des Herrscherhauses sind sich durchaus bewusst, dass sie auch im Ausland weiter auf dem Radar der Behörden ihres Heimatlandes sind - spätestens seit dem Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul. US-Geheimdienste sehen den saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman als Drahtzieher hinter der Tat. Das Königshaus weist das zurück.
12.35 Uhr: Beruf des Tatverdächtigen nun bekannnt
Der mutmaßliche Täter, der mit einem Auto durch eine Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gefahren ist, hat als Facharzt für Psychiatrie in Sachsen-Anhalt gearbeitet. Wie eine Sprecherin der Betreibergesellschaft Salus auf Anfrage mitteilte, war der 50 Jahre alte Arzt im Maßregelvollzug in Bernburg (Sachsen-Anhalt) tätig. Er habe mit suchtkranken Straftätern gearbeitet und sei seit März 2020 in der Einrichtung tätig gewesen.
Nach Informationen der dpa hatte das Gesundheitsministerium von Sachsen-Anhalt noch in der Nacht die Personalakte des Mannes angefordert und den Ermittlungsbehörden übergeben.

12.30 Uhr: Scholz nennt Attacke von Magdeburg eine „wahnsinnige Tat“
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die tödliche Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg mit fünf Toten und rund 200 Verletzten als „furchtbare, wahnsinnige Tat“ bezeichnet. Es gebe keinen friedlicheren und fröhlicheren Ort als einen Weihnachtsmarkt, sagte Scholz am Tatort in Magdeburg. „Was für eine furchtbare Tat ist das, dort mit solcher Brutalität so viele Menschen zu verletzen und zu töten.“
Außerdem rief er zum gesellschaftlichen Zusammenhalt auf. Vor Ort sagte er, ihm sei wichtig bei so einem furchtbaren Ereignis, „dass wir als Land zusammenbleiben, dass wir zusammenhalten, und dass wir uns unterhaken, dass nicht Hass unser Miteinander bestimmt.“ Die, die Hass säten, dürfe man nicht durchkommen lassen. Gegen die Täter müsse man mit aller Härte des Gesetzes vorgehen.
Auch ist seinen Angaben zufolge eine umfassende Aufklärung der Tat geplant. Jetzt sei wichtig, dass man aufkläre, mit aller Präzision und Genauigkeit, sagte Scholz in Magdeburg bei einem Besuch des Tatorts. „Es darf nichts ununtersucht bleiben – und so wird es auch sein.“ Man müsse den Täter, seine Handlungen und Motive genau verstehen und darauf mit den strafrechtlichen Konsequenzen reagieren.
12.12 Uhr: Zahl der Toten steigt
Bei dem mutmaßlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg sind mindestens fünf Menschen getötet worden. Mehr als 200 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Samstag nach dem Besuch des Tatorts mit Kanzler Olaf Scholz (SPD). Dieser sagte, fast 40 Menschen seien so schwer verletzt, „dass man große Sorge um sie haben muss“.
11.25 Uhr: Kanzler Scholz in Magdeburg eingetroffen
Nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist Bundeskanzler Kanzler Olaf Scholz (SPD) vor Ort eingetroffen. Gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), Bundesjustizminister Volker Wissing (parteilos), Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) und Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) kamen sie zunächst mit dem Kabinett in der Staatskanzlei zusammen, wie die Staatskanzlei bestätigte. Gemeinsam mit Ministerpräsident Reiner Haseloff besuchten sie anschließend den Tatort in der Magdeburger Innenstadt.
Unser ganzes Land trauert mit Magdeburg. Es ist furchtbar, wie viele hier auf einem fröhlichen Weihnachtsmarkt mit unfassbarer Brutalität getötet und verletzt wurden. Ich wünsche allen Opfern und ihren Angehörigen von Herzen Kraft und schnelle Genesung an Leib und Seele. pic.twitter.com/Y5KsRZo1ED
— Bundeskanzler Olaf Scholz (@Bundeskanzler) December 21, 2024
11.20 Uhr: Bundesweite Trauerbeflaggung nach Todesfahrt
Nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bundesweit Trauerbeflaggung für die obersten Bundesbehörden angeordnet. Das teilte ihr Ministerium am Vormittag mit. Am Freitagabend war ein Auto in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg gefahren. Dabei kamen nach Sicherheitskreisen vier Menschen ums Leben, viele wurden verletzt. Der festgenommene Verdächtige ist ein Islam-Kritiker und Arzt aus Bernburg, der aus Saudi-Arabien stammt.
9.30 Uhr: Zahl der Todesopfer gestiegen, Hunderte Verletzte
Vier Menschen sollen nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt gestorben sein. Das berichtet die Bild und bezieht sich dabei auf aktuelle Polizeiangaben. Außerdem soll es 41 Schwerstverletzte geben. Weiter trugen 86 Menschen schwere Verletzungen davon und 78 sollen leicht verletzt worden sein.
Ein durchgeführter Drogentest soll außerdem positiv ausgefallen sein, wie das Blatt weiter berichtete.
08.33 Uhr: Mehr Polizei auf Berliner Weihnachtsmärkten
Die Polizei erhöht ihre Präsenz auf den Berliner Weihnachtsmärkten nach der tödlichen Attacke auf den Magdeburger Markt. Das teilte Berlins Innensenatorin Iris Spranger mit. Polizei und Feuerwehr hätten den Magdeburger Kolleginnen und Kollegen zudem umgehend ihre Unterstützung angeboten. Die Sicherheitsbehörden stünden im engen Austausch miteinander, um über das weitere Vorgehen zu beraten.
„Ich bin zutiefst erschüttert über den schrecklichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg“, schreibt Spranger auf der Plattform X. „Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt jetzt in dieser schweren Zeit den Opfern und ihren Angehörigen.“
Laut Spranger kam der Rettungshubschrauber Christoph 100 am Standort Helios-Klinikum Berlin-Buch in der Nacht zum Einsatz und unterstützte die Magdeburger Rettungskräfte. Die Berliner Feuerwehr habe auch Hilfe bei der Einsatznachsorge und der psychosozialen Notfallversorgung angeboten. „Ich bin in Gedanken auch bei den vielen Verletzten, den Ersthelfenden und den Einsatzkräften vor Ort“, so die Senatorin.
1/4 Innensenatorin Iris Spranger: „Ich bin zutiefst erschüttert über den schrecklichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in #Magdeburg. Die Bilder haben mich schockiert. Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt in dieser schweren Zeit den Opfern und ihren Angehörigen.
— Senatsverwaltung für Inneres und Sport (@Innensenatorin) December 21, 2024
05.37 Uhr: Polizei vermutet weiterhin Einzeltäter – Polizeiliche Durchsuchungen im Gange
Am frühen Morgen nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg geht die Polizei weiter von einem Einzeltäter aus. Die Ermittlungen dauern an: Gegenwärtig käme es unter anderem zu Durchsuchungen, teilte die Polizei mit. Eine Sprecherin sagte, es laufe eine Durchsuchung in Bernburg. Details nannte sie nicht. „Aktuell haben wir keine Hinweise auf Mittäter.“
Hinweise auf ein mögliches zweites Fahrzeug im Zusammenhang mit der Tat haben sich am Samstag nicht bestätigt.
4.28 Uhr: USA zeigen sich „schockiert und traurig“
Angesichts des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt haben sich die USA „schockiert und traurig“ gezeigt. „Die Vereinigten Staaten sind schockiert und traurig über die tragischen Nachrichten aus Magdeburg“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Freitag. Washington sei „bereit, Hilfe zu leisten“, während die Arbeiten vor Ort weitergingen und die „Behörden diesen schrecklichen Vorfall untersuchen“.
1.55 Uhr: Weitere Details zum mutmaßlichen Täter
Der festgenommene Verdächtige in Magdeburg ist den deutschen Behörden nach Informationen aus Sicherheitskreisen bislang nicht als Islamist bekannt gewesen. Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich laut Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang um einen Arzt aus Saudi-Arabien, der zuletzt in Bernburg arbeitete. Nach Informationen der Berliner Zeitung heißt er Taleb A. Er lebt seit 2006 in Deutschland und habe einen unbefristeten Aufenthaltstitel. Wie seinen Profilen in den sozialen Medien zu entnehmen ist, ist er extrem anti-islamisch eingestellt und befürwortet die Politik der AfD.
Nach Informationen des WDR soll der 50-jährige Verdächtige zuletzt als Arzt im Fachbereich der Psychotherapie gearbeitet haben. Innerhalb der saudischen Exil-Community soll er eine durchaus prominente Figur sein, als Ansprechpartner für Asylsuchende, insbesondere Frauen, gegolten haben.
Die Frankfurter Rundschau berichtete im März 2019 über ihn: „Taleb A. lebt seit 2006 in Deutschland. Er kam als Gastarzt in der Facharztausbildung zum Psychotherapeuten nach Deutschland und beantragte hier später Asyl, weil er für seine Abkehr vom Islam mit dem Tod bedroht worden war“.
Islam-Kritiker Mansour über den mutmaßlichen Attentäter: „Der Auftritt des mutmaßlichen Täters in den sozialen Medien klingt sehr verwirrt. Einerseits ist da Hass auf Deutschland wegen des Umgangs mit saudischen Flüchtlingen, andererseits der Vorwurf, dass Deutschland die Islamisierung voranbringt. Warum das dann zu einem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt geführt hat, macht keinen Sinn, zeigt aber, wie verwirrt der Mann zu sein scheint. Unabhängig vom Tatmotiv wird dieser Anschlag sowieso von bestimmten Gruppen für ihre Zwecke instrumentalisiert, egal welche.“
1.33 Uhr: Scholz und Faeser kommen nach Magdeburg
Am Samstag wollen Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (beide SPD) nach Magdeburg kommen. Am Abend soll es im Dom eine Gedenkfeier geben. Sachsen-Anhalt Ministerpräsident Reiner Haseloff sagte am Abend: „Der Kanzler wird morgen vorbeischauen und hier mit uns die Lage bewerten und auch sicherlich mit uns gemeinsam nicht nur trauern, sondern auch entsprechend Maßnahmen besprechen, die notwendig sind.“
0.20 Uhr: Unser Reporter schildert die aktuelle Stimmung in Magdeburg
Unser Reporter in Magdeburg berichtet gerade, dass noch immer zahlreiche Rettungswagen mit Blaulicht in der Innenstadt unterwegs sind. Die Stadt ist ansonsten menschenleer. Die sichtlich schockierte Rezeptionistin seines Hotels sagte ihm, dass der Gutschein für ein Begrüßungsgetränk auf dem Weihnachtsmarkt aufgrund der Lage nicht mehr einlösbar ist. Stattdessen wird ihm es etwas aus der Hotelbar angeboten.
Freitag, 20. Dezember
23.12 Uhr: Das Video der Festnahme
Das Video der Festnahme, das der MDR am Abend veröffentlichte, wurde aus einem Auto gefilmt. Links, in der Nachbarspur, steht noch ein Auto. Dahinter steht ein Mann auf der Straße, der sich gerade hinlegt. „Leg dich hin! Leg dich hin!“, ruft einer der Polizisten, der seine Dienstwaffe ausgestreckt mit beiden Händen hält. Der mutmaßliche Attentäter liegt neben seinem Auto. „Bleib liegen! Keine Bewegung!“, so der Polizist weiter. Ein älterer Herr, der Zeuge des Szenerios wird, ruft: „Du Terrorist! Du Hurensohn! Liegenbleiben!“. Mannschaftswagen rasen heran, Polizisten springen heraus und umringen den Mann. Dann plötzlich ruft jemand: „Weg, weg, weg weg!“ Wahrscheinlich wurde ihm klar, dass der Attentäter sich selbst in die Luft sprengen könnte. „Nicht so nah ran!“, brüllt denn auch einer der Beamten.
Das ist das Video der Festnahme des mutmaßlichen Attentäters von #Magdeburg https://t.co/Y9WTAVQZqJ
— Andreas Kopietz (@KopietzAndreas) December 20, 2024
22.55 Uhr: ARD, ZDF und Phoenix verpassen Berichterstattung zu Magdeburg
Als nach dem Anschlag um kurz nach 19 Uhr erste Medien live über das Geschehen in Magdeburg berichteten, zeigten ARD und ZDF ihr normales Abendprogramm. Beim Ersten sahen die Zuschauer „Der kleine Lord“, beim Zweiten lief „Jenseits der Spree“ und beim ebenfalls öffentlich-rechtlichen Nachrichtensender Phoenix lief „Unbekanntes Madagaskar“.
22.50 Uhr: Elon Musk fordert Rücktritt von Olaf Scholz
Elon Musk fordert auf seiner Onlineplattform X, vormals Twitter, den Rücktritt des Bundeskanzlers Olaf Scholz. Er schreibt: „Olaf Scholz sollte sofort zurücktreten. Inkompetenter Narr.“
Scholz should resign immediately. Incompetent fool.
— Elon Musk (@elonmusk) December 20, 2024
22.33 Uhr: Mindestens zwei Todesopfer und 70 Verletzte sind bestätigt
Laut Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff gibt es mindestens zwei Todesopfer. Welt und Volksstimme hatten zuvor von elf Toten berichtet, was bisher offiziell nicht bestätigt wurde. Die Zahl der Verletzten bei dem Terroranschlag ist auf knapp 70 gestiegen. 15 seien schwerverletzt. Bisher berichtet die Polizei vor Ort, dass ein Erwachsener und ein Kleinkind getötet wurde.
22:21 Uhr Wie reagiert die Polizei auf Weihnachtsmärkten in Berlin?
Der Veranstalter des Charlottenburger Weihnachtsmarktes sagt: „Die Berliner Polizei hat hier direkt reagiert, hier stehen nun drei Mannschaftswagen statt einer. Das wird aber, so vermute ich, auf allen Weihnachtsmärkten so sein.“ Ein Sprecher der Berliner Polizei sagte zuvor, dass man mit der Magdeburger Polizei in Austausch stünde.
22.20 Uhr: Gerüchte über Schüsse, aber keine Bestätigung
In den sogenannten sozialen Netzwerken machen Gerüchte die Runde, dass auch Schüsse gefallen seien. „Es sind auch Schüsse im Allee-Center gefallen, es ist noch nicht vorbei“, sagt ein Mann in einer Audiomitteilung, die über WhatsApp bundesweit verbreitet wird. Es solle auch Täter aus einem zweiten Fahrzeug geben, die gerade im Allee-Center herumschießen. Polizeibeamte vor Ort können dies bislang nicht bestätigen.
22 Uhr Ahmad Mansour: „Gegen alles, was nicht islamistisch ist“
Autor und Islamismus-Experte Ahmad Mansour sagte am Freitagabend: „Falls es um islamistische Hintergründe geht, darf man das nicht losgelöst von der Gesamtsituation sehen. Das Alter des Verdächtigen ist zwar sehr ungewöhnlich und der Umstand dass es ein Arzt ist, der Menschenleben retten soll, ist ebenfalls sehr ungewöhnlich und ich glaube trotzdem, dass es mit der Gesamtsituation zu tun hat, mit der Propaganda mit der Stimmung gegen Israel und gegen den Westen, gegen alles was nicht islamistisch ist.“
Marcel Luthe, ehemaliges Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, und Vorsitzender der Good Governance Gewerkschaft twitterte: „Der feige Anschlag von Magdeburg illustriert einmal mehr das Versagen bei der staatlichen Kernaufgabe Sicherheit. Unser Land wird primär von innen bedroht, Angreifer kommen ungehindert hinein und vollüben täglich Terror -und greifen fortwährend unsere Kultur und Lebensweise an.“
21:50 Uhr: Elon Musk äußert sich zu Anschlag
Auf X, vormals Twitter, postete der US-amerikansiche Unternehmer Elon Musk Videos des Anschlag. Er schreibt: „Vorsätzlicher Massenmord.“ Zudem repostete er einen Beitrag des britischen Politikers Nigel Farage. Im Breitag heißt es: „Wir haben Menschen, die uns und unsere Werte hassen, nach Europa gelassen. Weihnachten ist ihr Ziel. Irgendwelche Vermutungen, warum?“
We have allowed people who hate us and our values into Europe. Christmas is their target. Any guesses why?
— Nigel Farage MP (@Nigel_Farage) December 20, 2024
21:46 Uhr Weitere politische Stimmen
Burkhard Dregger, innenpolitischer Sprecher der CDU und Vorsitzender im Untersuchungsausschuss im Abgeordnetenhaus Berlin zum Anschlag auf dem Breitscheidplatz, sagte: „Gestern haben wir am Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz am Gedenken teilgenommen. Ich habe über die Jahre ein persönliches Verhältnis zu den Opfern aufgebaut, ich bin sehr erschüttert über den Anschlag in Magdeburg. Man sollte keine voreiligen Schlüsse ziehen. Es gibt in Berlin keinen Anlass zur Besorgnis, wir haben sehr gute Sicherheitsmaßnahmen in Berlin. Das ist alles sehr bedrückend, es gilt auch in Berlin höchste Wachsamkeit, aber auch sonstwo. 100%ige Sicherheit ist jedoch nirgendwo zu erreichen.“
21.30 Uhr: Krankenhäuser in Magdeburg überlastet
Der Weihnachtsmarkt wurde dem Polizeisprecher zufolge abgeriegelt. Die Rettungskräfte seien noch im Einsatz. Die Krankenhäuser der Stadt seien überlastet, teilte der Sprecher weiter mit.
21.25 Uhr: Auch der Erfurter Weihnachtsmarkt wird geräumt
Auch in Erfurt wird der Weihnachtsmarkt geräumt. Der MDR berichtet von entsprechenden Lautsprecher-Durchsagen. Zudem sei die Polizei mit einem Großaufgebot vor Ort.
Nach Informationen der Berliner Zeitung soll es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen mit Geburtsjahr 1974 aus Saudi-Arabien handeln. Es sei laut Polizei noch unklar, ob es sich bei dem 50-Jährigen um einen Einzeltäter handelt. Das Auto, mit dem der Täter „mindestens 400 Meter über den Weihnachtsmarkt“ in die Menschenmenge gerast war, sei noch vor Ort. Es soll sich dabei um einen Mietwagen der Firma Sixt handeln. Die Polizei prüft zudem, ob dort ein Sprengsatz drin war. Es sei ein auffälliges Gepäckstück gefunden worden.

21.15 Uhr: Berichte über elf Todesopfer und 60 Verletzte
Nach dem Anschlag in Magdeburg könnte die Zahl der Todesopfer noch steigen. Die Zeitung Volksstimme berichtet von mindestens elf Toten und 60 Verletzten.
21.10 Uhr: Olaf Scholz äußert sich und befürchtet „Schlimmes“
Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich auf der Onlineplattform X zu dem Anschlag geäußert. Er schrieb: „Die Meldungen aus Magdeburg lassen Schlimmes erahnen. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Wir stehen an ihrer Seite und an der Seite der Magdeburgerinnen und Magdeburger. Mein Dank gilt den engagierten Rettungskräften in diesen bangen Stunden.“
🚨BREAKING📷 A car has just driven through a Christmas market in Magdeburg, Germany.
— Rogerio Santos (@roger_santos7) December 20, 2024
source: @Mick_O_Keeffe pic.twitter.com/kfcNvjqX77
21 Uhr: Anschlag in Magdeburg: Bis zu 80 Verletzte
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend um kurz nach 19 Uhr ein Autofahrer in eine Menschengruppe gerast. Die Behörden gehen von einem gezielten Terroranschlag aus. Der Fahrer sei festgenommen worden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Abend aus Regierungskreisen in Sachsen-Anhalt.
Es wimmele auf dem Weihnachtsmarkt von Rettungswagen und Sanitätern, sagte ein Augenzeuge der Berliner Zeitung. „Hier werden gerade Zelte aufgebaut, um Verletzte zu versorgen. Viele Menschen, die auf dem Boden liegen, sind mit Wärmedecken zugedeckt. Einige Menschen sind völlig regungslos. Es ist anzunehmen, dass sie tot sind. Es ist ein furchtbarer Anblick.“
Magdeburg Weihnachtsmarkt, viele Verletzte! pic.twitter.com/wvaICY0CZc
— Xaver (@Xaver30021678) December 20, 2024
20.55 Uhr: Täter fuhr mit dunklem BMW ins Märchen-Areal
Der Tätverdächtige fuhr nach Angaben von Zeugen mit einem dunklen BMW in das Märchen-Areal, in dem viele Familien unterwegs sind.
Der Magdeburger Weihnachtsmarkt befindet sich auf dem Alten Markt, direkt am Magdeburger Rathaus in der Nähe der Elbe. In der Nähe des Weihnachtsmarkts liegt ein großes Einkaufszentrum. Auf der Plattform X waren am Abend Aufnahmen zu sehen, auf denen zahlreiche Einsatzfahrzeuge zu sehen waren. Ein weiteres Video, das in den sozialen Netzwerken veröffentlicht wurde, zeigt, wie ein Auto in die Menschenmenge rast und dabei Besucher umgefahren werden. Es stammt vermutlich aus einer Überwachungskamera.
Angeblich ein Syrer festgenommen in #Magdeburg. pic.twitter.com/aQU34fydgg
— Guntram Proß (@GuntramPross) December 20, 2024
Stadt Halle erhöht Sicherheitsvorkehrungen auf Weihnachtsmarkt
Wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet, hat die Stadt Halle sofort nach dem Anschlag die Sicherheitsvorkehrungen für den eigenen Weihnachtsmarkt erhöht. Krankenhäuser der rund 80 Kilometer entfernten Stadt bereiten sich darauf vor, Verletzte aufzunehmen. Das sagte Tobias Teschner, Leiter des Fachbereichs Sicherheit der Stadt Halle.
20.13 Uhr: Reiner Haseloff ist auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) reagierte mit Entsetzen auf das Geschehen auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. „Das ist ein furchtbares Ereignis, gerade jetzt in den Tagen vor Weihnachten“, sagte Haseloff der Deutschen Presse-Agentur. Er wolle sich jetzt selbst ein Bild von der Lage vor Ort machen und sei im Auto auf dem Weg nach Magdeburg. Zu Opfern und Hintergründen des Geschehens konnte Haseloff zunächst keine Angaben machen.



















