Berlin

Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen: Berlin reagiert auf Anschlag in Magdeburg

Fast auf den Tag genau acht Jahre nach dem Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt rast ein Mann in Magdeburg in die Menge. Das hat auch Folgen für Berlin.

Berliner Polizisten patrouillieren auf einem Weihnachtsmarkt.
Berliner Polizisten patrouillieren auf einem Weihnachtsmarkt.Emmanuele Contini/imago

Die Polizei verstärkt ihre Präsenz auf den Berliner Weihnachtsmärkten als Reaktion auf die tödliche Attacke auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Dies gab Berlins Innensenatorin Iris Spranger bekannt. Polizei und Feuerwehr in Berlin hätten den Kolleginnen und Kollegen in Magdeburg sofort ihre Unterstützung angeboten. Zudem stehen die Sicherheitsbehörden in engem Kontakt, um das weitere Vorgehen abzustimmen.

„Der schreckliche Angriff auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg macht mich tief betroffen“, sagte die SPD-Politikerin gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. „Mein Mitgefühl gilt in dieser schweren Stunde den Opfern und ihren Familien.“

Spranger erklärte außerdem, dass der Rettungshubschrauber Christoph 100 vom Standort Helios-Klinikum Berlin-Buch in der Nacht im Einsatz war, um die Magdeburger Rettungskräfte zu unterstützen. Die Berliner Feuerwehr habe zudem Hilfe bei der Nachsorge sowie der psychosozialen Betreuung angeboten. „Meine Gedanken sind auch bei den Verletzten, den Helferinnen und Helfern sowie den Einsatzkräften vor Ort“, fügte sie hinzu.

Magdeburg: 50-jähriger Tatverdächtiger festgenommen

Die Attacke forderte das Leben eines Erwachsenen und eines Kleinkinds. Nach Angaben der Polizei gab es mehr als 60 Verletzte, darunter einige Schwerstverletzte. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) schloss nicht aus, dass es weitere Todesopfer geben könnte.

Ein 50 Jahre alter Arzt aus Bernburg wurde als mutmaßlicher Täter festgenommen. Der Mann, ein saudischer Staatsbürger, agierte laut ersten Erkenntnissen allein und war den Behörden zuvor nicht als Islamist bekannt.

Parallelen zum Anschlag am Breitscheidplatz 2016

Die Tat ereignete sich nahezu acht Jahre nach dem islamistischen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz. Am 19. Dezember 2016 war ein Attentäter mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge gefahren. Dabei kamen 13 Menschen ums Leben, einer von ihnen Jahre später an den Folgen seiner Verletzungen. Mehr als 70 Personen wurden verletzt, teils schwer. Der Täter flüchtete nach Italien, wo er von der Polizei erschossen wurde.

Berliner Weihnachtsmärkte: Immer wieder blutige Auseinandersetzungen

Auch kam es auf den Berliner Weihnachtsmärkten schon zu mehreren kleinen Gewalttaten, welche die Polizei öffentlich machte. Auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Roten Rathaus prügelten sich beispielsweise mehrere Teenager. Ein Mädchen wurde mit Schlittschuhen attackiert und verletzt.

Außerdem scheiterte eine Messerattacke auf einen Sicherheitsmitarbeiter auf dem Weihnachtsmarkt an der Landsberger Allee. Drei Männer gingen dabei auf den Angestellten los und verletzten ihn.

Ob alle Weihnachtsmärkte in Berlin gegen etwaige Nachahmungstagen mit einem Fahrzeug geschützt sind, bleibt offen. An den Zufahrten zum Markt an der Sophienstraße stehen derweil lediglich Absperrgitter aus Plastik.

Weihnachtsmarkt Sophienstraße in Berlin.
Weihnachtsmarkt Sophienstraße in Berlin.BLZ