Seyed Alireza Mousavi ist promovierter Politikwissenschaftler und freier Journalist mit dem Schwerpunkt Geopolitik.

Die Region um die <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/syrien">südsyrische</a> Stadt Suweida ist Schauplatz einer blutigen Kraftprobe zwischen den Drusen und der von Islamisten dominierten Führung in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/damaskus">Damaskus</a>. In den vergangenen Tagen eskalierte die Gewalt erneut. Regierungskräfte, <a href="https://www.berliner-zeitung.de/news/mindestens-89-tote-bei-zusammenstoessen-zwischen-beduinen-und-drusen-in-syrien-li.2340105">sunnitische Beduinen und Drusen</a> bekämpften sich offen auf den Straßen. Dabei gab es mehr als 250 Tote.

Seit dem Überfall der Hamas setzt Israel auf Präventivschläge und Pufferzonen auf fremdem Territorium. Konflikte mit den USA und der EU sind programmiert.

16:9

Intervention in Südsyrien: Israel strebt nach regionaler Hegemonie

Politik

Gaza

Israel im Krieg

Israel

Iran

Sanktion

Nach dem Zwölf-Tage-Krieg mit dem <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/iran">Iran</a> hat <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/israel">Israel</a> erstmals öffentlich die Bereitschaft signalisiert, mit den Nachbarländern <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/syrien">Syrien</a> und <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/libanon">Libanon</a> ein Friedensabkommen zu schließen. Israel hält Territorien beider Länder besetzt; formal befinden sich die Länder im Kriegszustand. Zugleich hat US-Präsident <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/donald-trump">Donald Trump</a> am 1. Juli die Sanktionen seines Landes gegen Syrien aufgehoben. Dies geschah am selben Tag, an dem die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, dass Einheiten der von Ahmed al-Scharaa geführten Regierung in Damaskus im März eine Schlüsselrolle bei der Tötung alawitischer Zivilisten an der syrischen Küste gespielt hätten.

Nach dem Zwölf-Tage-Krieg zwischen Israel und dem Iran sortiert sich die Region neu. Der Iran ist dauerhaft geschwächt, Syrien als Partner wieder akzeptiert.

Der neue Nahe Osten: Die USA und Israel normalisieren die Beziehungen zu Syrien

Donald Trump

Das hatte sich <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/israel">Israels</a> Premierminister <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/benjamin-netanjahu">Benjamin Netanjahu</a> anders vorgestellt. Statt dem US-Präsidenten bei seinem Besuch in Washington am Montag Konzessionen zu entlocken, zeigte <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/donald-trump">Donald Trump</a> Netanjahu deutliche Grenzen auf. Das Treffen verlief für Netanjahu zwar nicht so schlimm wie die Demütigung des ukrainischen Präsidenten <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/wolodymyr-selenskyj">Wolodymyr Selenskyj</a> im Februar im Weißen Haus, aber auch nicht viel besser.

Israels Premier will Trump im Syrien-Konflikt auf seine Seite ziehen. Doch die USA haben eigene Pläne.

Syrien: Trump lässt Netanjahu abblitzen – Israel will USA gegen Türkei und Iran mobilisieren

Ukraine

Internationales

Geopolitik

Die mehrheitlich von Alawiten bewohnte syrische Mittelmeerregion Latakia ist seit Tagen <a href="https://www.berliner-zeitung.de/news/syrien-hunderte-tote-zivilisten-fluechten-in-russischen-stuetzpunkt-li.2305493">Schauplatz heftiger Kämpfe</a> zwischen den aus Idlib verlegten HTS-Kämpfern der neuen islamistischen Führung in Damaskus und den lokalen bewaffneten Gruppen. Im Küstenland hatten alawitische Milizen erst am Donnerstag mit koordinierten Angriffen auf Sicherheitskräfte der Zentralregierung die Gewalt eskaliert. Eine Gruppe, die sich „Militärischer Rat zur Befreiung Syriens“ nennt, veröffentlichte am Donnerstag eine Stellungnahme, in der sie den Sturz des „dschihadistischen Regimes“ ankündigte. Als Reaktion richteten Kämpfer der Zentralregierung in Latakia ein Blutbad an.

Drei Monate nach dem Sturz Assads wird Syrien von schweren Kämpfen an der Küste erschüttert. Das Land ist auch Spielball der Mächtigen jenseits der Grenzen.

Massaker an Alawiten in Syrien: Abkommen mit Kurden als Ablenkungsmanöver?

Russland

Der syrische Machthaber Ahmed al-Scharaa setzte in den vergangenen Tagen auf eine diplomatische Charmeoffensive, um das neue Syrien als sunnitisch-islamischen Akteur in der Region zu etablieren. Al-Scharaa empfing den Emir von Katar, der als erstes Staatsoberhaupt vom Golf in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/damaskus">Damaskus</a> landete. Er besuchte die arabische Führungsmacht Saudi-Arabien und anschließend die <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/tuerkei">Türkei</a>. Im Nahen Osten ist mittlerweile von einer neuen sunnitischen Achse die Rede, die von Riad über Doha und Damaskus bis nach Ankara reicht, mit einem neuen islamistischen Syrien in ihrem geografischen Zentrum.

Zusammen mit der Türkei und Saudi-Arabien übt der neue syrische Machthaber al-Scharaa Druck auf die Kurden in Syrien aus. Wie wird es ausgehen?

Syrien: Wie die neuen Machthaber und die Türkei die Kurdenfrage lösen wollen

Der neue US-Präsident schockiert die Welt mit der Ankündigung, die <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/usa">USA</a> würden den <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/gaza">Gazastreifen</a> „übernehmen“ und dort lebenden <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/palaestina">Palästinenser</a> in die Nachbarländer umsiedeln. Über eine solche Umsiedlung hatte <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/donald-trump">Donald Trump</a> schon zuvor geredet. Dass die USA jedoch die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen könnten, ist neu.

Trumps Gaza-Plan kommt einem neuen Paradigma gleich: die USA als Puffer in der Region. Washington will sowohl die Saudis als auch Israel zufriedenstellen.

Von „America First“ zu „America More“: Was steckt hinter Trumps Gaza-Plan?

Berlin wählt

Bundestagswahl

Zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr ist es ruhig im <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/gazastreifen">Gazastreifen</a>, keine Gewehrsalven, keine Explosionen. Monatelang hatten <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/israel">Israel</a> und die <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/hamas">Hamas</a> unter Vermittlung von <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/katar">Katar</a>, <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/aegypten">Ägypten</a> und den <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/usa">USA</a> verhandelt, bis sie sich am 15. Januar endlich auf ein Abkommen einigten.

Israel hat sein Kriegsziel, die vollständige Zerschlagung der Hamas, nicht erreicht. Trump will eine enge Bindung an Saudi-Arabien – mit oder ohne Netanjahu.

Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas: Netanjahu in der Zwickmühle

US-Wahl 2024

Mit der Einnahme der Hauptstadt <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/damaskus">Damaskus</a> und dem <a href="https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/machtwechsel-in-syrien-wer-sind-die-gewinner-wer-die-verlierer-die-analyse-li.2279549">Sturz des Präsidenten Baschar al-Assad</a> durch die islamistische Miliz Hayat Tahrir al-Sham (HTS) wurde eine neue Ära im Nahen Osten eingeläutet, die gravierende Folgen für die Region und die Weltpolitik haben wird. Die Entwicklung kam allerdings nicht unerwartet. Es passt ins Bild, dass gerade jetzt, da <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/iran">Iran</a> und die <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/hisbollah">Hisbollah</a> nach der israelischen September-Offensive im <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/libanon">Libanon</a> geschwächt sind und Russland durch den <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/ukraine">Ukrainekrieg</a> abgelenkt ist, ein weiterer wichtiger Akteur unter Druck gerät. Für Iran steht viel auf dem Spiel. <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/syrien">Syrien</a> ist Aufmarschgebiet für die Milizen der vom Iran gelenkten „Achse des Widerstands“. Syrien ist Drehscheibe für Waffenlieferungen und ein integraler Teil jenes Landkorridors vom Iran bis in den Libanon und an die Grenzen <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/israel">Israels</a>, den die iranischen Revolutionsgarden in jahrelanger Arbeit für den Machtausbau des Irans eröffnet haben.

Mit Assads Sturz werden die Karten neu gemischt. Iran und Russland verlieren an Einfluss. Wird der „Neue Nahe Osten“ von der Türkei und Israel dominiert?

Nach Umsturz in Syrien: Die Machtbalance im Nahen Osten ist erschüttert

Es war eine der erstaunlichsten Wendungen in den bald 14 Jahren <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/syrien">Syrien</a>-Konflikt, als Islamistische Milizen in einer Blitzoffensive das Gouvernement Aleppo überrannt und letztlich die Kontrolle über die Stadt Aleppo übernommen haben. Im Jahr 2016, nach jahrelangen Kämpfen um einzelne Häuser und Gassen, hatten Präsident <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/baschar-al-assad">Assad</a> und seine Verbündeten die letzten Dschihadisten aus Aleppo vertrieben.

In Syrien sind Dschihadisten wieder auf dem Vormarsch. Die Türkei und Israel spielen dabei eine wichtige Rolle.

Al-Qaida ergreift die Macht in Aleppo: Wie konnte es zum Wiederaufstieg der Terrorgruppe kommen?

Fast einen Monat nachdem Teheran rund 180 ballistische Raketen auf <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/israel">Israel</a> abgefeuert hatte, folgte am Samstag der Vergeltungsschlag Israels. Etwa 20 Ziele im <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/iran">Iran</a> griff Israels Luftwaffe in den frühen Morgenstunden an, wobei mehr als 100 Kampfflugzeuge bei dem Manöver im Einsatz gewesen sein sollen. Der israelische Angriff am Samstag wurde in drei Angriffswellen durchgeführt. Die nächtlichen Beschüsse galten iranischen Militäranlagen. Kernelement der Operation war es, die gegnerische Flugabwehr erst technisch zu unterdrücken und dann auszuschalten. In der ersten Angriffswelle attackierten die Israelis Luftverteidigungsstellungen in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/syrien">Syrien</a>, im <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/irak">Irak</a> und in Iran, um so den Kampfjets der zweiten und dritten Welle den Weg zu ebnen, die Waffenproduktionsstätten und Militäranlagen im Iran angriffen.

Israels Luftwaffe hat am Wochenende mehrere Angriffswellen gegen den Iran geflogen. Obwohl das Bombardement begrenzt ausfiel, ist eine neue Eskalationsstufe erreicht. Die Analyse.

Israel greift Iran direkt an: Ende des Schattenkrieges

Monatelang hielten sich <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/israel">Israel</a> und die libanesische Schiitenmiliz <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/hisbollah">Hisbollah</a> an die ungeschriebene Regel, ihren Konflikt unterhalb der Schwelle eines großen Kriegs zu halten. Die israelische Septemberoffensive, die mit den <a href="https://www.berliner-zeitung.de/news/pager-explosionen-1500-hisbollah-kaempfer-verloren-augenlicht-oder-gliedmassen-li.2257375">explodierenden Hisbollah-Pagern</a> sowie der gezielten Tötung von Hisbollah-Militärführern in Serie begann und in der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/news/hisbollah-chef-nasrallah-tot-irakische-demonstranten-versuchen-us-botschaft-zu-stuermen-li.2258374">Tötung des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah</a> mit bunkerbrechenden Bomben gipfelte, stellt die seit dem <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/gaza">Gazakrieg</a> etablierten Spielregeln an der israelischen Nordfront nun auf den Kopf.

Mit dem Tod des Milizen-Chefs wankt die regionale Sicherheitsarchitektur. Alte Spielregeln gelten nicht mehr. Ein großer Krieg ist nicht ausgeschlossen.

Nach Hassan Nasrallahs Tod: Kommt jetzt eine noch unberechenbarere Hisbollah?

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Neuer Hamas-Chef: Wie Jahja Sinwar den Einfluss der USA und der Türkei schwächt

Verhandlungen zwischen Israel und Palästina: Welche Rolle spielt der neue Hamas-Chef?

Während die <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/usa">USA</a> nach der Ermordung Ismail Hanijas in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/teheran">Teheran</a> auf eine Deeskalation im Konflikt zwischen dem&nbsp;<a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/iran">Iran</a> und <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/israel">Israel</a> drängen, erschwert nun auch die Ernennung von Israels Staatsfeind Nummer eins zum Chef der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/hamas">Hamas</a> die Bemühungen um eine Waffenruhe im <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/gaza">Gaza</a>krieg. Denn der Architekt des Hamas-Großangriffs auf Israel am 7. Oktober, Jahja Sinwar, gehört zum Hardliner-Lager innerhalb der palästinensischen Bewegung im Gazastreifen. Die Hamas vermittele <a href="https://www.berliner-zeitung.de/news/jahja-sinwar-wird-neuer-hamas-chef-leiter-im-gaza-streifen-li.2242426">mit Sinwars Ernennung</a> die klare Botschaft, dass sie strategisch weiterhin hinter dem Ansatz des bewaffneten Widerstands steht.

Durch die Tötung von Hamas-Chef Ismail Hanija schwinden die Chancen auf Frieden im Nahen Osten. Sein Nachfolger ist ein Hardliner. Der Einfluss der USA schwindet. Die Analyse.

China

Im Iran wird <a href="https://www.berliner-zeitung.de/news/iran-reformer-massud-peseschkian-gewinnt-praesidentschaftswahl-li.2232215">Massud Peseschkian</a> aus dem sogenannten Reformlager überraschend neuer Präsident. Der liberale Politiker siegte in der Stichwahl mit knapp 54 Prozent der Stimmen gegen den Hardliner <a href="https://www.berliner-zeitung.de/news/iran-reformer-massud-peseschkian-gewinnt-praesidentschaftswahl-li.2232215">Said Dschalili</a>. Dabei kam ihm zugute, dass die Wahlbeteiligung von rund 40 Prozent in der ersten Runde auf rund 50 Prozent in der Stichwahl stieg. Die vorgezogene Wahl war nach dem Tod von <a href="https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/iranischer-praesident-ebrahim-raisi-tot-wer-uebernimmt-nun-die-staatsgeschaefte-li.2216706">Ebrahim Raisi</a> angesetzt worden, der im Mai bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen war.

Risse im Verhältnis zu China, Unzufriedenheit mit Inflation und Sanktionen: Der Iran vor einer Neubewertung seiner geostrategischen Positionierung.

Nach Wahlsieg des Reformkandidaten Peseschkian: Öffnet der Iran sich dem Westen?

Für den Westen ist <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/indien">Indien</a> eine Trumpfkarte in der Auseinandersetzung mit den asiatischen Herausforderern der amerikanisch dominierten Weltordnung. Die USA sehen das Land als willkommenes Gegengewicht zu <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/china">China</a>. US-Präsident <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/joe-biden">Joe Biden</a> hat sich zuletzt intensiv um eine Wiederbelebung der Quad-Gruppe bemüht, einer Sicherheitspartnerschaft der USA, Australiens, Indiens und Japans. Ganz offensichtlich wollen die USA Indien als <a href="https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/china-will-entschlossen-auf-us-grossmanoever-im-indopazifik-reagieren-li.2208922">strategisches Bollwerk gegen chinesisches Hegemonialstreben im Indopazifik</a> einbinden.

Um mit China mitzuhalten, lässt Indien sich sowohl mit dem Iran als auch mit dem Westen ein. Noch hält das Land sich aus der eurasischen Blockbildung heraus.

Indiens diplomatische Gratwanderung: Zwischen Blockfreiheit und Partnerschaft mit dem Westen

Europa

Joe Biden

Der Hubschrauberabsturz am Sonntag, bei dem der iranische Präsident Ebrahim Raisi und Außenminister Hossein Amir-Abdollahian ums Leben kamen, führt zu Spekulationen über die Zukunft des Iran. Trotz westlicher Warnungen hatte Teheran Mitte April einen Großangriff mit mehr als 300 Kampfdrohnen und Raketen auf Israel gestartet. Israel führte wenige Tage später als Gegenschlag einen begrenzten Angriff auf Iran durch. Aus den iranischen Städten Isfahan und Täbris wurden Explosionen durch Minidrohnen-Attacken gemeldet. Obwohl sich Israel offiziell nicht dazu bekannte, galt der Angriff als Vergeltung für die iranischen Angriffe.

Nach dem Tod der iranischen Staatsführung wird über den politischen Kurs des Landes spekuliert. Proteste bei den baldigen Wahlen gelten als wahrscheinlich.

Nach Raisis Tod: Wie weiter im Iran? Innenpolitik rückt in den Vordergrund

Bergkarabach

Eine Delegation aus <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/nordkorea">Nordkorea</a> brach kürzlich zu einer spektakulären Reise in den Iran auf. Schon die im Vorfeld erfolgte öffentliche Ankündigung durch den nordkoreanischen Außenhandelsminister Yun Jong-ho war eine Seltenheit. Der&nbsp;<a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/iran">Iran</a> kommentierte den Besuch bisher nicht. Das Treffen mit den Nordkoreanern kam wenige Wochen, nachdem der Iran von seinem Staatsgebiet aus erstmals <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/israel">Israel</a> direkt angegriffen hat.

Nordkorea nutzt die geopolitische Lage zum Ausbruch aus der Isolation. Russland und der Iran sollen als Rückversicherung gegen China und eine neue US-Allianz dienen.

Nordkoreanische Delegation im Iran: Will Pjöngjang zum Global Player aufsteigen?

Der israelisch-iranische Stellvertreterkrieg hat seine Abschreckungskraft verloren. Mit direkten Militärschlägen gelten auch neue Spielregeln. Eine Analyse.

Krieg in Nahost: Iran und Israel steuern auf direkte Konfrontation zu

Aufgrund der Kriegsführung im Gazastreifen geraten <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/israel">Israel</a> und seine Alliierten unter wachsenden Druck. Im Westen mehren sich die Rufe nach einem Stopp der Waffenlieferungen, Deutschland muss sich vor dem Internationalen Gerichtshof wegen seiner Unterstützung verteidigen, und die Verhandlungen mit der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/hamas">Hamas</a> stocken. Auch im eigenen Land geraten Benjamin Netanjahu und seine Regierung in Bedrängnis. Nach sechs Monaten Krieg sind knapp hundert israelische Geiseln weiterhin in den Händen der Hamas; zudem hat Israel sein erklärtes Ziel, die palästinensische Organisation zu eliminieren, bislang nicht erreicht.

Bis zum 7. Oktober 2023 entwickelte sich die Region im Sinne Tel Avivs. Seither schwindet Israels Gewicht. Die Netanjahu-Regierung hält dagegen. Um welchen Preis?

Irans Dilemma: Ein Vergeltungsschlag gegen Israel könnte den totalen Krieg bedeuten

Der Wettstreit zwischen dem kollektiven Westen und den aufstrebenden Mächten im Osten ist seit dem Februar 2022 mit dem Ausbruch des <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/ukraine">Ukraine</a>-Krieges in Erscheinung getreten. Überall auf der Welt brennt es derzeit. Auf den Ukraine-Krieg in Europa ist das Aufflammen des neuen <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/israel-im-krieg">Gaza-Krieges im Nahen Osten</a> gefolgt. Der Westen hat sich bisher auf den aktuellen Schlachtfeldern nicht durchsetzen können.

Weitere Terrorakte sind möglich. Auch China warnt. Bislang scheinen die USA den Informationskrieg zu gewinnen.

Terroranschlag in Moskau: Islamismus für Russland gefährlicher als für USA

<a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/pakistan">Pakistan</a> und <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/iran">Iran</a> werfen sich immer wieder gegenseitig vor, Extremisten von ihrem Territorium aus Angriffe auf das andere Land verüben zu lassen. Die jüngsten Luftangriffe beider Länder haben in den vergangenen Tagen die Spannungen in der Region inmitten des <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/gaza">Gaza</a>-Kriegs verschärft. Ohne Absprache mit Islamabad griff Iran kürzlich Terroristenstützpunkte auf pakistanischem Gebiet an, woraufhin die Atommacht Pakistan im Rahmen eines Vergeltungsschlags mit Angriffen auf grenznahe Gebiete Irans antwortete und ihre Streitkräfte in höchste Alarmbereitschaft versetzte.

Sollte der Iran an der Grenze zu Pakistan weiter zündeln, würde die Krise China eine strategische Niederlage versetzen, warnt unser Autor.

Seyed Alireza Mousavi