Verbraucher

Gas-Hilfe, Bahn-Fahrplan, Einmalzahlung: Was sich im Dezember ändert

Die ersten Entlastungen kommen, die Bahn stellt auf den Winterfahrplan um und Bürger bekommen eine Warn-SMS auf ihr Handy. Die Dezember-Neuerungen in der Übersicht.

Nach dem Fahrplan-Wechsel bei der Bahn fahren ab 11. Dezember neue Regionalzüge in der Lausitz. 
Nach dem Fahrplan-Wechsel bei der Bahn fahren ab 11. Dezember neue Regionalzüge in der Lausitz. dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Der Dezember bringt einige Änderungen für Verbraucher. Es gibt die ersten Entlastungen für Gas- und Fernwärmekunden, Rentner bekommen die von der Ampel versprochene Einmalzahlung und bei der Bahn ändert sich der Fahrplan, was vor allem auf Pendler Auswirkungen hat. Auch bei der Post gibt es Neuerungen. Eine Übersicht.

Dezember-Soforthilfe für Gaskunden kommt

Um die Bevölkerung von den hohen Energiekosten und der Inflation zu entlasten, hat der Staat eine Einmalzahlung für Gas- und Fernwärmekunden beschlossen. Sie ist gedacht als Überbrückung, bis die Gaspreisbremse wirkt und soll schon im Dezember bei den Betroffenen Ankommen.

Sogenannte Letztverbraucher von leitungsgebundenem Erdgas und Wärmekunden werden bei der Soforthilfe grundsätzlich von der Dezember-Abschlagszahlung freigestellt werden. Das gilt zum Beispiel für Alleineigentümer eines einzelnen Hauses, die einen direkten Gasliefervertrag mit einem Versorger haben, aber auch für kleine und mittlere Firmen.

Seitens der Betriebe ist man Skeptisch bezüglich der Wirksamkeit der Maßnahme – insbesondere in Ostdeutschland, wo Tausende Firmen von der Raffinerie PCK in Schwedt abhängig sind. „Die vom Bundestag beschlossene Soforthilfe für Gas- und Wärmekunden reicht bei weitem nicht aus, um die mittelständisch geprägte Wirtschaft in der Region substantiell zu entlasten“, kritisiert Torsten Haasch, Hauptgeschäftsführer der IHK in Neubrandenburg.

Mieterinnen und Mieter sollen die Dezember-Entlastung mit der nächsten jährlichen Heizkostenabrechnung erhalten. Vermieter haben ein Jahr Zeit, um die Abrechnung zu erstellen und vorzulegen – müssen aber schon in diesem Dezember über die geschätzte Gutschrift informieren. Die Höhe der Soforthilfe wird errechnet aus dem prognostizierten durchschnittlichen Verbrauch und dem zum Dezember geltenden – bei vielen Gaskunden bereits höheren – Preis.

Rentner bekommen Energiepreispauschale von 300 Euro

Die 300 Euro Energiepauschale für Rentner soll bis zum 15. Dezember an die Betroffenen ausgezahlt werden. Die Energiepauschale erhält jeder, der zum 1. Dezember 2022 Anspruch auf eine Alters-, Erwerbsminderungs- oder Hinterbliebenenrente der gesetzlichen Rentenversicherung oder auf Versorgungsbezüge nach dem Beamten- oder dem Soldatenversorgungsgesetz hat. Die Einmalzahlung soll dabei automatisch durch die Rentenzahlstellen erfolgen.

Die Entlastungen werden nicht bei einkommensabhängigen Sozialleistungen angerechnet und unterliegen auch nicht der Beitragspflicht in der Sozialversicherung. Steuern werden allerdings trotzdem fällig. So bleibt Netto, wie schon beim Heizkostenzuschuss der Bundesregierung, wohl deutlich weniger Geld übrig als die eigentlich versprochenen 300 Euro.

Studenten erhalten Einmalzahlung von 200 Euro, Auszahlung erst 2023

Die Einmalzahlung von 200 Euro für Studenten wird hingegen erst Anfang 2023 ausgezahlt. Alle, die am 1. Dezember dieses Jahres an einer Hochschule eingeschrieben oder zu diesem Zeitpunkt in einer Fachschulausbildung sind, haben Anspruch darauf.

„Es ist fatal, dass die Auszahlungen an Studierende immer noch auf sich warten lassen“, sagte Rahel Schüssler, Mitglied des Vorstands des Freien Zusammenschlusses von Student*innenschaften, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Studenten seien in den ersten Entlastungspaketen im Sommer schon nicht bedacht worden. „Und jetzt, wo sie doch 200 Euro bekommen sollen, tut sich die Bundesregierung mit der Auszahlung so schwer wie mit noch keiner anderen Entlastungshilfe“, so Schüssler.

Bundesweiter Warntag mit Warn-SMS

Am 8. Dezember werden die deutschen Alarmsysteme auf die Probe gestellt. Um 11 Uhr soll die Bevölkerung über alle verfügbaren Mittel wie Sirenen, Radio und die Nina-App gewarnt werden.

Erstmals soll dann auch eine Testwarnmeldung der höchsten Warnstufe an Handys versandt werden, kündigte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) an .Es ist der erste Test für die Warnung per Cell Broadcast. Das System soll Ende Februar 2023 den Betrieb aufnehmen. „So können Menschen sich selbst, ihre Familien und Nachbarn besser schützen“, sagte Faeser.

Technische Voraussetzungen zum Erhalt der Warn-SMS sind ein iPhone ab dem Modell 6s aufwärts mit den Betriebssystemen iOS 16, 15.7.1 und 15.6.1 oder das Google-Betriebssystem Android ab Version 11. Hier können Sie mehr über die technischen Voraussetzungen für Cell Broadcast lesen >>

Neuer Winterfahrplan der Deutschen Bahn

Der neue Winterfahrplan der Deutschen Bahn gilt ab dem 11. Dezember. Vielerorts können Fahrgäste mit Verbesserungen rechnen. So gibt es im Netz-Elbe-Spree mit Berlin im Zentrum und im Netz Lausitz rund um Cottbus mehr Fahrten – und die Züge bieten zum Teil spürbar mehr Kapazität als heute. Allerdings gibt es auch Verschlechterungen - zum Beispiel bei den Fahrzeiten.

Derzeit braucht der Regionalexpress RE1 vom Berliner Hauptbahnhof nach Brandenburg an der Havel zwischen 47 und 56 Minuten. Nach dem Fahrplanwechsel sind es 50 bis 59 Minuten. Im Moment nimmt die Fahrt von Nauen zum Hauptbahnhof Berlin 30 bis 42 Minuten in Anspruch – ab 11. Dezember 37 bis 48 Minuten. Auch zwischen Cottbus und Berlin sowie Wittenberge und Berlin kommen einige Minuten pro Weg hinzu.

Deutlich mehr Zeit müssen auch Pendler südlich von Berlin einplanen. Heute dauert die Fahrt von Zossen zum Berliner Hauptbahnhof mit dem RE7 laut Plan 56 Minuten, künftig 66 Minuten. Die Verbindung wird von den Linien RB24 und FEX übernommen. Sie gehen im Flughafenbahnhof BER Terminal 1–2 ineinander über, die Fahrgäste müssen dort also nicht umsteigen. Doch unter dem BER stehen die Züge bis zu neun Minuten.

Zwischen Treuenbrietzen und dem Berliner Hauptbahnhof sind die Fahrgäste statt 66 künftig 81 Minuten unterwegs. Die Regionalbahnlinie RB33, die auch Beelitz anschließt, führt künftig nicht mehr nach Berlin-Wannsee, sondern zum Potsdamer Hauptbahnhof. Der Umweg kostet Zeit.

Fernzugfahrgästen von und nach Berlin bringt der Fahrplanwechsel ab 11. Dezember neue Verbindungen, zum Beispiel an die Ostsee und in die Alpen. Auf der Verbindung zwischen Berlin und Dresden verlängert sich allerdings die Reisezeit und das Zugangebot wird halbiert.

Zum Fahrplanwechsel erhöht die Deutsche Bahn außerdem die Preise für Fernzugreisen. Auch die Bahncards 25, 50 und 100 werden teurer. Die sogenannten Flexpreise  werden ab dem 11. Dezember um durchschnittlich knapp sieben Prozent angehoben. Die Preise für die drei Bahncard-Abos, mit denen Fahrgäste pro Fahrt 25, 50 oder 100 Prozent Rabatt bekommen, steigen laut der Bahn um 4,9 Prozent.

Unverändert bleiben laut Bahn hingegen die Spar- und Supersparpreise, von denen pro Fahrt stets ein gewisses Kontingent ab 21,90 Euro beziehungsweise 17,90 Euro zur Verfügung steht. Auch die Reservierungskosten für Sitzplätze blieben gleich, teilte die Bahn weiter mit.

Neuerungen bei der Deutschen Post zum 1. Dezember

Zum 1. Dezember stellt die Deutsche Post ihren Service der E-Post ein. Mit diesem Service war es die letzten zwölf Jahre möglich, digital einen Brief zu erstellen, den die Post dann ausdruckte und versandte. Dieser Service wird jetzt für Privatkunden eingestellt, für Geschäftskunden bleibt er erhalten. Privatkunden können dann jedoch einen neuen Dienst in Anspruch nehmen.

Die Post verweist an die E-Mail-Anbieter Web.de und GMX sowie die eigene Post & DHL App als Alternativen. Die Dienste bieten einen ähnlichen Service für Kunden an. In der Testphase sollen hierfür sogar drei Briefe pro Monat kostenlos versendet werden können. Nutzer können künftig Briefe auf Papier aus einem neuen Online-Office heraus versenden.

Wer möchte, dass seine Päckchen und Pakete zu Weihnachten rechtzeitig ankommen, sollte diese übrigens bis zum 20. Dezember abgeben. Für Briefe und Postkarten ist Einlieferungsschluss der 22. Dezember. Dies gilt nur für Sendungen innerhalb Deutschlands.

Neuer Fachkundenachweis für Kosmetiker in Deutschland

Ab dem 31. Dezember benötigen Kosmetiker einen sogenannten Fachkundenachweis, wenn sie zum Beispiel Laser zur Haarentfernung oder Ultraschallgeräte sowie Niederfrequenz- und Hochfrequenzgeräte bei der Behandlung verwenden.