Stefan Hochgesand ist Musikredakteur im Kulturteam der Berliner Zeitung. Er hat Allgemeine & Vergleichende Literaturwissenschaft, Philosophie und Publizistik studiert - und seitdem journalistisch gearbeitet, etwa für 3sat Kulturzeit, Arte, den Musikexpress, die Tageszeitung taz und tipBerlin. Sein Feature über die Band Placebo war 2022 beim International Music Journalism Award nominiert als beste musikjournalistische Arbeit des Jahres. Stefan interessiert sich besonders für die gesellschaftlichen Dimensionen von Popkultur. Er ist Alumnus der Studienstiftung des deutschen Volkes und Juror beim Preis der deutschen Schallplattenkritik.

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„Stranger Things“ in Tempelhof: „Das Upside-Down liegt wahrscheinlich genau unter Berlin“

„Stranger Things“-Finale in Berlin: Fans treffen Stars im Tempelhofer Hangar

<a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/netflix">Netflix</a> hat ganz schön was aufgefahren und aufgebaut, um <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/stranger-things">„Stranger Things“</a> in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/tempelhof-schoeneberg">Berlin-Tempelhof</a> zu feiern: Der gigantische Hangar 7 des einstigen Flughafens scheint am Dienstagabend, dem 19. November, wie verwandelt in die mysteriöse Welt von Hawkins, Indiana – eben jener Kleinstadt, wo die große, von den Zwillingsbrüdern Matt und Ross Duffer kreierte Netflix-Hitserie spielt. Verwunschene Häuser, Wald und Nebel, bestrahlt von roten und von blauen Lichtern. Sogar ein kopfüber „schwebendes“ Auto. Mittendrin im Tempelhofer Hangar: eine Radiostation, von der aus live gesendet wird – und wo natürlich die großen Hits aus dem „Stranger Things“-Soundtrack laufen: 80er-Songs von Kate Bush, Madonna, Metallica, Beach Boys, Cyndi Lauper, Dead or Alive. Und all das kann man im Hangar mit bereitgestellten Fahrrädern erkunden. Passend zu „Stranger Things“, wo die vier jungen Helden Will, Mike, Dustin und Lucas ja meist auf ihren BMX-Rädchen unterwegs sind, um sich, ihre Liebsten und die Welt vor den fiesen Monstern aus dem Upside-Down (einer düsteren Parallelwelt) zu erlösen. „E.T.“ und seine niedliche Super-8-Ästhetik lassen grüßen. So wie auch zahlreiche Horror-Klassiker.

Netflix feiert die finale Staffel seiner großen Mystery-Hitserie „Stranger Things“ pompös in Berlin-Tempelhof. Wir haben die Fans und die Stars live getroffen.

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Kultur

Kino & Streaming

Berlin

TikTok

Auto

Das unabhängige Plattenlabel Out Of Line Music (bei dem zurzeit <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/till-lindemann">Till Lindemanns</a> Musik erscheint) hat eine harmlose Frage in den Raum gestellt – bezüglich Lindemanns fortlaufender „Meine Welt“-Tournee, die den <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/rammstein">Rammstein</a>-Frontmann solo für 39 Shows in 24 Länder führt. Bis nach Usbekistan und Australien.

Der amerikanische Drummer Joe Letz, zurzeit Tour-Drummer bei Till Lindemann, hat sich zu Wort gemeldet. Es ging um Lindemanns „Meine Welt“-Tournee. Die Antwort kam überraschend. Sehr.

Till Lindemanns Schlagzeuger Joe Letz verblüfft: „Habe zu viele Shows von ihm gesehen“

Musik

Facebook

Berlin ist bekanntlich die Stadt, in der gefühlt jeder Quadratzentimeter entweder historisches Erbe, Techno-Club oder bald eine sündhaft teure Eigentumswohnung ist. Oder alles zugleich. Doch mitten in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/neukoelln">Neukölln</a>, nur fünf Fußminuten von der hektischen Hermannstraße entfernt, kämpft ein winziges, gerade mal vier Hektar großes Waldstück ums Überleben: der Emmauswald. Oder „Emmi“, wie er liebevoll von seinen Fans genannt wird. Er ist zwar nur 200 mal 200 Meter groß, aber doch Neuköllns größte offizielle Waldfläche. Wer hätte es gewusst? Nicht so schnieke wie der schick frisierte Körnerpark in der Nähe ist der „Emmi“ zwar. Aber doch auch von hohem Naherholungswert.

Die Pet Shop Boys sind gerne in Berlin. Und ihr Pop war immer schon politisch. Dass sie sich aber nun für Neuköllner Bäume engagieren, ist neu. Was ist da los?

Warum sich die Pet Shop Boys für einen Wald in Berlin-Neukölln engagieren

B+ plus

Neukölln

London

Bezirke

Die Böhsen Onkelz haben einen, wie sie selber sagen, „Hochruf“ gepostet. Auf ihrer Website und auf ihrem offiziellen Instagram-Kanal. Nüchterner gesagt: einen kleinen Nachruf. Es geht um Volker Scherz, der laut Angaben der Rockband kürzlich gestorben ist. Die Onkelz bezeichnen ihn als langjährigen Weggefährten: „Er führte die Regie auf vielen unserer Tourneen und war damit ein wichtiger Teil unserer Crew.“ Besonders erinnern die Onkelz in ihrem Text an ihren <a href="https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/wiedervereint-am-hockenheimring-boehse-onkelz-im-verhassten-mainstream-li.26583">Reunion-Auftritt im Jahr 2014 am Hockenheimring</a>, den „Volker und sein Team mit insgesamt 22 Kameras festhielten“. Die Band wünsche seiner Familie und seinen Freunden „viel Kraft in diesen schweren Stunden“.

Die umstrittene Rockband aus Frankfurt am Main hat einen langjährigen Weggefährten verloren: Volker Scherz. Er war eine zentrale Figur bei der Inszenierung ihrer Live-Auftritte.

Böhse Onkelz trauern um Crew-Mitglied: „Wir wünschen seiner Familie und seinen Freunden viel Kraft“

Uber Arena

Ein Kind wird geboren, mit so durchsichtiger Haut, dass man seine Organe sehen kann. Schon auf Seite eins schimmert auch das beginnende 20. Jahrhundert durch. Willkommen in Nelio Biedermanns „Lázár“, einem Romankunstwerk, das nicht weniger will, als das alte Europa zu sezieren. Elegant, wie ein feiner Handschuh, den jemand mit Rasierklingen bestickt hat.

Nelio Biedermann erzählt von einer ungarischen Familie. Einer Welt aus Glas, Blut und Lügen. Das Buch erscheint in mehr als 20 Sprachen. Auch Daniel Kehlmann schwärmt – zu Recht!

„Lázár“ von Nelio Biedermann: Das alte Europa zerfällt in Scherben

Literatur

Europa

Ungarn

Kaum hebt Chers Stimme in ihrem „Believe“-Hit von 1998, an, schnellt sie auch schon prompt mit chirurgischer Präzision auf den nächsten Ton weiter, so als hätte eine digitale Instanz beschlossen, dass menschliche Übergänge überbewertet sind: keine Bögen, nur Teleportation. Und plötzlich stand da 1998 ein Begriff im Raum, der so camp ist, dass man ihn eigentlich mit Strass umranden müsste: der Cher-Effekt. Bloß hat Thomas Gottschalk ihn bei seiner zum Fremdschämen schlimmen Bambi-„Laudatio“ auf Cher unter den Teppich gekehrt. Wir erinnern uns: „Believe“, 1998. Ein Song wie ein nächtlicher Ausflug in eine Beauty-Klinik, die heimlich auch ein Rave-Club ist. Dieser knickende Sprung in Chers Stimme (zuerst von vielen für einen Softwarefehler in der Studiotechnik gehalten) entpuppte sich als bewusste Provokation, bewerkstelligt durch nicht nur offensiven, sondern gerade exzessiven Einsatz der Software Autotune zur automatischen Tonhöhenkorrektur.&nbsp;Ein ästhetischer Angriff auf die heilige Natürlichkeit der Popstimme. Und das Entscheidende: Cher prägt damit die klangliche Popästhetik der Gegenwart wie keine zweite Künstlerin.

Bei der Bambi-Verleihung hat sich Thomas Gottschalk zum Fremdschämen schlimm vor die Heldin des Abends gestellt: Cher. Warum der Pop dieses Jahrtausends ohne sie ganz anders klänge.

Bambi-Fauxpas von Gottschalk: Warum Cher mit dem „Cher-Effekt“ die Popmusik der Gegenwart revolutioniert hat

Star-Pianist Víkingur Ólafsson: Kein Code kann jemals besser sein als Beethoven

Star-Pianist Víkingur Ólafsson: Der Algorithmus ist der Teufel unserer Zeit

Víkingur Ólafsson, 41, ist uns per Video-Chat aus Reykjavík zugeschaltet. Wir wollten ihn vor seinem sicher spektakulären Berliner Philharmonie-Konzert am 17. November unbedingt noch sprechen. Es ist Teil einer großen Tournee mit dem Programm seiner neuen Platte „Opus 109“: Beethoven, Bach, Schubert. Was haben uns die drei Herren aus der Zeit der Pferdekutsche noch zu sagen? Herr Ólafsson, es heißt, Sie sehen Töne als Farben. Schmecken Sie die Musik auch? Oh, nein, das wünschte ich mir! Das wäre schön und lustig. Ich sehe bloß Farben. E-Dur und E-moll sehe ich zum Beispiel als die Farbe Grün.

Víkingur Ólafsson ist einer der größten Pianisten der Gegenwart. Ein Gespräch über Beethoven, Bach, Berlin, das Berghain, Künstliche Intelligenz in der Klassik – und die Kraft der Stille.

Stil

Überraschung für Fans von Danielle „Dani“ Sophia: Noch bei der Sommer-Festivaltour von <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/till-lindemann">Till Lindemann</a> war sie die neue Gitarristin der Live-Band – nur wenige Monate später wurde sie unlängst ersetzt durch Momo III für Lindemanns „Meine Welt“-Tournee, die ihn für 39 Shows in 24 Länder führt. Wohlgemerkt nicht mit seiner Hauptband <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/rammstein">Rammstein</a>, sondern mit seinem nach sich selbst betitelten Nebenprojekt.

Dani Sophia ist nun nicht mehr Tour-Gitarristin von Till Lindemann. Ihre Online-Follower begeistert sie trotzdem mit Gitarrentricks. Sogar Queens Of The Stone Age gucken zu.

Till Lindemanns Ex-Gitarristin packt aus: Mit diesen einfachen Tricks wird man wirklich zur Gitarrengöttin

Berliner Konzertveranstalter Andreas Oberschelp: „Unser Geheimnis ist, dass wir früh anfangen“

Andreas Oberschelp: „Man kann an einem Konzert nicht so viel verdienen, wie man verlieren kann“ 

Neukölln, Boddinstraße. Hier treffen wir Andreas Oberschelp im Büro seiner Konzertagentur. Puschen ist seit 25 Jahren eine Marke. Dank Oberschelps Agentur spielen auch in Berlin viele coole Indie-Acts, die zwar von Musikmagazinen und in Kellerclubs in New York, L.A., London oder Seattle gefeiert werden – aber sicher kein Stadion vollmachen. Wie macht Oberschelp das nur? Ein Gespräch über Bauchgefühl, gestiegene Risiken, Live-Aura, Berliner Clubs, Kassetten-Revival und den KI-Gegentrend. Herr Oberschelp, woher kommt eigentlich der Name Puschen? Das englische Wort „to push“ ist die eine Hälfte. Die andere Hälfte kommt daher, dass jemand, als wir anfangs ruhigere Konzerte veranstalteten, sagte, diese Konzerte würde er am liebsten zu Hause auf der Couch mit Puschen ansehen. Die Doppeldeutigkeit fand ich schön.

Seit 25 Jahren führt Andreas Oberschelp die erfolgreiche Berliner Konzertagentur Puschen. Wie behauptet sich ein Berliner Indie gegen Taylor Swift und Platzhirsche mit Millionenetats?

Nachdem <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/helene-fischer">Helene Fische</a>r mit ihrer letzten Arena-Tour bereits sage und schreibe 800.000 Fans in kollektive Ekstase versetzte und damit Maßstäbe setzte, war klar: Jetzt muss die Herausforderung härter werden! Zum 20-jährigen Bühnen-Jubiläum haut die Königin des deutschen Showbusiness (fast 18 Millionen verkaufte Tonträger, nur so zur Erinnerung) die „Helene Fischer 360-Grad-Stadion-Tour 2026“ raus. Warum 360 Grad? Ganz einfach: Fischers Wunsch ist es, buchstäblich inmitten der Konzertbesucher aufzutreten und jedem Zuschauer so nah wie möglich zu sein. Das ist keine Drohung, das ist ein Versprechen! Um diese maximale Nähe zu garantieren, wird das gesamte Spielfeld vereinnahmt: Im Zentrum der Stadien – darunter am 13. Juni 2026 im <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/olympiastadion-berlin">Olympiastadion</a> Berlin – thront die Hauptbühne, verbunden über ellenlange Laufstege mit vier Satellitenbühnen.

Adele, Beyoncé und Co: Viele Stars meiden ja inzwischen die deutsche Hauptstadt. Nicht so Helene Fischer: Die will auf ihrer nächsten Tournee wieder zu uns nach Berlin kommen.

„Atemlos“ in Berlin: Helene Fischer kommt wieder in die Hauptstadt

Wer entscheidet, was Kunst ist? Und wer davon leben kann? Diese Frage spitzt sich gerade dramatisch zu, wie Ergebnisse einer weltweit ersten Studie des französischen Musikstreamingdienstes Deezer und des Marktforschungsinstituts Ipsos zeigen, die 9000 Menschen in acht Ländern, darunter Deutschland, befragt haben.

Die Maschinen übernehmen! Täglich 50.000 neue KI-Songs fluten den Streamingdienst Deezer. Nutzer fordern Kennzeichnung und Schutz der Künstler. Das droht der Musikindustrie.

Neue Schock-Studie: 97 Prozent erkennen nicht, ob Musik KI-generiert oder menschengemacht ist

Der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/rbb">RBB</a> muss sparen. Am drastischsten werden diese Kürzungen im Programm ab Januar auf Radio eins auffallen: Die drei bekannten Freelance-Moderatoren Helmut Heimann („Experience“), Christine Heise („Happy Sad“) und Johannes Paetzold („Planet Fruit“) werden ihre wöchentlichen Musiksendungen aufgeben müssen. Wahre Autorenradiosendungen. Formate, die bei Musik-Nerds geradezu Kultstatus genießen. Geplant ist, wie die Berliner Zeitung erfahren hat, auch, die Nachrichten künftig nur noch zentral für mehrere RBB-Stationen zu senden. Kürzungen soll es auch bei den Doppelmoderationen geben, zum Beispiel am Nachmittag. Und damit nicht genug: Von der neuen Rentenregelung für Freiberufler werden im kommenden Jahr offenbar noch weitere populäre Moderatoren betroffen sein – wie Marion Brasch, Andreas Ulrich und Knut Elstermann.

Johannes Paetzold muss aufhören bei Radio eins: Seine wöchentliche Sendung „Planet Fruit“ wird dort Ende des Jahres eingestellt. Ein Gespräch über Berlin, London und woke Verbote.

Radio-eins-Moderator Johannes Paetzold: „Ohne kulturelle Aneignung gäbe es keinen Rock’n’Roll“

Brasilien

Prenzlauer Berg

826.037 Euro sind eine ganze Menge Geld. So viel wurde der als gemeinnützig anerkannten Amadeu-Antonio-Stiftung im Sommer 2023 (als Summe von 70.319 Einzelspenden) insgesamt gespendet – für ihre Kampagne „Wie Viel Macht 1€“. Diese hatte es sich, unterstützt von Prominenten wie Nora Tschirner, Carolin Kebekus und Rezo, zum Ziel gesetzt, Frauen zu helfen, die bei Auftritten und Partys der Band <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/rammstein">Rammstein</a> mutmaßlich geschädigt worden sein sollen. In erster Linie widmet sich die Amadeu-Antonio-Stiftung eigentlich dem Kampf gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus. Doch die Stiftung stellt einen Zusammenhang her zwischen ihrem Kernanliegen und der Causa <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/till-lindemann">Till Lindemann:</a> „Sowohl Rechtsextremismus als auch sexualisierte Gewalt sind Ausdruck einer tief verwurzelten Ideologie des Hasses und Machtmissbrauchs“, so kann man auf der Website lesen.

Die Amadeu-Antonio-Stiftung steht in der Kritik: Mit ihrer Spendenkampagne wollte sie „Betroffenen“ in der Causa Rammstein helfen. Doch juristisch gibt es die ja gar nicht.

Rammstein-Rätsel gelöst: Was ist mit den 826.000 Euro für „Betroffene“ passiert?

Staatsanwaltschaft

Wenn&nbsp;<a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/rammstein">Rammstein</a>-Sänger <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/till-lindemann">Till Lindemann</a> etwas auf seinen Social-Media-Kanälen postet, ist ihm der digitale Applaus gewiss: Der durchschnittliche Lindemann-Fan hält den in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/leipzig">Leipzig</a> geborenen <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/ostberlin">Ost-Berliner</a> für den größten Entertainer, den Deutschland jemals hervorgebracht hat – und für den besten Dichter deutscher Zunge seit Goethe, Nietzsche oder Hölderlin. Mindestens. Drunter geht’s nicht. So tickt „Team Lindemann“, wie sich die Fans selbst gern nennen.

Der Rammstein-Frontman ist gerade solo auf seiner „Meine Welt“-Tournee unterwegs: 39 Shows in 24 Ländern. Doch nicht alle sind happy: Manche Fans klagen über schlechten Ton.

Till Lindemann: Gibt es gravierende Soundprobleme auf der Tour des Rammstein-Sängers?

Es gibt eine besondere Spezies in Berlins Konzerträumen, kennen Sie die auch? Ich spreche von den Dauerquasslern. Leute, die nicht aufhören können, zu reden. Und zwar während der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/konzertkritik">Konzerte</a>. Gerade innerhalb der letzten Woche habe ich sie wieder vielerorts erlebt: in der Columbiahalle, im Festsaal Kreuzberg und auch in der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/uber-arena">Uber-Arena</a>&nbsp;in Friedrichshain.

Auch in Berlin gibt es bei Pop-Konzerten immer mehr Menschen, die offenbar glauben, ihr Gequassel und nicht die Musik sei das eigentliche Event. Woher kommt der schlechte Stil?

Die neue Quasselplage auf Berlins Konzerten: Leute, haltet bitte endlich mal die Klappe!

So oder so kann man in Berlin oft den Eindruck haben, dass einem höchst seltsame Dinge, stranger things, begegnen. Sei es auf der Straße, in der U-Bahn oder auch im Club. Bald schon kommt <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/stranger-things">„Stranger Things“</a>, der große Serienhit von <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/netflix">Netflix</a>, aber ganz wortwörtlich in die deutsche Hauptstadt.

Der große Netflix-Serienhit „Stranger Things“ hat auch in Berlin sehr viele Fans. Die haben im November die Chance, einige ihrer Idole live zu treffen. Was hat es damit auf sich?

„Stranger Things“ kommt nach Berlin: Mysteriöses Fan-Event noch im November

Der&nbsp;<a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/rammstein">Rammstein</a>-Sänger <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/till-lindemann">Till Lindemann</a> hat soeben ein Birthday Concert (zu Deutsch: Geburtstagskonzert) für den 4. Januar 2026 anberaumt. Es handelt sich um den 63. Geburtstag des Berliner Schockrockers. Er feiert ihn allerdings nicht in der sächsischen Stadt, in der er geboren wurde, in Leipzig – sondern in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/dubai">Dubai</a>, der Hauptstadt des gleichnamigen Emirats und zugleich bevölkerungsreichsten Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) am Persischen Golf.

Der Rammstein-Sänger Till Lindemann hat verkündet, wo er Geburtstag feiern wird. Allerdings nicht in seiner Geburtsstadt Leipzig, sondern sehr viel weiter im Osten. Was ist da los?

Till Lindemann kündigt Geburtstagskonzert in Dubai an: Das steckt dahinter

Leute

Lady Gaga: Die Chaos-Königin hat Berlin in einen Fiebertraum versetzt

Lady Gaga verwandelt Berlin in ein Opernhaus des Wahnsinns

Anton bezeichnet sich als „kleines Monster“. Aus Rostock ist der 18-jährige Zwölftklässler an diesem Dienstagabend, dem 4. November, eigens angereist, um sein Idol in Berlin zu erleben: <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/lady-gaga">Lady Gaga</a>. Ein Ticket hat er allerdings noch nicht. Und so wartet er an diesem zehn Grad milden Berliner Novemberabend um 19.50 Uhr noch brav auf eine Konzertkarte: „Little Monster looking for a Ticket“, hat er auf ein Stück Pappkarton gekritzelt – und ist damit einer von bestimmt hundert Menschen, die last minute vor der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/uber-arena">Uber-Arena</a> in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/friedrichshain-kreuzberg">Friedrichshain</a> noch nach einem Ticket Ausschau halten. Die meisten vermutlich: vergeblich.

In der Friedrichshainer Uber-Arena zelebriert Lady Gaga mit ihrem „Mayhem Ball“ den barocken Exzess – und findet endlich zurück zu ihrem klanglichen Ursprung. Die Konzertkritik.

Der Berliner Pianist Julius Asal: „Wenn ich nachts wach liege, ist die Musik auch da“

Julius Asal ist derzeit Berlins aufregendster Pianist: „Selbstdarstellung darf nicht passieren“

Julius Asal, Pianist im schwarzen Neopren-Pullover, riecht nach Amber, Iris und Patchouli, als wir uns im Café Strandbad Mitte treffen – und schwarzen Kaffee ordern, ohne Milch und Zucker. Asal mag es rough und pur. „Dior Homme Parfum“ hat Julius Asal heute drauf. Das Spannendste an Parfüms sei, wenn sie dann am nächsten Morgen anders riechen: „Wenn sie sich verändern. Und ein Duft riecht ja ohnehin auf jedem anders.“ So wie auch Musik in jedem Menschen anders resoniert. „Ravel riecht für mich nach Freiheit“, sagt Asal, bevor er die Kaffeetasse wieder an die Lippen führt und nippt. „Bei Ravel geht es, wie bei so viel Musik übrigens, um eine ganz bestimmte Atmosphäre, die man glaubt, riechen zu können, wie ein Parfüm, das Erinnerungen und Gefühle wachruft.“

Der Pianist Julius Asal ist Berlins aufgehender Stern am Klassikhimmel. Seine neue Platte kreist um Ravel. Der duftet für ihn nach Freiheit. Ein Treffen im Strandbad Mitte.

Berliner Oscar-Preisträgerin Hildur Gudnadóttir im Interview: „In Berlin kann man gut abtauchen“

Berliner Oscar-Preisträgerin Hildur Gudnadóttir: „Man will uns füttern mit Furcht und Zorn“

Anima Bar, <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/friedrichshain-kreuzberg">Friedrichshain</a>. Fensterblick auf die East Side Gallery. Am Himmel hängt eine graue Wolkendecke, aber Hildur Gudnadóttir strahlt all das weg. Es braucht wenig Zeit, um zu merken: Dieser Frau sind weder der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/oscarverleihung">Oscar</a> für „Joker“ mit <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/joaquin-phoenix">Joaquin Phoenix</a> und <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/robert-de-niro">Robert De Niro</a> noch die <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/grammy-awards">Grammys</a> zu Kopf gestiegen. Sie ist bodenständig (lebt in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/neukoelln">Neukölln</a>!) und versprüht eine durchweg positive Energie. Doch wie wurde sie zu der Frau, die sie ist?

Seit ihrem Soundtrack für „Joker“ mit Joaquin Phoenix ist sie selbst ein Star. Wir haben Hildur Gudnadóttir getroffen – anlässlich ihrer neuen Platte und vor ihren Volksbühnen-Konzerten.

Berlin, die Stadt der offenen Wunden, der ewigen Baustellen, der immer neuen Versprechen. Der Song „Mein Berlin“ ist nicht einfach ein Liebeslied, sondern vielmehr ein Liebesvorwurf. Ein Klagelied auf eine Stadt, die sich zu Tode renoviert. Stichwort: <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/gentrifizierung">Gentrifizierung</a>. „Was haben sie nur aus dir gemacht?“ – der Auftakt sitzt wie ein Seufzer, halb Verzweiflung, halb Trotz. Man spürt in jeder Zeile die Sehnsucht nach dem Dreck, nach dem ehrlichen Chaos, nach der Ungepflegtheit, die einmal Charme bedeutet hat.

In der neuen Vorab-Single „Mein Berlin“ aus dem Musical „Wir sind am Leben“ von Peter Plate und Ulf Leo Sommer geht es um unsere verrückte Stadt. Hat Berlin sich verlaufen?

Berlin, warum willst du wie die andern sein? Wie Paris, New York, Frankfurt am Main?

Theater des Westens

Das Landgericht Hamburg hat mit Urteil vom 24. Oktober 2025 Shelby Lynn untersagt, Anschuldigungen gegen den <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/rammstein">Rammstein</a>-Sänger <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/till-lindemann">Till Lindemann</a> zu wiederholen. Konkret darf Lynn nicht mehr behaupten, sie sei beim Rammstein-Konzert in Vilnius am 22. Mai 2023 im Rahmen einer von der Band organisierten Party mit Drogen betäubt worden. Das teilte Lindemanns Anwaltskanzlei Schertz Bergmann am Donnerstag in einer Presseerklärung mit.

Gerichtserfolg für Till Lindemann: Shelby Lynn darf ihre Drogen-Vorwürfe nach dem Rammstein-Konzert in Vilnius nicht mehr wiederholen. Das Landgericht Hamburg untersagt die Behauptungen.

Till Lindemanns Anwälte: Gericht untersagt Shelby Lynn zentrale Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger

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Hamburg

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Und nach Leipzig ist nun offenbar auch: vor Leipzig. „Leipzig, wir sehen uns wieder, vielen Dank“, sagte der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/rammstein">Rammstein</a>-Sänger <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/till-lindemann">Till Lindemann</a> gestern Abend, am 29. Oktober, bei seinem Tour-Auftakt in der Quarterback-Immobilien-Arena. In <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/leipzig">Leipzig</a>, seiner Geburtsstadt. Gegen Mitternacht konnte man dann auch via Instagram schlauer sein, was Lindemann damit genau meinte. Es war keine Floskel, sondern er plant wirklich was. Und zwar sehr konkret: Nächsten Sommer, am 3. und 4. Juli 2026, soll am Leipziger Völkerschlachtdenkmal das Till-Fest stattfinden, ein zweitägiges Festival: „Ein Festival, zwei Shows, zwei Welten“, heißt es auf Lindemanns offiziellem Instagram-Kanal. Doch Lindemann spielt nicht allein: Weitere Acts würden noch verkündet, heißt es in dem schmalen Text.

Till-Fest heißt das neue Leipziger Festival des Rammstein-Sängers Till Lindemann. Wann und wo soll das in Leipzig steigen? Und warum wittern selbst Fans darin eine schlechte Nachricht?

Till Lindemann: „Leipzig, wir sehen uns wieder!“ Der Rammstein-Sänger plant jetzt ein ganzes Festival

Seit 1977 gab es in Berlin das Schwulenzentrum, kurz genannt: das SchwuZ. Es war immer mehr als „nur“ ein <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/clubszene">Club</a>, sondern auch ein Selbstfindungsort für die schwule und später <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/lgbt">queere</a> Szene der Stadt. Das SchwuZ hat die Aidskrise, den Mauerfall, die Corona-Pandemie und vieles mehr überlebt. Nun ist Schluss. Am Samstagabend, dem 1. November, steigt die letzte SchwuZ-Party auf dem Rollberg in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/neukoelln">Neukölln</a>. Wie konnte das bloß passieren? Herr Mann, Sie haben zehn Jahre lang als Künstlerischer Leiter für das SchwuZ gearbeitet, von 2014 bis 2024. Hat sich für Sie damals schon abgezeichnet, dass das SchwuZ in eine Krise gerät? Einen nicht geförderten, queeren Kulturbetrieb am Laufen zu halten, war immer eine Herausforderung, die das SchwuZ aber vor allem durch ein tolles, motiviertes Team und den Support aus der Community in den letzten Jahrzehnten gemeistert hat. Da fällt mir zu meiner Zeit sofort die Corona-Pandemie ein, aus der wir es mit vereinten Kräften heraus geschafft haben. Die Krise, in die das SchwuZ danach geriet, hat aber vielschichtige Gründe und kann jedenfalls nicht nur auf die Clubkrise reduziert werden.

Schluss mit SchwuZ-ig: Berlins ältester Club schließt dieses Wochenende. Wie konnte es nur so weit kommen? LCavaliero Mann, Künstlerischer Leiter von 2014 bis 2024, packt aus.

Langjähriger Künstlerischer Leiter zum SchwuZ-Aus: „Fehlende Vision, toxische Strukturen, schlechte Führung“

Das ist schon ein großes Ding, denn <a href="https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/musik/zum-flamenco-schlabbert-sie-die-kamera-ab-rosalia-im-velodrom-li.294014">Rosalía</a>&nbsp;ist nicht irgendwer, sondern die spätestens seit ihrem Album „Motomami“ von 2022 am meisten gehypte spanischsprachige Sängerin des Planeten. Nicht nur die Kritik war damals massiv begeistert (beste Metacritic-Wertung des Jahres), nein, die Platte wurde auch ein großer kommerzieller Erfolg: „Motomami“ schrieb Pop-Geschichte als erstes Album einer spanischen Künstlerin, das auf Platz eins der globalen Spotify-Charts debütierte.

Mit Björk und Yves Tumor im Bunde widmet die gehypte spanische Sängerin Rosalía ihre neueste Single dem Berliner Kultclub Berghain. Sogar auf Deutsch! Was ist denn da los?

Stefan Hochgesand