Seit 1977 gab es in Berlin das Schwulenzentrum, kurz genannt: das SchwuZ. Es war immer mehr als „nur“ ein Club, sondern auch ein Selbstfindungsort für die schwule und später queere Szene der Stadt. Das SchwuZ hat die Aidskrise, den Mauerfall, die Corona-Pandemie und vieles mehr überlebt. Nun ist Schluss. Am Samstagabend, dem 1. November, steigt die letzte SchwuZ-Party auf dem Rollberg in Neukölln. Wie konnte das bloß passieren?
Herr Mann, Sie haben zehn Jahre lang als Künstlerischer Leiter für das SchwuZ gearbeitet, von 2014 bis 2024. Hat sich für Sie damals schon abgezeichnet, dass das SchwuZ in eine Krise gerät?
Einen nicht geförderten, queeren Kulturbetrieb am Laufen zu halten, war immer eine Herausforderung, die das SchwuZ aber vor allem durch ein tolles, motiviertes Team und den Support aus der Community in den letzten Jahrzehnten gemeistert hat. Da fällt mir zu meiner Zeit sofort die Corona-Pandemie ein, aus der wir es mit vereinten Kräften heraus geschafft haben. Die Krise, in die das SchwuZ danach geriet, hat aber vielschichtige Gründe und kann jedenfalls nicht nur auf die Clubkrise reduziert werden.

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