Petra Kohse ist promovierte Theaterwissenschaftlerin, war in den Neunzigern Kulturredakteurin der taz, ist Mitgründerin des Portals nachtkritik.de, hat Bücher über Friedrich Luft und Marianne Hoppe geschrieben, war 2010-2017 Leiterin der Sektion Darstellende Kunst der Akademie der Künste, Berlin und zwischen 2017 und März 2022 Redakteurin bei der Berliner Zeitung.

Können 50 Millionen Leserinnen und Leser irren? Im Fall von Diana Gabaldon und ihrem „Outlander“-Universum tun sie es nicht. Seit über 30 Jahren arbeitet die US-amerikanische Autorin an der Saga von Jamie und Claire, die im Hauptstrang auf rund 11.000 Seiten in inzwischen neun Bänden in zwei Jahrhunderten und auf zwei Kontinenten spielt. Dazu hat Gabaldon zahlreiche Bücher mit Zusatzmaterial und Vor- und Drumherumgeschichten geschrieben und wie nebenbei einer wichtigen Nebenfigur, dem homosexuellen englischen Lord John, noch eine eigene fünfbändige Serie gewidmet.

Titanin der Unterhaltungskunst: Mit Fantasy, Witz, Ironie und überbordendem Erzähltalent hat Diana Gabaldon die Welt das Verschlingen dicker Bücher gelehrt.

16:9

Diana Gabaldon zum Siebzigsten: Schöpferin des „Outlander“-Universums

Wohnen

Natürlich sind aus den drei jugendlichen Hauptdarstellern der weltberühmten „Harry Potter“-Filme keine bedeutenden Erwachsenendarsteller geworden. Hinter dem eigenen Schatten hervorzutreten, ist ja immer das Schwerste. Und im Fall von Radcliffe, Grint und Watson ist das vielleicht auch gar nicht möglich. Denn als Harry Potter, Ron Weasley und Hermine Granger (im Original: Hermione) haben sie sich nicht nur mit einem Film, sondern mit einer achtteiligen Serie über zehn Jahre hinweg und insofern quasi mitwachsend und unauslöschlich ins kulturelle Gedächtnis ihrer Generation gespielt. Und in das von deren Eltern.

Die jungen Darsteller der Harry-Potter-Filme haben sich, quasi mitwachsend, ins kulturelle Gedächtnis ihrer Generation gespielt. Und in das der Eltern.

Aufwachsen mit Harry, Ron und Hermine

Die Kunst des ersten Satzes: Im Wahlprogramm der SPD beginnt der Abschnitt zur Kultur mit den Worten „Kunst ist lebensnotwendig, als Inspirationsquelle und Katalysator von Debatten.“ Bei den Grünen, die mit SPD und FDP in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe derzeit auch zu einem möglichen Koalitionskonsens in Sachen Kulturpolitik beraten, heißt es an entsprechender Stelle: „Die Künste sind frei und müssen keinen Zweck erfüllen.“ Und bei der FDP: „Deutschland kann auf eine lange Tradition als Kulturnation blicken.“

Wer berät in den Ampel-AGs eigentlich zur Zukunft der Kultur- und Medienpolitik? Gibt es Unvereinbarkeiten? Und wer könnte die Grütters-Nachfolge antreten?

„Die Künste sind frei und müssen keinen Zweck erfüllen“

Kultur

Dass man ohne skandinavische, speziell schwedische Kinderbücher nicht erwachsen werden kann, ist ja schon seit Generationen klar. Von Tove Janssons „Mumins“ über, klar!, Astrid Lindgrens „Pippi Langstrumpf“, Sven Nordqvists „Petersson und Findus“ bis hin zu Pija Lindenbaums „Franziska“-Büchern und und und. Vor allem und Gunilla Bergströms „Willi-Wiberg“-Reihe für die etwas Kleineren. Denn obwohl Willi selbst schon sieben Jahre alt ist, sind diese wundervoll klaren, von Angelika Kutsch ins Deutsche übertragenen Geschichten, in denen der mit kugeligem Kopf ohne Hals, Stoppelhaaren und kratzig wirkendem Pullover gezeichnete Willi mit seinem alleinerziehenden Vater den Alltag bewältigt, zum Vorlesen gedacht.

Auch der schwedische Ministerpräsident trauert um die Schöpferin des siebenjährigen Willi, der mit seinem alleinerziehenden Vater den Alltag meistert.

Kinderbuchautorin Gunilla Bergström tot: Du musst jetzt stark sein, Willi Wiberg

Gesundheit & Wohlbefinden

Jetzt hat die Zeit der Lügen begonnen, der modernden Worte, der Versprechen, die nicht gehalten werden sollen, der Plattitüden und Goldwaagen, der „Zukunft!“-Rufe und Fallstricke. Die Zeit der Kandidaten ist gekommen, der Bewerber um die Huld unserer Stimmen, die wir mit „Vivat“-Rufen für sie erheben sollen, als schritten sie tatsächlich in weißen Togen durch unsere Mitte und ließen nicht rund um die Uhr Social-Media-Teams in ihrem Namen posten bzw. mit Würsten aus Wahlkampfslogans nach der Speckseite der Nachrichtenlage werfen.&nbsp;

Unsere Autorin fragt sich, was sie in den vergangenen Jahrzehnten mit ihrer Stimmabgabe bei Wahlen erreicht hat und setzt im eigenen Haus das Wahlalter herab.

Wähle dich selbst! Oder lasse zumindest andere für dich wählen

Berlin wählt

Bundestagswahl

Twitter

Die Idee einer „Bestenauswahl“ ist ja längst anachronistisch geworden. Schon beim Schreiben des Wortes schlackern einem so viele Diskurse vor den Augen, dass man mehrfach ansetzen muss. Wer wählt wen aus? Sind alle Auswählbaren allen Auswählenden bekannt? Wer wählt die Auswählenden aus? Und was wählen sie aus? Wie verständigen sie sich über ein „Bestes“? Kann das, worauf sich eine Mehrheit verständigt, etwas „Bestes“ sein? Ist das nicht eher etwas „Beliebtestes“?

Neben den Werken renommierter Autorinnen wie Franziska Hoppe oder Autoren wie Christian Kracht sind auch Roman-Debüts nominiert, etwa von Mithu Sanyal.

Bekannte Gefühle, gemischte Gesichter: Die Longlist des Deutschen Buchpreises

Also, wie machen wir das jetzt mit der kompletten Wende unseres Lebensstils? Alle Daten zum Klimawandel liegen vor, die Liste der Bundestagskandidaten auch. Die FDP agitiert die Autobesitzer, bloß nicht links abzubiegen, aber wenn sie nicht abbiegen, werden sie liegenbleiben. „Es kann nicht dem Einzelnen überlassen bleiben, die große Schraube muss gedreht werden“, höre ich. „Solange irgendjemand an meinem Verzicht verdient, werde ich nicht verzichten“, höre ich auch.

Das Klima und ich: Von den Jäger-und-Sammler-Gesellschaften zu lernen, hieße vielleicht überleben zu lernen. Aber dazu braucht es Vertrauen und Disziplin.

Erfolgreich überleben mit nur zwei Stunden Arbeit am Tag!

Auto

Das Einkaufen wird ja nicht einfacher, wenn man auf dem Klima nicht mit Hobbitfüßen herumtrampeln, sondern umständehalber so zart wie möglich darüberhuschen will. Zitronen gibt es bei Edeka heute nur aus Südafrika, die Plattpfirsiche kommen aus Griechenland. In den schwäbischen Weinbergen, in denen ich meine Jugend&nbsp; – nein, nicht: verbrachte, sondern wo ich eben auch mal war –, wuchsen die Pfirsiche an knorrigen Bäumen. Man konnte sie essen, glaube ich. 

Von rassistischen Produktnamen und gekühlten Plattpfirsichen aus dem brennenden Griechenland.

Einkaufen wird immer stärker eine Frage der Haltung

John von Düffel ist Dramaturg, Dramatiker, Übersetzer, Romancier und Professor. Er ist Langstreckenschwimmer und Vielschreiber und erzählt besonders gerne vom Wasser. Fünf seiner 15 Prosabücher in den letzten 23 Jahren handeln davon, aber das sechzehnte heißt „Die Wütenden und die Schuldigen“, und es geht diesmal um eine Familie im sogenannten Lockdown des Jahres 2020.

In seinem neuen Roman erzählt John von Düffel von einer Familie in der Uckermark und Berlin während des Lockdowns des Jahres 2020. Irgendwie jedenfalls.

Heillose Familienaufstellung: „Die Wütenden und die Schuldigen“

Berlin

Politik

„Die Modeindustrie befördert die ökologische Notlage und die Klimakrise immens“, twitterte Greta Thunberg am Sonntag. Und das ist ja auch richtig. Die inzwischen 18-jährige Schwedin bewarb damit allerdings ihren Auftritt in der ersten Ausgabe der <a target="_blank" href="https://www.voguescandinavia.com">neuen skandinavischen Vogue</a>. In der Bildstrecke ist sie unter anderem in einem gelben Blumenkleid unter einem üppig fließenden, roséglänzenden Trenchcoat zu sehen, wie sie malerisch, ja fast elfengleich in einem Wäldchen sitzt und die linke Hand auf den Nasenrücken eines Pferdes legt. Ein Fjordpferd vielleicht, der zweifarbigen Mähne nach zu schließen.&nbsp;

Wieviel Konsumkritik kann man verkörpern, wenn man edelst gewandet malerisch im Elfenwald sitzt?

Greta Thunberg ist das Covergirl der neuen skandinavischen Vogue

Sie kennen ja die Geschichten vom Wasser, das in Wein, oder dem Quecksilber, das in Gold verwandelt wird. Auch die mit dem Stroh, das zu Gold gesponnen werden kann. In dieser führt insbesondere die Figur des Rumpelstilzchens zielgerade zu unserem heutigen Thema. Am besten aber gefällt mir der Frosch, der geküsst, die Kröte, die geschluckt werden muss.

Gibt es etwas, was Sie so richtig stört und an Ihnen nagt? Umarmen Sie es! Denn wenig erzählt so viel über einen selbst wie die innere Gegenwehr.

Sie dürfen den Frosch jetzt küssen! Dieser Coaching-Tipp wird Ihr Leben ändern

Sport

Monika Grütters ist eine Frau der Tat. Noch auf den möglicherweise letzten Metern ihrer Amtszeit als Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien schafft sie Fakten und schreibt Geschichte. Mitten in die von den Ländern geführte Diskussion über eine möglicherweise zu stärkende Rolle des Bundes in der Kulturförderung gründet sie eine Akademie für Popmusik, die einen nationalen Pop-Preis vergeben wird, und schüttelt damit eine weitere Bundeskulturinstitution aus dem Kostümärmel.

Roland Kaiser, Herbert Grönemeyer und Balbina unter einem Dach: Der Bund gründet eine Deutsche Akademie für Popmusik, die auch einen Pop-Preis vergeben wird.

Popakademie: Brauchen Schlager und Rap staatlichen Schutz?

Bundesregierung

Von Meerschweinchen weiß man, dass sie tagaktive Pflanzenfresser sind, durchdringend quieken können und gerne zu Weihnachten verschenkt werden, wenn das Kind eigentlich einen Hund will. Ob sie gerne Zug fahren, ist nicht bekannt, aber in Pappkartons, die mit schwarzem Klebeband umwickelt sind, wohl eher nicht. In akkurat dieser misslichen Lage jedoch wurde ein Exemplar am&nbsp; Montag in einem Zug gefunden, der von Stralsund nach Rostock unterwegs war. 

In einem Zug von Stralsund nach Rostock erregte eine Pappschachtel mit Luftlöchern Verdacht. Bundespolizisten befreiten ein vergessenes Meerschweinchen.

Schwein gehabt!

Schreiben Sie noch echte Postkarten, wenn Sie verreist sind? Ich ja. Nicht gern allerdings. Es macht zwar Spaß, sie zu kaufen und herauszufinden, wo außer in Postämtern es Briefmarken gibt. In Frankreich etwa waren das früher zuverlässig die „Tabac“-Läden. Jetzt gibt es dort in manchen nur Marken fürs Inland oder es gibt sie nur mittwochs oder nur im Zehnerpack. Hier fündig zu werden, ist ein gutes Projekt, um von der Ergebnisorientierung in eine urlaubliche Der-Weg-ist-das-Ziel-Mentalität überzugleiten.

Ist „Und dann lag plötzlich ein Kriegsschiff in der Bucht“ ein geeigneter Text? Oder: „Und dann musste ich plötzlich an die Bombardierung von Dresden denken“?

Mit herzlichen Grüßen! Welche Botschaft passt auf eine Postkarte?

Frankreich

Ganz früher war es einfach: War man im Urlaub, saß man nicht im Büro, und am ersten Arbeitstag blätterte man die Poststapel durch. Mehr als die Hälfte der Anliegen hatte sich dann erfreulicherweise bereits erledigt. Mit Einführung der beruflichen E-Mail-Accounts indessen wurden automatische Hinweise nötig, die dem&nbsp; Anfrager zeigten, dass die Empfangsbereitschaft am anderen Ende der Virtualität zeitweilig unterbrochen war.

Urlaub ist, wenn man nicht arbeitet. In der Koexistenz mit dem mobilen Endgerät ist die Idee der Abwesenheit jedoch eine echte Herausforderung.

Die Abwesenheitsnotiz als Wille und Vorstellung

<strong>Berlin -</strong> Er kommt auf einen Stock gestützt. Kein handelsüblicher Gehstock natürlich. Sondern ein Stab, lang und hölzern und nicht ganz eben. Ein Wanderstab, wie ihn Teiresias trägt, der blinde Prophet aus der griechischen Mythologie, aber viel länger als die Requisite eines Stadttheaters ihn vorrätig hätte, mit einem blitzenden Stück Metall in der Mitte, ein doppelt Ganzes, das himmelwärts strebt und den Künstler aufs Podium bringt, wo die Stunde des Sehers beginnt.

Im Rahmen der Ausstellung „Arbeit am Gedächtnis“ sprach der Regisseur und Gesamtkunstwerker Robert Wilson über die Tänzerin Suzushi Hanayagi – und das Leben.

Die Stunde des Sehers: Robert Wilson in der Akademie der Künste

Europa

Ich liebe ja die Verwaltungssprache, das Amtsdeutsche! Vor allem wenn es um „Aufwüchse“ oder „Mehrbedarfe“ geht, „kulturfachliche“ womöglich. Diese Ausdrucksweise gilt als eigener Soziolekt, und am allerschönsten klingen die Begriffe in ihrem natürlichen Habitat, der Amtsstube, das hat schon viele Dramatiker inspiriert. Bzw. Dramatiker*innen sollte ich sagen, denn hier soll es jetzt um den Kulturetat gehen, den unser rot-rot-grüner Senat für die Kulturverwaltung in 2022/23 vorsieht.

Dann können wohl auch Künstler und Künstlerinnen in Berlin weiterhin mindestens so viel bekommen wie öffentliche Spülkräfte mit Erfahrung.

Doppelhaushalt 2022/23: Für Aufwüchse bei Mehrbedarfen ist gesorgt

Dem Kater ist heiß. Er liegt herum wie ein nasser Sack. Dabei ist er ja nun gerade nicht nass wie unsereiner, wenn wir bei 33 Grad im Schatten unter Auferbietung der letzten Kräfte die Hand heben, um uns etwas Luft zuzufächeln. Oder wenn wir unseren vorsorglich gebuchten Slot ausnutzend am Beckenrand hängen (angenehmere Variante von nass).

Letztes Jahr genoss Henry die Hitze auf dem Balkon. Dieses Jahr hängt er schlapp in der Wohnung. Er ist heimisch geworden. Und braucht wohl einen Trinkbrunnen.

Der Kater hat sich eingebürgert

Heute ist bundesweiter Digitaltag. Natürlich ist heute Digitaltag, jeder Tag ist ja Digitaltag, weltweit sogar, und erwähnenswert schiene es eher, wenn einmal Analogtag wäre, weil das Internet zu hätte, wegen Erschöpfung geschlossen oder so. Aber das wäre für etliche Bereiche unseres Lebens in der Tat inzwischen sehr gefährlich und ist außerdem aus der Position einer hauptstädtisch versorgten und mit Endgeräten versehenen Person heraus gesprochen. 

Der Deutsche Kulturrat und Google kritisieren das Netzwerkdurchsetzungsgesetz und die Bundesregierung träumt von einem Spotify des seriösen Journalismus.

Die Stoppschilder gegen Hass-Postings muss der Staat selbst aufstellen

Aus Gründen, die hier nichts zur Sache tun, war ich letzte Woche mit Krücken unterwegs. Wobei das schon viel zu dynamisch klingt. Mein Unterwegssein hatte nichts Geschäftiges an sich, sondern ich hangelte mich mit vielen Pausen die Straße entlang, wobei ich eine Reihe von Entdeckungen machte.&nbsp;Ich erspähte Babysocken in einer Hecke, ein Vogelnest mit zertretenem Inhalt zwischen parkenden Autos, Hundekottüten verschiedenster Füllgrade, jede Menge Altkleider vor Eingängen und richtig viel Verpackungsmüll überall.&nbsp;

Entschleunigung kommt nicht immer in beruhigenden Erdfarben daher, sondern manchmal auch als Verletzung. Entdeckungen sind aber in jeder Situation zu machen.

Vom Glück des erwartungslosen Schauens

„Meine Mutter brachte mich zum Zug (...) Ich war so aufgeregt, dass ich die Treppen zum Bahnhof&nbsp; hochstürzte, ohne meiner Mutter auch nur ‚Auf Wiedersehen‘ gesagt zu haben. Sie rief mich zurück, wir umarmten und küssten uns (...) Das war das letzte Mal, dass ich sie sah.“

In Kooperation mit der TU Berlin verweist die Stiftung Exilmuseum am Anhalter Bahnhof in Containerarchitektur erstmals auf ihre künftige Museumsarbeit.

„Zu/Flucht“: Und kein Heim soll das Land sein, das uns aufnahm

TU Berlin

Katzen haben eine einfache Problemlösestrategie. Wenn etwas in ihr Leben tritt, das ihre Ordnung bedroht, wird es hinsichtlich seiner Gefährlichkeit beurteilt und dann verjagt, gemieden oder integriert. Meist ist letzteres der Fall. Einmal kurz dran reiben und mit dem eigenen Geruch versehen und das Leben kann mit neuem Mobiliar weitergehen.

Bewegt sich etwas? Wächst es? Beißt es? Und wenn nicht: Warum muss ich mich dann immerzu damit befassen? Haben Probleme vielleicht einfach mehr Stil?

Geh’ mir weg mit deiner Lösung!

Stil

Sehr schön ist Marion Poschmanns Beobachtung, dass man die Herbstfärbung des Laubes in Kanada, den USA oder Ostasien als Naturerlebnis feiert, während hierzulande vor allem interessiert, wer das matschige Zeug&nbsp;am Ende vom Bürgersteig entfernt. Sie hat auch herausgefunden, dass die europäischen Laubbäume, die sich tendenziell gelbgold färben, nicht ganz so klimakrisenresistent sind wie die außereuropäischen, die herbstlich ins Rotgoldene explodieren, und deswegen allmählich durch jene ersetzt werden. „Spree-Eichen“ hat man die im Berliner Regierungsviertel gepflanzten nordamerikanischen Sumpfeichen genannt, damit die botanische Aneignung nicht so auffällt.

In ihrem Essay „Laubwerk“, der mit dem „Wortmeldungen“-Preis ausgezeichnet wurde, nimmt Marion Poschmann den Berliner Straßenbaum in den Blick.

Der Stadtbaum: Ein Nachbar in Not

They seem to be more prevelant than Spätis.

Can I get tested here? Berlin's oddest test centres

Kino & Streaming

Bezirke

Schnelltestzentren haben Konjunktur in Berlin. Und sind Tore zur Freiheit. Wir stellen fünf besondere Test-Orte vor, die mehr als nur nützlich sind.

Petra Kohse