Dass man ohne skandinavische, speziell schwedische Kinderbücher nicht erwachsen werden kann, ist ja schon seit Generationen klar. Von Tove Janssons „Mumins“ über, klar!, Astrid Lindgrens „Pippi Langstrumpf“, Sven Nordqvists „Petersson und Findus“ bis hin zu Pija Lindenbaums „Franziska“-Büchern und und und. Vor allem und Gunilla Bergströms „Willi-Wiberg“-Reihe für die etwas Kleineren. Denn obwohl Willi selbst schon sieben Jahre alt ist, sind diese wundervoll klaren, von Angelika Kutsch ins Deutsche übertragenen Geschichten, in denen der mit kugeligem Kopf ohne Hals, Stoppelhaaren und kratzig wirkendem Pullover gezeichnete Willi mit seinem alleinerziehenden Vater den Alltag bewältigt, zum Vorlesen gedacht.
Im Original heißt Willi Wiberg Alfons Åberg
Wobei Willi im Original ein Alfons ist so wie Michel aus Lönneberga im Original Emil heißt. Für uns ist Alfons Åberg aber Willi Wiberg, und er bleibt der Willi der Herzen, auch wenn nach dem letzten Buch auf Deutsch, „Bist du König Willi Wiberg?“ (2011), keine weiteren Folgen mehr erscheinen werden. Denn wie am Donnerstag bekannt wurde, ist seine Schöpferin, die schwedische Schriftstellerin und Autorin Gunilla Bergström, am Mittwoch im Alter von 79 Jahren in Stockholm gestorben. Nach langer Krankheit, wie Bergströms Familie nach Informationen der Stockholmer Zeitung Aftonbladet dem schwedischen Verlag Bok-Makaren mitteilte.

Von Haus aus war die in Göteborg geborene Schriftstellerin und Illustratorin Journalistin und begann ihre Laufbahn in den 60er-Jahren bei Aftonbladet und Dagens Nyheter in Stockholm. 1972 veröffentlichte sie das erste Buch der insgesamt 27 Bände umfassenden Reihe: „Godnatt, Alfons Åberg“. Die direkte Ansprache des kleinen Titelhelden war nicht nur eine literarische Besonderheit, sondern führte auch zu einer sofortigen Bindung der Leser an die Figur, deren Tun sie gemeinsam mit ihren Vorlesenden zugleich erforschten und erlebten.
