Konzert

So war das Rammstein-Konzert im Olympiastadion: „Alle haben Angst vor Lindemann“

Draußen Hunderte Demonstranten, drinnen Feuer wie aus der Hölle: Die Berliner Zeitung war beim ersten der drei Konzerte von Rammstein im Berliner Olympiastadion dabei.

Rammstein-Frontmann Till Lindemann im Olympiastadion
Rammstein-Frontmann Till Lindemann im OlympiastadionVolkmar Otto

Als Händels Feuerwerksmusik erklingt, erheben sich die Fans bedächtig auf den Rängen des Berliner Olympiastadions. Und als die barocken Fanfaren verklingen, brandet Applaus auf, fast wie nach einer Nationalhymne beim Fußballspiel. Die Triumphmusik vom Band ist die Ouvertüre für die Rammstein-Show. Man muss hier unbedingt von Show sprechen, denn Rammstein-Auftritte sind weit mehr als Konzerte.

Für Feuerwerk ist es fast noch zu hell um 20.35 Uhr an diesem Samstagabend, könnte man meinen, doch dann geht’s los. Crash, boom, bang, Blitzlicht, Gewummer und in Rot getünchter Rauch wie aus der Hölle. Schnell wirken die Piano-Träumereien der beiden jungen Frauen vom vierhändigen Klavierduo Abélard, die kurz vorher noch Support gespielt haben zwischen Ambient und Boogie, noch mal handzahmer.

„Nun hat das Warten ein Ende / Leiht euer Ohr einer Legende“, singt Till Lindemann ohne falsche Bescheidenheit im eigentlichen Opener, dem „Rammlied“. Das blonde Haar trägt er nach oben gestachelt, sein Gesicht ist pechschwarz geschminkt, mit dem rechten Bein besteigt er stolz die Monitorbox. Die Band begleitet Lindemann donnernd: Richard Kruspe und Paul Landers an den Gitarren; Oliver Riedel am Bass; Christoph Schneider am Schlagzeug; Christian „Flake“ Lorenz an den Keyboards und – es ist ein Rammstein-Running-Gag – auf einem Laufband, das er sisyphosmäßig berennt.


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Viele im Publikum skandieren „Ramm-stein, Ramm-stein“. Es hat etwas von einem Parteitag. Die Flammenwerfer an der Bühne und im Innenraum der Arena sagen dem Publikum erstmals Hallo. Es riecht nach Verkokeltem. Und es wird direkt noch ein paar Grad wärmer an diesem ohnehin schon viel zu heißen Sommertag. Eiswürfelwerfer wären was. Aber, so viel sei verraten, die gehören nicht zum Konzept der Rammstein-Bühnenshow.

Francesca, großer Rammstein-Fan, ist mit ihrer Freundin eigens aus Bergamo nach Berlin gereist, wie sie der Berliner Zeitung erzählt. Zwar spielten Rammstein auch in Italien – „aber das Feuerwerk in Berlin ist einfach viel krasser, so was wäre in Italien illegal“, sagt sie. An die 60.000 Menschen sind im Stadion. Vielleicht ein paar weniger, denn an der Abendkasse werden noch Tickets angeboten – „solche, die kurzfristig zurückgegeben wurden“, sagt ein Mitarbeiter vor dem Kartenhäuschen. 85 Euro kosten die günstigsten Karten. Und für 155 Euro darf man in die beliebte „Feuerzone“ ganz weit vorne. Viele der Leute im Publikum tragen Rammstein-Shirts, auf denen „Evil German“, „Pussy – Just a Little Bitch“ oder „Team Lindemann“ steht.

Der zweite Song des Abends ist „Links 2-3-4“. Auch das ist eine Zeile, die auf vielen Fan-Shirts (Kaufpreis: 35 Euro) prangt. Das Lied lässt sich leicht als Absage an rechte Vereinnahmung lesen: „Sie wollen mein Herz am rechten Fleck / Doch seh’ ich dann nach unten weg / Da schlägt es links“, singt Lindemann und wirkt dabei doch wie des Teufels General. Oft war Rammstein ein Flirten mit NS-Ästhetik vorgeworfen worden, doch davon will die Band nichts wissen. „Wir hassen Nazis“, sagte Lindemann 2011 dem Magazin Rolling Stone. Bei der Performance des Songs im Olympiastadion wechselt Lindemann von seiner Düstergroll- öfter in die Kopfstimme. Am Ende dann ein impulsives „Berlin!“ – tosender Applaus ist ihm sicher. Es ist eines der wenigen an die Fans gerichteten Wörter. Die Band wird nicht viel sprechen bei diesem Konzert.

Im Lied „Bestrafe mich“ dröhnen die Keyboards bedrohlich, Lindemann reißt die Augen scheinbar ängstlich auf. Die Zeile „Du kannst mein Bestrafer sein“ singen sich eine Frau und ein Mann gegenseitig zu, im Chor mit Lindemann, bevor sie sich innig küssen. Während „Giftig“ pulsieren die Lichter tatsächlich in Giftgrün. Und zu „Sehnsucht“ (dem Titelsong des zweiten Albums, mit dem Rammstein 1997 der Durchbruch gelang) gurgelt Lindemann Luft, während er sich selbst auf die Oberschenkel peitscht. Auch im Publikum machen einige auf Lindemann.

Till Lindemann während des Konzerts
Till Lindemann während des KonzertsVolkmar Otto

In „Mein Herz brennt“ wird es dann wirklich unheimlich: „Liebe Kinder, gebt fein acht /
Ich bin die Stimm aus dem Kissen.“ Lindemann zieht Grimassen wie ein Horror-Clown. Seine Schminke hat sich etwas abgeschwitzt. Wohl auch, weil er eine Fackel hält. Damit, dass das Publikum als Chor eher schwächlich mitsingt, ist Lindemann nicht so einverstanden: Er spuckt auf die Bühne und schüttelt den Kopf, offenbar um das Publikum anzustacheln. Beim Song „Puppe“ steht plötzlich ein überdimensionierter Kinderwagen auf der Bühne, gut anderthalb Mann hoch. Spätestens als Lindemann „Ich reiß der Puppe den Kopf ab“ intoniert, ist klar: Der Wagen muss abfackeln, so geht die Show.

Protestzug vor Olympiastadion: „Nie wieder Rammstein!“

Dabei erschien es lange ungewiss, ob die Band überhaupt in Berlin auftreten dürfte. Im Vorfeld war über eine mögliche Absage der Konzerte am 15., 16. und 18. Juli diskutiert worden. Bis zum Samstag hatten rund 75.000 Menschen eine entsprechende Petition unterzeichnet. Denn mehrere Frauen werfen Till Lindemann sexuelle Übergriffe vor. Sie berichten, dass sie für After-Show-Partys gecastet und dem Sänger gezielt zugeführt worden seien. Einige vermuten, dass sie mit K.o.-Tropfen betäubt wurden.

Mittlerweile ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft. Lindemann widerspricht den Anschuldigungen, er hat Anwälte eingeschaltet, die Vorwürfe seien ausnahmslos unwahr, sagen sie. Kurz vor dem Konzert am Samstag wies Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU) die Forderungen nach einem Verbot zurück. Sie seien „emotional verständlich“, sagte er, allerdings fehle der rechtliche Hebel. Ähnlich hatte er sich bereits in einem Interview mit der Berliner Zeitung geäußert.

Es gibt Menschen, die das nicht akzeptieren. Etwa 300 von ihnen versammelten sich am Nachmittag auf dem Theodor-Heuss-Platz in Westend. Die meisten unter 30, viele Studenten, politisch links. Das feministische Bündnis Kein Rammstein in Berlin! hatte zu einem Protestzug aufgerufen. Und schnell war klar, dass es ihnen nicht nur um die Band, die Vorwürfe gegen Lindemann, sondern auch um deren Fans geht. So wurde etwa eine Rede der Autorin Veronika Kracher abgespielt. Kracher sagt darin, dass sich ein Anhänger von Rammstein durchaus selbst als „misogynes Schwein“ bezeichnen könne, als Mensch, dem sexualisierte Gewalt egal sei. Die Fans hielten nicht trotz, sondern wegen der Vorwürfe zur Band.

Rammstein-Fans und Demonstranten werden durch Absperrgitter und Polizisten voneinander getrennt.
Rammstein-Fans und Demonstranten werden durch Absperrgitter und Polizisten voneinander getrennt.Volkmar Otto

Es sind Gedanken, die viele der Demonstranten teilen, wenn auch nicht alle in dieser Deutlichkeit. Wer ein Konzert von Rammstein besuche, der mache sich mitschuldig, der unterstütze das „System“ hinter Lindemann. Mit Geld für Tickets und Platten, durch Ignoranz. So jedenfalls sehen es viele der Demonstranten.

Vom Theodor-Heuss-Platz zog die Menge über die Reichsstraße und die Olympische Straße bis zum Olympischen Platz, sie skandierte „Nie, nie, nie wieder Rammstein“. Doch abgesehen von den Demonstranten waren die Straßen fast menschenleer. Die Hitze! In den Läden und vor Restaurants beobachteten Kunden und Gäste den bunten Protestzug.

Die erste Vorbotin für das, was die Demonstranten vor dem Stadion erwarten würde, war Doreen, 40 Jahre alt, eine Kellnerin aus Schweden, mit Rammstein-Shirt und einer Dose Apfelwein in der Hand. Sie war extra für das Konzert nach Berlin gekommen. Es sei ihr achtes, sagte sie der Berliner Zeitung. In den vergangenen Jahren habe sie für die Band schon Norwegen, Frankreich und die Schweiz besucht.

Die Polizei schirmte Doreen vom Protestzug ab, die Schwedin formte mit ihren Fingern ein Herz für die Demonstranten. Eine kleine Provokation, kein Liebesbeweis. Die Demo sei gute PR für die Band, sagte sie. „Warum geht man auf die After-Show-Party eines Rockstars? Jeder weiß doch, dass es dort Drogen und nicht Kaffee und Kuchen gibt.“

Wie Doreen sehen es zahlreiche Fans der Band. Je näher der Protestzug dem Olympiastadion kam, desto öfter standen einige von ihnen am Straßenrand. Doch noch blieb es friedlich.

Fans als Mittäter? „Es sind viele Frauen hier, und zwar freiwillig“

Beim Konzert äußert sich Lindemann nicht direkt zu den Vorwürfen. Es wäre auch eine große Überraschung gewesen. Aber es gibt doch Stellen, die sich unschwer auf die Anschuldigungen beziehen lassen. Im Lied „Angst“ etwa singt Lindemann statt der Originalzeile („Alle haben Angst vorm schwarzen Mann“) einmal: „Alle haben Angst vor Lindemann.“

Ist das so? Die Fans, die wir im Stadion befragen, wiegeln ab: Jennifer aus Leipzig meint, die Vorwürfe seien „ganz sicher übertrieben“. Ihre Freundin Sabrina ergänzt: „Die jungen Frauen, die Backstage gingen, die wussten doch, worauf sie sich einließen.“ Von all dem wollten sie sich den Spaß am Konzert nicht nehmen lassen, sagen sie. Francesca aus Bergamo, die des Feuerwerks wegen kam, meint: „Sollte ich solidarischer mit den Frauen sein, die Vorwürfe erheben? Nein, meiner Ansicht nach geht es hier nicht um Frauen gegen Männer.“ Michelle aus Zwickau wird sogar zornig: Sie hat mitbekommen, wie bei der Gegendemo alle Rammstein-Konzertgänger als „Mittäter“ bezeichnet wurden: „Dann müssten die auch hier mal gendern: Mittätterinnen. Es sind nämlich viele Frauen hier, und zwar freiwillig. Eine Frechheit, dass die uns so schlimm beschimpfen!“

Schlagzeuger Christoph Schneider (l.), Sänger Till Lindemann (M.) und Keyboarder Flake
Schlagzeuger Christoph Schneider (l.), Sänger Till Lindemann (M.) und Keyboarder FlakeVolkmar Otto

Demonstranten treffen auf Fans: Zwei Welten, zwei Sprachen

Die Polizei hatte sich für das Aufeinandertreffen des Protestzugs und der Fans am Nachmittag vorbereitet. Rund 200 Einsatzkräfte sicherten das Gelände des Olympiastadions ab. Vor dem Haupteingang war die Mitte des Platzes mit Absperrungen umzäunt, dort versammelten sich die Demonstranten. Rechts und links zogen die Anhänger der Band vorbei, tranken erste Biere, beobachteten die Gegner des Konzerts. Aus Hunderten wurden Tausende. Rammstein-Songs dröhnten aus Lautsprechern.

Lange schien es, als bliebe es dabei: Einerseits die Protestler, die in Reden, mit Sprechchören und Musikeinlagen das Patriachat, den Kapitalismus und Gewalt gegen Frauen verurteilten. Und andererseits die Rammstein-Fans, die, wenn überhaupt, mit Spott auf all das reagierten. Zwei Welten, zwei Sprachen. Die einen zielen aufs große Ganze, das patriarchale Machtgefälle, Femizide. Die anderen winken ab, verweisen auf die Unschuldsvermutung. „Unsere Kinder zahlen euer Hartz IV“, sang einer von ihnen. Seine Freunde lachten.

Protestierende vor dem Olympiastadion
Protestierende vor dem OlympiastadionVolkmar Otto

Doch kurz vor Konzertbeginn wurde es hitzig. Nur wenige Meter von der Absperrung entfernt sammelten sich Dutzende Rammstein-Fans. Nun standen sich die Gruppen direkt gegenüber: Mittelfinger schossen in die Höhe, auf beiden Seiten. Anhänger der Band riefen einer Rednerin „Halt’s Maul!“ zu. Die Demonstranten skandierten „Ihr seid die Beweise, Rammstein ist scheiße“ und „Schämt euch, schämt euch“. Von der anderen Seite die Antwort, immer wieder: „Rammstein, Rammstein, Rammstein!“

Mittlerweile hatte die Polizei ihre Einsatzkräfte zwischen den Gruppen zusammengezogen. Doch auch in anderen Ecken des Platzes lieferten sich Fans und Demonstranten aggressive Wortgefechte, brüllten sich über die Gitter hinweg an. Kein Dialog, kein Zuhören, nur Wut.

Gegen 20 Uhr, im Stadion spielte bereits die Vorband, lichteten sich die Reihen dann, diesseits und jenseits der Platzmitte. Auf einer Seite standen noch einige Rammstein-Fans, unter ihnen eine Frau, sie fixierte die Demonstranten. Sie sei selbst als Kind vergewaltigt worden, rief sie, und wenn das heute noch mal geschehen sollte, würde sie „dem Typen die Eier abschneiden“ und direkt zum Arzt und zur Polizei gehen. Anders als die Frauen, die Till Lindemann beschuldigen, meinte sie wohl.

Doch Lindemann, zeigte sie sich überzeugt, sei zu alt für so etwas. Einzelne Demonstranten reagierten, sie schrien zurück, berichteten ebenfalls von sexuellen Übergriffen. Eine Gemeinsamkeit, vielleicht, und doch fand man an diesem Tag nicht zueinander.

Flammenwerfer, fast wie auf einem gewöhnlichen Grillabend

Bei „Zeit“, quasi dem zarten Poesiealbum-Stück unter den Rammstein-Nummern, leuchtet ein fast kitschiges Handy-Lichtermeer auf. Bei „Deutschland“ singen viele Fans ganz besonders laut die Vaterlandszeile mit, wobei Rammstein ja eigentlich einwenden: „Meine Liebe / Kann ich dir nicht geben.“ Aber das Publikum liebt die Mitkreisch-Zeilen, später auch „Du hasst / Du hasst“. An die steigende Intensität der Flammenwerfer hat man sich mittlerweile gewöhnt. Sie kommen einem kaum noch gravierender vor als ein gewöhnlicher Grillabend.

Die Rammstein-Bandmitglieder nach dem Konzert auf der Bühne 
Die Rammstein-Bandmitglieder nach dem Konzert auf der Bühne Volkmar Otto

Nach dem letzten Song des regulären Sets, „Sonne“ (garniert mit orangegelbem Stimmungslicht), verneigen sich Rammstein vor den Fans. Auf den Leinwänden sieht man Szenen aus dem Publikum, eingefangen von der Kamera: „Wir halten euch die Treue“ steht auf einem Schild, gigantischer Applaus. Menschen im Publikum formen mit Daumen und Zeigefingern Herzen. Andere strahlen einfach sprachlos, offensichtlich tief beglückt. „Ohne euch wollen wir nicht sein“ steht auf einem anderen Pappschild geschrieben.

Rammstein erklimmen derweil die kleinere Bühne recht weit im Innenraum der Arena. Sie hat etwas von der Kaaba in Mekka. Dort erklingt, gemeinsam mit den beiden jungen Klavierdamen von Abélard (die Rammstein bei ihrem Set als „Gentlemen“ umschmeichelten), eine Pianoversion von „Engel“. Strahler erleuchten den einsetzenden Regen – mit dem heute Nacht wohl kaum noch jemand gerechnet hat. Der Wind fühlt sich schon fast nach Meeresnähe an, und es kühlt runter auf kaum 20 Grad.

Ein Feuerwerk steigt während des Konzerts über dem Olympiastadion in den Berliner Nachthimmel.
Ein Feuerwerk steigt während des Konzerts über dem Olympiastadion in den Berliner Nachthimmel.Fabian Sommer/dpa

Noch mal rotzt Lindemann beherzt auf die Bühne, outet sich als Ausländer auf internationalem Terrain („Ausländer“), singt, dass wir gut duften („Du riechst so gut“), und holt dann sogar zu einem Herzschmerz-Schmachtfetzen aus: „Ohne dich“ erzählt von der Angst, ohne das lyrische Du sein zu müssen. Und tatsächlich wirkt Lindemann in den Close-up-Aufnahmen angsterfüllt, dass er etwas verlieren könnte.

„Ich will, dass ihr mir vertraut / Ich will, dass ihr mir glaubt“, heißt es im Folgesong, und Lindemann hebt seine Mundwinkel zu einem leichten Lächeln an. Wie so oft an diesem Abend muss man sich eigentlich denken: Verrückt, wie gut diese Texte zu der Debatte im Hintergrund passen. Lindemann muss nicht mal etwas sagen. Er singt einfach seine Lieder.

Beim finalen Lied „Adieu“ liegt Lindemann das blonde Haar in der Stirn, schweißgebadet. Weißes Konfetti im Stadion, wie Schneekanonen. Die Band tritt betont eng zusammen und kniet nieder vor dem Publikum. Ehrfurcht. „Wir sind wieder zu Hause“, sagt Lindemann, es klingt wie von Herzen. „Danke, Berlin!“