EU-Güter mit doppeltem Verwendungszweck mit einem Wert von über einer Milliarde US-Dollar, die in Russland im Transit waren, haben ihre Bestimmungsorte in Kirgisistan, Armenien und Kasachstan nicht erreicht. Darüber berichtet die britische Financial Times (FT) unter Berufung auf internationale Handelsdaten.
Wie die Zeitung schreibt, kommt ein unverhältnismäßig großer Anteil von Exporten nie in seinen Zielländern in Kasachstan, Kirgisistan und Armenien an. Nur die Hälfte der sogenannten Dual-Use-Güter im Wert von insgesamt zwei Milliarden US-Dollar soll ihre Ziele bisher erreicht haben. Angeblich hat die andere Hälfte das Transitland Russland nie verlassen.
In diesem Zusammenhang sprechen westliche Experten von „Phantomexporten“. Es wird vermutet, dass russische Militär- und Geheimdienste einen erheblichen Teil der verwendeten Exporte für ihre Zwecke verwenden werden. Darunter zählen Flugzeugkomponenten, Rundfunkausrüstung und Gasturbinen, die wiederum für den Krieg in der Ukraine genutzt werden können. Die meisten EU-Güter wurden aus dem Baltikum abgefertigt, an den Grenzen zu Belarus und Russland verließen sie den EU-Raum.
Aus dem Baltikum über Russland nach Kasachstan?
Demnach hat beispielsweise Litauen angegeben, dass es Güter im Wert von 84 Millionen US-Dollar nach Kasachstan geschickt hätte. In Kasachstan gab man seinerseits bekannt, dass man nur Güter im Wert von 11 Millionen US-Dollar erhalten habe. Die Daten berufen sich auf den Zeitraum seit Februar 2022, seit dem russischen Angriff auf die Ukraine.




