Ukrainekrieg

Trumps Vizekandidat J.D. Vance: „Deutsche müssen ukrainischen Wiederaufbau finanzieren“

Die Einrichtung einer entmilitarisierten Zone ist offenbar eines der zentralen Elemente von Donald Trumps Plan zur Beendigung des Krieges in der Ukraine.

Donald Trump (l.) und der republikanische Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance.
Donald Trump (l.) und der republikanische Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance.Yuki Iwamura/AP

Donald Trumps Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance hat in einem Interview verraten, was die wichtigsten Punkte seines Friedensplans für die Ukraine wären, falls er bei den US-Präsidentschaftswahlen im November gewählt werden sollte. Er warf Europa auch vor, den Krieg „nicht ausreichend finanziert“ zu haben.

In einem Interview mit der Shawn Ryan Show sagte Vance: „Trump setzt sich hin und sagt den Russen, Ukrainern und Europäern: ‚Ihr müsst herausfinden, wie eine friedliche Lösung aussieht‘. Und die sieht wahrscheinlich so aus, dass die derzeitige Demarkationslinie zwischen Russland und der Ukraine zu einer entmilitarisierten Zone wird, die stark befestigt ist, damit die Russen nicht wieder einmarschieren können.“ Die Ukraine, so der republikanische Politiker, „behält ihre Souveränität, während Russland die Garantie der Neutralität erhält, dass sie nicht der Nato oder einer anderen verbündeten Institution beitritt“.

Obwohl Vance keine Einzelheiten nannte, deutet seine Bemerkung über die „derzeitige Demarkationslinie“ darauf hin, dass die Ukraine im Rahmen des Trump-Friedenskonzepts ihre von Russland besetzten Gebiete nicht zurückfordern würde. Die „Neutralität“ der Ukraine war auch eine der Bedingungen, die Russland für eine friedliche Lösung gestellt hatte. Allein diese Faktoren sprechen dafür, dass Trumps Friedensplan von Kiew abgelehnt werden würde.

J.D. Vance: Die Europäer haben den Ukrainekrieg nicht ausreichend finanziert

In dem am Donnerstag ausgestrahlten Interview sagte Vance, dass jeder ein Ende des Krieges wünsche: Ukrainer, Russen und Europäer, „die diesen Krieg nicht ausreichend finanziert haben, während die amerikanischen Steuerzahler den Ukrainern gegenüber sehr großzügig waren“.  Und weiter: „Übrigens müssen die Deutschen und andere Länder den ukrainischen Wiederaufbau finanzieren“.

Die Russen hätten Vance zufolge „Angst“ vor Trump und die Europäer seien „beunruhigt“, weil sie wüssten, dass er tatsächlich meine, was er sage. „Es ist verrückt, dass Russen, Ukrainer und Europäer sagen: ‚Wir können diesen Krieg nicht ewig führen‘, warum zum Teufel führt ihr ihn dann noch einen weiteren Tag, während ihr versucht, einen Weg zu finden, ihn zu beenden?“ Vance, der wiederholt erklärt hat, dass ihm die Ukraine egal ist, ist seit langem gegen weitere Gelder für die Ukraine und beschuldigt die US-Regierung, „Geld in das Problem zu werfen und auf einen ukrainischen militärischen Sieg zu hoffen, den selbst die Ukrainer zugeben, dass sie ihn nicht erreichen können“.

Trump hat immer wieder gesagt, dass er in der Lage wäre, den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden zu beenden. Einen konkreten Plan, wie er das erreichen will, hat er jedoch nicht vorgelegt. Zudem sagte er, der Krieg hätte nicht stattgefunden, wäre er im Amt gewesen, als der Kreml im Februar 2022 Truppen in die Ukraine schickte. In einem Beitrag auf seiner Plattform Truth Social versprach er, Kiew und Moskau wieder an den Verhandlungstisch zu bringen: „Beide Seiten werden in der Lage sein, zusammenzukommen und ein Abkommen auszuhandeln, das die Gewalt beendet und einen Weg in Richtung Wohlstand ebnet“, so Trump.


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