Der russische Präsident Wladimir Putin hat angekündigt, dass bei einem Einverständnis des Westens für einen Einsatz von Langstreckenraketen durch Kiew, die Nato seiner Ansicht nach „im Krieg mit Russland“ wäre. Dabei geht es um eine Erlaubnis, die Raketen auch für Angriffe auf das russische Landesinnere zu nutzen.
„Dies würde die Natur des Konflikts in erheblichem Maß verändern. Es würde bedeuten, dass Nato-Staaten im Krieg mit Russland sind“, sagte Putin am Donnerstag einem Reporter des staatlichen Fernsehens. Wenn diese Entscheidung getroffen werde, „wäre dies nichts weniger als eine direkte Verwicklung der Nato-Länder in den Krieg in der Ukraine“.
Bei der Entscheidung gehe es darum, ob „Nato-Länder direkt in den militärischen Konflikt in der Ukraine verwickelt sind oder nicht“, fügte der Kreml-Chef hinzu. Sollte Kiew grünes Licht erhalten, werde Russland „unter Berücksichtigung der veränderten Art des Konflikts die entsprechenden Entscheidungen auf der Grundlage der Bedrohungen treffen, mit denen wir konfrontiert sein werden“, sagte Putin weiter.
JUST IN: 🇷🇺 President Putin warns that NATO will enter a direct war with Russia if Ukraine uses long-range Western missiles to strike inside Russia. pic.twitter.com/IHuB5C5zTt
— BRICS News (@BRICSinfo) September 12, 2024
USA und Großbritannien offenbar bereit, Ukraine Einsatz von Langstreckenraketen in Russland zu erlauben
Nach Informationen des britischen Guardian hat Großbritannien bereits die Entscheidung getroffen, der Ukraine den Einsatz von Storm-Shadow-Marschflugkörpern auf Ziele tief innerhalb Russlands zu gestatten. Dem Bericht zufolge soll die Entscheidung jedoch nicht öffentlich bekannt gegeben werden. Der britische Premierminister Keir Starmer und US-Präsident Joe Biden werden sich am Freitag in Washington treffen.
Laut einem Medienbericht vom Vortag sind auch die USA bereit, der Ukraine mitzuteilen, dass sie die Beschränkungen für den Einsatz amerikanischer ATACMS-Raketen gegen Ziele tief im russischen Territorium aufheben. Das berichtete Axios unter Berufung auf einen Kongressabgeordneten. Demnach sagte der Vorsitzende des Repräsentantenhauses für auswärtige Angelegenheiten, Michael McCaul, in einem Interview: „Ich habe vor zwei Tagen mit Blinken gesprochen, und er reist mit seinem britischen Amtskollegen nach Kiew, um ihnen im Grunde zu sagen, dass sie es ihnen erlauben werden [Russland mit ATACMS zu treffen]“, schrieb die politische Korrespondentin des Nachrichtenportals Juliegrace Brufke auf X. Dazu kam es am Mittwochabend zunächst nicht.
US-Außenminister Antony Blinken sagte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem britischen Kollegen David Lammy und dem ukrainischen Außenminister Andrij Sybiga in Kiew: „Wir arbeiten mit Dringlichkeit daran, weiterhin sicherzustellen, dass die Ukraine alles hat, was sie braucht, um sich wirksam zu verteidigen“.
Auch mehrere Politiker der Ampel-Parteien in Deutschland hatten sich zuletzt positiv zu einer solchen möglichen Erlaubnis geäußert.


