Russland

Russland startet wohl Gegenoffensive in Kursk – Selenskyj: „Entspricht unserem Plan“

Zehn Dörfer haben die russischen Streitkräfte in der Grenzregion Kursk nahe der Ukraine nach eigenen Angaben zurückerobert. Selenskyj spricht von einer Gegenoffensive.

Auf diesem vom russischen Verteidigungsministeriumveröffentlichten Standbild aus einem Video feuern russische Soldaten an einem ungenannten Ort im russisch-ukrainischen Grenzgebiet Kursk mit einer Giatsint-S-Selbstfahrlafette auf ukrainische Stellungen.
Auf diesem vom russischen Verteidigungsministeriumveröffentlichten Standbild aus einem Video feuern russische Soldaten an einem ungenannten Ort im russisch-ukrainischen Grenzgebiet Kursk mit einer Giatsint-S-Selbstfahrlafette auf ukrainische Stellungen.Russian Defense Ministry Press

Russland hat nach eigenen Angaben innerhalb von kurzer Zeit mehrere Dörfer in der Grenzregion Kursk vom ukrainischen Militär zurückerobert. Das russische Verteidigungsministerium teilte im Onlinedienst Telegram mit, russische Einheiten hätten in der Region Kursk „innerhalb von zwei Tagen zehn Siedlungen befreit“.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte derweil eine Gegenoffensive der Russen in der Region. Diese Reaktion der russischen Armee „entspricht dem ukrainischen Plan“, sagte Selenskyj am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Kiew, ohne nähere Angaben zu machen.

Laut dem Telegram-Kanal Rybar, der dem russischen Militär nahesteht, finden die Kämpfe in Kursk hauptsächlich rund um die Ortschaft Snagosti im westlichen, von der Ukraine kontrollierten Teil der Region statt. In diesem Gebiet hatte die ukrainische Armee in den vergangenen Wochen mehrere Brücken zerstört. Dadurch war die russische Armee gezwungen, Pontons zu bauen, um den Fluss Sejm zu überqueren.

In den vergangenen zwei Tagen hatten russische Militärblogger in Online-Netzwerken Bilder verbreitet, die ihrer Darstellung nach einen Angriff russischer Panzer auf ukrainische Stellungen in der Region Kursk und die Gefangennahme einer Gruppe ukrainischer Soldaten zeigen sollten.

Ukraine wollte Krieg nach Russland verlagern

Die Ukraine hatte am 6. August eine Offensive in der russischen Region Kursk gestartet, mit dem Ziel, Russland zu zwingen, seine in der Ostukraine vorstoßenden Truppen zu versetzen und den Krieg auf russisches Territorium zu verlagern. Seitdem hatte sie nach eigenen Angaben rund hundert russische Dörfer und fast 1300 Quadratkilometer eingenommen. Der Vorstoß war der erste dieser Art seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022.

Die Ukraine befindet sich weiterhin in einer militärisch schwierigen Lage: Eigenen Angaben zuflge rücken russische Truppen in der ostukrainischen Region Donezk weiter auf die logistisch wichtige Stadt Pokrowsk vor. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte in der vergangenen Woche als Hauptziel seines militärischen Vorgehens in der Ukraine die Eroberung des Donbas ausgegeben, in dem sich die Region Donezk befindet.


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