Kreuzberg

Newsblog zum 1. Mai: Porsche brennt in Mitte, Polizei zieht erste Bilanz

Rund 18.000 Menschen demonstrierten am 1. Mai in Berlin. An einigen Stellen wurde es hitzig, die Polizei zieht eine erste Bilanz. Alle Infos im Newsblog.

Ein Porsche stand in der Nacht zu Freitag in Flammen.
Ein Porsche stand in der Nacht zu Freitag in Flammen.Morris Pudwell
Demos am 1. Mai – das Wichtigste in Kürze
  • Am 1. Mai waren in Berlin fast 6000 Polizisten im Einsatz. Über 30 Demonstrationen fanden statt.
  • Am Abend liefen mehr als 10.000 Menschen bei der „Revolutionärer 1. Mai“-Demo durch Kreuzberg und Neukölln. Tausende feiern bis in die Nacht auf den Straßen. Die Polizei zieht eine erste  positive Bilanz.

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2. Mai

8 Uhr: Wurde Karl Lauterbach auf der Demo angegriffen?

Ein Video von der „Revolutionärer 1. Mai“-Demonstration sorgt in den sozialen Medien derzeit für Aufsehen. Dario Schramm, ehemaliger Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz und SPD-Mitglied, veröffentlichte einen Ausschnitt auf der Plattform X. Zu sehen sein soll, wie der Noch-Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) von Teilnehmern der Versammlung bedrängt und beschimpft wird.

Umringt ist er zudem von mehreren Menschen, die ihn abschirmen und durch die Menge eskortieren. Ein unbekannt gebliebener Teilnehmer beschimpfte Lauterbach als „Faschistenschwein“. Auf Anfrage der Berliner Zeitung sagte eine Sprecherin der Berliner Polizei, dass der Vorfall der Behörde noch nicht bekannt sei, sie nun jedoch Untersuchungen zu dem Vorfall anstelle.

6.30 Uhr: Autos brennen in der Nacht in Mitte

In der Nacht zu Freitag brannten in der Seydelstraße in Mitte mehrere Autos. Einsatzkräfte wurden gegen 1.13 Uhr alarmiert. Ein Porsche stand in Flammen, das Feuer griff auch auf andere Autos über, die dadurch stark beschädigt wurden.

6.15 Uhr: Proteste verliefen überwiegend ruhig

Die Proteste der linken und linksextremen Szene in Berlin sind nach Polizeiangaben überwiegend ruhig verlaufen. Es sei ein sehr kontroverser, aber doch insgesamt friedlicher 1. Mai gewesen, sagte ein Polizeisprecher in einem auf der Plattform X veröffentlichten Video. Zwischen 15.000 und 18.000 Menschen zogen laut Polizei zur traditionellen „Revolutionärer 1. Mai“-Demonstration durch die Stadtteile Neukölln und Kreuzberg.

Es sei zu mehreren Straftaten und Parolen gekommen, so der Polizeisprecher weiter. Mehrere Verdächtige seien festgenommen worden.


1. Mai

22.35 Uhr: Gewerkschaft der Polizei besorgt über Gewaltbereitschaft

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat sich über die Gewaltbereitschaft einiger Demoteilnehmer besorgt gezeigt. Sprecher Benjamin Jendro teilt auf X mit: „Wir haben bei der revolutionären 18-Uhr-Demo ein sehr heterogenes Teilnehmerfeld gesehen, aus dem durchaus antisemitische und polizeifeindliche Parolen gegrölt wurden und im Verlauf auch zunehmend Pyrotechnik in Richtung Einsatzkräfte flog. Das ist keine freie Meinungsäußerung, es sind Straftaten.“

Und weiter: „Wir werden sicherlich auch in den nächsten Stunden noch die eine oder andere Situation beim Abstrom erleben, auf das unsere Kollegen die richtigen Antworten finden müssen und das auch tun werden. Wir werden schauen, was die Nacht bringt, danken allen eingesetzten Kräften für ihren Einsatz und hoffen, dass sie gesund nach Hause kommen.“

22.20 Uhr: Die erste Bilanz der Polizei

An der abendlichen Demo nahmen nach Angaben der Polizei deutlich mehr als 10.000 Menschen teil. Es habe mehrere Festnahmen gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Unter anderem wegen des Skandierens volksverhetzender Parolen und wegen versuchter Gefangenenbefreiung. „Angesichts der Menge an rund 60 angemeldeten Versammlungen ist der Tag bisher zufriedenstellend verlaufen.“  Nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei (GdP) wurde mindestens ein Polizist durch Feuerwerk verletzt, ein anderer durch einen Flaschenwurf. Wie viele Polizisten verletzt wurden, ist noch unklar.

22 Uhr: Polizist mit Flasche verletzt – Demonstrant festgenommen

Die Polizei hat am Ende der Demo einen Teilnehmer festgenommen. Er hatte während des Demozugs einen Polizisten mit einer Flasche beworfen und verletzt.

21.23 Uhr: Lage beruhigt sich, am Südstern wird gefeiert

Die Lage entspannt sich: Die Demo verwandelt sich jetzt in eine laute Technoparty. Raketen steigen in den Himmel auf.

21 Uhr: Rangeleien und weitere Festnahmen

Nach Rangeleien mit dem propalästinensischen Block werden am Abend weitere Teilnehmer auf der „Revolutionärer 1. Mai“-Demo vorläufig festgenommen.

20.50 Uhr: Polizisten setzen Helme auf

Mit dem Einbruch der Dunkelheit nehmen die bekanntlich Provokationen zu. Propalästinensische Teilnehmer aus einem hinteren Block provozieren die Polizei. Die ersten Beamten setzen ihre Helme auf und kesseln Demonstranten ein.

20.39 Uhr: Demozug hat wieder den Südstern erreicht

Die ersten Teilnehmer „Revolutionärer 1. Mai“-Demo haben wieder den Südstern in Kreuzberg erreicht.

20.25 Uhr: Zug auf dem Rückweg zum Südstern - Böller fliegen immer wieder

Der Demozug hat die Hasenheide erreicht und ist auf dem Weg zurück zum Südstern. Immer wieder fliegen Böller, auch auf Polizisten. Nebeltöpfe werden gezündet.

Nebeltöpfe werden gezündet.
Nebeltöpfe werden gezündet.Carola Tunk

20.10 Uhr: Deutlich mehr Teilnehmer als zum Start

Der Demozug läuft über die Karl-Marx-Straße und ist jetzt wieder am Hermannplatz in Neukölln. Die revolutionäre Demo hat deutlichen Zulauf bekommen, auch aus dem Görlitzer Park und den umliegenden Festen. Die Polizei spricht von 10.000 Teilnehmern, die Veranstalter von 30.000 Teilnehmern.

20 Uhr: Es kommt zu verbotenen Ausrufen wie „From the River to the Sea“

Während der Demo kam es schon mehrfach zu verbotenen Ausrufen wie „From the River to the Sea“. Die Polizei ist deswegen mit der Versammlungsleitung in Kontakt, so ein Polizeisprecher zur Berliner Zeitung. Die Personen, die die Ausrufe tätigten, stünden unter Beobachtung. Es werde gegebenenfalls auch gegen sie ermittelt.„Es kann gut sein, dass wir diese Personen im Anschluss überprüfen oder freiheitsbeschränkende Maßnahmen durchführen. “

19.47 Uhr: Erste Böller fliegen aus dem schwarzen Block

Der Demozug „Revolutionärer 1. Mai“-Demo ist etwa auf der Hälfte angekommen und biegt von der Sonnenallee in die Fuldastraße ab. Aus dem schwarzen Block fliegen erste Böller. Ein Böller explodiert neben einer Mutter mit zwei kleinen Kindern.

19.21 Uhr: Demo erreicht den Hermannplatz - alles friedlich bisher

Der Demozug erreicht gleich den Hermannplatz in Berlin-Neukölln. Bislang gibt es keine nennenswerten Zwischenfälle. Die Stimmung ist bisher friedlich. Polizei ist entspannt. Auch im Schwarzen Block gibt man sich noch gelassen.

19.18 Uhr: So viele Festnahmen gab es bisher in Berlin

Die Polizei Berlin hat bisher wenig zu tun. Für den gesamten 1. Mai zählt die Polizei bisher Festnahmen im einstelligen Bereich, wie ein Sprecher der Berliner Zeitung erklärte. Während der „Revolutionärer 1. Mai“-Demo habe es noch keine Festnahmen gegeben.

19 Uhr: Solidarität mit Daniela Klette und Palästina

Die 4000 Teilnehmer setzen ein klares Zeichen pro Palästina und solidarisieren sich mit der Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette. Die Losungen auf den Plakaten lauten „Wahlrecht für Migrant:innen“ oder „Revolution can only be feminist and stand with palestine“. Die Losungen „Solidarität mit Daniela“ und  „Solidarität gegen patriarchale Gewalt immer und überall“ sind auch zu lesen.

Die Route der revolutionären 1. Mai-Demo.
Die Route der revolutionären 1. Mai-Demo.Rosa Abdullah

18.50 Uhr: 4000 Teilnehmer – Nebeltöpfe an der Spitze

An der Spitze der„Revolutionärer 1. Mai“-Demo werden Nebeltöpfe gezündet. Rauch steigt auf. Die Polizei schätzt die Teilnehmerzahl bei der revolutionären 1. Mai-Demo auf 4000.

Bei der revolutionären Demo werden Nebeltöpfe gezündet.
Bei der revolutionären Demo werden Nebeltöpfe gezündet.Carola Tunk

18.43 Uhr: Demozug setzt sich weiter in Bewegung Richtung Neukölln

Kurz nach dem Start musste der Demozug anhalten. Jetzt geht es aber weiter Richtung Neukölln. „Der Aufzug ist bis 22 Uhr angemeldet, ob sie bis dahin die Runde schaffen bleibt abzuwarten“, so ein Polizeisprecher.

18:15 Uhr:„Revolutionärer 1. Mai“-Demo: Demozug läuft los

Mit wenigen Minuten Verzögerung startet nun auch die „Revolutionärer 1. Mai“-Demo. Tausende Menschen setzen sich am Südstern in Bewegung. Sie wollen vom Südstern bis nach Neukölln und zurück marschieren. Nach wenigen Metern stoppt der Demo-Zug, erste Pyro-Technik wird gezündet.

18 Uhr: Tausende versammeln sich am Südstern

Am Südstern versammeln sich um 18 Uhr mehrere tausend Menschen. Demonstration und Lautsprecherwagen gehen in Aufstellung. Laut Anmelder besteht der Aufzug aus 24 thematisch unterschiedlichen Blöcken.

17.42 Uhr: Daniela Klette sendet Grußbotschaft aus dem Gefängnis

Noch läuft die Kundgebung der „Revolutionärer 1. Mai“-Demo Eine Ex-RAF-Terroristin wendet sich an die Teilnehmer:  „Herzliche und kämpferische Grüße aus dem Frauenknast“: Daniela Klette meldet sich aus dem Gefängnis zur „Revolutionären“ Demo am 1. Mai mit einer Grußbotschaft.

17.30 Uhr: „Revolutionärer 1. Mai“-Demo: Kundgebung startet

Die Kundgebung zur revolutionären 1. Mai-Demo hat begonnen. Eine Rednerin sagt: „Wenn man uns sagt, man darf den Krieg in Palästina nicht Genozid nennen darf, lasst es uns an alle Wände schreiben.“ Jubel in der Menge bricht aus.

17 Uhr: Auch ohne „MyFest“ Partystimmung in Kreuzberg

Obwohl das frühere Straßenfest „MyFest“ in Berlin-Kreuzberg seit Jahren wegen der genervten Anwohner nicht mehr stattfindet, feiern Zehntausende Menschen auf den Straßen. Von den S-Bahn-Haltestellen und den umliegenden Berliner Stadtteilen strömen die Menschenmassen am Nachmittag Richtung Kreuzberg.

Zahlreiche Kneipen und Bars verkaufen auf den Gehwegen Bier und andere Getränke. Zum Teil sind Musikanlagen aufgebaut, dort drängen sich die überwiegend jungen Menschen, bereits seit Nachmittag wird getanzt. Auch im Görlitzer Park, wo eine Demonstration stattfinden sollte, wird wild gefeiert.

16.40 Uhr: Tausenden feiern und demonstrieren im Görlitzer Park

Tausende Menschen haben sich am Mai-Feiertag im Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg versammelt. Familien treffen sich zum Picknick, Sonnenhungrige genießen das Traumwetter, wieder andere lassen am arbeitsfreien Tag bei einem kühlen Getränk einfach die Seele baumeln. Protestiert wird auch, und zwar gegen die Pläne des Senats, den als Kriminalitäts- und Drogenhotspot bekannten Park komplett einzuzäunen und nachts zu schließen. Dazu wird ein „Rave against the Zaun“ veranstaltet. Die Polizei spricht am Nachmittag von rund 5000 Menschen auf dem Gelände im Park - Tendenz steigend.

Der Musiker Ivo der Bandit (links) singt auf einer Bühne im Görlitzer Park. Das Bündnis „Free Görli - Rave Against the Zaun“ hat zum Protest-Festival im Görlitzer Park aufgerufen.
Der Musiker Ivo der Bandit (links) singt auf einer Bühne im Görlitzer Park. Das Bündnis „Free Görli - Rave Against the Zaun“ hat zum Protest-Festival im Görlitzer Park aufgerufen.Hannes P. Albert/dpa

16.30: „Revolutionärer 1. Mai“-Demo: Polizei formiert sich

Die revolutionäre 1. Mai-Demonstration geht langsam am Südstern los. Immer mehr Teilnehmer kommen. Die Polizei ist im Einsatz.

16.20 Uhr: Gewerkschaft: Käse in Verpflegungsbeuteln verschimmelt

GdP-Sprecher Benjamin Jendro zur verschimmelten Verpflegung: „Die Einsatzverpflegung bei derartigen Großlagen ist immer ein heikles Thema, ist auf unseren Druck in den letzten Jahren aber stetig besser geworden. Dass in ein paar Verpflegungsbeuteln unserer 21. Einsatzhundertschaft verschimmelter Käse drin war, ist sehr ärgerlich, aber leider schwer zu verhindern. Wir danken all unseren Versorgern, die einen super Job machen. Es ist sehr gut, dass die Polizeiführung hier schnellstmöglich reagiert und alle Einsatzkräfte informiert.“

16.10 Uhr: Feuerwehr mit 1300 Kräften zum 1. Mai im Einsatz

Berlins Feuerwehrchef Karsten Homrighausen sagte, dass am 1. Mai 1300 Feuerwehrleute im Einsatz sind. Die Freiwillige Feuerwehr besetze unter anderem die Gerätewagen. Acht zusätzliche Rettungswagen seien in Dienst genommen worden.

16 Uhr: Das sagt Kai Wegner zum 1. Mai in Berlin

Kai Wegner sagte, die Polizei sei „bestens vorbereitet“. Er begründete die hohe Zahl der Beamten: „Das ist eine Menge, aber genau die Zahl, die wir auch brauchen. Warum war die Walpurgisnacht friedlicher? Weil die Polizei da ist.“ Die Polizei werde konsequent und robust gegen Gewalttäter vorgehen, erklärte Wegner. „Ich hoffe, dass die Stimmung so gut bleibt und es friedlich bleibt. Und weiter: „Für mich ist der 1. Mai erst richtig gut, wenn alle Polizisten ohne Uniform zu einer Demo gehen können, um bessere Arbeitsbedingungen zu fordern.“

15.57 Uhr: Polizei in den Startlöchern - noch keine verletzten Polizisten

Die Polizei ist heute mit 5800 Einsatzkräften auf den Straßen Berlins. Davon kommen 2200 aus anderen Bundesländern und 700 von der Bundespolizei. Diese Zahlen nannte Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD), als sie zusammen mit dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) die Feuerwache Urban in Kreuzberg besuchte.

Vor der revolutionären 1. Mai-Demo hat die Polizei Straßen abgesperrt.
Vor der revolutionären 1. Mai-Demo hat die Polizei Straßen abgesperrt.Andreas Kopietz

Spranger äußerte sich zufrieden mit dem Verlauf der gestrigen Walpurgisnacht. Die Parks waren mit rund 15.000 Menschen bevölkert, die friedlich in den Mai feierten. Allein im Maierpark waren 9000 Besucher. „Diese friedlichen Feiern sind genau der Sinn dieses Tages“, sagte Spranger.

Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel teilte beim Besuch in der Feuerwache mit, dass in der Walpurgisnacht kein Polizist verletzt worden sei. „Das ist für uns eine großartige Botschaft. Das hatten wir in den vergangenen Jahren nicht.“

15.50 Uhr: „Revolutionärer 1. Mai“-Demo am Südstern startet mit Konzert

Am Südstern hat das angekündigte Konzert zur „Revolutionärer 1. Mai“-Demo begonnen. Der Wagen, auf dem der Sänger singt, ist mit einem propalästinensischen Transparent behangen. Der pro-Palästina-Block wird aller Voraussicht nach auch die revolutionäre Demo ab 18 Uhr anführen.

15.44 Uhr: Polizei klagt über schlechtes Essen

Bei einigen Polizisten wurde ungenießbares Essen in der Verpflegung festgestellt. Das Haltbarkeitsdatum war hierbei noch nicht überschritten. Auf X schreibt die Polizei dazu: „Unsere Einsatzkräfte werden nun daraufhin sensibilisiert, ihre Verpflegung zu prüfen. Auch unsere Versorgungsstellen prüfen nun die noch nicht ausgegebenen Verpflegungsbeutel.“

15.30 Uhr: Demo in Grunewald geht friedlich zu Ende

Der Protest in Grunewald unter dem Motto „Milei, Musk und Merz zum Mars“ ist friedlich zu Ende gegangen. Ein Teil von ihnen zog in einem Demonstrationszug vom S-Bahnhof Grunewald durch Villenviertel zum Johannaplatz. Ein anderer Teil fuhr auf Fahrrädern zu dem Platz, wo eine von mehreren Kundgebungen mit Musik stattfand.

Die Polizei sprach von 1700 Teilnehmern, die Veranstalter von mehreren Tausend. Nach Angaben beider Seiten verlief die bunte Aktion zum Mai-Feiertag störungsfrei.

Die sogenannte Satire-Demo zieht seit einigen Jahren am 1. Mai durch den Stadtteil Grunewald, wo sehr viele gut situierte Berlinerinnen und Berliner leben. In diesem Jahr hatten sich etliche Teilnehmer fantasievoll als Astronauten oder Außerirdische verkleidet.

15.15 Uhr: Polizei sucht nach Stein- und Pyro-Lagern

Vom Polizeihubschrauber „Pirol“ aus besichtigen Polizisten derzeit die Hausdächer entlang der angemeldeten Strecke für die 18-Uhr-Demonstration in Kreuzberg. Die Beamten suchen nach Stein- und Pyrotechnik-Lagern.  Auch Sprengstoffspürhunde sind im Einsatz.

15 Uhr: Entspannte Stimmung in Grunewald

Bei der satirischen Demo in Steglitz-Zehlendorf „Grunewald Space Agency“ ist die Stimmung nach Auskunft der Bundespolizei entspannt. Die An- und Abreise verlief ruhig. Tausende gehen aus Spaß im Villenviertel auf die Straßen, um für bezahlbaren Wohnraum zu protestieren. Die Bundespolizei unterstützt die Polizei Berlin mit einer Reiterstaffel. Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meiser ist vor Ort, um sich ein Bild der Lage zu machen.

Über 1700 Menschen versammeln sich im Grunewald zur satirischen Demo.
Über 1700 Menschen versammeln sich im Grunewald zur satirischen Demo.Lukas Dubro/dpa

13.16 Uhr: Gewerkschafts-Kundgebungen in Berlin gut besucht

Tausende Menschen sind bei den Gewerkschafts-Demonstrationen am Tag der Arbeit in Berlin für faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen auf die Straße gegangen. Rund 5500 Menschen ziehen in Berlin-Mitte zum Roten Rathaus, wie ein Sprecher der Polizei am Mittag sagte. Das ist beachtlich weniger als in den Jahren zuvor.

Bei den Gewerkschafts-Aktionen geht es auch um die Debatte um eine Anhebung des Mindestlohns. „15 Euro sind das Mindeste“, war auf Transparenten zu lesen, auch ein Ende von Lohndumping wurde gefordert.

Unter dem Motto „Mach dich stark mit uns“ rief der Deutsche Gewerkschaftsbund in Berlin und Brandenburg zu zahlreichen Demonstrationen und Kundgebungen am Tag der Arbeit auf.

In Berlin beteiligten sich unter anderem zahlreiche Politiker. Zu sehen waren unter anderem Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) und Ex-Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne).

12.30 Uhr: Polizei: Ruhigste Walpurgisnacht seit Jahren

Die Hauptstadt Berlin ist ruhig und ohne Gewaltausschreitungen in den 1. Mai gestartet. „Es war wirklich die ruhigste Walpurgisnacht seit Jahren“, sagte Polizeisprecher Florian Nath. Größere gewalttätige Aktionen seien ausgeblieben. Es habe keine verletzten Polizeibeamten gegeben.

Bei der queer-feministischen Demonstration mit dem Titel „Take Back the Night“ von Kreuzberg nach Friedrichshain mit mehr als 3.000 Menschen gab es am Mittwochabend laut Polizei keine größeren Zwischenfälle. Es seien vereinzelt kleine Gegenstände auf Polizeikräfte geworfen worden. Pyrotechnik wurde gezündet. Die Menschen hätten auch in Berliner Parks friedlich gefeiert, so der Polizeisprecher. Der Mauerpark sei mit mehr als 9.000 Menschen gefüllt gewesen.

12.15 Uhr: Demos in Mitte und Grunewald gehen los

Seit den frühen Morgenstunden ist die Berliner Polizei mit rund 1400 Kräften im Einsatz. Wie die Berliner Polizei auf der Plattform X mitteilte, müssen Verkehrsteilnehmer aktuell aufgrund von Versammlungen in Mitte und Grunewald mit Verkehrsbeeinträchtigungen rechnen.

8.50 Uhr: Politiker nehmen an Kundgebungen teil

Zum Tag der Arbeit am 1. Mai finden deutschlandweit zahlreiche Kundgebungen und Veranstaltungen vor allem der Gewerkschaften statt. Die zentrale Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) mit dessen Vorsitzender Yasmin Fahimi ist in Chemnitz geplant (10 Uhr). SPD-Generalsekretär Matthias Miersch tritt auf DGB-Veranstaltungen in den niedersächsischen Städten Lehrte und Sehnde auf, Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) auf einer im niedersächsischen Peine.

An anderen Orten nehmen auch Politikerinnen und Politiker von Grünen, Linkspartei sowie CDU/CSU an Kundgebungen teil. Neben den Gewerkschafts-Veranstaltungen finden am Donnerstag zahlreiche weitere Demonstrationen statt, in Berlin zum Beispiel die traditionelle „Revolutionäre 1. Mai Demo“. Linke Kundgebungen sind zudem unter anderem in Hamburg, Leipzig und Stuttgart geplant.

6.10 Uhr: Dutzende Demos heute am 1. Mai in Berlin

Heute ist der Tag der Arbeit. Die Polizei ist im Großeinsatz: Mehr als 30 Proteste sind angemeldet worden. Für mehrere linke Demonstrationen Richtung Grunewald sind laut Polizei rund 15.000 Menschen angemeldet. Am Abend, um 18 Uhr, startet dann die „Revolutionäre 1. Mai Demonstration“ mit Tausenden Teilnehmern aus der linken und linksextremen Szene in Kreuzberg. Im Görlitzer Park und am Schlesischen Busch sind ebenso Demos und Partys an

30. April

23.30 Uhr: Stimmung beruhigt sich, Demo zu Ende, Polizei noch vor Ort

Die Fahrbahn um den Boxhagener Platz leert sich. Trotzdem sind immer noch viele Beamte vor Ort. Zwar gibt es gelegentliche polizeifeindliche Äußerungen und Sprechchöre, dennoch wird vor Ort vor allem gelacht und geredet. Die Demo ist hier am Boxhagener Platz vorzeitig beendet worden. Festnahmen gab es zunächst keine.

23.15 Uhr: Demo geht am Boxi zu Ende – chaotische Szenen

Am Boxhagener Platz ist die Situation unübersichtlich und nach wie vor aufgeheizt: Die Demo wird hier vom Versammlungsleiter für beendet erklärt. Kurzzeitig gab es chaotische Zustände. Doch noch machen die Demonstranten in Teilen keine Anstalten, den Platz und die Straßen zu verlassen.

Rund 2000 Polizisten sind zur „Take Back the Night“-Demo in Berlin im Einsatz.
Rund 2000 Polizisten sind zur „Take Back the Night“-Demo in Berlin im Einsatz.Emmanuele Contini/Berliner Zeitung

23.05 Uhr: Jetzt 3200 Teilnehmer – keine Festnahmen

Der Demozug hat noch mal ordentlich an Zulauf gewonnen: Die rund 3200 Teilnehmer, überwiegend Frauen, bewegen sich im Moment durch Friedrichshain. Vereinzelt seien Gegenstände auf die Polizisten geworfen worden, darunter ein Ei und eine Plastikflasche, sagte ein Polizeisprecher. Es wurde auch Pyrotechnik gezündet, aber: „Nichts, was aus dem Rahmen fällt“, sagte der Sprecher. Festnahmen gab es zunächst keine. In den vergangenen Jahren war die Stimmung aggressiv und es gab auch Flaschenwürfe Richtung Polizei.

23 Uhr: Warschauer Straße: Polizei filmt und schreitet nicht ein

Der Demozug hat die Warschauer Straße in Friedrichshain erreicht. Die Polizei filmt Verstöße, schreitet aber nicht ein.

22.30 Uhr: Teilnehmer zünden Rauchtöpfe am Schlesischen Tor

Auf der Köpenicker Straße werden kurz vor dem Schlesischen Tor wieder Rauchtöpfe gezündet.

Teilnehmerinnen zünden Nebelkerzen.
Teilnehmerinnen zünden Nebelkerzen.Jannik Läkmap

22.15 Uhr: Anwohner freuen sich über feministischen Marsch

Während die Spitze der Polizeibegleitung eine Kneipe passiert, spielt jemand in der offenen Tür mit einem Akkordeon den „Imperial March“ von „Star Wars“. Der Demo wird lautstark aus der Kneipe zugejubelt. Trotz des ohrenbetäubenden Lärms jubeln Anwohner, Passanten und Nachtschwärmer dem Zug zu.

22.13 Uhr: Aktuelle Zahlen: 2400 Frauen, 2000 Polizisten

Die Polizei gibt während des Demozugs die aktuellen Zahlen durch: 2400 Frauen nehmen an dem Marsch teil, begleitet von rund 2000 Polizisten.

Über 2000 Frauen nehmen an der Demonstration „Take Back the Night“ in Berlin-Kreuzberg teil.
Über 2000 Frauen nehmen an der Demonstration „Take Back the Night“ in Berlin-Kreuzberg teil.Emmanuele Contini/Berliner Zeitung

22.09 Uhr: Feuerwerksraketen begleiten den Demozug

Als der Zug die Grenze zu Mitte überquert, erleuchten Feuerwerksraketen den Himmel über der Kreuzung Engeldamm / Köpenicker Straße. Die Demonstrantinnen laufen die Adalbertstraße entlang.

22 Uhr: Männer beobachten Demo, sind aber nicht erwünscht

Der Aufzug wird von Kleingruppen junger Männer flankiert, sie jubeln bei Pro-Palästina-Slogans, sind jedoch offenbar nicht auf der Demo erwünscht.

21.55 Uhr: Rauchtöpfe werden gezündet

Die Polizei begleitet die Demo mit einem massiven Polizeiaufgebot. Demonstranten zünden lila Rauchtöpfe, obwohl die Beamten Pyros wie das Vermummen auch verboten haben.

21.40 Uhr: Vermummte Frauen formieren sich als Kette vor der Polizei

Vor einer Polizeikette formiert sich ein Schwarzer Block, die Teilnehmerinnen verdecken teilweise ihre Gesichter mit Masken und Sonnenbrillen.

Feministische Demonstranten marschieren durch Kreuzberg.
Feministische Demonstranten marschieren durch Kreuzberg.Jannik Läkamp

21.30 Uhr: Demozug zieht vom Mariannenplatz los

Es wird dunkel: Die Menge verdichtet sich langsam auf der Straße. Die kämpferisch feministischen Redebeiträge sind vorbei. Der Aufzug wird gleich starten. Noch tanzen Teilnehmerinnen zu lauter Musik, rufen „free Palestine“ im Chor. Männlich gelesene Pressevertreter werden gezielt aufgesucht und gebeten, an den Rand zu gehen.

21.09 Uhr: Propalästinensische Parolen auf dem Mariannenplatz

Unter lautem Applaus der Teilnehmerinnen ruft eine weitere Sprecherin propalästinensische Parolen und nennt Deutschland einen faschistischen Staat: „Wie nennt man es, wenn ein Genozid live übertragen wird? Hunderttausenden der Zugang zu Wasser unterbunden wird? Studenten exmatrikuliert werden, weil sie den falschen Post liken? Wenn Zionismus nicht mehr kritisiert werden darf? Es ist höchste Zeit, diesen Staat faschistisch zu nennen. Allein wegen der massiven Repression und ganz Deutschland. Free Palestine, take back the night.“

Die Polizei hat die Demonstrantinnen genau im Auge.
Die Polizei hat die Demonstrantinnen genau im Auge.Emmanuele Contini/Berliner Zeitung

21 Uhr: Etwa 1000 Frauen bei „Take Back The Night“-Demo

Die Polizei schätzt die Stimmung am Mariannenplatz zur „Take Back The Night“-Demo friedlich bis kämpferisch ein. Die Kundgebung läuft, so ein Sprecher. Ungefähr 1000 Teilnehmerinnen sind vor Ort.

20.45: Kundgebung am Mariannenplatz hat begonnen

Die Kundgebung der „Take Back The Night“-Demo hat begonnen. Eine Teilnehmerin sagt: „Während Superreiche ins All fliegen, leisten Frauen kostenlose Care-Arbeit zu Hause oder schlecht bezahlte im Pflegeheim.“ Eine andere ergänzt: „Seid laut, zeigt eure Wut gegen das Patriarchat, das uns umgibt. Es ist nicht naturgegeben, sondern menschengemacht. Es kann von uns zerstört werden. Heute Nacht sind wir viele, heute Nacht sind wir gefährlich. Wir holen uns die Nacht zurück.“

20.30 Uhr: Weitere Teilnehmerinnen sammeln sich am Mariannenplatz

Die Polizei macht erste Ansagen am Mariannenplatz, die Teilnehmerinnen sammeln sich, damit die queerfeministische Demo losgehen kann.

Teilnehmer der feministischen Demo „Take Back The Night“ am Mariannenplatz.
Teilnehmer der feministischen Demo „Take Back The Night“ am Mariannenplatz.Jannik Läkamp

20.20 Uhr: Viel Polizei am Mariannenplatz zur „Take Back The Night“-Demo

Es ist viel Polizei am Mariannenplatz, die Stimmung ist aber sehr friedlich, die Demo unter dem Motto „Take Back The Night“ hat noch nicht begonnen, die Teilnehmer stehen in Grüppchen herum. In den umliegenden Kneipen geht der Betrieb ungestört weiter, im Park sitzen Passanten.

19.30 Uhr: Alles ruhig am Mariannenplatz, 2000 Menschen im Mauerpark

Am Mariannenplatz in Kreuzberg, wo ab 20 Uhr eine queerfeministische Kundgebung unter dem Motto „Take Back The Night“ stattfindet, ist bislang noch alles ruhig. Wie ein Polizeisprecher weiter sagte, habe die Kundgebung noch nicht begonnen. Im Mauerpark in Prenzlauer Berg ist dagegen schon mehr los. Zu einem angemeldeten Fest sind bereits etliche gekommen. Sie wollen zu Musik bis in die Nacht feiern. 2000 Menschen befinden sich derzeit im Mauerpark. Bislang bleibt es auch dort friedlich.

19.15 Uhr: Demo in Wedding geht zu Ende

Die etwa 150 Demonstranten haben in Wedding ihr Ziel, den S-Bahnhof Humboldthain, erreicht. Die Teilnehmer der linken Szene waren gegen zu hohe Mieten auf die Straße gegangen. Es habe keine Vorkommnisse gegeben. Alles sei störungsfrei verlaufen, so ein Sprecher zur Berliner Zeitung.

19 Uhr: Queerfeministische Demos in Kreuzberg und Friedrichshain

Am Abend wird es mehrere sogenannte queerfeministische Demos geben: Demonstranten wollen von der Waldemarstraße, über die Adalbertstraße, die Oranienstraße über die Oberbaumbrücke und die Warschauer Brücke laufen. Ziel ist der Annemirl-Bauer-Platz in Friedrichshain. Ab 20 Uhr wird dann am Mariannenplatz in Kreuzberg unter dem Motto „Take Back The Night“ demonstriert.

18.30 Uhr: Erste linke Demo gegen zu hohe Mieten in Wedding

Eine Demonstration mit etwa 100 Teilnehmern ist am Donnerstag in Berlin-Wedding gestartet. Die Müllerstraße ist vom Leopoldplatz in beiden Richtungen gesperrt. Wie ein Sprecher der Berliner Zeitung weiter sagte, kommen die Teilnehmer überwiegend aus der linken Szene. Unter dem Motto „Löhne erhöhen – Mieten senken – Frieden schaffen!“ laufen die Demonstranten seit 18 Uhr von der Müllerstraße über die Groninger Straße und Reinickendorfer Straße. Zielpunkt ist der S-Bahnhof Humboldthain.

18 Uhr: Ähnlich viele Polizisten wie in den Vorjahren

Rund 5700 Polizisten sind am 1. Mai wegen der Demonstrationen und Veranstaltungen in Berlin im Einsatz. Die Zahl entspricht etwa den Größenordnungen der vergangenen Jahre. Andere Bundesländer und die Bundespolizei unterstützen Berlin. Man habe den 1. Mai in den vergangenen Jahren gut bewältigen können, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel im RBB-Inforadio. „Und ich denke, das gilt auch für dieses Jahr.“

Mehr als 30 Demonstrationen seien angemeldet worden. Für die linken Demonstrationen Richtung Grunewald sind laut Polizei rund 15.000 Menschen angemeldet. Am Abend, um 18 Uhr, starte dann die „Revolutionäre 1. Mai Demonstration“ mit Tausenden Teilnehmern aus der linken und linksextremen Szene in Kreuzberg.