Demonstration

1. Mai-Demo: Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette sendet „kämpferische Grüße aus dem Frauenknast“

Traditionell demonstrieren in Berlin am 1. Mai Tausende Menschen. Die Ex-RAF-Terroristin sendet eine politische Botschaft an die Teilnehmer der Revolutionären 1. Mai-Demo.

Ein Vermummter liest während der Revolutionären 1. Mai-Demo 2025 ein Grußwort von Daniela Klette vor.
Ein Vermummter liest während der Revolutionären 1. Mai-Demo 2025 ein Grußwort von Daniela Klette vor.Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Die Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette, die derzeit in Niedersachsen in Untersuchungshaft sitzt, hat eine Grußbotschaft an die Teilnehmer der „Revolutionären 1. Mai“-Demonstration in Berlin geschickt. Die Botschaft wurde von einem Redner auf der Versammlung vorgelesen.

Klette sende „herzliche und kämpferische Grüße aus dem Frauenknast“. Sie habe sich sehr über die Einladung des Bündnisses der Revolutionären 1. Mai-Demo gefreut. Sie freue sich, auf diesem Wege an der Versammlung teilhaben zu können.

In Berlin sei der 1. Mai ein „Ausdruck der Vielfalt von antikapitalistischem und internationalistischem Kampf“, so Klette. Dort wachse das Bewusstsein, „dass wirkliche Befreiung nur mit der Überwindung von Kapitalismus und Patriarchat zu erreichen ist“. Vielen Menschen gehe es ähnlich wie ihr, so Klette, „nämlich von einem Entsetzen ins nächste zu geraten über so viel Abgründiges, das dem Kapitalismus innewohnt“.

Klette: „Direkter Krieg Deutschlands mit Russland“

Weiter sprach Klette von einem „Völkermord an der palästinensischen Bevölkerung und dessen tatkräftige Unterstützung durch die Bundesregierung“. Klette sprach von einer „zunehmenden Militarisierung und Kriegsertüchtigung“, die den Ukraine-Krieg immer weiter befeuern und den „direkten Krieg Deutschlands gegen Russland ermöglichen“ würde. Klette prangerte auch den „Sozialabbau“ sowie die Brutalisierung der Gesellschaft an.

Die Ex-RAF-Terroristin lebte lange unerkannt in Berlin, bis sie im Februar 2024 in ihrer Wohnung in Kreuzberg verhaftet wurde. Klette gehörte gemeinsam mit ihren mutmaßlichen Komplizen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub der sogenannten dritten Generation der RAF an. Garweg und Staub sind weiterhin flüchtig. 

Ende März begann der Prozess gegen Klette. Ihr wird vorgeworfen, sich gemeinsam mit Staub und Garweg zu einer Bande zusammengeschlossen und zwischen 1999 und 2016 mit Waffengewalt insgesamt 13 schwere Raubstraftaten oder schwere räuberische Erpressungen begangen zu haben.