Ukrainekrieg

Liveblog Alaska-Gipfel: Trump schließt eine Waffenruhe in der Ukraine aus

Trump und Putin hielten in Anchorage ein erstes Treffen ab – eine Einigung für die Ukraine wurde nicht erzielt. Nun will Selenskyj am Montag nach Washington fliegen. Alle Infos im Liveblog.

US-Präsident Donald Trump (l) und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sollen sich am Montag in Washington treffen.
US-Präsident Donald Trump (l) und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sollen sich am Montag in Washington treffen.AP
TRUMP UND PUTIN TREFFEN SICH IN ALASKA - DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE
  • Erstmals seit sieben Jahren trafen sich Trump und Putin am Freitag in Alaska zu einem bilateralen Gipfel.
  • Die Präsidenten der USA und Russlands verhandelten über drei Stunden.
  • Im Anschluss fand eine gemeinsame Pressekonferenz statt, eine Einigung zur Ukraine gab es nicht.
  • Trump stellte anschließend im Interview mit Fox News ein Folgetreffen mit Selenskyj und Putin in Aussicht, nun müsse die Ukraine entscheiden.
  • Selenskyj war – ebensowenig wie seine Verbündeten in Europa – nicht zu dem Gipfel eingeladen worden.

Samstag, 16. August

An dieser Stelle beenden wir den Liveblog zu den Ereignissen. Aktuelle Nachrichten finden Sie hier.

11.15 Uhr: Trump schließt Waffenruhe aus

Laut AFP schließt US-Präsident Donald Trump eine sofortige Waffenruhe in der Ukraine aus und setzt stattdessen auf ein langfristiges „Friedensabkommen“.

11.00 Uhr: Ungarischer Ministerpräsident Orban begrüßt Alaska-Gipfel

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat den Ausgang des Gipfeltreffens zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska begrüßt. Auf seiner Facebook-Seite schrieb Orban: „Jahrelang sahen wir zu, wie die beiden größten Atommächte die Grundlagen ihrer Zusammenarbeit demontierten. (...) Damit ist jetzt Schluss.“ Er fügte hinzu: „Die Welt ist heute ein sicherer Ort, als sie es gestern war.“

10.30 Uhr: Bundeskanzler Friedrich Merz ruft Kabniettssitzung ein

Nach einem Gespräch mit US-Präsident Trump ruft Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) kurzfristig eine Kabinettssitzung ein. Laut BILD-Informationen treten die Minister und der Kanzler um 10.30 Uhr zu einer Telefonkonferenz zusammen, bei der Merz die Ergebnisse des Gipfels zwischen Trump und Wladimir Putin erläutern wird.

9.57 Uhr: Axios-Reporter über Trump-Telefonat: Putin nicht an Waffenruhe interessiert

Nach Informationen des Axios-Reporters Barak Ravid erklärte Trump gegenüber Selenskyj und den europäischen Staats- und Regierungschefs heute in ihrem Telefonat, dass Putin nicht an einem Waffenruhe interessiert sei, sondern an einem „umfassenden Abkommen zur Beendigung des Krieges“. Eine Quelle des Journalisten, die an dem Gespräch teilnahm, berichtete, dass Trump dazu gesagt habe: „Ein schnelles Friedensabkommen ist einem Waffenstillstand vorzuziehen.“ Das schrieb Ravid im Onlinedienst X.

9.34 Uhr: Selenskyj fliegt nach Washington, Ukraine „unterstützt trilaterales Teffen“

Wolodymyr Selenskyj will am Montag in die US-Hauptstadt Washington reisen, um mit dem US-Präsidenten persönlich zu sprechen. Das kündigte der ukrainische Präsident nach einem Telefonat mit Trump im Anschluss an den Alaska-Gipfel an. Es sei ein „langes, bedeutungsvolles Gespräch“ mit Trump gewesen, zunächst unter vier Augen, dann auch unter Beteiligung europäischer Staats- und Regierungschefs, schrieb Selenskyj auf Telegram. „Insgesamt sprachen wir über anderthalb Stunden, davon etwa eine Stunde mit Präsident Trump“, so der ukrainische Präsident. „Es ist wichtig, dass die amerikanische Macht die Entwicklung der Situation beeinflusst“, sagte er weiter und und sagte, er sei nun dankbar für die Einladung nach Washington.

Auch um ein gemeinsames Folgetreffen mit Putin sei es in dem Telefonat mit Trump gegangen. „Wir unterstützen Präsident Trumps Vorschlag für ein trilaterales Treffen zwischen der Ukraine, Amerika und Russland.“ Zudem beteuerte Selenskyj die Bereitschaft der Ukraine, „so produktiv wie möglich für den Frieden zu arbeiten“.

9.25 Uhr: Trump-naher Sender Fox News ungewöhnlich kritisch nach Alaska-Treffen

Im konservativen US-Sender Fox News wurde im Anschluss des Gipfeltreffens zwischen Russland und den Vereinigten Staaten ein ungewöhnlich kritisches Bild der Veranstaltung mit Trump gezeichnet. Eine Reporterin berichtete von vor Ort aus Anchorage: „Die Stimmung im Raum war nicht gut. Es schien nicht so, als ob alles gut gelaufen wäre. Es fühlte sich an, als ob Putin hereinkam und alles überrollte, direkt zu dem kam, was er sagen wollte. Er ließ sich neben dem Präsidenten fotografieren und ging dann wieder.“ Sie räumte jedoch ein, dass es nun abzuwarten gelte, wie es nun weiter geht. Trump würde sicher nur ungern zulassen, dass ihn etwas „schwach aussehen“ lasse.

9.12 Uhr: Telefonat mit Europäern dauerte etwa eine Stunde

Das Telefonat, in dem US-Präsident Trump Selenskyj und seine europäischen Verbündeten über sein Treffen mit Putin informierte, soll etwa eine Stunde angedauert haben. An dem Gespräch hätten unter anderem auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer teilgenommen, erklärte eine Sprecherin der EU-Kommission am Samstag. Auch Kanzler Merz war dabei, wie die Bundesregierung mitteilte.

8.15 Uhr: Trump informiert Selenskyj und andere Europäer über Gipfel

US-Präsident Donald Trump informiert den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Bundeskanzler Friedrich Merz und weitere europäische Staats- und Regierungschefs über sein Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Morgen aus deutschen Regierungskreisen. 

Trump und Putin hatten ihr Treffen in Alaska ohne Äußerungen zu einer möglichen Waffenruhe im Ukrainekrieg beendet, greifbare Ergebnisse wurden nicht bekannt. Trump sprach zwar von Einigungen in wichtigen Punkten, blieb Details aber schuldig. Auch Putin erwähnte Vereinbarungen, die Ausgangspunkt für eine Lösung des „Ukraine-Konflikts“ sein könnten.

7.35 Uhr: Trump soll Putin Brief von Melania Trump überreicht haben

Donald Trump soll Wladimir Putin bei ihrem Treffen in Alaska einen Brief seiner Frau Melania übergeben haben. Das berichtete Reuters unter Berufung auf zwei anonyme Vertreter des Weißen Hauses. Den genauen Inhalt der Nachricht nannten sie nicht, aber erklärten, dass es um das Schicksal von Kindern gehe, die während des Ukrainekrieges entführt worden seien.

6.40 Uhr: Tschechiens Außenminister: Putin verbreitete Unsinn

Der tschechische Außenminister Jan Lipavský hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin nach dem Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump am Freitag in Alaska scharf kritisiert und ihm vorgeworfen, Unsinn über den Krieg mit der Ukraine zu verbreiten. „Von Putin haben wir denselben propagandistischen Unsinn über die ‚Wurzeln des Konflikts‘ gehört, den auch sein staatliches Fernsehen verbreitet“, schrieb Lipavský auf X nach den Erklärungen der beiden Präsidenten. „Das Problem ist der russische Imperialismus, nicht der Wunsch der Ukraine, frei zu leben.“

Putin und Trump gaben nach einem fast dreistündigen Treffen mit ihren Spitzenberatern in Anchorage, Alaska, kurze Erklärungen gegenüber den Medien ab, bei denen es vor allem um die Ukraine ging. Dabei wurden keine konkreten Details darüber bekannt gegeben, was die Staatschefs und Beamten besprochen hatten – nur, dass keine Vereinbarung getroffen wurde.

6 Uhr: Trump im Interview mit Fox News: Selenskyj sollte „Einigung“ erzielen

US-Präsident Donald Trump bewertete sein Gipfeltreffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im Interview mit dem US-Sender Fox News mit „10 von 10 Punkten“ und lobte „sehr gute Fortschritte“ auf dem Weg zum Frieden in der Ukraine, sagte jedoch auch, dass „es keine Einigung gibt, bis es eine Einigung gibt“. Er glaube jedoch, man sei, „ziemlich nah an einer Einigung“, so Trump weiter. „Nun, die Ukraine muss dem zustimmen.“ Trump zufolge sollten auch die Europäer „ein bisschen eingebunden“ werden, doch hauptsächlich liege der Ball nun im Spielfeld des ukrainischen Präsidenten. Jetzt hänge die Einigung von Selenskyj ab. Man sei dabei, ein Treffen zwischen Putin, Selenskyj und ihm zu organisieren. Trump sagte weiter, er werde Selenskyj raten, „eine Einigung zu erzielen“.

Zur Atmosphäre des Gesprächs mit Putin sagte Trump gegenüber Fox-News-Moderator Sean Hannity: „ Wissen Sie, er ist ein starker Mann, er ist in all diesen Dingen verdammt hart, aber das Treffen war ein sehr herzliches Treffen zwischen zwei sehr wichtigen Ländern, und es ist sehr gut, wenn sie sich gut verstehen.“

Die nächsten Schritte in den Friedensgesprächen umfassen Telefonate zwischen Präsident Donald Trump, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und anderen Nato-Führern.

01:40 Uhr: Reaktion aus der Ukraine: „Gipfel war Misserfolg für Trump“

Ukrainische Politiker in Kiew verfolgten laut der New York Times die Pressekonferenz gespannt, um Hinweise auf das Schicksal ihres Landes zu erhalten. Doch nach dem ergebnislosen Treffen gehen sie nun davon aus, dass der Krieg zumindest vorerst unvermindert weitergehen wird. „Ich halte es für einen Misserfolg, weil Putin wieder über Sicherheitsbedenken sprach und seine übliche Rhetorik verwendete“, sagte der ukrainische Politiker Oleksandr Mereschko: „Ich sehe keine Veränderungen.“ Oleksandr Mereschko, der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im ukrainischen Parlament, erklärte laut der Times, das Treffen sei zwar ergebnislos verlaufen, der russische Präsident Wladimir Putin sei jedoch aus seiner diplomatischen Isolation befreit worden. „Er hat den Informationskrieg gewonnen“, sagte er und bemerkte, Putin sei Präsident Trump ebenbürtig aufgetreten: „Er hat Trump benutzt, um zu zeigen, dass er nicht isoliert ist.“

01:20 Uhr: Putin: Treffen mit den USA war längst überfällig

Der russische Präsident stellte auf der Pressekonferenz fest, dass die Beziehungen zwischen den USA und Russland in den vergangenen Jahren einen Tiefpunkt erreicht haben. „Es ist bekannt, dass es seit vier Jahren keine Gipfeltreffen zwischen Russland und den USA gegeben hat. Das ist eine lange Zeit. Diese Zeit war für die bilateralen Beziehungen sehr schwierig. Und, um es offen zu sagen, sie sind auf den tiefsten Stand seit dem Kalten Krieg gefallen. Ich denke, das nützt weder unseren Ländern noch der Welt insgesamt“, sagte Putin. „Ein persönliches Treffen zwischen den Staatschefs war längst überfällig“, fügte er hinzu. Putin rief die Ukraine und die Europäer auf, eine Friedenslösung nicht „durch Provokationen oder Intrigen hinter den Kulissen zu untergraben“.

US-Präsident Donald Trump (r) schüttelt die Hand des russischen Präsidenten Wladimir Putin während einer gemeinsamen Pressekonferenz auf der Joint Base Elmendorf-Richardson, Alaska.
US-Präsident Donald Trump (r) schüttelt die Hand des russischen Präsidenten Wladimir Putin während einer gemeinsamen Pressekonferenz auf der Joint Base Elmendorf-Richardson, Alaska.Jae C. Hong/AP

01:20 Uhr: Trump: Noch wenige Punkte offen

Trump hält nach dem Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin viele Punkte für ungeklärt. „Wir hatten ein extrem produktives Treffen und haben uns bei vielen Punkten geeinigt. Es gibt nur sehr wenige, die noch verbleiben. Manche sind nicht so wichtig. Einer ist vielleicht der wichtigste, aber wir haben eine sehr gute Chance, unser Ziel zu erreichen. Wir sind noch nicht angekommen, aber wir haben eine sehr gute Chance, dahin zu gelangen“, sagte Trump

01.10 Uhr: Keine Details über das Gespräch bei der Pressekonferenz

Putin und Trump verkündeten keine Details über das Gespräch. Beide sagten, das Gespräch seien sehr produktiv gewesen. Beide betonten die Möglichkeiten der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den USA und Russland. Trump sagte, es habe in vielen Punkten Übereinstimmung gegeben, auch in einigen wichtigen. Putin lud Trump zu einem nächsten Gespräch nach Moskau ein und sagte, er habe Trumps Vorgänger Joe Biden vor der Gefahr eines Krieges gewarnt. Trump sagte, er werde nun die Nato, einige geeignete Gesprächspartner und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj informieren. Fragen von Journalisten waren nicht zugelassen.

Hier die Pressekonferenz im Video des Weißen Hauses:

Freitag, 15. August

23:20 Uhr: Ukraine-Gespräche dauern schon über zwei Stunden an

Die Gespräche zwischen Donald Trump und Wladimir Putin über die Ukraine laufen inzwischen auf Hochtouren. Aus dem ursprünglich geplanten Vier-Augen-Treffen ist eine Runde mit mehreren Vertretern aus den USA, Russland und der Nato geworden. Wie lange die Verhandlungen dauern, ist offen. Laut der russischen Nachrichtenagentur Tass hat der Kreml rund sechs bis sieben Stunden eingeplant. Trump selbst schloss einen vorzeitigen Abbruch nicht aus: „Wir werden sehen, was er vorhat“, erklärte der US-Präsident. Al Jazeera berichtet, die Gespräche könnten bis zu sieben Stunden dauern.

Das erste Gespräch soll mehreren Medienberichten zufolge beendet sein, der Beginn einer gemeinsamen Pressekonferenz wird in Kürze erwartet. Steve Witkoff und Sergej Lawrow sind bereits im Pressesaal eingetroffen.

23 .07 Uhr: New York Times berichtet über eine erste Überraschung vor dem Gipfel: Trump spricht mit Putins engstem Verbündeten

Die New York Times schreibt:

Der russische Präsident Wladimir W. Putin war nicht der einzige internationale Staatschef, den Präsident Trump am Freitag aus der westlichen Isolation holte. Stunden vor seinem hochrangigen Treffen mit dem russischen Staatschef sagte Trump, er habe Putins engsten Verbündeten, den belarussischen Präsidenten Alexander G. Lukaschenko, angerufen. Lukaschenko ist einer der am längsten regierenden Diktatoren der Welt und wird von amerikanischen Präsidenten lange gemieden. Sie hätten ein „wunderbares Gespräch“ geführt, sagte Trump. In einem Beitrag auf Truth Social bezeichnete Trump Lukaschenko, den viele westliche Länder nach seiner umstrittenen Wiederwahl 2020 als illegitimen Staatschef betrachten, als „den hoch angesehenen Präsidenten“. 2020 bezeichnete Präsident Trump die Situation in Belarus, wo Sicherheitskräfte Massenproteste niederschlugen, als „schrecklich“.

Trump erklärte, der Zweck seines Anrufs sei es gewesen, Lukaschenko für die Freilassung von 16 Gefangenen zu danken. Zudem sei die Freilassung von 1.300 weiteren Gefangenen im Gespräch. Im Jahr 2020 ließ Lukaschenko Tausende Aktivisten inhaftieren, als er einen Volksprotest gegen seine Herrschaft brutal niederschlug. Dabei stützte er sich auf einen Repressionsapparat, der im ganzen Land Angst verbreitete. In seiner Zusammenfassung des Anrufs erklärte der staatliche Nachrichtendienst von Belarus, Lukaschenko habe Trump zu einem Besuch in Minsk, der Hauptstadt von Belarus, eingeladen. „Die Einladung wurde angenommen“, hieß es in der Erklärung. Die Trump-Regierung äußerte sich nicht unmittelbar zu der Aussage von Belarus, doch Trump schrieb: „Ich freue mich darauf, Präsident Lukaschenko in Zukunft zu treffen.“

23 Uhr: So berichten russische Medien über das Putin-Trump-Treffen

Russische Medien berichten euphorisch über das Putin-Trump-Treffen. Fast alle russischen Medienhäuser berichten mit einem Liveblog vom Gipfel in Alaska. Die Wirtschaftszeitung Wedomosti zitiert ihre Sonderkorrespondentin Jelena Muchametschina: „Journalisten konnten nur den Beginn der Gespräche zwischen Putin und Trump im Format drei gegen drei filmen. Dabei sagten die Staatschefs kein Wort, solange die Presse im Raum war – ein offizielles Statement zu Beginn blieb aus. Erst nach dieser kleinen Runde sollten die übrigen Delegationsmitglieder hinzukommen, bevor Putin und Trump schließlich vor die Presse treten.“

Es ist das insgesamt siebte Treffen zwischen Kremlchef Putin und US-Präsident Trump.
Es ist das insgesamt siebte Treffen zwischen Kremlchef Putin und US-Präsident Trump.Sergey Bobylev/imago

Andere Medien wie die kremlnahe Komsomolskaja Prawda greifen internationale Reaktionen auf und kommentieren ihrerseits die westliche Medienberichterstattung dieses Großevents mit ironischem Unterton. „Europäische Zeitungen und Fernsehsender beklagen sich regelrecht darüber, dass Trump nach seiner Landung in Anchorage zur Begrüßung Putins in die Hände klatschte. Überraschenderweise wird Russland immer wieder zum entscheidenden Faktor in Donald Trumps politischer Karriere“.

Das Medium RBK berichtet über Wetten auf Plattformen, bei denen Nutzer in Kryptowährung auf mögliche Gesten zwischen Trump und Putin setzen können. So wird die Wahrscheinlichkeit, dass die beiden sich noch umarmen, derzeit bei nur sechs Prozent eingeschätzt.

22 Uhr: CNN über Putin und Trump: Körpersprache „alles andere als frostig“

Zu Beginn des Ukraine-Gipfels in Alaska wirken Trump und Putin überaus herzlich. Schon bei der Begrüßung auf dem roten Teppich des Rollfeldes gab es langes Händeschütteln und Applaus. Beide Präsidenten lächelten herzlich. Putin, der sonst häufig für seine lässige, distanzierte Sitzhaltung bekannt ist, saß zu Beginn des Treffens mit Trump aufmerksam nach vorne gebeugt. „Bislang war die Körpersprache beim Gipfel am Freitag alles andere als frostig“, schreibt CNN. Auch die gemeinsame Fahrt im Auto sei laut New York Times ein äußerst seltenes Ereignis. Auf Al Jazeera sagte der ukrainische Politikwissenschaftler Oleksij Haran, dass die freundliche Atmosphäre in der Ukraine als sehr „verstörend“ empfunden wäre. Putin sei ein Kriegsverbrecher, der nicht mit einem roten Teppich empfangen werden sollte.

21.34 Uhr: Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin hat begonnen

Nach Aussage eines AFP-Reporters und russischen Medienberichten hat das Treffen zwischen Trump und Putin in Anchorage begonnen. Ein zunächst geplantes Einzelgespräch von Trump und Putin wurde zuvor überraschend durch ein Gespräch zu sechst ersetzt: Das Weiße Haus teilte mit, Außenminister Marco Rubio und der Sondergesandter Steve Witkoff würden dafür an Trumps Seite sitzend an den Verhandlungen teilnehmen. Auf russischer Seite ist Außenminister Sergej Lawrow und Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow dabei. Auch Dolmetscher sind anwesend. Während die russischen Vertreter allesamt die englische Sprache beherrschen, spricht auf amerikanischer Seite niemand fließend Russisch.

Putin und Trump verzichteten zu Beginn der Verhandlungen auf Äußerungen gegenüber der Presse und beantworteten keine Fragen der Medien. Zuvor kam es zu kurzzeitigen Verwirrungen. Offenbar gelangten Journalisten in einen Raum, in dem die beiden Präsidenten mit ihren Delegationen zusammensaßen. Verwackelte Aufnahmen zeigten Trump und Putin in einem Stuhlkreis. Als eine Reporterin Putin fragt, ob er aufhören werde, Zivilisten zu töten, reagiert der Kremlchef mit einem Grinsen, verzieht das Gesicht und ruft scheinbar etwas in Richtung der Presse. Ob er die Frage tatsächlich verstanden hat, bleibt unklar. Auch Trump wirkt von der Situation irritiert: Nach wenigen Sekunden lassen die Organisatoren Presse- und Kamerateams aus dem Raum führen. Im Hintergrund waren Rufe wie „Danke, Presse“ und „Bitte verlassen Sie den Raum“ zu hören.

21.20 Uhr: Vorbereitungen auf die Pressekonferenz

In dem Saal, in dem später die gemeinsame Abschluss-Pressekonferenz von Putin und Trump stattfinden wird, laufen die letzten Vorbereitungen. Die Rednerpulte für die Pressekonferenz wurden exakt in einer Linie aufgestellt, im Hintergrund ist die Losung „Frieden anstreben“ zu lesen. Auch die amerikanische sowie russische Flagge sind Seite an Seite aufgestellt.

Im Presseraum finden die letzten Vorbereitungen vor der gemeinsamen PK statt.
Im Presseraum finden die letzten Vorbereitungen vor der gemeinsamen PK statt.Wu Xiaoling/imago

21.10 Uhr: Trump begrüßt Putin am Flughafen

US-Präsident Trump und Russlands Präsident Putin sind sich erstmals seit sieben Jahren wieder persönlich begegnet. Am Freitag nahm Trump Putin im US-Bundesstaat in Alaska für ein Gipfeltreffen in Empfang. Hauptthema des ersten bilateralen Treffens ist die Zukunft der Ukraine. Auf dem Rollfeld schüttelten die beiden Staatschefs lange die Hände, später wurden sie von der Weltpresse erstmals abfotografiert. Im Anschluss stieg der Kremlchef in die Cadillac-Limousine des US-Präsidenten.

20.40 Uhr: Putin und Trump in Alaska angekommen

Donald Trump und Wladimir Putin sind für ihr Treffen in Anchorage eingetroffen. Bilder aus dem US-Bundesstaat zeigten den russischen Regierungsflieger und Trumps Air Force One auf dem Rollfeld der US-Militärbasis Elmendorf-Richardson in Anchorage. Putin, der nach Aussagen den Kremls von Trump am Flughafen begrüßt werden sollte, sei kurz vor dem US-Präsidenten angekommen.

Die US-amerikanische Air Force One nach der Landung in Anchorage.
Die US-amerikanische Air Force One nach der Landung in Anchorage.AFP
Mitglieder der US-Delegation bei ihrer Ankunft in Alaska
Mitglieder der US-Delegation bei ihrer Ankunft in AlaskaAndrew Caballero-Reynolds/AFP

20.30 Uhr: Weißes Haus: Doch kein Vieraugengespräch zwischen Trump und Putin

Anders als ursprünglich geplant, will Trump den russischen Präsidenten nicht zum Gipfelauftakt unter vier Augen treffen, wie das Weiße Haus mitteilte. Neben den Dolmetschern sollen an der ersten Gesprächsrunde auch US-Außenminister Marco Rubio und der Sondergesandte Steve Witkoff teilnehmen. Der US-Sender CNN berichtete unter Berufung auf den Kreml, der russische Außenminister Sergej Lawrow und ein Putin-Berater seien ebenfalls dabei. Zum Mittagessen soll die Runde dann um andere Teilnehmer erweitert werden, wie Trumps Sprecherin Karoline Leavitt sagte. Zum Mittagessen werde die Runde dann um andere Teilnehmer erweitert, sagte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt.

20 Uhr: Beendigung von Ukrainekrieg: Wann Hillary Clinton Trump für den Friedensnobelpreis nominieren würde

US-Präsident Donald Trumps großer Traum, den Friedensnobelpreis zu erhalten, könnte eine unerwartete Unterstützerin bekommen: die ehemalige demokratische Außenministerin Hillary Clinton. In dem am Freitag erschienenen US-Podcast „Raging Moderates“ sagte Clinton, sie würde Trump für den begehrten Preis vorschlagen, wenn er in der Lage wäre, ein Ende des mehr als drei Jahre andauernden Krieges auszuhandeln, das Putin und seine Ansprüche auf ukrainisches Territorium ausreichend zurückweist.

„Wenn er den Krieg beenden könnte, ohne die Ukraine in eine Lage zu bringen, in der sie ihr Territorium an den Aggressor abtreten müsste, also gewissermaßen Putins Vision eines Großrusslands bestätigen müsste, sondern stattdessen wirklich gegen Putin auftreten und klarstellen könnte, dass es einen Waffenstillstand geben muss“, so Clinton kurz vor dem Putin-Trump-Treffen in Alaska, „Wenn Präsident Trump der Architekt dafür wäre, würde ich ihn für den Friedensnobelpreis nominieren“, fügte die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten von 2016 hinzu.

Die Nominierung und Auswahl für den Friedensnobelpreis erfolgt in einem streng geregelten Verfahren unter der Leitung des Norwegischen Nobelkomitees. Bis zum 31. Januar eines Jahres können nur bestimmte Personengruppen – darunter Parlamentarier, Professoren relevanter Fachrichtungen, frühere Preisträger und internationale Richter – Kandidatinnen und Kandidaten schriftlich vorschlagen. Clinton hat derzeit zwar kein politisches Amt inne, ist jedoch als Akademikerin tätig.

19.50 Uhr: Britischer Botschafter: Trump zu Sicherheitsgarantien für Ukraine bereit

Präsident Trump soll angeboten haben, sich den europäischen Streitkräften anzuschließen, um der Ukraine im Falle einer Friedensvereinbarung zwischen der Ukraine und Russland Sicherheitsgarantien zu geben. Das sagte Lord Mandelson, der britische Botschafter in Washington, laut dem Guardian. Aber es sei noch zu früh für Trump, genau zu sagen, wie diese aussehen werden, so der Diplomat.

Mandelson ist einer der ranghöchsten Beamten, der darauf hindeutet, dass die USA die Ukraine im Falle eines Friedensabkommens aktiv schützen werden. Er fügte hinzu, dass britische und andere europäische Streitkräfte vor Ort an der Seite der Ukraine präsent sein würden, um einzugreifen, falls Russland jemals gegen die Bedingungen eines Friedensabkommens verstoßen sollte. Das Ziel des Alaska-Gipfels sei es laut Mandelson, einen „rudimentären Waffenstillstand” zu erreichen, der zu trilateralen Gesprächen zwischen der Ukraine, Russland und den USA führe.

19.10 Uhr: Vor Treffen mit USA: Russischer Delegierter Dmitriev vertreibt Bären

Wie russische Medien berichten hat Kirill Dmitriev, Teilnehmer der russischen Delegation in Anchorage, vor dem Gipfeltreffen mit den Amerikanern in Alaska einen Bären getroffen. Ein Video, das in Telegram-Kanälen geteilt wurde, zeigt wie Dmitriev auf den Bären zugeht, der am Ufer eines Sees sitzt. Daraufhin ergreift das Tier die Flucht. Dmitriev wird in russischen Medien damit zitiert, dass er hoffe, das Ereignis sei „ein gutes Zeichen“.

18.38 Uhr: Trump: „Werde nicht glücklich sein, wenn heute keine Waffenruhe beschlossen wird“

US-Präsident Donald Trump strebt für sein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine Einigung auf eine Waffenruhe in der Ukraine an. Das sagte er an Bord der Airforce One gegenüber Reportern und postete ein Video seines Statements in seinem Onlinedienst Truth Social. „Ich sage nicht, dass es heute dazu kommen wird“, so Trump mit Blick auf eine Waffenruhevereinbarung. „Aber ich werde nicht glücklich sein, wenn es heute nicht passiert. Ich will, dass das Töten ein Ende hat.“

Weiter sagte er, sein Land verdiene am Krieg in der Ukraine, weil die Nato nun amerikanische Waffen kaufe. „Wir bekommen große schöne Schecks von ihnen“. Doch das sei für ihn unerheblich. Er wolle, dass der Krieg endet, so Trump.

18.26 Uhr: Kreml nennt Voraussetzung für Treffen mit Selenskyj

Im Vorfeld des Gipfeltreffens zwischen Putin und Trump hat der Kreml ein Anschlusstreffen mit Wolodymyr Selenskyj nicht ausgeschlossen. Auf die Frage eines Journalisten sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow gegenüber dem staatlichen russischen Fernsehsender Channel 1, die Gespräche zwischen den russischen und US-Präsidenten Wladimir Putin und Donald Trump müssten produktiv abgeschlossen werden, damit man über die Abhaltung eines trilateralen Treffens mit der Teilnahme der Staats- und Regierungschefs der USA, Russlands und der Ukraine sprechen könne.

Genau wurde Peskow gefragt, wie die Verhandlungen in Alaska abgeschlossen werden sollten, damit ein trilaterales Arbeitstreffen unter Beteiligung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj stattfinden könne. „Effektiv“, antwortete Putins Sprecher.

18 Uhr: Selenskyj vor Putin-Trump-Gipfel: „Der Krieg geht weiter“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, keinen Frieden vorzubereiten. Kurz vor den Gesprächen zwischen Trump und Putin habe die russische Armee weiterhin Angriffe auf die Ukraine durchgeführt. „Auch am Tag der Verhandlungen töten sie Menschen. Und das sagt viel aus“, erklärte Selenskyj über den Messenger-Dienst Telegram. „Der Krieg geht weiter. Er geht weiter, weil es keine Ordnung gibt und auch keine Anzeichen dafür, dass Moskau bereit ist, diesen Krieg zu beenden“, fügte er hinzu.

Wenige Stunden zuvor verkündete er, sein Land „zähle auf Amerika“. „In der Tat steht viel auf dem Spiel“, schrieb Selenskyj in einem Beitrag auf X und griff damit einen früheren Beitrag von Trump auf. Dieser hatte auf seinem Truth Social-Account kurz vor dem Abflug nach Alaska geschrieben: „VIEL STEHT AUF DEM SPIEL!!!“. Weiter schrieb Selenskyj: „Es ist Zeit, den Krieg zu beenden, und Russland muss die notwendigen Schritte unternehmen. Wir zählen auf Amerika. Wir sind wie immer bereit, so produktiv wie möglich zu arbeiten“.

17.35 Uhr: Stimmung vor Treffen ist laut Dmitriev „kämpferisch“

Der russische Sondergesandte Kirill Dmitriev sagte laut der russischen staatlichen Nachrichtenagentur RIA, dass die Stimmung vor dem Treffen zwischen Putin und Trump „kämpferisch“ sei. Dmitriev erklärte außerdem, dass die Gespräche das „gesamte Spektrum der russisch-amerikanischen Beziehungen“ umfassen würden, nicht nur die Ukraine. Sie zielten demnach auf die Wiederherstellung der russisch-amerikanischen Beziehungen ab. Dmitriev ist CEO des russischen Fonds für Direktinvestitionen und ist nun Teil der russischen Delegation in Anchorage.

Zur russischen Delegation gehörten der russische Außenminister Sergej Lawrow, der Berater des Präsidenten, Juri Uschakow, Verteidigungsminister Andrej Beloussow, Finanzminister Anton Siluanow, der Botschafter in den Vereinigten Staaten, Alexander Darchiev, und Dmitriev.

17.22 Uhr: Kreml-Sprecher Peskow geht von bis zu siebenstündigem Gipfel aus

Der Kreml schätzt die mögliche Dauer des russisch-amerikanischen Gipfels auf sechs bis sieben Stunden. Das sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow am Freitag im Interview mit dem staatlichen russischen Fernsehsender Channel One.

„Wir gehen davon aus, dass es zunächst ein Einzelgespräch geben wird. Es stellt sich heraus, dass dies unter Beteiligung von Assistenten geschehen wird. Dann wird es Verhandlungen in Delegationen geben, möglicherweise im Format eines Arbeitsessens. Dann werden sich die Staats- und Regierungschefs für einige Zeit zerstreuen und sich dann zu einer gemeinsamen Pressekonferenz treffen“, so Peskow. Aus dem Weißen Haus hat es bislang keine Bestätigung der gemeinsamen Pressekonferenz.

16.45 Uhr: Trump: Keine Business-Deals vor Ukraine-Fortschritten

US-Präsident Donald Trump hat erklärt, er werde keine Wirtschaftsabkommen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin besprechen, solange er keine „Fortschritte“ bei der Beendigung des Krieges in der Ukraine sehe. „Wenn wir Fortschritte machen, würde ich darüber sprechen, denn das ist eines der Dinge, die sie gerne hätten“, sagte Trump gegenüber Reportern im Flugzeug auf dem Weg nach Alaska laut der Financial Times. „Ich habe bemerkt, dass er viele Geschäftsleute aus Russland mitbringt, und das ist gut. Das gefällt mir, weil sie Geschäfte machen wollen, aber sie werden keine Geschäfte machen, bis wir den Krieg beigelegt haben“, sagte Trump.

16.30 Uhr: Anchorage: Demonstranten wollen Putin mit Ukraine-Flaggen empfangen

Mehrere hundert Menschen haben sich am Freitag in Anchorage zu einer Pro-Ukraine-Kundgebung versammelt, wo US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin am Freitag zu einem Treffen zusammenkommen sollen. Die Demonstranten kamen nach Informationen von Politico am frühen Freitagmorgen vor Putins Ankunft zusammen, skandierten pro-ukrainische Parolen und forderten Russland auf, die 20.000 ukrainischen Kinder zurückzugeben, die es aus dem Kriegsgebiet entführt hat. Ihr Protest richtet sich nach Angaben der Veranstalter auch gegen Putins Anwesenheit in ihrem Bundesstaat. Der russische Präsident soll gegen 21 Uhr in Anchorage landen.

Pro-ukrainische Demonstranten haben sich in Anchorage versammelt.
Pro-ukrainische Demonstranten haben sich in Anchorage versammelt.Anadolu Hasan/imago

16.25 Uhr: Kreml: Trump soll Putin am Flugzeug begrüßen

Der Kreml hat soeben bekannt gegeben, dass US-Präsident Trump den russischen Präsidenten Putin nach seiner Ankunft in Alaska offiziell noch am Flughafen in Empfang nehmen wird. Trump schrieb auf seiner Plattform Truth Social vor der Abreise: „Es steht viel auf dem Spiel!!!“ („HIGH STAKES!!!“).

16 Uhr: Trump spricht vor Putin-Treffen mit Lukaschenko

Nach Informationen der belarussischen Nachrichtenagentur Belta, hat Trump im Vorfeld des Treffens mit Putin heute mit dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko gesprochen. Trump bestätigte das Telefonat mit Lukaschenko in einem Post auf Truth Social. Es sei darin um die Freilassung von politischen Gefangenen sowie um das Treffen mit Putin gegangen. Weitere Details zu dem Gespräch wurden nicht bekannt gegeben. Lukaschenko ist einer der am längsten regierenden Diktatoren der Welt und gilt als enger Verbündeter Putins.

15.30 Uhr: Kurz und knapp: Das fordern Moskau und Kiew

Moskau verlangt von Kiew, die vier von Russland teilweise besetzten ostukrainischen Regionen Saporischschja, Donezk, Luhansk und Cherson sowie die von Russland annektierte Halbinsel Krim vollständig abzutreten und zudem auf westliche Militärhilfe und einen Nato-Beitritt zu verzichten. Die Ukraine weist diese Forderungen als unannehmbar zurück und fordert westliche Sicherheitsgarantien. Für weitere Verhandlungen müsse es zunächst einen Waffenstillstand geben.

14 Uhr: Trump auf dem Weg nach Alaska: „Ukraine muss entscheiden“

US-Präsident Donald Trump hat erneut versichert, dass er mit Kremlchef Wladimir Putin keine Vereinbarungen ohne Einbezug der Ukraine treffen wird. Zwar werde er mit Putin bei dem weltweit beachteten Treffen in Alaska am Abend mitteleuropäischer Sommerzeit auch über den „Austausch“ von Gebieten in der Ukraine reden, doch keine Entscheidungen treffen: „Ich muss die Ukraine die Entscheidung treffen lassen, und ich denke, sie wird eine vernünftige Entscheidung treffen. Ich bin aber nicht hier, um für die Ukraine zu verhandeln“, sagte Trump vor Reportern in der Air Force One auf dem Weg nach Alaska. Trump beschrieb seine Rolle darin, Putin an den Verhandlungstisch zu bringen.

Außerdem betonte Trump seine Zusammenarbeit mit den europäischen Staaten in der Ukraine-Frage. Putin bezeichnete er unterdessen als „klugen Kerl“ – ein solcher sei er aber ebenfalls. „Es herrscht auf beiden Seiten großer Respekt“, so Trump , der betonte, dass Putin zahlreiche Wirtschaftsbosse aus Russland mitbringe und großes Interesse an einer Zusammenarbeit mit den USA habe. Falls Putin aber keinen Frieden in der Ukraine anstrebe, drohte der US-Präsident mit schweren wirtschaftlichen Konsequenzen für Moskau. Der Flug zum Verhandlungsort soll sieben Stunden dauern.

US-Präsident Donald Trump geht an Bord der Air Force One, um nach Alaska zu fliegen.
US-Präsident Donald Trump geht an Bord der Air Force One, um nach Alaska zu fliegen.Julia Demaree Nikhinson/AP

13.30 Uhr: Merz appelliert an Putin

Bundeskanzler Friedrich Merz rief Wladimir Putin am Freitag auf, das Gesprächsangebot von Trump ernst zu nehmen. „Dreieinhalb Jahre nach dem völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine hat Russland heute die Gelegenheit, einem Waffenstillstand zuzustimmen und die Feindseligkeiten einzustellen“, erklärte der Bundeskanzler. „Wir erwarten von Präsident Putin, dass er das Gesprächsangebot von Präsident Trump ernst nimmt und nach dem Treffen in Alaska ohne Bedingungen in Verhandlungen mit der Ukraine eintritt.“

Ziel des Treffens mit Trump müsse ein Gipfel sein, an dem auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnehme, erklärte Merz. „Dort muss ein Waffenstillstand vereinbart werden.“ Die Ukraine brauche zudem „starke Sicherheitsgarantien“, betonte der Kanzler. „Territoriale Fragen können nur mit dem Einverständnis der Ukrainer entschieden werden.“ Merz hatte am Mittwoch im Vorfeld des Treffens einen virtuellen Gipfel mit Trump organisiert. An der Schalte nahmen Selenskyj sowie die Staats- und Regierungschefs weiterer europäischer Staaten teil.

12 Uhr: Russischer Außenminister Lawrow mit UdSSR-Shirt in Alaska eingetroffen

Vor dem Gipfeltreffen im US-Bundesstaat Alaska ist Russlands Außenminister Sergej Lawrow in Anchorage angekommen. In einem Video, das in den sozialen Netzwerken geteilt wurde, ist er mit seiner Entourage vor einem Hotel zu sehen. Dabei trug er ein graues T-Shirt, auf dem „CCCP“ augedruckt ist. Dabei handelt es sich um eine Abkürzung für „Union der sozialistischen Sowjetrepubliken“ (UdSSR). Einige Experten werteten die Kleidungswahl als Versuch der Provokation – nach Ansicht eines Kommentators der Berliner Zeitung handelt es sich jedoch keineswegs um Großmachtpolitik.

(mit dpa/AFP)


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