Die USA und Großbritannien verschärfen ihren Wirtschaftskurs gegen China. Dem Technologiekonzern Huawei wurde es von London untersagt, Infrastrukturprojekte auszubauen und Washington verbietet den Export von Mikrochips der neuesten Generation in die Volksrepublik. Joe Biden nannte den chinesischen Präsidenten Xi Jinping sogar einen „Diktator“.
Doch das Geld des „Diktators“ nimmt man in den USA anscheinend gerne entgegen. Die amerikanische Großbank Goldman Sachs hat einen mit chinesischen Staatsgeldern eingerichteten Fonds genutzt, um eine Reihe amerikanischer und britischer Unternehmen zu kaufen, berichtet die Financial Times. Darunter sei sogar ein Cybersicherheitsunternehmen, das Dienstleistungen für die britische Regierung erbringt. Und das, obwohl die Handelssanktionen gegen China stets mit der Bedrohung der nationalen Sicherheit begründet werden.
Investitionen in Bereichen der Kritischen Infrastruktur
Die Wall-Street-Bank soll dem Zeitungsbericht zufolge sieben Geschäfte mit Barmitteln aus dem China-US Industrial Cooperation Partnership Fund in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar abgeschlossen haben, den Goldman Sachs 2017 mit dem Staatsfonds China Investment Corporation (CIC) eingerichtet hatte. Der CIC ist der größte Staatsfonds der Welt, er verwaltet rund 1,35 Billionen US-Dollar.
Zu den Deals gehören ein Start-up, das globale Lieferketten verfolgt, ein Beratungsunternehmen, das zu Cloud Computing berät, ein Medikamententestunternehmen und ein Hersteller von Systemen für Künstliche Intelligenz, Drohnen und Batterien für Elektrofahrzeuge. Obwohl Goldman Sachs ankündigt hatte, in die Unternehmen investiert zu haben, gab die Bank nicht an, dass die Geschäfte zumindest teilweise aus dem chinesischen Staatsfonds finanziert wurden.
Trump wollte mehr chinesische Investitionen in den USA
Der Schritt ist brisant, da westliche Regierungen zuletzt dazu übergegangen sind, ausländische Direktinvestitionen aus China stärker zu kontrollieren. Auch das deutsche Wirtschaftsministerium arbeitet gerade an einer Verschärfung der Regeln: künftig sollen bereits Unternehmensbeteiligungen ab zehn Prozent statt bislang 25 Prozent meldepflichtig sein.




