Berlin-In der Regel beschränkt sich der Kontakt zur eigenen Hausverwaltung auf das nötige Minimum. Doch bei Schäden, Heizungsausfällen oder dringendem Gesprächsbedarf ist es dann doch ganz hilfreich für Mieterinnen und Mieter, schnell jemanden an die Strippe zu bekommen. Die Realität sieht leider anders aus: Laut einer aktuellen Erhebung der Kommunikationsplattform Superchat schneiden deutsche Hausverwaltungen mit rund 3,5 von 5 möglichen Sternen im Durchschnitt nur mittelmäßig ab.
Für die Analyse wurden mehr als 20.000 Google-Bewertungen von insgesamt 2390 Hausverwaltungen in den 20 größten Städten Deutschlands untersucht. Demnach sind die Menschen in Dortmund am zufriedensten mit den ortsansässigen Verwaltungen (3,84 Sterne), knapp dahinter liegen Stuttgart und Bonn (je 3,82 Sterne).
Berlin schneidet im Ranking mal wieder so richtig mies ab: Schlechter als die Hausverwaltungen in der Hauptstadt sind nur noch die in Bielefeld. Bedenkt man nun noch den Umstand, dass Bielefeld die Stadt ist, die es nicht gibt, sieht es für Berlin richtig finster aus. Warum aber sind die Berliner so unzufrieden mit ihren Hausverwaltungen und geben ihnen nur eine durchschnittliche Bewertung von 3,20 Sternen? Unsere Erfahrungsberichte geben die eine oder andere Antwort auf diese Frage.
Leben im Dunkeln
Ich habe in Berlin schon in einigen Mietwohnungen gelebt und daher auch einige Hausverwaltungen kennengelernt. Die beste Zeit waren die Jahre in einer WG in Mitte, in der ein Zwangsverwalter für uns zuständig war. Das hatte fast schon Anarcho-Charakter: Die Zwangsverwaltung machte nur das Nötigste, zog Miete und Nebenkosten ein und ließ uns ansonsten in Ruhe. Auch als wir, wohnhaft im ersten Stock, dazu jung und bestens zu Fuß, die Miete wegen eines defekten Fahrstuhls um irrwitzige Beträge minderten, beschwerte sich niemand. Später versuchten wir das auch nochmal in einer anderen Wohnung, diesmal mit einer regulären Hausverwaltung.

Diese fand das Gemindere allerdings gar nicht witzig und schickte uns regelmäßig Briefe und Ermahnungen, den Rückstand auf dem Mietkonto auszugleichen. Dabei fühlten wir uns im Recht: Ein Gerüst vor dem Fenster verdunkelte uns einen ganzen Sommer, die Baumaßnahmen machten einen Heidenlärm. Niemand hatte es für nötig erachtet, uns über diese Maßnahme in Kenntnis zu setzen, da fanden wir 30 Euro Mietminderung im Monat geradezu läppisch. Nie wieder hörten wir so viel von unserer Verwaltung wie in diesen Wochen. War zuvor mal was kaputt, tropfte der Wasserhahn oder wurde im Keller eingebrochen, telefonierte und mailte man in ein Schwarzes Loch hinein.
Daher mein Tipp: Wer Kontakt zu seiner Hausverwaltung haben will, der sollte nicht mit einer defekten Heizung kommen. Einfach mal die Miete mindern – Sie werden ganz schnell von Ihrem Verwalter hören.
Die Gierige
Meine jetzige Hausverwaltung ist ein Traum: Alles klappt und wenn etwas kaputt ist, wird es repariert. Aber als ich Ende der 1990er-Jahre nach Berlin zog, war der Wohnungsmarkt schon einmal sehr überhitzt und ich hatte Probleme, schnell eine neue Bleibe zu finden. Anzeigen im Internet oder Plattformen, auf denen man eine Wohnungssuche annoncieren konnte, waren noch digitales Neuland und so gab man ganz klassisch eine Anzeige in den Wochenendausgaben der lokalen Tageszeitungen auf.
Ich habe in dieser Zeit viele Wohnungen besichtigt, schlimme Buden mit welligen Böden und tropfenden Toiletten, Schimmelflecken und klapprigen Fenstern. Mehrere Wohnungen hatten kein eigenes Bad und viele davon lagen in düsteren Hinterhöfen ohne Klingel.

Irgendwann fand ich dann doch eine, die ganz passabel war. Die Hausverwaltung bat zu einem Vorabtreffen, also einem Termin ohne den Eigentümer und versprach, den Mietvertrag mitzubringen. Das tat sie auch und bat um die Baraushändigung einer Monatsmiete. Ich überreichte einem unhöflichen Mann das Geld, es waren fast 500 Euro für eine recht abgerockte Bude mit Pumpdusche, und er gab mir den Mietvertrag. Als ich bemerkte, dass dieser erst einen Monat später begann, wies ich ihn auf das Datum hin und die Tatsache, dass ich ihm doch gerade das Geld für den laufenden Monat gegeben hatte, es war der 2. Mai, der Mietvertrag begann im Juni. Seine Erwiderung lautete, dass ich froh sein solle, eine Wohnung gefunden zu haben. Ich war so perplex, dass ich unterschrieb und weitere vier Wochen bei einer Freundin wohnte. Die Hausverwaltung wechselte später, aber da war ich schon wieder ausgezogen.
Die Faule
Es war Herbst, ich war Student, die Wohnungskrise in Berlin war längst ausgebrochen. Ich tat etwas Illegales, um mir mein Budget etwas aufzubessern. Und zwar: Ich habe mir einen Untermieter organisiert, da ich mir mein zweites Zimmer in meiner Zwei-Zimmer-Berlin-Kreuzberg-Wohnung nicht mehr leisten konnte. Ja, richtig gelesen: Ich habe gegen meinen Mietvertrag verstoßen und weder die Hausverwaltung noch meinen Vermieter über meinen Untermieter informiert. (Wahrscheinlich ist die Tat mittlerweile verjährt und nicht mehr justiziabel, daher schreibe ich darüber so offen.)

Interessant ist, was danach passierte. Mein illegaler Untermieter ist nämlich eingezogen und hat sich im zweiten Zimmer breitgemacht, ohne Böses zu ahnen. Ich habe ebenfalls nichts Schlimmes geahnt, als er ein Schild mit seinem Namen auf den Briefkasten klebte, um künftig Post empfangen zu können. Das war, wie sich später herausstellen sollte, eine schlechte Idee. Denn, und das weiß ich jetzt nach mehreren Jahren Berliner Mieterfahrung, Hausverwaltungen sind geradezu trainiert darin, nach illegalen Untermietern Ausschau zu halten, um einen Kündigungsgrund für den Altmieter zu finden. Wer einen Untermieter nicht meldet, kann beim zweiten Mal gekündigt werden. Und der Vermieter kann anschließend die frei gewordene Wohnung wieder teurer vermieten.
Meine Hausverwaltung hat in der Zeit, in der ich in der Wohnung gelebt hatte, alles dafür getan, dass nichts, ja auch wirklich rein gar nichts an dem von mir bewohnten Gebäude renoviert wird. Anfragen wurden wochen-, ja monatelang ignoriert. Mein neuer Untermieter fiel aber nach exakt 24 Stunden auf. So lange hat es gedauert, bis ich einen Brief bekam von meiner Hausverwaltung mit einer Verwarnung und mit einem Handyfoto vom Briefkasten und dem Namensschild des illegalen Untermieters. Ich wusste: So ein Fehler passiert mir nicht noch einmal. Und ich wusste zu reagieren: Ich habe anschließend meine Hausverwaltung mit jeder kaputten Glühbirne und jeder ungeputzten Treppenstufe genervt, die mir nur auffiel. Gleiches Recht für alle!
Die Lahme
Vor ein paar Monaten fand ich eine harmlos klingende Notiz zum Ablesen des Wasserzählers in meinem Briefkasten. Es müsse nur jemand zu Hause sein und einen Handwerker ins Badezimmer lassen. „Kein Problem“, ich war ja eh im Homeoffice. Denkste! An besagtem Tag klingelte es pünktlich an meiner Tür, ich ließ den Handwerker rein, zeigte ihm den Zähler im Bad und ließ ihn arbeiten. Keine fünf Minuten später stand der nette Herr mit dem Zähler in der Hand in meinem Wohnzimmer. Es gab ein Problem mit dem Gerät, ein neues müsste her – die Hausverwaltung würde sich kümmern. Und schon war er verschwunden und meine Freundin und ich saßen von einem Moment auf den anderen ohne kaltes Wasser in unserem Bad im Homeoffice fest.
Nachdem sich den Rest des Tages niemand gemeldet hatte, und ich keinerlei Zeitplan erhalten hatte, wie lange mein Bad trockengelegt sein würde, begann ich nach den Kontaktdaten meiner Hausverwaltung zu suchen. Die überregionale Gebäude-Betreuungsfirma, die im Innenhof überall Bewohner zur Mülltrennung aufruft und Mieter über die kaputte Eingangstür informiert (seit vier Monaten), schien jedoch auf einseitige Kommunikation zu setzen. Drei verschiedene Ansprechpartner, keine Telefonnummern und nur automatisierte E-Mails bei Kontaktaufnahme.

Im Internet wurde ich schließlich fündig und durfte mich in die Warteschleife des Facility-Management-Service einreihen, nur um nach dreifachem Weiterleiten an die lokalen Dienststellen auf einen Anrufbeantworter sprechen zu dürfen. Am nächsten Morgen bekam ich dann auch endlich einen Rückruf, nur um zu erfahren, dass das fehlende Teil erst besorgt werden müsse und zurzeit keine Handwerker verfügbar seien. Über die nächsten 48 Stunden hatten die Dame und ich regen Kontakt, da ich gern wieder duschen wollte und auch wieder ohne Wassereimer zum Auffüllen des Spülkastens zur Toilette gehen wollte.
Am folgenden Nachmittag trieb die Hausverwaltung endlich einen Handwerker mitsamt neuem Zähler auf, nur um festzustellen, dass das neue Gerät mehr Platz benötigt. Also wurden kurzerhand ein paar Fliesen aus der Wand geschnitten, der neue Zähler installiert und das Loch eher schlecht als recht geschlossen. Job done, und ich konnte endlich wieder duschen.
Der Verschlagene
Sie kennen die Liebigstraße 34? Jenes Haus in Friedrichshain, das mithilfe der Polizei geräumt wurde? Der Immobilieninvestor Gijora Padovicz ist ja seitdem vielen bekannt. Im Spiegel stand über den „Mister Friedrichshain“, dass er seinen Mietern Schlägertrupps in die Wohnung schickt (Padovicz bestreitet das) und Briefkästen demolieren lässt, damit sie endlich ausziehen.

Genau dieser Mann ist mein Vermieter. Bei uns im Haus ist er nicht ganz so rabiat, aber als Mieter merkt man schnell, dass diese Hausverwaltung wirklich aus der Hölle kommt. Kurze Aufzählung: Eine Wohnung steht seit Langem leer, Hinterhof und Treppenhaus verlottern seit Jahren, der Müllraum stinkt und immer wieder wurden Ratten gesehen, im ersten Stock wurde neulich eingebrochen, in der Küche eines der (sehr schlechten) Touri-Restaurants im Erdgeschoss hat es gebrannt. Erst danach wurden im Haus plötzlich überall Feuermelder angebracht.
Am schlimmsten aber ist die Kommunikation: Sie findet nur einseitig statt, nur per Post und der Ton ist immer unangenehm. Die Hausverwaltung hat keine E-Mail-Adresse, sie ändert immer mal wieder ihren Namen und verschickt willkürlich Mieterhöhungen, so viele, dass die Verwaltung selbst den Überblick verliert. Vor zwei Jahren kam eine Erhöhung, die ich leicht hätte zurückweisen können. Der Vermieter darf nur alle drei Jahre erhöhen, aber es waren erst zwei Jahre vergangen. Statt 69 Euro waren es plötzlich 15 Cent Erhöhung. Zwei Tage später ein weiteres Schreiben: Die Mieterhöhung sei gegenstandslos.
Das einzig Gute an diesem Höllenvermieter: Wir Bewohner haben uns inzwischen vernetzt. Seit der Pandemie schreiben wir einander regelmäßig auf WhatsApp und diskutieren die unterschiedlichen Mieterhöhungen und ob sie rechtens sind. Neulich ist aufgefallen, dass einer der Briefkästen demoliert ist. Wir fragen uns jetzt, ob bald die Schlägertrupps kommen.
Der Tesafilm
Als ich in meine Neuköllner Zwei-Zimmer-Wohnung einzog – das ist inzwischen knapp 13 Jahre her – verdiente ich mein Geld neben dem Studium mit Gelegenheitsjobs in Eisdielen und Bars. Schnell wurde klar: Ich brauchte einen Mitbewohner.
Meine Hausverwaltung, deren Berliner Büro nur an einem Tag der Woche für ein Zeitfenster von zwei Stunden telefonisch erreichbar war, war notorisch dafür bekannt, sich für Mieterbelange wenig bis gar nicht zu interessieren. Egal, worum es sich handelte – kaputte Fenster, Heizungsausfälle, Wasserschäden oder gar Ungeziefer – in der Regel hörte ich immer erst dann etwas, wenn ich bereits postalisch mit dem Anwalt drohte.
Ich kann mich nur an ein einziges Mal erinnern, als meine Hausverwaltung von sich aus auf mich zukam: Mein Mitbewohner war jetzt eingezogen, und ich hatte mir erlaubt, am Klingelschild seinen Namen neben meinem eigenen anzubringen. Auf ausgeschnittenem Schreibpapier, überklebt mit einem Stück durchsichtigem Tesafilm.
Wenige Wochen später war der Name weg und ein Brief in meinem Postfach. Er enthielt eine Rechnung von knapp 90 Euro. Detailliert wurden darin die „Reinigungskosten“ beschrieben, die meine Hausverwaltung mich zu zahlen aufforderte. Man hatte offenbar den neuen Namen am Klingelschild entdeckt und eigens ein Reinigungsteam losgeschickt: Fahrtkosten: 60 Euro, Reinigungsmaterial: 15 Euro, Arbeitszeit: 15 Euro. Ich hielt das Ganze anfangs für einen schlechten Witz, musste die Summe am Ende aber tatsächlich bezahlen.
Inzwischen gibt es die Hausverwaltung nicht mehr. Das Haus wurde an eine schwedische Immobiliengruppe verkauft, die die Sache mit den Tesafilmen an Klingelschildern offenbar weniger eng sieht. Heute ist so gut wie jede Wohnung im Haus am Klingelschild mit mehreren (Tesa-)Namen gekennzeichnet. Ich selbst wohne inzwischen zwar alleine, die Sache mit dem Tesafilm werde ich meiner Hausverwaltung jedoch nicht vergessen.
Die Abrissbirne
Babys sind etwas Schönes, besonders, wenn sie schlafen. Glücklicherweise tun sie das auch gern, bis zu 18 Stunden am Tag in den ersten Monaten ihres Lebens. Und in der Regel kann sie wenig davon abhalten, ganz im Gegenteil. Mit dezenter Hintergrundbeschallung schlafen die meisten Kinder am besten, vielleicht, weil sie dann spüren, dass sie nicht allein sind. Eine Lärmkulisse allerdings, die ab sieben Uhr morgens nahelegt, dass jeden Moment eine Abrissbirne durch die Wand über dem Kinderbettchen krachen könnte, lässt dann doch auch den seligsten Schläfer aufschrecken und in rasenden Zorn verfallen – äußerst unangenehm für alle Beteiligten. In meinem Fall kam noch dazu, dass ich zu dieser Zeit selbstständig war und die Schlafpausen dringend zum Arbeiten brauchte – was mit Baustellenlärm schon schwer war und mit schreiendem Kind unmöglich.
Als die Zahnarztpraxis über unserer Wohnung in Kreuzberg nach zwei Monaten (auf einem kleinen Zettel im Flur war von vier Wochen die Rede gewesen) noch immer nicht fertig renoviert war, schrieb ich der Hausverwaltung, mit Bitte um Mietminderung – ein befreundeter Jurist hatte mir vorher versichert, dass 50 Prozent in einem solchen Fall durchaus üblich seien. Meine Hausverwalterin war anderer Meinung: „Einer Mietminderung können wir lediglich ab dem Zeitpunkt der Bekanntgabe in Höhe von 5% zustimmen.“
Auf welcher Grundlage dieser Wert zustande gekommen sei, fragte ich, ungern wolle ich meinen Anwalt einschalten (was natürlich auch stimmte, zudem hatte ich keinen). Und siehe da, ein kurzer Antwortsatz ohne Erklärung: „Bezüglich Ihres Mietminderungsbegehrens bieten wir Ihnen eine Minderung von 10% ab Beginn der Baumaßnahmen an.“ Die pure Willkür, klar, aber ich hatte keine Lust mehr auf Diskussionen und überwies kommentarlos weniger Miete. Dazu sei gesagt: Ich wohne in einem Altbau, der in geerbtem Besitz ist, hier muss seit mehreren Generationen keiner mehr etwas abbezahlen. Warum die Hausverwaltung trotzdem so halsabschneiderisch arbeitet? Ich nehme an, weil sie die Erfahrung gemacht hat, dass sie es kann.
Und Rassismus gibt es auch noch
Ich lebe in der Lottumstraße in Prenzlauer Berg – Richtig: Das ist die Straße mit der schönsten Kirschblüte der Hauptstadt! – in einem wunderschönen Hinterhaus in einer noch schöneren Wohnung. Die Wohnungen, so auch meine, gehören allesamt mittelalten Babyboomern, die Anfang der 90er mit dem Kauf einer Eigentumswohnung im Herzen Berlins alles richtig gemacht haben. Pluspunkte: Altbau, hohe Decken, Dielenboden, der große Balkon und die Miete ist besonders günstig. Nachteil: Alle Wohnungen dort werden von einer pampigen, faulen und inkompetenten Hausverwaltung gemanagt.
Letztens brannten nach Renovierungsarbeiten Tag und Nacht die Neonröhren im offenen, verglasten Aufzugsschacht im Innenhof und haben alle zwölf Mietparteien um den Schlaf gebracht. Mir hat das nichts ausgemacht, denn ich bin es gewöhnt, ohne Vorhänge zu schlafen und liebe es bei Insomnia in das Geäst der großen Kastanie im Innenhof zu schauen. Die anderen Mieter allerdings fanden überhaupt keinen Schlaf. Nach vier Tagen sprach mich die türkischstämmige Mieterin entnervt an und berichtete von ihren kläglichen Versuchen, die Hausverwaltung dazu zu bringen, die Neonröhren wieder auszuschalten.
Mehrmals hatte sie es per Telefon und E-Mail versucht, doch die Firma tat nichts. Stattdessen verhöhnte man Frau Ismael (die übrigens eine wunderschöne schwarze Katze hat) auch noch. Man würde dafür sicherlich nicht extra in die Lottumstraße ausrücken, schon gar nicht für so einen „Piep“. Da koste die Anfahrt ja mehr als die Stromkosten für die Röhren im Aufzugsschacht in einem Jahr. „Ziehen Sie sich doch eine Schlafmaske auf oder kaufen Sie sich blickdichte Vorhänge“, stand in der E-Mail.
Ich dachte mir, wetten es liegt am türkischen Namen? Und so wollte ich es genauer wissen und schrieb eine Mail an die Hausverwaltung. Meinem Namen fügte ich ein paar gestelzte Titel hinzu, formulierte so geschickt, dass es für die Hausverwaltung nicht wirklich ersichtlich war, ob ich nun Mieter oder Eigentümer der Wohnung bin, gab mich als Sprecher der gesamten Bewohner aus, sprach vom „Anwesen Lottumstraße Nr. X“ statt vom Mietshaus und bat nicht darum, das Licht zu löschen, sondern forderte die Hausverwaltung einfach freundlich dazu auf, „den Umstand bis morgen im Sinne aller zu beheben“.
Und siehe da, nur zwei Minuten nach meiner E-Mail kam die gewünschte Antwort: „Vielen Dank für Ihre Nachricht. In der Zwischenzeit hat sich herausgestellt, dass nicht Egon Krenz, sondern der TÜV vergessen hat, als letzter das Licht auszumachen. Man wird sich kümmern! Spätestens morgen Vormittag ist das Licht aus.“




