Fußball-Bundesliga

Herthas Präsident Kay Bernstein stärkt Trainer Sandro Schwarz den Rücken

Vor dem Topspiel gegen RB Leipzig hebt Hertha-Chef Kay Bernstein die Verdienste von Sandro Schwarz hervor. Der fordert Körperlichkeit von den Berliner Profis.

Beten kann auch Teil der Lösung sein: Herthas Trainer Sandro Schwarz fordert für die Partie gegen Leipzig Körperlichkeit von seinen Profis.
Beten kann auch Teil der Lösung sein: Herthas Trainer Sandro Schwarz fordert für die Partie gegen Leipzig Körperlichkeit von seinen Profis.Philipp Burmann/City-Press

Ob Trainerwechsel sinnvoll oder unsinnig sind, ist in den vergangenen Tagen eine viel diskutierte Frage. Bei Hertha BSC hatte man in der Ära vor Präsident Kay Bernstein die Variante gewählt, mit der sich der VfB Stuttgart gerade ans Tabellenende der Fußball-Bundesliga katapultiert hat.

Dort stand im vierten DFB-Pokalspiel dieser Saison am Mittwochabend in Sebastian Hoeneß (nach Matarazzo, Wimmer und Labbadia) der vierte Coach an der Seitenlinie. Und der Spott, den sich die Bayern-Bosse nach dem Pokal-Aus mit dem vermeintlichen Drei-Titel-Retter Thomas Tuchel anhören oder als Memes digital ansehen durften, ist variantenreich.

Kay Bernstein: „Das ist ein Verdienst von Sandro Schwarz“

Auch bei Hertha war die Trainer-Halbwertzeit vor Beginn dieser Saison knapp bemessen, was sich zwischen Sommer 2019 und Sommer 2022 an der Namensabfolge Dardai, Covic, Klinsmann, Nouri, Labbadia, Dardai, Korkut, Magath, Schwarz ablesen lässt. Mit dem Amtsantritt von Bernstein ging der von Sandro Schwarz als Hertha-Coach einher. Seither beteuerte Bernstein immer wieder auch in schlechten Phasen seinen Rückhalt für den 44 Jahre alten Coach, der nach Stationen beim FSV Mainz 05 und Dynamo Moskau ins Westend gekommen war.

Das tat der Hertha-Präsident auch jetzt, nach dem 1:1 beim Bayern-Bezwinger Freiburg, gegenüber Sport Bild: „Die Mannschaft hat in Freiburg gezeigt, dass sie den Kampf um den Klassenerhalt mit aller Kraft angeht. Das ist ein Verdienst von Sandro Schwarz.“

Relegationsplatz 16 und nur fünf Siege in 26 Spielen zeugen zwar nicht von einer schillernden Erfolgsgeschichte. Aber er ist halt ein netter Kerl, der Sandro Schwarz. Beliebt im Verein, bei den Spielern, nett zu den Fans, engagiert, fleißig. Außerdem hat Hertha BSC sowieso kein Geld, um dem x-ten entlassenen Trainer die x-te Abfindung zu zahlen. Dazu kommt, dass wissenschaftliche Studien belegen: Statistisch gesehen lohnen sich Trainerwechsel nicht. Daher fasste Bernstein zusammen: „Die in den vergangenen Jahren x-mal durchgewürfelte Mannschaft und der x-te Trainer müssen mit diesem schweren Rucksack der vergebenen Möglichkeiten Leistung bringen.“

Am Ostersamstag beim Topspiel gegen RB Leipzig (18.30 Uhr) im Olympiastadion, zum Beispiel. „Leipzig ist ein Brett, sowohl als Mannschaft als auch im Hinblick auf die individuelle Qualität“, meint Schwarz. Hertha müsse mit Körperlichkeit, Geschwindigkeit und fußballerischer Qualität dagegenhalten. Wie man das Team von seinem Kumpel Marco Rose bezwingen kann, haben zuletzt nicht nur Manchester City, sondern auch Bochum und Mainz vorgeführt.