Wenig Prominenz, dafür viele Überraschungen: Friedrich Merz und Markus Söder haben am Montag ihre Kandidaten für das Kabinett der künftigen Bundesregierung vorgestellt. Die Berliner Zeitung verschafft einen Überblick über die neuen Unionsminister und vergibt Schulnoten für die Personalentscheidungen. Es zeigt sich jedenfalls: <a href="https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/team-deutschland-das-land-braucht-kluge-koepfe-und-kein-horrorkabinett-li.2318943">Unserer Bitte, nicht auf das Parteibuch, sondern stärker auf Fachkompetenz zu achten, ist der Kanzler gefolgt</a>.

Lars Klingbeil als Finanzminister? Das kann nicht euer Ernst sein! Deutschland hat Besseres verdient. Hier unsere Vorschläge.

„Team Deutschland“: Das Land braucht kluge Köpfe – und kein Horrorkabinett

Nach ihrem Ausflug in die feministische Postmoderne: Kehrt die deutsche Außenpolitik ins Fahrwasser der westdeutschen Konservativen vor 1989 zurück?

Künftiger Außenminister Wadephul: „Russland wird immer ein Feind für uns bleiben“

Thorsten Frei, Chef des Bundeskanzleramts und Bundesminister für besondere Aufgaben

Erfahrung:&nbsp;Thorsten Frei war mal Oberbürgermeister von Donaueschingen, einer Kleinstadt in Baden-Württemberg. Das war es dann aber auch in Sachen Regierungserfahrung. Wenn es allein nach dem Lebenslauf ginge, wäre der 51-Jährige bestimmt nicht die erste Wahl für diesen wichtigen Platz am Kabinettstisch. Schließlich hat er bis dato weder eine Landes- noch eine Bundesregierung von innen gesehen. Allerdings sitzt Frei bereits seit zwölf Jahren im Bundestag, war zuletzt Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion und damit die rechte Hand von Friedrich Merz. Er weiß also, wie man Personal führt und organisiert – und genießt das Vertrauen des künftigen Kanzlers. Kommunikationsfähigkeit:&nbsp;Frei gilt in der Union als zugewandter Gesprächspartner, hat auch über Parteigrenzen hinweg den Ruf eines fairen Kollegen. In den Koalitionsgesprächen war er einer der wichtigsten CDU-Verhandler, aus der Union heißt es, seine „ordnende Hand“ sei klar erkennbar gewesen. Nach außen erläuterte Frei die Pläne seines Parteichefs ruhig, sachlich und ohne Patzer im Wahlkampf. Auch gegenüber Journalisten war er ein ausdauernder Politikerklärer. Eine Eigenschaft, die man als Kanzleramtschef braucht. Fachliche Kompetenz:&nbsp;In der Fraktion werden Frei „hervorragende Management-Fähigkeiten“ nachgesagt. Eine seiner wichtigsten Aufgaben wird es sein, die Koalition am Laufen zu halten, unter den Ministerien zu vermitteln – gerade dann, wenn es zwischen CDU, CSU und SPD einmal haken sollte. Inhaltlich wird Frei als Kanzleramtschef ein Allrounder sein müssen. Er gilt als thematisch breit aufgestellt, gut informiert – und hat sich in der Migrationspolitik einen Namen gemacht, als er 2023 anstelle des individuellen Asylrechts nationale Kontingente bei der Aufnahme von Flüchtlingen vorschlug. Migration soll eines der zentralen Themen seines Kanzlers sein – Frei ist in diesem Punkt fachlich sehr gut vorbereitet. Budgetverantwortung:&nbsp;Große Budgets verantwortete Frei bislang nicht. Herausragende Projekte:&nbsp;Dass er an der Seite von Friedrich Merz die Unionsfraktion nach der Merkel-Ära einte und auf Oppositionskurs brachte, ist Freis bedeutendster Erfolg in der Bundespolitik. Auslandserfahrung:&nbsp;Daran fehlt es Frei weitgehend. Allerdings konnte er als Fraktionsmanager in den vergangenen Jahren Kontakte auf europäischer Ebene knüpfen, die vor allem in der Migrationspolitik wichtig sein werden. Schulnote: 2+

Alexander Dobrindt, Bundesminister des Inneren

Karin Prien, Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Johann Wadephul, Bundesminister des Auswärtigen

Katherina Reiche, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie

Nina Warken, Bundesministerin für Gesundheit

Patrick Schnieder, Bundesminister für Verkehr

Alois Rainer, Bundesminister für Landwirtschaft

Karsten Wildberger, Bundesminister für Digitalisierung und Staatsmodernisierung

Dorothee Bär, Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt

Wolfram Weimer, Staatsminister für Kultur und Medien

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Minister von CDU und CSU: So bewertet die Berliner Zeitung das Merz-Kabinett

Friedrich Merz hat sein Kabinett vorgestellt. Die Berliner Zeitung gibt einen Überblick und verteilt Schulnoten für Merz’ Entscheidungen. Es gibt durchaus positive Überraschungen.

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Europa kauft, USA kassieren: Gasriese Exxon reaktiviert Mosambik-LNG

Neues LNG für EU: US-Gasriese Exxon startet Mosambik-Feld neu

ExxonMobil, der größte Öl- und Gaskonzern der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/usa">USA</a>, nimmt eines der größten Gasprojekte Afrikas wieder auf. Der Konzern hat die seit 2021 geltende Force majeure, vertraglich eine Art höherer Gewalt, für das Rovuma-<a href="https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/nach-eu-aus-fuer-russland-gas-tankermangel-laesst-us-lng-frachtraten-explodieren-li.10006166">LNG</a>-Projekt in Mosambik aufgehoben – ein Schritt, der die globalen Gasströme in den kommenden Jahren spürbar verändern dürfte. „Wir haben die Force majeure für das Rovuma-Projekt aufgehoben“, teilte ein Exxon-Sprecher mit (<a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.bloomberg.com/news/articles/2025-11-20/exxon-lifts-force-majeure-on-giant-mozambique-lng-project">Zitat nach Bloomberg</a>). Man arbeite eng mit den Partnern und der Regierung von Mosambik zusammen, „um die Sicherheit unserer Mitarbeiter und Anlagen zu gewährleisten“. Die jahrelange Unterbrechung war 2021 verhängt worden, nachdem islamistische Milizen Anlagen und Ortschaften in der nördlichen Provinz Cabo Delgado angegriffen hatten.

Der amerikanische Gasriese Exxon startet eines der größten LNG-Projekte Afrikas neu – genau dann, wenn Europa russisches Flüssigerdgas verbietet. Was bedeutet das?

B+ plus

Wirtschaft

Das Finale in der Ukraine hat begonnen –  Brüssel und Berlin spielen keine Rolle

Frieden ohne Europa: Washington und Moskau verhandeln das Ende des Ukraine-Kriegs

Die Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj lässt keinen Zweifel: Die Endphase des Ukraine-Krieges hat begonnen. Europa schaut zu. Berlin schweigt

Washington und Moskau verhandeln über die Nachkriegsordnung – während Berlin und Brüssel scheitern. Europa steht tatenlos am Rand und schaut zu, wie andere über seine Zukunft entscheiden.

Ukraine-Krieg: Die Endphase hat begonnen – und Europa ist daran nicht beteiligt

Geopolitik

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„Verhängnisvoll naiv“: Warum Otto Grotewohls Sekretärin vor 70 Jahren unter dem Fallbeil hingerichtet wurde

Vor 70 Jahren hingerichtet: Die wahre Geschichte von Otto Grotewohls „naiver“ Berliner Sekretärin

Es ist 2.55 Uhr, als einer Frau in der Untersuchungshaftanstalt I <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/dresden">in Dresden</a> die Hände gefesselt werden. Sie hat die Stunden zuvor in ihrer Zelle mit Schreiben und Rauchen verbracht, sich „ruhig verhalten“ und „keinerlei Schwierigkeiten“ bereitet. Nun werden der Frau aus Berlin die Nackenhaare kurz geschnitten.

Elli Barczatis hatte nicht einmal einen Verteidiger: Die Chefsekretärin von Ministerpräsident Grotewohl wurde Opfer einer tragischen Liebesgeschichte und eines geheimen Prozesses.

Selenskyj gerät ins Abseits, Trump und Putin drücken aufs Tempo

Selenskyj soll kein Teil der Lösung sein - Trump und Putin preschen vor

Er habe nicht die Karten, wurde dem ukrainischen Präsidenten schon im Februar dieses Jahres unmissverständlich mitgeteilt. Auf den Eklat im Weißen Haus, als US-Präsident <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/donald-trump">Donald Trump</a> seinem Gegenüber Wolodymyr Selenskyj deutlich machte, dass er keinen endlosen Krieg in der Ukraine dulde, reagierten die Europäer schockiert. Ein Dammbruch sei das gewesen, die transatlantische Achse stehe kurz vor dem Ende, geopolitische Endzeitstimmung im Westen. Dabei könnten die kommenden Wochen die stolzen, aber auch arroganten Westeuropäer noch weitaus stärker schocken als das verbale Scharmützel im Oval Office.

Hinter den Kulissen der Ukraine-Verhandlungen wächst der Druck auf Selenskyj. Korruptionskrise, Machtkampf, internationale Kritik. Wird der Präsident aus den Gesprächen gedrängt?

Donald Trump

Der Sprechsaal in der Marienstraße 26 füllt sich am Freitagabend bis auf den letzten Platz. Andrew Lowenthal, Direktor von liber-net, beginnt seinen Vortrag. Auf der Leinwand präsentiert er eine umfangreiche Datenbank mit Förderungen der Bundesregierung: Millionenbeträge flossen demnach an Nichtregierungsorganisationen, Think Tanks und Projekte gegen „Desinformation“. Lowenthal bezeichnet dieses Geflecht als „Zensurnetzwerk“, das gezielt Meinungsvielfalt einschränke.

Wer bestimmt den digitalen Diskurs? Eine Untersuchung zeigt, wie staatlich finanzierte NGOs die Online-Debatte in Deutschland steuern – und warum das die Meinungsfreiheit gefährdet.

Minister von CDU und CSU: So bewertet die Berliner Zeitung das Merz-Kabinett

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