Der neue Chef des Bundesnachrichtendienstes, Martin Jäger, stieg in sein neues Amt mit einem lauten Statement ein. „Wir stehen schon heute im Feuer“, sagte er in einer öffentlichen Anhörung des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestages am 13. Oktober angesichts der vermeintlichen Bedrohung durch Russland. „Wir dürfen uns nicht zurücklehnen in der Annahme, ein möglicher russischer Angriff käme frühestens 2029.“ Bislang steht, spätestens seit Juli 2024, als Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius erstmals einen konkreten Zeitrahmen nannte, das Jahr 2029 als Datum für einen möglichen oder wahrscheinlichen russischen Angriff auf einen Nato-Staat im Raum. Für Jägers nun vorgezogenen möglichen Angriffszeitpunkt sind die mutmaßlich steigenden Desinformationsaktionen, Sabotageakte, Drohneneinfälle und Spionage in EU-Staaten durch Russland ein Beleg. Diese hätten sich in den vergangenen Monaten verschärft. Russland, so der seit September amtierende ehemalige Botschafter Deutschlands in der Ukraine, wolle mit diesen feindlichen Akten die Nato untergraben und die Gesellschaften spalten. Europa solle laut Jäger nach dem Willen Moskaus von Furcht und Handlungsstarre gelähmt und in die Selbstaufgabe getrieben werden. „Um dieses Ziel zu erreichen, wird Russland, wenn nötig, auch eine direkte militärische Auseinandersetzung mit der Nato nicht scheuen.“

Mit einem Abo weiterlesen
- Zugriff auf alle B+ Inhalte
- Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
- Jederzeit kündbar
Sie haben bereits ein B-Plus? Melden Sie sich an
Doch lieber Print? Hier geht's zum Abo Shop