US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, er werde den Iran für künftige Angriffe der von Teheran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen direkt verantwortlich machen. „Jeder Schuss der Huthi wird von nun an als ein Schuss aus den Waffen und unter der Führung des Iran angesehen werden. Der Iran wird dafür verantwortlich gemacht und die Konsequenzen tragen müssen, und diese Konsequenzen werden verheerend sein!“, schrieb Trump am Montag auf seiner Plattform Truth Social.
Der Iran spiele „das unschuldige Opfer“ außer Kontrolle geratener Terroristen. Stattdessen diktiere Teheran aber jeden Schritt der Huthi. „Jeder weitere Angriff oder jede weitere Vergeltungsmaßnahme der Huthi wird mit großer Gewalt beantwortet werden“, so Trump weiter.
Trumps Drohungen unterstreichen den Plan der US-Regierung, verstärkt gegen die Rebellen vorzugehen. Trump teilte am Samstag mit, er habe dem US-Militär befohlen, entschlossene und mächtige Militäraktionen gegen die Huthi-Terroristen im Jemen einzuleiten. Daraufhin greift die US-Armee seit Samstag Ziele der Miliz an, die die Hauptstadt Sanaa und andere Regionen im Jemen beherrscht. Nach Huthi-Angaben wurden dabei mindestens 53 Menschen getötet. Zudem flohen führende Huthi-Mitglieder aus Sanaa. Sie wurden angewiesen, öffentliche Plätze zu meiden.
( @realDonaldTrump - Truth Social Post )
— Donald J. Trump 🇺🇸 TRUTH POSTS (@TruthTrumpPosts) March 17, 2025
( Donald J. Trump - Mar 17, 2025, 11:29 AM ET )
Let nobody be fooled! The hundreds of attacks being made by Houthi, the sinister mobsters and thugs based in Yemen, who are hated by the Yemeni people, all emanate from, and are created by,… pic.twitter.com/xfSbkyLfWJ
General Hossein Salami: Der Iran wird entschlossen reagieren
Ein führendes Mitglied der iranischen Armeeführung reagierte auf eine Weise, die den Konflikt noch weiter verschärfen könnte: „Wir warnen unsere Feinde, dass der Iran entschlossen und vernichtend reagieren wird, wenn sie ihre Drohungen wahr machen“, sagte General Hossein Salami, der Anführer der iranischen Revolutionsgarde, laut Reuters gegenüber staatlichen Medien. „Wir sind keine Nation, die sich verstecken kann. Wir sind ein gültiges und legitimes System in der Welt. Wir geben es bekannt, wenn wir irgendwo angreifen“, wurde Salami von ABC News zitiert.
Die USA wollen die Angriffe nach Worten von Verteidigungsminister Pete Hegseth erst einstellen, wenn die Miliz ihrerseits die Attacken auf die Schifffahrt beendet. Die Huthi hatten vor wenigen Tagen angekündigt, diese Angriffe auf Schiffe im Roten Meer wieder aufzunehmen. Sie wollen damit nach eigenen Angaben ein Ende der Blockade des Gazastreifens durch Israel erreichen.
Wie antwortet der Iran auf Trumps Brief?
Die USA sehen Irans Atomprogramm zudem als Bedrohung für den Weltfrieden. Trump schrieb daraufhin einen Brief an die iranische Führung, in dem er laut eigenen Aussagen die Hoffnung zum Ausdruck gebracht habe, dass man mit Teheran darüber neu verhandeln muss. Ohne Verhandlungen würden die USA militärisch intervenieren müssen - „und das wird eine fürchterliche Sache für sie sein“, warnte Trump.
Irans Außenminister Abbas Araghtsch teilte daraufhin mit, dass es keine direkten Gespräche mit den USA geben werde, solange Washington nicht garantiere, dass der Verhandlungsprozess ohne Drohungen verlaufen werde. Der Minister betonte, Teheran wolle „ehrenhafte, vernünftige und produktive“ Verhandlungen. Auch am Montag war noch nicht klar, in welcher Form der Iran auf Trumps Brieg reagieren wird
Hintergrund: Während Trumps erster Amtszeit hatten sich die USA im Jahr 2018 einseitig aus dem mühsam ausgehandelten internationalen Atomabkommen mit dem Iran zurückgezogen und erneut schwere Sanktionen gegen Teheran verhängt. Der Iran zog sich danach schrittweise seinerseits aus seinen Verpflichtungen aus dem Abkommen von 2015 zurück.


