Mit dem Ende der Sommerpause kommen auf Verbraucherinnen und Verbraucher teils höhere Kosten zu: Das 9-Euro-Ticket und die Senkung der Energiesteuer auf Sprit laufen im September aus. Eine positive Nachricht bringt dagegen der Gehaltszettel mit sich. Welche Änderungen in diesem Monat in Kraft treten:
Tankrabatt und 9-Euro-Ticket fallen weg
Die beiden Entlastungsmaßnahmen galten seit Juni und waren von vornherein auf drei Monate befristet. Ab September dürfte also der Preis für Diesel und Benzin an der Zapfsäule wieder steigen - denn dann fällt die Steuerentlastung bei Kraftstoffen weg. Einer Studie des RWI Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung zufolge hatten die Mineralölkonzerne den Rabatt im Wesentlichen an die Autofahrerinnen und Autofahrer weitergegeben. Für Benzin wurden rund 35 und für Diesel rund 17 Cent weniger Steuern als sonst fällig. Eine Nachfolgeregelung ist nicht geplant.
Das Neun-Euro-Ticket ermöglichte es allen Bürgerinnen und Bürgern, für monatlich neun Euro bundesweit den Nahverkehr zu nutzen. Auch dieses Angebot endet am Mittwoch. Fahrgäste müssen ab September wieder reguläre Tickets kaufen, um den Nahverkehr zu nutzen. Derzeit wird intensiv über eine finanzierbare Nachfolgeregelung diskutiert.
Energiepauschale kommt
Ab September greift als Entlastung dafür die von der Bundesregierung beschlossene Energiepauschale in Höhe von 300 Euro. Sie steht allen einkommensteuerpflichtigen Erwerbstätigen zu, unter anderem auch Minijobbern und Werkstudenten, und soll mit dem Septembergehalt ausgezahlt werden. Die Menschen sollen damit von hohen Energiekosten entlastet werden.
Da die Pauschale steuerpflichtig ist, handelt es sich bei den 300 Euro nur um den Bruttowert, die tatsächliche Entlastung kann abhängig von den persönlichen steuerlichen Verhältnissen geringer sein. Das Finanzamt setzt die Pauschale jeweils im Rahmen der Prüfung der Einkommensteuererklärung fest. Laut Bundesfinanzministerium sind Abzüge zwischen null und gut 142 Euro möglich.
Energiesparverordnung gilt ab September
Ab September gelten in Deutschland außerdem mehrere Maßnahmen zum Energiesparen. Die neue Energiesparverordung soll bundesweit den Verbrauch von Strom und Heizwärme senken. Sie gilt zunächst für ein halbes Jahr. Einzelhandelsgeschäfte müssen etwa ihre Türen geschlossen halten, ab 22 Uhr darf keine Leuchtreklame mehr geschaltet werden. Auch Denkmäler und andere Bauwerke dürfen nachts nicht mehr angestrahlt werden.
In Arbeitsräumen öffentlicher Gebäude wird die Temperatur bis zu 19 Grad abgesenkt, was aber nicht für Krankenhäuser, Kitas, Schulen oder ähnliche Einrichtungen gilt. Auch im privaten Bereich wirkt sich die Verordnung aus. So dürfen Schwimmbecken oder Gartenpools nicht mehr beheizt werden. Mieterinnen und Mieter werden außerdem von der Pflicht entbunden, in ihren Wohnungen eine bestimmte Mindesttemperatur zu gewährleisten. Einige Mietverträge enthalten entsprechende Bestimmungen.
E-Rezept in Apotheken kommt
Zum 1. September müssen Apotheken bundesweit E-Rezepte, also einen digitalen Rezeptcode, entgegennehmen und verarbeiten können. Dies ist ein erster flächendeckender Schritt für die Einführung. In Arztpraxen passiert dies stufenweise, los geht es zunächst in Schleswig-Holstein und der Region Westfalen-Lippe. Praxen in anderen Gegenden müssen die elektronischen Rezepte zunächst noch nicht ausstellen können. Das soll dann nach und nach kommen, wenn die dreimonatige Pilotphase erfolgreich war, und bis Frühjahr 2023 abgeschlossen sein.
Wer das E-Rezept einlösen möchte, benötigt eine Smartphone-App. Die offizielle App stammt von der gematik GmbH, die der Gesetzgeber mit der Umsetzung beauftragt hat. Wer kein Smartphone hat, bekommt das E-Rezept in der Praxis ausgedruckt und kann es ebenfalls in der Apotheke einlösen.
EZB-Sitzung: Ändert sich die Geldpolitik?
Die nächste Sitzung des Rates der Europäischen Zentralbank am 8. September wird erneut aufmerksam verfolgt, denn die Währungshüter könnten im Kampf gegen die rekordhohe Inflation ihre Geldpolitik weiter straffen. Höhere Leitzinsen sorgen in der Regel dafür, dass sich auch Kreditzinsen, etwa für den Immobilienkauf, verteuern.
Amazon-Prime wird ab September teurer
Amazon-Kunden, die das Abo-Angebot Prime nutzen, müssen ab September mehr zahlen. Bei monatlicher Zahlung wird es 8,99 Euro statt bisher 7,99 Euro kosten. Bei einem Jahresabo werden 89,90 statt 69 Euro fällig. Die Erhöhung greift zur nächsten Abrechnung. Abo-Kunden bekommen auf der Plattform kostenlosen Versand und können auf Video- und Musikstreaming zugreifen.
Tariftreueregelung in der Pflege greift
Anfang September greift außerdem die Tariftreueregelung in Pflegeeinrichtungen. Dann werden nur noch Pflegeeinrichtungen zur Versorgung zugelassen, die ihr Pflege- und Betreuungspersonal nach Tarif oder kirchlichen Arbeitsrechtsregelungen bezahlen oder mindestens in Höhe eines Tarifvertrags oder einer kirchlichen Arbeitsrechtsregelung entlohnen. Pflegekräfte, die bislang nicht nach Tarif bezahlt wurden, bekommen also mehr Geld. Die Preise für Leistungen in Pflegeeinrichtungen werden folglich steigen.
Neuer „Tatort“: TV-Sommerpause endet
Weitere gewohnte TV-Formate kommen aus ihrer teils monatelangen Sommerpause zurück. Am 4. September läuft mit „Das Verhör“ (Kommissarin Odenthal/Ludwigshafen) der erste neue „Tatort“ nach zehn Wochen ohne Erstausstrahlung. Die erste (reguläre) „heute-Show“ mit Oliver Welke gibt es am 9. September. Der ARD-Sonntagstalk „Anne Will“ kehrt am 18. September zurück.
Das Oktoberfest ist zurück
Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie kommt das Oktoberfest zurück. Gefeiert werden soll das weltgrößte Volksfest vom 17. September bis zum 3. Oktober - ohne Corona-Auflagen. Die 17 Festhallen bieten rund 120.000 Gästen Platz.










