Politik

„Rechtsextrem“: Anja Reschke greift kontroverses ARD-Format „Klar“ an

Reschke geht auf Konfrontationskurs mit „Klar“. Die Migrationskritik des Formats empfindet sie als „rechtsextrem".

Anja Reschke bezeichnete das ARD-Format „Klar" als „rechtsextrem".
Anja Reschke bezeichnete das ARD-Format „Klar" als „rechtsextrem".NDR/Thorsten Jander

NDR-Moderatorin Anja Reschke wurde am Donnerstagabend in ihrer Sendung „Reschke Fernsehen“ deutlich. In provokantem Ton unterstellte die 52-Jährige dem ARD-Format „Klar“ rechtsextreme Tendenzen. In derselben Sendung verhöhnte Reschke zudem die Familienpolitik der AfD. Zu sehen ist die Moderatorin mit einer Handpuppe, die sagt: „Aber ihr sollt doch jetzt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk alle Meinungen zu Wort kommen lassen, auch wenn sie ein bisschen rechtsextrem sind.“

Die Puppe schließt mit den Worten: „Das ist doch klar“ – und betont „klar“. Reschke antwortet ironisch: „Ja – klar“, ebenfalls mit Betonung. Offensichtlich eine Anspielung auf die ARD-Sendung „Klar“ von Julia Ruhs, deren Ausgabe vom 9. April unter dem Titel „Migration: Was falsch läuft“ bereits kurz nach Ausstrahlung scharf vom NDR-Rundfunkrat kritisiert worden war.

Mitarbeiter der ARD üben harte Kritik

Nach der Ausstrahlung von „Klar“ wandten sich mehrere Mitarbeiter mit einem offenen Brief an die Senderchefs. Darin beklagten sie, die Sendung habe „eine Reihe von Grundsätzen unserer journalistischen Arbeit“ verletzt. Zudem startete die Organisation Campact eine Petition zur Absetzung des Formats. Auch Satiriker Jan Böhmermann äußerte sich seinem "ZDF Magazin Royal" und bezeichnete die Sendung, ohne sie namentlich zu nennen, als „rechtspopulistischen Quatsch“.

Nun sprang auch Anja Reschke auf den Zug der Kritik auf. In „Reschke Fernsehen“ griff sie nicht nur „Klar“ an, sondern auch die Familienpolitik der AfD. Diese verglich sie mit Maßnahmen aus der Zeit des Nationalsozialismus.