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„Innerlich noch ein Teenie“: ZDF-Kollegin übt scharfe Kritik an ARD-Moderatorin Julia Ruhs

Die neue Reportagereihe „Klar“ von NDR und BR sorgt für heftige Reaktionen – auch aus Reihen des ÖRR. ZDF-Journalistin Nicole Diekmann kritisiert ihre Kollegin öffentlich.

Julia Ruhs ist mit ihrem Reportageformat „Klar“ in die Kritik geraten.
Julia Ruhs ist mit ihrem Reportageformat „Klar“ in die Kritik geraten.NDR/BR/Markus Konvalin

Vor wenigen Tagen wurde die Pilotfolge des neuen ARD-Reportageformats „Klar“ veröffentlicht. Die Folge mit Titel „Migration – was falsch läuft“ sorgte für Furore. Journalistin Julia Ruhs und das Team blicken in der Pilotfolge auf die Folgen der Asylpolitik der vergangenen Jahre. Das Format möchte eigenen Angaben zufolge „auch die negativen Folgen des aktuellen Asylrechts zeigen“. Sofort zu Beginn heißt es dort: „Was jetzt kommt, wird vielleicht nicht jedem gefallen.“

In der Tat: Nach Erscheinen der Pilotfolge hagelte es Kritik – nicht nur von Zuschauern, sondern auch von einigen Journalisten-Kollegen, die Ruhs und ihre Arbeit kritisch sehen. Nicole Diekmann, Korrespondentin im ZDF-Hauptstadtstudio, schrieb auf der Plattform X: „Wenn du für dein Format damit wirbst, wer dich alles doof findet, bist du entweder innerlich noch ein Teenie, oder dein Vertrauen in dich und dein Produkt ist nicht besonders groß“.

Ruhs reagierte auf Diekmanns Post: „Das finde ich jetzt aber ein wenig unfair, liebe Kollegin. Wir erschließen hier gerade für den ÖRR sehr engagiert eine verlorene Zielgruppe!“

Moderator Jan Böhmermann sagte während seiner Sendung zu seinen Zuschauern – offenbar in Bezug zu Ruhs: „Wenn Sie sich dann unsicher sind, wie Sie den ganzen rechtspopulistischen Quatsch in Ihrer Birne als seriösen Journalismus verkaufen können, dann habe ich einen Tipp für Sie“. Es gebe einen Satz, „mit dem jede Dummheit, jede Unmenschlichkeit, jeder Irrsinn als ernsthaft debattierbares Thema“ in den Medien verkauft werden könne: „Was jetzt kommt, wird vielleicht nicht jedem gefallen.“

Die NGO der „Neuen deutschen Medienmacher:innen“ bezeichnete die Pilotfolge von „Klar“ als „ein Tiefpunkt in der Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“. Sie fordern stattdessen eine faktenbasierte, differenzierte und lösungsorientierte Berichterstattung. In der Pilotfolge von „Klar“ sei das nicht gegeben, argumentieren die „Neuen deutschen Medienmacher:innen“. „Wenn migrationsfeindliche Narrative plötzlich als ‚Meinungsvielfalt‘ verkauft werden, ist das kein Beitrag zur Debatte – sondern Teil des Problems“.