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Newsblog: Gespräche zwischen Russland und Ukraine beendet – Treffen von Putin und Selenskyj im Gespräch

Es waren die ersten direkten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine seit drei Jahren. Unser Reporter ist vor Ort. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Die Delegationen der Ukraine und Russlands während der ersten direkten Verhandlungen seit 2022
Die Delegationen der Ukraine und Russlands während der ersten direkten Verhandlungen seit 2022Ukrainian Foreign Ministry
Ukraine-Russland-Verhandlungen in der Türkei – das Wichtigste in Kürze:

Freitag, 16. Mai

17.08 Uhr: Bundeskanzler Merz: „sehr enttäuscht“ über Ausgang der russisch-ukrainischen Gespräche

Nach dem Ende der ersten direkten russisch-ukrainischen Gespräche seit mehr als drei Jahren hat sich Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) „sehr enttäuscht“ über deren Ausgang gezeigt. Die bisherigen diplomatischen Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen den Kriegsparteien seien „leider an der mangelnden Bereitschaft Russlands gescheitert, jetzt erste Schritte in die richtige Richtung zu tun“, sagte Merz am Freitag bei einem Treffen mit Amtskollegen in Tirana.

15.56 Uhr: Medinski „zufrieden“ mit Ukraine-Verhandlungen

Autos der ukrainischen Delegation verlassen den Verhandlungsort in Istanbul. Derweil lässt der russische Verhandlungsführer Medinski mitteilen, Moskau sei zufrieden mit den Gesprächen gewesen.

Nach Informationen der Berliner Zeitung wird die russische Verhandlungsdelegation noch heute Istanbul verlassen und gen Moskau aufbrechen.

Putin-Berater und Verhandlungsführer Wladimir Medinski während der Gespräche mit der ukrainischen Delegation
Putin-Berater und Verhandlungsführer Wladimir Medinski während der Gespräche mit der ukrainischen DelegationRAmil Sitdikov/Tass/imago

15.47 Uhr: Telefonat zwischen Selenskyj, Macron, Merz, Starmer, Tusk und Trump

Nach Angaben des ukrainischen Präsidentensprechers Sergej Nikiforow haben die Staats- und Regierungschefs mehrerer Länder am Nachmittag miteinander telefoniert. Teilgenommen haben an dem Gespräch mit dem US-Präsidenten Donald Trump sollen der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Bundeskanzler Friedrich Merz, der britische Premier Keir Starmer sowie der polnische Regierungschef Donald Tusk. Hauptthema seien die Verhandlungen in Istanbul gewesen.

Selenskyj berichtete im Anschluss laut dem ukrainischen Nachrichtenportal RBC über das Telefonat: „Wir haben über ein Treffen in Istanbul gesprochen. Die Ukraine ist bereit, im Interesse eines echten Friedens die schnellstmöglichen Schritte zu unternehmen, und es ist wichtig, dass die Welt an ihren starken Positionen festhält“, sagte er. Wenn die Russen einen vollständigen und bedingungslosen Waffenstillstand und ein Ende des Tötens ablehnen, muss es laut Selenskyj strenge Sanktionen geben. Der Druck auf Russland müsse aufrechterhalten werden, bis das Land bereit sei, den Krieg zu beenden.

15.39 Uhr: Nach Verhandlungen: Treffen zwischen Putin und Selenskyj steht im Raum

Nach dem Ende der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul steht ein mögliches Treffen zwischen Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj laut beiden Seiten im Raum. Der ukrainische Verhandlungsleiter Rustem Umerow gab an: „Wir bereiten möglicherweise ein Treffen auf der Ebene der Staats- und Regierungschefs vor“, so der ukrainische Verteidigungsminister. Auch von russischer Seite kam das Thema zur Sprache. Der Verhandlungsleiter Moskaus, Wladimir Medinski, lässt mitteilen, dass die Ukraine direkte Verhandlungen zwischen Putin und Selenskyj gefordert habe. Russland habe diese Forderung „zur Kenntnis“ genommen.

15.30 Uhr: Ukraine und Russland einigen sich auf Gefangenenaustausch

Russische und ukrainische Medien berichten übereinstimmend: Ein erstes Ergebnis der Gespräche hat einen Gefangenenaustausch zur Folge. Der ukrainische Verteidigungsminister und Delegationsteilnehmer Umerow kündigt an, dass Russland und die Ukraine jeweils 1000 gefangen genommene Soldaten austauschen. „Wir müssen uns um den Gefangenenaustausch kümmern und dann unsere nächsten Schritte bekannt geben“, so der Minister. Der Austausch solle „in nächster Zeit“ erfolgen, sagte der ukrainische Verteidigungsminister weiter.

14.54 Uhr: In welcher Sprache fanden die Verhandlungen statt?

Ein pikanter Randaspekt ist zudem, in welcher Sprache Vertreter aus Russland und der Ukraine während der Verhandlungen kommunizierten. Russische Staatsmedien melden, die Gespräche hätten auf Russisch stattgefunden. Der britische Telegraph berichtet jedoch, die ukrainische Seite hätte einen Dolmetscher bei den Verhandlungen gehabt, obwohl die Kiewer Teilnehmer allesamt der russischen Sprache mächtig sind. Im Bericht heißt es, die Ukraine wolle damit eine „Demonstration des Ungehorsams gegenüber Russland“ zeigen.

14.30 Uhr: Bericht: Russische Forderungen „unrealistisch“

Russlands Forderungen während der Gespräche in Istanbul seien „unrealistisch“ gewesen und hätten den Rahmen der bisherigen Verhandlungen überschritten. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf ukrainische Verhandlungskreise. Ein ukrainischer Regierungsvertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP, Moskau verlange von Kiew die Aufgabe ukrainisch kontrollierter Gebiete als Vorbedingung für eine Waffenruhe.

14.20 Uhr: Gespräche zwischen Russland und der Ukraine beendet

Die ersten direkten Gespräche zwischen Russland und der Ukraine seit drei Jahren sind nach knapp zwei Stunden zu Ende gegangen. Dies hat die türkische Regierung mitgeteilt. Wie Berliner-Zeitung-Reporter Nicolas Butylin berichtet, saßen die Delegationen im Vergleich zu den Verhandlungen von 2022 wesentlich weiter auseinander.

13.20 Uhr: Türkei fordert Ukraine-Waffenruhe

Das Treffen zwischen der russischen und der ukrainischen Delegation wurde vom türkischen Außenminister Hakan Fidan eröffnet, der eine Waffenruhe forderte. „Es ist von zentraler Bedeutung, dass so rasch wie möglich eine Waffenruhe umgesetzt wird“, erklärte Fidan. Jeder Tag der Verzögerung auf dem Weg zu einer Feuerpause bedeutete, dass es „neue Verluste von Menschenleben“ gebe. Der türkische Chefdiplomat nannte es auch „sehr wichtig“, dass die aktuellen Gespräche zur „Grundlage“ für ein späteres Treffen zwischen Selenskyj und Putin würden.

12.55 Uhr: Erstes Video der direkten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine

Erstmals seit drei Jahren führen ukrainische und russische Vertreter direkte Gespräche über den Ukrainekrieg in Istanbul. Der türkische Außenminister Hakan Fidan eröffnete das Treffen der Delegationen beider Länder und Vertretern der Türkei mit einer Rede, die das türkische Außenministerium per Video übertrug.

12.20 Uhr: Peskow äußert sich zu möglichem Ukraine-Gipfel zwischen Trump und Putin

Kremlsprecher Dmitri Peskow hat erklärt, dass der russische Präsident Wladimir Putin im Laufe des Tages voraussichtlich ein „internationales Telefongespräch“ führen werde. Auf Nachfrage wollte er keine weiteren Details nennen, betonte jedoch die Bedeutung des Dialogs zwischen Putin und US-Präsident Donald Trump für eine mögliche Beendigung des Ukrainekriegs. „Die Bedeutung dieser Kontakte kann kaum überschätzt werden“, sagte Peskow mit Blick auf Äußerungen von US-Außenminister Marco Rubio. Rubio hatte erklärt, ein Treffen zwischen Putin und Trump sei die einzige realistische Chance für eine Einigung im Ukrainekrieg. Ein solcher Gipfel müsse allerdings gründlich vorbereitet werden, so Peskow weiter. „Dem Gipfel gehen Expertenverhandlungen, Konsultationen und eine lange sowie intensive Vorbereitung voraus“, fügte er hinzu.

12.00 Uhr: Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine beginnen

Die Ukraine und Russland haben im Dolmabahçe-Palast in Istanbul ihre ersten direkten Friedensverhandlungen seit 2022 aufgenommen. Die russische Delegation wird vom engen Putin-Vertrauten Wladimir Medinski geleitet. Auf ukrainischer Seite gehören der Leiter des Präsidialamtes, Andrij Jermak, sowie Verteidigungsminister Rustem Umerow zum Verhandlungsteam.

Journalisten hinter einer Absperrung, während Fahrzeuge vor den Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine eintreffen.
Journalisten hinter einer Absperrung, während Fahrzeuge vor den Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine eintreffen.Dilara Acikgoz/dpa

Wie Berliner-Zeitung-Reporter Nicolas Butylin aus Istanbul berichtet, ist es nun so weit: Die russische und die ukrainische Delegation sind am Dolmabahçe-Palast eingetroffen, dem Ort der Verhandlungen. Viele Reporterinnen und Reporter vor Ort hatten seit Donnerstagmorgen auf diesen Moment gewartet. Zahlreiche Medien senden derzeit live – insbesondere russische Sender berichten umfassend über die laufenden Gespräche. Ukrainische Journalistinnen und Journalisten sind hingegen deutlich seltener vertreten. „Deutsch hört man hier rund um den Palast derzeit häufiger als Ukrainisch“, so Butylin.

11.45 Uhr: Russisch-ukrainische Gespräche beginnen in Kürze

Die russische Delegation unter der Leitung von Wladimir Medinski ist im Dolmabahçe-Palast in Istanbul eingetroffen. Nach einem kurzen separaten Treffen mit US-Unterhändlern sollen die Russen ihre ersten direkten Friedensgespräche mit der ukrainischen Seite seit 2022 aufnehmen.

11.15 Uhr: Erste Verhandlungsrunde beendet

Bei den Ukraine-Gesprächen in Istanbul ist am Freitag die erste Verhandlungsrunde beendet. US-Außenminister Marco Rubio traf sich mit seinen Kollegen aus der Türkei und der Ukraine und weiteren hochrangigen Diplomaten, wie es aus türkischen Verhandlungskreisen hieß. Vertreter der Ukraine trafen sich mit Verhandlern aus europäischen Staaten, der USA und der Türkei. Später soll es unter türkischer Vermittlung erstmals seit drei Jahren wieder direkte Gespräche zwischen Vertretern der Ukraine und Russlands geben.

Im Minutentakt fahren derzeit Luxus-SUVs aus dem Dolmabahçe-Palast raus, berichtet Berliner Zeitung-Reporter Nicolas Butylin. Es sei unklar, ob amerikanische, türkische oder ukrainische Unterhändler in den Autos sitzen. Die türkische Polizei halte währenddessen den Verkehr im Besiktas-Bezirk auf.

10.45 Uhr: US-Unterhändler trifft russischen Delegationsleiter separat – das ist der Grund

Das US-Verhandlungsteam wird voraussichtlich nicht an den direkten Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine teilnehmen. Nach Informationen der BBC soll jedoch ein ranghoher Berater von US-Außenminister Marco Rubio vorab ein separates Treffen mit dem Leiter der russischen Delegation, Wladimir Medinski, abhalten.

Unter Berufung auf russische Delegationskreise bestätigt Berliner Zeitung-Reporter Nicolas Butylin indirekt russische Angaben, wonach Moskau eine Teilnahme des US-Teams an den eigentlichen Gesprächen mit der Ukraine ablehnt. „Wir wollen Gespräche mit der Ukraine – unter Vermittlung der Türkei, so wie zuvor abgemacht“, heißt es demnach.

10.30 Uhr: Russische Delegation in einer Stunde erwartet

Für die zahlreichen Journalistinnen und Journalisten vor dem Dolmabahçe-Palast heißt es erneut: warten. Das berichtet Berliner Zeitung-Reporter Nicolas Butylin aus Istanbul. „Derzeit verhandeln Vertreter der USA, der Türkei und der Ukraine. Viel erwarten die meisten Beobachter von dieser Runde allerdings nicht“. In etwa einer Stunde werde auch die russische Delegation vor Ort erwartet, so Butylin weiter. „Dieses Aufeinandertreffen gilt als deutlich spannender als die laufende Gesprächsrunde.“

10.00 Uhr: Trump will Putin treffen, „sobald wir es einrichten können“

Vor dem Hintergrund der Ukraine-Friedensverhandlungen in Istanbul beendet US-Präsident Donald Trump seine erste große Auslandsreise in den Nahen Osten. Kurz vor seiner Abreise sagte er im Gespräch mit Reportern: „Wir werden sehen, was mit Russland und der Ukraine passiert. Jetzt ist es an der Zeit, nach Hause zu gehen.“ Auf die Frage, ob er sich in naher Zukunft mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen werde, äußerte Trump die Hoffnung, dass ein solches Treffen „sobald wir es einrichten können“ stattfinden werde.

09.30 Uhr: Erste Verhandlungsrunde zwischen Ukraine, USA und Türkei beginnt

Die Delegationen der Türkei, der USA und der Ukraine sind kurz vor 10.30 Uhr Ortszeit am Dolmabahçe-Palast in Istanbul eingetroffen – dem Ort des geplanten Dreier-Treffens. Das berichtet Berliner-Zeitung-Reporter Nicolas Butylin vor Ort. Zunächst ist ein Treffen zwischen Vertretern der USA, der Ukraine und der Türkei vorgesehen. Die US-Delegation wird von Außenminister Marco Rubio angeführt, die ukrainische Seite von Verteidigungsminister Rustem Umerow. Im Anschluss sollen Gespräche zwischen Russland und der Ukraine folgen – unter Vermittlung der türkischen Regierung.

09.00 Uhr: US-Außenminister Rubio in Istanbul eingetroffen

US-Außenminister Marco Rubio ist am Freitag zu den Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe im Ukrainekrieg in Istanbul angekommen. Nach Angaben des türkischen Außenministeriums sind in der Metropole mehrere Gesprächsformate geplant: Die USA wollen sich mit Vertretern der Ukraine und der Türkei treffen. Zudem soll es Verhandlungen zwischen Vertretern Russlands und der Ukraine unter Vermittlung der Türkei geben. Berichte über ein mögliches Vierer-Treffen sind bislang nicht offiziell bestätigt.

Die ersten direkten Friedensgespräche zwischen der Ukraine und Russland seit drei Jahren hätten eigentlich bereits Donnerstag beginnen sollen. Am Donnerstagabend hatte das türkische Außenministerium mitgeteilt, dass die Treffen in beiden trilateralen Formaten auf Freitag verschoben worden seien.

US-Außenminister Marco Rubio besteigt ein Flugzeug auf dem Weg nach Istanbul, das in Antalya abfliegt.
US-Außenminister Marco Rubio besteigt ein Flugzeug auf dem Weg nach Istanbul, das in Antalya abfliegt.Khalil Hamra/dpa

08.37 Uhr: Sicherheitsmaßnahmen verschärft

Istanbul: Im Gegensatz zum Donnerstag haben die türkischen Behörden ihre Sicherheitsmaßnahmen deutlich verschärft, wie Nicolas Butylin berichtet. Um vor den Verhandlungsort zu kommen, müssen Reporter ihre Akkreditierung und Ausweisdokumente vorzeigen. Das war gestern noch nicht so. Ein Fingerzeig, dass es heute ernst wird?

Zudem seien laut Butylin die Anspannung bei allen Beteiligten spürbar. Viele schauen immer wieder auf ihre Uhren und Handys. Die russische Delegation, angeführt vom Putin-Vertrauten Wladimir Medinski, kündigte an, um 10 Uhr Ortszeit am Verhandlungsort auf die ukrainische Seite zu warten. Bisher ist jedoch niemand vor dem Eingang zum Dolmabahçe-Palast zu sehen.

Journalisten nehmen vor möglichen Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine hinter einer Absperrung Platz.
Journalisten nehmen vor möglichen Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine hinter einer Absperrung Platz.Dilara Acikgoz/dpa

08.00 Uhr: Reporter der Berliner Zeitung berichtet aus Istanbul

Der Reporter der Berliner Zeitung Nicolas Butylin berichtet aus Istanbul, dass sich am Freitag erneut zahlreiche Journalistinnen und Journalisten vor dem Dolmabahçe-Palast eingefunden haben – teils sogar mehr als am Vortag. Innerhalb der nächsten Stunden wird dort mit dem Beginn der ersten direkten Gespräche zwischen Russland und der Ukraine seit über drei Jahren gerechnet. Zuletzt hatten sich Delegationen beider Länder im März 2022 an gleicher Stelle getroffen – wenige Wochen nach Kriegsbeginn.

06.00 Uhr: Ukraine und Russland nehmen neuen Anlauf zu Friedensgespräch

In Istanbul nehmen Russland und die Ukraine heute einen neuen Anlauf für direkte Gespräche über eine Beendigung des Krieges. Die russische Delegation erwarte die ukrainische Seite um 10.00 Uhr (9.00 Uhr MESZ), sagte Verhandlungsführer Wladimir Medinski.

Geplant seien trilaterale Gespräche zwischen den USA, der Ukraine und der Türkei sowie zwischen Russland, der Ukraine und der Türkei, so die türkischen Ministeriumsquellen. Ob es ein Vierertreffen im Format USA, Russland, Ukraine, Türkei geben werde, sei noch nicht entschieden, hieß es. Die US-Delegation werde von Außenminister Marco Rubio angeführt. Rubio sagte, er werde den ukrainischen Außenminister treffen und die ukrainische Delegation. Er fügte hinzu: „Jemand aus unserem Team wird an den Russland-Gesprächen beteiligt sein.“

Donnerstag, 15. Mai

22.00 Uhr: Selenskyj besetzt Verhandlungsteam für Istanbul

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat per Erlass ein Team mit zwölf Mitgliedern für die geplanten Verhandlungen mit dem Kriegsgegner Russland in der Türkei bestimmt. Verhandlungsführer ist Verteidigungsminister Rustem Umerov. Daneben sind keine weiteren Minister zu den Unterredungen in Istanbul abgeordnet, wie dem Dekret zu entnehmen ist. Alle weiteren Unterhändler sind demnach stellvertretende Leiter von Geheimdiensten, höhere Stabsoffiziere und ein Berater des Chefs des Präsidentenbüros.

21.13 Uhr: Ukraine-Russland: Trilaterale Treffen mit USA und Türkei am Freitag geplant

Nach Angaben des türkischen Außenministeriums haben sich die Verhandlungspartner darauf geeinigt, am Freitag trilaterale Verhandlungen über eine Beendigung des Ukrainekriegs zu führen. Das wurde nach dem Ende eines Treffens zwischen dem türkischen Außenminister Hakan Fidan und dem russischen Delegationsleiter Wladimir Medinski bekannt. Am Freitag soll die ukrainische Delegation demnach zu den Gesprächen hinzustoßen.

Es werde eine Reihe von Treffen in verschiedenen Formaten geben. Demnach stehen trilaterale Gespräche zwischen Russland, der Ukraine und der Türkei sowie zwischen den USA, der Ukraine und der Türkei auf der Tagesordnung. „Es ist nicht sicher, ob es ein Treffen im Vierer-Format geben wird“, hieß es mit Blick auf die vier Länder USA, Russland, Ukraine und Türkei.

Der türkische Außenminister Hakan Fidan (R) mit Russlands Delegationsleiter Wladimir Medinski (L) bei ihrem Treffen im Dolmabahce-Palast in Istanbul
Der türkische Außenminister Hakan Fidan (R) mit Russlands Delegationsleiter Wladimir Medinski (L) bei ihrem Treffen im Dolmabahce-Palast in IstanbulTURKISH FOREIGN MINISTRY/AFP

20.06 Uhr: BLZ-Reporter in Istanbul beendet Liveberichterstattung vom Dolmabahce-Palast

Kurz nach Sonnenuntergang lichtet sich das Bild vor dem Dolmabahce-Palast in Istanbul. Die meisten Reporter haben den Ort vorerst verlassen. Kurz kam noch Hektik auf, als es auf einmal hieß, dass der russische Delegationsführer Medinski auf dem Weg zum Verhandlungsort sei. Doch die Gespräche zwischen der Ukraine und Russland werden wohl erst am Freitag starten. Insgesamt scheinen die Hoffnungen auf Fortschritte hin zu einer Friedenslösung nicht groß auszufallen. Der Reporter der Berliner Zeitung in Istanbul Nicolas Butylin verabschiedet sich derweil für den heutigen Tag und bedankt sich bei der treuen Leserschaft.

Sonnenuntergang vor dem Istanbuler Dolmabahce-Palast
Sonnenuntergang vor dem Istanbuler Dolmabahce-PalastNicolas Butylin/BLZ

19.50 Uhr: Moskau verteidigt Delegation

Das russische Außenministerium hat Kritik zurückgewiesen, dass Moskau lediglich die zweite Reihe zu Friedensverhandlungen in die Türkei geschickt habe. Es seien die qualifiziertesten Fachleute gekommen, sagte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Diese Experten seien bereit und kompetent für die Gespräche über alle Themen: „Internationales Recht – bitte, die Situation am Boden – bitte, Fragen der Kampfhandlungen – bitte“, führte sie aus. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Delegation als zweitklassig bezeichnet. Er hatte die Anwesenheit von Kremlchef Wladimir Putin mehrfach gefordert.

19.20 Uhr: Rubio dämpft Erwartungen an Ukraine-Russland-Gespräche

US-Außenminister Marco Rubio erklärte am Donnerstag, er erwarte keine Durchbrüche bei den Gesprächen zwischen der Ukraine und Russland in Istanbul. Moskau habe lediglich eine niedrigrangige Delegation entsandt, betonte Rubio. „Ich möchte offen sein: Wir haben keine großen Erwartungen an das, was morgen passieren wird“, sagte er vor Journalistinnen und Journalisten am Rande der Nato-Beratungen im türkischen Antalya.

19 Uhr: Gespräche zwischen Russland und der Ukraine finden am Freitag statt

Russische Medien berichten unter Berufung auf Verhandlungskreise, dass heute keine Gespräche mit der ukrainischen Seite zu erwarten seien. Wie ein russischer Beamter gegenüber der Nachrichtenagentur Tass erklärt hat, würden die Verhandlungen am morgigen Tag beginnen.

Unser Reporter Nicolas Butylin bleibt weiterhin vor dem Dolmabahçe-Palast, wo derzeit viele internationale Fernsehjournalisten live berichten. Die Einschätzung vor Ort: Auch der morgige Freitag dürfte für alle Beteiligten ein weiterer langer Tag werden.

18.15 Uhr: Persönliche Eindrücke aus Istanbul: „Die Cleveren haben sich Campingstühle mitgebracht“

Unser Reporter Nicolas Butylin schildert seine Eindrücke aus Istanbul: „Ein Wahnsinn, was hier mache Berufskollegen leisten. Es ist jetzt 19.15 Uhr Ortszeit in Istanbul. Einige Reporter verharren seit den Morgenstunden hier am Bosporus. Die Cleveren haben sich Campingstühle oder Kisten zum Draufsetzen mitgebracht. Aktuell verkauft ein Straßenhändler Maiskolben. Auf den Straßen Istanbuls herrscht das für die Stadt typische Verkehrschaos. Während in den Mittagsstunden die pralle Sonne bei einigen Protagonisten für einen mittelschweren Sonnenbrand sorgen dürfte, ist es nun merklich kühler in Istanbul. Es hat jedoch immernoch angenehme 18 Grad.“

Vor dem Domabahce-Palast werden hungrige Journalisten mit Maiskolben versorgt.
Vor dem Domabahce-Palast werden hungrige Journalisten mit Maiskolben versorgt.Nicolas Butylin/BLZ

18 Uhr: Russische Delegation offenbar auf dem Weg zum Verhandlungsort

Nachdem es über Stunden am Eingang des Dolmabahce-Palast vergleichsweise ruhig war, sind wieder mehr Journalisten und Reporter am Ort der möglichen Verhandlungen. Die Hoffnung, dass es doch noch am Donnerstag zu direkten Gesprächen zwischen Moskau und Kiew kommt, sind nach den jeweiligen Pressemitteilungen der beiden Seiten wieder gestiegen. Russische Medien berichten beispielsweise, dass Delegationsführer Medinski auf dem Weg zum Dolmabahce-Palast sei.

17.30 Uhr: Selenskyj: Mandat der ukrainischen Delegation ist klar

Wolodymyr Selenskyj gibt sich nach seinem Treffen mit Erdogan in Ankara weiter skeptisch, was die russischen Absichten für die geplanten direkten Verhandlungen in Istanbul angeht. Im Onlinedienst X schrieb er, das Mandat der ukrainischen Delegation sei indes klar: „Waffenstillstand ist Priorität Nummer eins. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass Russland diese Treffen nicht ernst nimmt und den Krieg nicht wirklich beenden will. Aber wir werden sehen, ob sie bereit sind, bei den Gesprächen wenigstens etwas zu zeigen.“, so der ukrainische Präsident.

17.04 Uhr: Hängepartie in Istanbul: Werden Gespräche vertagt?

Am Dolmabahçe-Palast herrscht derzeit Unklarheit. Kommt es noch heute, am Donnerstag, zu Gesprächen? Einerseits berufen sich viele auf Selenskyjs Aussagen in Ankara, wonach der ukrainische Verteidigungsminister Umerov die Kiewer Delegation anführen soll. Auch Putins Vertrauter Medinski hat eben Signale gegeben, dass Moskau bereit sei, mit der Ukraine zu verhandeln. Aus Verhandlungskreisen heißt es jedoch, dass es eng werden könnte mit dem Beginn der Gespräche am heutigen Donnerstag. Vielmehr wird auf den morgigen Freitag spekuliert.

Journalisten haben sich vor dem Dolmabahce Palast versammelt und hoffen auf Neuigkeiten.
Journalisten haben sich vor dem Dolmabahce Palast versammelt und hoffen auf Neuigkeiten.Alexander Ryumin/TASS/imago

16.46 Uhr: Russischer Verhandlungsführer in Istanbul: Bereit für konstruktive Gespräche

Der russische Verhandlungsführer Wladimir Medinski ist soeben vor das russische Konsulatsgebäude getreten. In einem kurzen Statement sprach er von der „Fortsetzung der Istanbul-Gespräche“, die vor über drei Jahren ergebnislos beendet wurden. Die russische Delegation sei bereit für konstruktive Gespräche mit der ukrainischen Seite, so Medinski. Medinski erklärte weiter, Russland sei „bereit“, „mögliche Kompromisse“ zu erörtern und befinde sich in „Arbeitsstimmung“.

Ob es im Laufe des Tages in Istanbul noch zu direkten Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew kommt, konnte aber auch Medinski nicht sagen.

Wladimir Medinski spricht zur Presse.
Wladimir Medinski spricht zur Presse.Yasin Akgul/AFP

16.27 Uhr: Ohne Waffenstillstand: Selenskyj fordert weitere Sanktionen gegen Russland

Während der Pressekonferenz nach seinem Treffen mit Erdogan forderte Selenskyj weitere Unterstützung aus dem Ausland. Wenn Moskau keine Bereitschaft zeige, sich auf die Waffenstillstandsgespräche einzulassen, dann sollten andere Nationen mehr politischen und wirtschaftlichen Druck auf Russland ausüben und weitere Sanktionen verhängen. „Russland hat nicht das Gefühl, dass es (den Krieg) beenden muss, was bedeutet, dass nicht genug politischer, wirtschaftlicher und anderer Druck auf die Russische Föderation ausgeübt wird“, sagte er. „Und deshalb fordern wir, wenn es keinen Waffenstillstand gibt, wenn es keine ernsthaften Entscheidungen gibt ... fordern wir angemessene Sanktionen.“

16.23 Uhr: Erdogan äußert sich nach Gespräch mit Selenskyj

Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan äußerte sich nach seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten. „Wir empfingen den ukrainischen Präsidenten Selenskyj und seine Delegation im Präsidentschaftskomplex; wir erörterten die Bemühungen, den Krieg in der Ukraine durch einen gerechten Frieden zu beenden.“ Nach Angaben seines Büros habe er Selenskyj außerdem gesagt, es brauche direkte Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew, um den Krieg zu beenden.

Recep Tayyip Erdogan trifft Wolodymyr Selenskyj
Recep Tayyip Erdogan trifft Wolodymyr Selenskyjimago

16 Uhr: Selenskyj: Ukrainischer Verteidigungsminister soll Istanbul-Delegation anführen

Nach seinem Treffen mit dem türkischen Präsidenten sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, die Gespräche mit Russland in Istanbul sollen auf ukrainischer Seite vom Verteidigungsminister Rustem Umerov geleitet werden. „In Istanbul gibt es für mich nichts zu tun“, so Selenskyj in seinem Statement am Nachmittag. Er sagte weiter, die Ukraine erwarte von den USA und der Türkei noch Informationen über den genauen Zeitpunkt des Treffens in Istanbul.

Erdogan habe bei ihrem Treffen seine Unterstützung für die Ukraine bekräftigt, so Selenskyj weiter. Der türkische Präsident sei der Ansicht, dass die Krim zur Ukraine gehöre, was ein wichtiges „Signal“ der Freundschaft für die Ukraine sei.

15.58 Uhr: Moskauer Verhandlungsführer Medinski gibt Presseerklärung ab

Während aktuell viele Journalistenkollegen hier am Bosporus nach Ankara blicken – dort tritt Präsident Selenskyj nach seinem fast dreistündigen Treffen vor die Presse – heißt es von russischen Staatsmedien, dass auch der Moskauer Verhandlungsführer Medinski in Kürze, um etwa 16:30 Uhr Berliner Zeit, eine Presseerklärung abgeben wird.

15.55 Uhr: Selenskyj reist nicht nach Istanbul

Die ukrainische Delegation wird am Donnerstag in Istanbul zu Gesprächen mit russischen Unterhändlern zusammentreffen, Präsident Selenskyj wird nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf einen hochrangigen ukrainischen Beamten nicht mit anreisen.

15.44 Uhr: Gespräche zwischen Selenskyj und Erdogan beendet

Wie aus türkischen Medienberichten hervorgeht, sind die Gespräche zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan beendet. Sie dauerten laut der Zeitung Hürriyet 2 Stunden und 45 Minuten. In Kürze soll Selenskyj in Ankara vor die Presse treten.

15.25 Uhr: BLZ-Reporter Nicolas Butylin berichtet live aus Istanbul

15.08 Uhr: Türkischer Außenminister: Russland und die Ukraine einig, dass sie Waffenstillstand wollen

Nach Aussage des türkischen Außenministers Hakan Fidan sind sich Russland und die Ukraine einig darin, dass sie einen Waffenstillstand wollen. Uneinig seien sie sich jedoch bei den genauen Bedingungen. Das meldet das Nachrichtenportal CGTN am Donnerstag.

Auch vor dem Dolmabahçe-Palast macht gerade die Aussage des türkischen Außenministers die Runde. Die Stimmung unter den Reportern, die zum Teil seit nun acht Stunden hier stehen, hält sich jedoch in Grenzen. Zwar rennen zwei türkische Moderatorinnen wild gestikulierend umher, im Großen und Ganzen ist die Lage jedoch entspannt. Einige Kollegen gehen sogar davon aus, dass die direkten Gespräche zwischen Russland und der Ukraine noch platzen könnten – bevor sie überhaupt angefangen haben.

15 Uhr: Deutsches Konsulat in Istanbul zeigt Flagge

Das deutsche Konsulat in Istanbul zeigt im Vorfeld der möglichen russisch-ukrainischen Gespräche Flagge. An dem Konsulatsgebäude, das sich unweit des Taksim-Platzes befindet, hängt eine ukrainische Fahne.

Ukraine-Flagge vor dem deutschen Konsulat
Ukraine-Flagge vor dem deutschen KonsulatNicolas Butylin/BLZ

14.25 Uhr: Trump: „Nichts wird passieren, bevor Putin und ich uns nicht getroffen haben“

US-Präsident Donald Trump hat derweil laut dem US-Sender Sky News erklärt, dass es seiner Ansicht nach zwischen Russland und der Ukraine zu keinem Friedensabkommen kommen wird, solange er den russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht persönlich trifft. Der US-Präsident äußerte sich an Bord der Air Force One während seiner viertägigen Tour durch den Nahen Osten. „Nichts wird passieren, bevor Putin und ich uns nicht getroffen haben“, sagte Trump.

14.23 Uhr: Symbol der Hoffnung und Enttäuschung: Der Dolmabahçe-Palast

Während weiter unklar ist, wann genau ukrainisch-russische Gespräche stattfinden werden – und wer überhaupt am Verhandlungstisch sitzen wird – ein kurzer Exkurs zum Dolmabahçe-Palast, in dem heute die Verhandlungen hätten beginnen sollen: Dieser steht im Kontext des Ukrainekrieges sowohl für Hoffnung als auch für Enttäuschung.

Im März 2022 trafen sich hier bereits Delegationen beider Länder – die berüchtigten Istanbul Verhandlungen blieben jedoch ohne greifbares Ergebnis. Gleichzeitig markiert der Ort aber auch einen diplomatischen Erfolg: Im Juli 2022 wurde hier unter Vermittlung der Türkei das Getreideabkommen unterzeichnet, das den Export von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer wieder ermöglichte.

Türkisches Sicherheitspersonal steht am 15. Mai 2025 am Eingang des Dolmabahçe-Palastes in Istanbul bereit, wo direkte Gespräche zwischen russischen und ukrainischen Delegationen stattfinden sollen.
Türkisches Sicherheitspersonal steht am 15. Mai 2025 am Eingang des Dolmabahçe-Palastes in Istanbul bereit, wo direkte Gespräche zwischen russischen und ukrainischen Delegationen stattfinden sollen.Yasin Akgul/AFP

13.45 Uhr: Selenskyj an Putin: „Ich bin hier“

Während seines Besuchs in der Türkei wurde der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von Journalisten gefragt, was er Wladimir Putin mitteilen wolle. „Ich bin hier“, antwortete Selenskyj knapp. Derzeit trifft sich Selenskyj in Ankara mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan.

12.45 Uhr: Lawrow bezeichnet Selenskyj als „armselig“

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als „armseligen Menschen“ bezeichnet. Damit reagierte er auf Selenskyjs Forderung, der russische Präsident Wladimir Putin solle persönlich an den Gesprächen in Istanbul teilnehmen. Die staatliche Nachrichtenagentur RIA Nowosti und weitere russische Medien zitieren Lawrow mit den Worten: „Nun, ein armseliger Mensch. Das ist doch allen klar – außer vielleicht ihm selbst und denen, die ihn lenken.“

12.30 Uhr: Reporter der Berliner Zeitung berichtet: „Stimmung kippt“

Wie der Reporter der Berliner Zeitung Nicolas Butylin aus Istanbul berichtet, scheine die Stimmung unter den Journalistinnen und Journalisten vor dem Dolmabahçe-Palast allmählich zu kippen. „Einige Kollegen glauben nicht mehr an ein direktes Treffen zwischen Ukrainern und Russen, das am Donnerstag hätte stattfinden sollen. Einerseits verweisen westliche Kommentatoren auf die schwache Besetzung der russischen Delegation. Andererseits heißt es von russischen Medienschaffenden, die Ukraine könne Russland nicht diktieren, wer genau aus dem Kreml nach Istanbul kommen soll. Weiterhin warten alle auf die Ergebnisse des Selenskyj-Erdogan-Gesprächs, das derzeit in Ankara stattfindet.“

12.15 Uhr: „Was wir sehen, wirkt eher wie eine Farce“ – Selenskyj

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich vor seinem geplanten Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan ausführlicher zur russischen Delegation geäußert. Deren offizieller Status sei ihm bislang nicht bekannt, erklärte Selenskyj auf seinem Telegram-Kanal. Doch „was wir sehen, wirkt eher wie eine Farce als echte Substanz“, so der ukrainische Staatschef.

Die Ukraine werde ihre nächsten Schritte erst nach dem Treffen mit Erdoğan festlegen. „Wir werden nach dem Gespräch entscheiden, was wir tun“, kündigte Selenskyj an. Zugleich betonte er die Bedeutung der bevorstehenden Stunden: Es gehe um eine „wichtige Unterhaltung“ und „sehr wichtige Entscheidungen“. Dafür sei es entscheidend zu verstehen, auf welchem Niveau die russische Delegation agiere, welches Mandat sie habe, und ob sie überhaupt in der Lage sei, Entscheidungen zu treffen. „Denn wir alle wissen, wer in Russland letztlich die Entscheidungen trifft“, fügte Selenskyj mit Blick auf Präsident Wladimir Putin hinzu.

11.30 Uhr: Ukrainischer Präsident in der Türkei eingetroffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist im Vorfeld der geplanten ersten direkten Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine seit 2022 in der Türkei eingetroffen. In Ankara wird er mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan zusammentreffen. Ob Selenskyj im Anschluss zu den Gesprächen nach Istanbul weiterreist, ist bislang unklar.

Nach dem Aussteigen aus dem Flugzeug sagte Selenskyj zu Reportern: „Offiziell weiß ich nicht, auf welchem Niveau die Russen vertreten sind. Aber nach dem, was wir gesehen haben, sehen sie wie Platzhalter aus.“ Er bestätigte, dass die Ukraine ihre nächsten Schritte nach seinem Treffen mit Erdoğan entscheiden werde.

Zuvor hatte Selenskyj den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem persönlichen Treffen aufgefordert. Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte jedoch am Donnerstagmorgen, dass Putin nicht in die Türkei reisen werde.

11.00 Uhr: Peskow stellt klar: Putin nimmt nicht an den Gesprächen teil

Kremlsprecher Dmitri Peskow hat eine Teilnahme des russischen Präsidenten Wladimir Putin an den geplanten Gesprächen mit der Ukraine in Istanbul ausgeschlossen. Der russische Präsident stand nicht auf einer zuvor vom Kreml veröffentlichten Liste der russischen Delegation, die nach Istanbul reisen soll. Nun bestätigte Peskow gegenüber CNN, dass der Kremlchef nicht in die Türkei reisen werde.

Zuvor hatte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, mitgeteilt, dass die eigentlichen Verhandlungen auf Initiative der Türkei auf den Nachmittag verschoben worden seien. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird in Kürze zu einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan erwartet.

10.10 Uhr: Reporter der Berliner Zeitung berichtet aus Istanbul

Am Eingang zum Dolmabahçe-Palast in Istanbul warten schon am Donnerstagvormittag Hunderte Journalisten aus aller Welt auf die Delegationsteilnehmer, wie der Reporter der Berliner Zeitung Nicolas Butylin berichtet. „Journalisten aus Russland, der Ukraine, türkische Medien, ARD und ZDF, sowie internationale Nachrichtenagenturen wie AFP, Reuters und Al-Dschasira sind hier vor Ort in Istanbul.“ Laut Schätzungen unseres Reporters kommen die meisten Pressevertreter aus Russland.

Medienvertreter aus aller Welt vor dem Dolmabahçe-Palast in Istanbul, wo die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine stattfinden sollen.
Medienvertreter aus aller Welt vor dem Dolmabahçe-Palast in Istanbul, wo die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine stattfinden sollen.Nicolas Butylin/BLZ

Laut Butylin sind die Sicherheitsvorkehrungen am Dolmabahçe-Palast derzeit vergleichsweise locker. Da aktuell nicht mit dem Eintreffen von Verhandlungsteilnehmern gerechnet werde, herrsche eine eher entspannte Lage vor Ort. „Zugleich sorgt der Ort der Verhandlungen für Kopfzerbrechen bei vielen Istanbulern. Da der Präsidenteneingang zum Palast in unmittelbarer Nähe zu einem Bosporus-Pier liegt, müssen sich immer wieder Dutzende Passanten, die eben mit der Fähre von Asien nach Europa gefahren sind, durch die Journalistenschar quetschen. Es folgen genervte Blicke“, so Butylin.

10.00 Uhr: Kommt Selenskyj zu den Verhandlungen? Entscheidung soll nach Erdoğan-Treffen fallen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll am heutigen Donnerstag in Ankara mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan zusammentreffen. Eine Teilnahme Selenskyjs an den Gesprächen mit Russland ist offenbar als ausgeschlossen – obwohl der ukrainische Staatschef zuvor ein persönliches Treffen mit Wladimir Putin gefordert hatte. Putin wird allerdings – zumindest vorerst – nicht in die Türkei reisen. „Der Präsident beginnt seinen Besuch bei Erdoğan in Ankara, und erst dann wird er über die nächsten Schritte entscheiden“, sagte ein hochrangiger ukrainischer Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AFP.

09.30 Uhr: Trump stellt Türkei-Reise in Aussicht

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, dass er am Freitag an den heute beginnenden Gesprächen zwischen der Ukraine und Russland in Istanbul teilnehmen möchte. „Ich würde am Freitag zu den Verhandlungen in die Türkei reisen, wenn es angemessen wäre“, sagte Trump vor Reportern in Doha.

Außerdem äußerte Trump die Hoffnung, dass die Kriegsparteien „etwas unternehmen“ könnten, da der Krieg „aufhören muss“. „Wir möchten, dass der Krieg endet, und ich glaube, wir haben eine Chance, das zu erreichen“, fügte er hinzu.

09.00 Uhr: Gespräche zwischen Russland und der Ukraine sollen am Nachmittag stattfinden

Laut Berliner Zeitung-Reporter Nicolas Butylin, der sich auf Verhandlungskreise beruft, sollen die Gespräche zwischen Russland und der Ukraine nicht wie zunächst angekündigt um 10 Uhr, sondern erst am Nachmittag beginnen.

08.45 Uhr: Putin-Delegation ein „Schlag ins Gesicht“ – Estlands Außenminister

Der estnische Außenminister Margus Tsahkna hat die Entsendung einer russischen Delegation auf niedriger Ebene zu den Ukraine-Gesprächen in der Türkei als „Schlag ins Gesicht“ bezeichnet. Die Außenminister der Nato-Staaten beraten derzeit in der türkischen Küstenstadt Antalya. Auch Lettlands Außenministerin Baiba Braze sieht keine Hinweise auf ein russisches Interesse an Frieden in der Ukraine. Entscheidend sei es daher, Russlands militärische Kapazitäten zu begrenzen, wie sie gegenüber Journalisten in Antalya sagte.

Auch Großbritanniens Außenminister David Lammy kritisierte die Entsendung einer „unbedeutenden“ russischen Delegation nach Istanbul. „Unsere Botschaft ist eindeutig: Wir unterstützen die Ukraine und setzen uns für einen gerechten und dauerhaften Frieden ein“, erklärte Lammy.

08.30 Uhr: Putin hält Konsultationen im Vorfeld der Ukraine-Verhandlungen ab

Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Mittwochabend ein Treffen abgehalten, um die bevorstehenden Ukraine-Verhandlungen vorzubereiten. Das teilte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag gegenüber Reportern mit. An dem Treffen nahmen neben Putin auch Außenminister Sergej Lawrow, Verteidigungsminister Andrej Belousow, der Chef der Nationalgarde Wiktor Solotow, der Sekretär des Sicherheitsrates Sergei Schoigu, Generalstabschef Waleri Gerassimow sowie FSB-Chef Alexander Bortnikow teil.

Auf die Frage, wie lange die Verhandlungen in Istanbul dauern könnten, erklärte Peskow gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Tass, dies hänge vom Verlauf der Gespräche ab.

14.05.2025, Russland, Moskau: Der russische Präsident Wladimir Putin nimmt an einem Treffen zu den bevorstehenden Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul teil.
14.05.2025, Russland, Moskau: Der russische Präsident Wladimir Putin nimmt an einem Treffen zu den bevorstehenden Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul teil.Alexander Kazakov/dpa

07.30 Uhr: Reporter der Berliner Zeitung vor Ort: „Schwebezustand“ in Istanbul

Der Reporter der Berliner Zeitung, Nicolas Butylin, berichtet aus der türkischen Metropole Istanbul. Er beschreibt die Stimmung kurz vor Beginn der ersten direkten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine seit 2022: „Eine Art Schwebezustand liegt über der Bosporus-Metropole. Zur morgendlichen Rushhour steht noch immer nicht fest, wann genau sich Vertreter aus Moskau und Kiew am Donnerstag zusammentreffen. Jedoch dürfte schon die Absage Putins, nicht nach Istanbul zu kommen, einen herben Dämpfer für die Erwartungen der heutigen Verhandlungen bedeuten.“

07.15 Uhr: Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine: Das ist bisher bekannt

Die russische und die ukrainische Delegation werden sich laut russischen Staatsmedien im Dolmabahçe-Palast in Istanbul treffen, dem Ort der gescheiterten Friedensverhandlungen von 2022. Das Treffen wird für nach 10 Uhr Ortszeit erwartet.

Laut Kreml wird die russische Delegation von Präsidialberater Wladimir Medinski geleitet. Kiew hat bislang nicht mitgeteilt, wer das ukrainische Verhandlungsteam anführen wird. Ukrainische Medien berichten jedoch, dass Verteidigungsminister Rustem Umerow sowie der Leiter des Präsidialamts, Andrij Jermak, an dem Treffen teilnehmen sollen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hält sich unterdessen in der türkischen Hauptstadt Ankara auf, wo er heute mit Präsident Recep Tayyip Erdoğan zusammenkommt. Auch Außenminister Andrij Sybiha befindet sich derzeit in der Türkei, um am informellen Nato-Treffen in Antalya teilzunehmen.

04.30 Uhr: Trump reist nicht zu Ukraine-Treffen in die Türkei

US-Präsident Donald Trump wird übereinstimmenden Medienberichten zufolge nicht bei den geplanten Ukraine-Gesprächen in Istanbul dabei sein. Das meldeten die Sender CNN und Fox News unter Berufung auf US-Regierungsvertreter. Zuvor hatte Trump vor Journalisten die Wahrscheinlichkeit einer Türkei-Reise heruntergespielt und erklärt, er werde wie geplant in die Vereinigten Arabischen Emirate reisen. „Wir sind morgen komplett ausgebucht“, sagte Trump an Bord der Air Force One auf dem Weg nach Katar.

Trumps Gesandter für den Nahen Osten, Steve Witkoff, hatte angekündigt, am Freitag gemeinsam mit US-Außenminister Marco Rubio nach Istanbul zu reisen.

Mittwoch, 14. Mai

22.15 Uhr: Putin reist nicht nach Istanbul

Kremlchef Wladimir Putin reist am Donnerstag nicht zu den Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs nach Istanbul. Der russische Präsident schickt als Chef einer mehrköpfigen Delegation seinen Berater Wladimir Medinski in die Türkei, wie der Kreml mitteilte.

21 Uhr: Selenskyj: „Ukraine bereit für jedes Verhandlungsformat“

Vor geplanten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine drückt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Bereitschaft seines Landes für Verhandlungsformate jeder Art aus. „Die Ukraine ist zu jedem Format von Verhandlungen bereit und wir haben keine Angst vor Treffen“, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache.

19 Uhr: Ukrainische Vertreter: „Noch keine Antwort von Putin“

Kiew hat nach eigenen Angaben noch keine Rückmeldung aus Moskau, ob der russische Präsident Wladimir Putin an möglichen Ukraine-Gesprächen in der Türkei teilnehmen wird. „Präsident Selenskyj hat sein Angebot zu einem Treffen am Donnerstag am Sonntag gemacht, vor drei Tagen“, sagte ein ukrainischer Vertreter am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. „Bis Mittwochnachmittag haben wir immer noch keine Antwort von Putin“, erklärte der Vertreter, der anonym bleiben wollte.

Putin hatte am Wochenende als Reaktion auf einen europäischen Vorstoß zu einer 30-tägigen Feuerpause in der Ukraine direkte Verhandlungen mit der ukrainischen Seite in Istanbul vorgeschlagen, der ab Montag geforderten Waffenruhe aber nicht zugestimmt. Selenskyj erklärte sich daraufhin bereit, nach Istanbul zu reisen und dort persönlich mit Putin zu verhandeln.