Reportage

Ukraine-Gespräche ohne Putin und Selenskyj: Das mühsame Katz-und-Maus-Spiel von Istanbul

Die erhofften Ukraine-Verhandlungen wurden vertagt. Während Selenskyj in Ankara weilte, schickte Moskau nur Unterhändler. Kommt heute die Wende? Unser Reporter ist vor Ort.

Etwa eine Flugstunde von Istanbul entfernt, in der türkischen Hauptstadt Ankara, trafen sich am Donnerstag Präsident Recep Tayyip Erdogan und sein ukrainischer Amtskollege Wolodymyr Selenskyj.
Etwa eine Flugstunde von Istanbul entfernt, in der türkischen Hauptstadt Ankara, trafen sich am Donnerstag Präsident Recep Tayyip Erdogan und sein ukrainischer Amtskollege Wolodymyr Selenskyj.imago

Schon in den frühen Morgenstunden drängelten sich am Donnerstag Journalisten aus aller Welt vor den Toren des Dolmabahçe-Palastes in Istanbul. Die prunkvolle Residenz am Ufer des Bosporus sollte zum Schauplatz einer diplomatischen Annäherung zwischen der Ukraine und Russland werden. Doch statt Durchbrüchen gab es nur ein zähes Hin und Her – und am Ende eine erste vertagte Enttäuschung.

Ein türkischer Kameramann hatte Campingstühle im Gepäck, andere Reporter notdürftig gefaltete Pappkartons – für den Fall, dass das Warten lange dauern würde. Und es dauerte lange. Die Stunden verrannten in der Mega-Metropole, die Sonne stieg am Donnerstagvormittag immer höher, und mit ihr die Nervosität. Dann die Ernüchterung: Die Gespräche fanden nicht statt. Zumindest nicht an diesem Tag.

Berliner Zeitung

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