Das israelische Militär hat laut eigenen Angaben Luftangriffe gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen gestartet. Dabei wurde der internationale Flughafen des Landes in der Hauptstadt Sanaa vollständig lahmgelegt und mehrere Kraftwerke getroffen. „Amerikanisch-israelischer Angriff auf den internationalen Flughafen von Sanaa“, meldete der von der jemenitischen Miliz kontrollierte Sender Al-Masirah TV. Es habe eine „Serie“ von Luftangriffen auf den Flughafen gegeben.
Quellen am Flughafen bestätigten der Deutschen Presse-Agentur, dass der Flugbetrieb eingestellt wurde. Ein Mitarbeiter des Flughafens in Sanaa sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Airport sei „völlig zerstört“ worden. Mindestens drei Flugzeuge seien zudem erheblich beschädigt worden.
Es ist bereits der zweite großangelegte Angriff innerhalb von zwei Tagen auf Ziele im Jemen. Israel reagiert mit den Angriffen auf den Einschlag einer Huthi-Rakete auf dem Gelände seines internationalen Flughafens von Tel Aviv. Sechs Menschen waren dabei am Sonntag leicht verletzt worden. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte daraufhin den Huthis wie auch dem Iran mit Vergeltung.
Wenige Stunden nach den Luftangriffen teilte US-Präsident Donald Trump mit, dass die Huthi gegenüber den USA kapituliert hätten. Die Huthi hätten sich demnach am Montagabend an die US-Regierung gewandt und erklärt, sie wollten die Kämpfe beenden.
🚨BREAKING: Israel bombs Sana’a airport in Yemen.
— Suppressed News. (@SuppressedNws) May 6, 2025
Israeli fighter jets are intensively bombing Sanaa International Airport, Yemen, right now. More than 20 airstrikes reported.
Hebrew Channel 14: The Israeli Air Force is now attacking Sana'a Airport in Yemen. pic.twitter.com/vOMutu4Y0j
Israel greift auch Kraftwerke im Jemen an
Laut Israels Militär wurden bei den Luftangriffen am Dienstag auch Start- und Landebahnen sowie Flugzeuge in Sanaa getroffen. „Ähnlich wie der gestern angegriffene Hafen von Hudaida diente der Flughafen der Huthi-Terrororganisation als zentrale Drehscheibe für den Transport von Waffen und Mitgliedern.“
Das israelische Militär habe zudem mehrere wichtige Kraftwerke im Raum Sanaa angegriffen, hieß es in der Erklärung. Die Huthi hätten diese ebenfalls für ihre Zwecke genutzt. Ein weiteres Ziel sei eine Betonfabrik gewesen, die die Miliz etwa für den Bau von Tunneln brauche. Drei Menschen seien in dem Zementwerk im Bezirk Badschil getötet worden und ein weiterer Mensch im Hafen von Hodeida, meldete Al-Masirah TV unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Außerdem seien 39 Menschen verletzt worden, hieß es weiter.
Angriff auf Sanaa: Israel rief zu Evakuierungen auf
Israels Militär habe Maßnahmen getroffen, um die Zivilbevölkerung und ihr Eigentum zu schonen, teilte die Armee außerdem mit. So hatte die israelische Armee kurz vor dem Angriff auf den Flughafen die Bevölkerung des Gebiets zur Evakuierung aufgefordert. „Wir rufen Sie eindringlich auf, sofort das Gebiet rund um den Flughafen zu evakuieren (...) und dem Gebiet fernzubleiben“, erklärte Armeesprecher Avichay Adraee auf Arabisch im Onlinedienst X. Ansonsten drohe „Gefahr“.
Die vom Iran unterstützte Miliz kontrolliert neben Sanaa einen Großteil des Jemen. Sie hat seit dem Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 immer wieder Israel mit Raketen und Drohnen angegriffen - nach eigener Darstellung „aus Solidarität“ mit den Palästinensern. Neben der Hisbollah im Libanon und der Hamas im Gazastreifen gehören die Huthis zu der vom Iran angeführten und gegen Israel und die USA gerichteten „Achse des Widerstands“.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs greift die Huthi-Miliz auch immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an. Die USA und ihre Verbündeten reagierten darauf seit Anfang 2024 mit Angriffen auf Huthi-Ziele im Jemen. Mitte März startete die US-Armee eine neue Luftoffensive gegen die islamistische Miliz, bei der nach Angaben des Pentagons seither rund tausend Ziele getroffen und zahlreiche Kämpfer und Anführer der Huthis getötet wurden.


