Politik

Schwerer Vorwurf: CDU-Abgeordnete Bosbach soll Parteigelder in bar eingesteckt haben

Die Tochter von Wolfgang Bosbach soll Geld aus ihrem Wahlkreis eingesteckt haben. Mittlerweile soll ihr eigener Wahlkreis die Staatsanwaltschaft eingeschaltet haben.

Caroline Bosbach steht in der Kritik.
Caroline Bosbach steht in der Kritik.dts Nachrichtenagentur/imago

Die nordrhein-westfälische CDU-Politikerin Caroline Bosbach steht offenbar in Verdacht, Geld der Partei eingesteckt zu haben. Recherchen von RTL/n-tv und dem Stern zufolge sollen Gelder von einem CDU-Parteikonto in die Tasche der 35-Jährigen aus dem Wahlkreis Rheinisch-Bergischer Kreis geflossen sein.

Ihr eigener Wahlkreis soll mittlerweile die Staatsanwaltschaft eingeschaltet haben. Den Plan für den Geldtransfer soll Bosbach im Januar mit einem Angestellten der CDU Köln formuliert  haben.

Bosbach gewann ihren Wahlkreis mit 42 Prozent der Erststimmen

Chatnachrichten sollen belegen, wie Bosbach im Wahlkampf mit privaten Geldproblemen zu kämpfen hatte. Sie und ihr Vertrauter sollen sich darauf geeinigt haben, ihr Bargeld zu besorgen. Der Geldtransfer von der CDU Rheinisch-Bergischer Kreis in Bosbachs private Tasche soll über einen dritten Beteiligten erfolgt sein. Ein Dritter soll der CDU in dem Wahlkreis eine Rechnung für geleistete Dienste gestellt haben. Die dann erhaltene Summer soll er Bosbach dann in bar übergeben haben. Der Dritte soll zu diesem Zeitpunkt Angestellter eines anderen CDU-Kreisverbandes gewesen sein.

Er stellte eine Rechnung über 2500 Euro. In der Rechnung heißt es, er habe Inhalte „für Social-Media-Kanäle von Caroline Bosbach im Rahmen ihrer Wahlkampagne sowie ihrer Website“ erstellt. Der Mann schilderte gegenüber den Medien, die beschriebenen Leistungen nie erbracht zu haben. In einer Selbstanzeige bei der Polizei , die RTL/n-tv und dem Stern vorliegt, soll von einer „Scheinrechnung“ die Rede gewesen sein.

Der Wahlkreis Rheinisch-Bergischer Kreis kündigte einem Mitarbeiter mittlerweile fristlos. Die CDU Rheinisch-Bergischer Kreis spricht in dem Kündigungsschreiben offenbar von einer fingierten Rechnung. Und wirft dem Auszubildenden eine „gravierende Verletzung des dem Ausbildungsverhältnis zugrunde liegenden Vertrauensbereiches“ vor.

Caroline Bosbach ist die Tochter des CDU-Politikers Wolfgang Bosbach. Dieser war von 1994 bis 2017 Mitglied des Bundestages. Zudem war er von Februar 2000 bis November 2009 stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsfraktion der Union und von November 2009 bis Juli 2015 Vorsitzender des Innenausschusses des Deutschen Bundestages. Seine Tochter gehört dem Bundestag seit dieser Legislaturperiode an. Bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 gewann sie das Direktmandat ihres Wahlkreises mit 42,2 Prozent der Erststimmen.