Energiesektor

Bericht: USA bereiten neue Russland-Sanktionen vor

Die USA erwägen offenbar weitere Maßnahmen gegen den russischen Energiesektor. Demnach soll Putin unter Druck gesetzt werden, falls dieser ein Friedensabkommen ablehne.

Der russische Präsident Wladimir Putin: Die USA erwägen offenbar neue Sanktionen gegen den Energiesektor Russlands.
Der russische Präsident Wladimir Putin: Die USA erwägen offenbar neue Sanktionen gegen den Energiesektor Russlands.Gavriil Grigorov/POOL/AFP

Die USA bereiten offenbar weitere Sanktionen gegen Russlands Energiesektor vor. Dadurch soll der Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin erhöht werden, sollte dieser ein Friedensabkommen mit der Ukraine ablehnen, berichtete Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Quellen.

Geprüft werden demnach mehrere Optionen, darunter zusätzliche Maßnahmen gegen Schiffe der sogenannten russischen Schattenflotte, die für den Transport von russischem Öl eingesetzt werden, oder auch gegen Händler, die entsprechende Transaktionen ermöglichen. US-Finanzminister Scott Bessent habe die Pläne bei einem Treffen mit europäischen Botschaftern Anfang der Woche erörtert, hieß es.

USA und Ukraine verhandeln über Friedensabkommen

Die neuen Regelungen könnten dem Bericht zufolge bereits in dieser Woche vorgestellt werden. Die Quellen betonten jedoch, dass die endgültige Entscheidung bei dem US-Präsidenten Donald Trump liege. Das US-Finanzministerium antwortete laut Bloomberg zunächst nicht auf eine Anfrage. Die USA hatten bereits in der Vergangenheit führende russische Ölproduzenten und gemeinsam mit anderen G7-Staaten zahlreiche Tanker der mutmaßlichen Schattenflotte sanktioniert.

Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax, dass Russland keine Berichte über neue Sanktionen vorliegen würden. Es sei jedoch bekannt, dass es „in einigen Büros in Washington solche Pläne“ gebe. „Jegliche Sanktionen sind der Verbesserung der Beziehungen abträglich, das ist offensichtlich“, so Peskow.

Die Erwägungen der USA erfolgen vor dem Hintergrund erneuter Gespräche zwischen Unterhändlern der Vereinigten Staaten und der Ukraine. Unter anderem wurde auch in Berlin verhandelt. Einem New York Times-Bericht zufolge wurden dabei Entwürfe für mögliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine erarbeitet.

Zentrale Streitpunkte blieben laut Bloomberg jedoch weiterhin ungelöst, darunter die Zukunft der von Russland besetzten ukrainischen Gebiete, eine mögliche Verwendung eingefrorenen russischen Vermögens sowie der Betrieb des Atomkraftwerks Saporischschja. Die Ukraine verlange zudem verbindliche Sicherheitsgarantien, während Russland die Abtretung von Gebieten im Donbass forderte.

Die USA schlagen demnach vor, unbesetzte Gebiete als entmilitarisierte oder wirtschaftliche Sonderzone zu verwalten. Dabei sei unklar, ob die Gebiete dadurch de facto als russisch anerkannt würden. Die Ukraine und europäische Länder hatten in der Vergangenheit die mögliche Abtretung von Gebieten abgelehnt.