Sonntagsfrage

Neueste Umfrage: AfD liegt jetzt bei 20,5 Prozent

Nach einem denkwürdigen Wahlerfolg in Thüringen klettert die AfD in Umfragen auf einen neuen Rekordwert. Sie wäre damit zweitstärkste Kraft in Deutschland.

Der rechtsextreme AfD-Landesvorsitzende Björn Höcke hat nach dem jüngsten Wahlerfolg in Thüringen ein „politisches Erdbeben“ angekündigt.
Der rechtsextreme AfD-Landesvorsitzende Björn Höcke hat nach dem jüngsten Wahlerfolg in Thüringen ein „politisches Erdbeben“ angekündigt.Heiko Rebsch/dpa

Während bundesweit – teils mit Entsetzen – über den erstmaligen Erfolg der AfD bei einer Landratswahl diskutiert wird, steht die Partei laut Umfrageergebnissen erneut als zweitstärkste Kraft da. Wenn morgen Bundestagswahl wäre, würden einer aktuellen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Insa zufolge 20,5 Prozent der Deutschen die AfD wählen. Damit läge die in Teilen rechtsextreme Partei nur noch sechs Prozentpunkte hinter den Unionsparteien (26,5 Prozent), wie die Bild-Zeitung am Montag berichtete.

Die SPD rutschte demnach um o,5 Prozentpunkte im Vergleich zur Vorwoche ab und läge mit nur noch 19,5 Prozent der Wählerstimmen hinter der AfD auf dem dritten Platz. Auch die anderen Ampel-Parteien verlieren der Umfrage nach weiter an Beliebtheit. Zwar konnten die Grünen mit 13,5 Prozent ihr Wählerpotenzial beibehalten, die FDP verlor jedoch einen Prozentpunkt und liegt damit nun bei 6,5 Prozent.

AfD-Landrat in Thüringen gewählt: Ampel zeigt sich schockiert

Die Linken würden der Umfrage nach mit weiterhin vier Prozent der Wählerstimmen überhaupt nicht in den Bundestag einziehen. Für die repräsentative Erhebung befragten die Meinungsforscher zwischen dem 23. und dem 26. Juni insgesamt 2004 Wahlberechtigte.

Der derzeitige Höhenflug der AfD beschäftigt seit Wochen Medien und Politik. Insbesondere in Ostdeutschland erreichte die Rechtsaußen-Partei in Umfragen zuletzt ungeahnte Rekordwerte. Am Sonntag setzte sich zudem der Herausforderer Robert Sesselmann im südthüringischen Landkreis Sonneberg als erster AfD-Kandidat bei einer Landratswahl durch – obwohl sich alle anderen Parteien geschlossen hinter den amtierenden Landrat der CDU gestellt hatten.

Der überraschende Erfolg der AfD in Thüringen – wo der von Björn Höcke geführte Landesverband als gesichert rechtsextrem gilt – führte nicht nur seitens der Ampel-Parteien zu aufgebrachten Reaktionen. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken sprach am Montag von einem „Dammbruch“. Schuld an dem Wahlergebnis sei aber auch die zuletzt mangelhafte Kommunikation der Ampel, etwa über das viel kritisierte Heizungsgesetz.