Berlin-Wir haben 19 identische Fragen an die Spitzenkandidaten der Parteien zur Wahl zum 19. Berliner Abgeordnetenhaus geschickt. Hier die Antworten der Berliner Spitzenkandidatin der AfD, Kristin Brinker.
1. Wir haben den 27. September 11 Uhr. Das amtliche Endergebnis der Wahl liegt vor. Sie sind mit Zweidrittelmehrheit zur Regierenden Bürgermeisterin gewählt worden. Was wird Ihre erste Amtshandlung sein?
Mich bei den Wählern für das ausgesprochene Vertrauen bedanken und mein Schattenkabinett zusammenrufen.

Am 28./29. August 2021 im Blatt:
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2. Eine weit entfernte Verwandte verstirbt und hinterlässt Ihnen überraschend 3002 Mietwohnungen? Wie gehen Sie mit dem Erbe um?
Ich übernehme die Wohnungen, verwalte diese und biete sie den Mietern zum Kauf an.
3. Ihr Kind kehrt weinend von einem Schulwettbewerb in München zurück. Wie erklären Sie ihr oder ihm, weshalb die bayerischen Buben und Madel in allen Fächern besser sind als die Berliner?
Die bayerischen Kinder lernen in der Schule mehr und besser, weil alle an einem Strang ziehen: Lehrer, Eltern, Kinder, Politiker.
4. Die Kellner in Ihrem Lieblingsrestaurant sprechen nur noch Englisch. Wieso muss Airbnb verboten werden?
Verbote sind keine Lösung. Besser ist, mehr neue Wohnungen zu bauen.
5. In jüngster Zeit wurden viele Dinge für rassistisch erklärt: Straßennamen, klassische Musik, Apfelkuchen. Bei welcher Sache kann man sich sicher sein, dass sie nicht rassistisch ist?
Offenbar bei keiner.
6. Was würden Sie Ihrem ärgsten Feind wünschen?
Nichts. Niemand kann seinem Schicksal ausweichen.
7. Wir schreiben das Jahr 2030. Die Klimawende ist gescheitert. Berlin wird abwechselnd von Dürren heimgesucht und von Starkregen überflutet. Seit neun Jahren stellt die gleiche Partei den/die Oberbürgermeister/in. Wer hat 2021 die Abgeordnetenhauswahl gewonnen?
Die Grünen.
8. Wie würden Sie den Begriff „Schwurbeln“ definieren?
Um den heißen Brei reden.
9. Sie lernen einen Flüchtling kennen, der schöner, schlauer, weltgewandter und wohlhabender ist als Sie. Welches Gefühl löst das bei Ihnen aus?
Ich freue mich für und über jeden, der glücklich ist.
10. Die Corona-Hilfen waren sehr teuer für die Stadt. Welches aktuelle geförderte Projekt würden Sie einstellen?
Umbau der BVG-Busflotte auf E-Mobilität. Kosten und Nutzen stehen in keinem Verhältnis.
11. Welches Berliner Gebäude würden Sie sofort sprengen?
Keines. Sprengung ist keine Lösung.
12. Religionen sind Milliarden Menschen lieb, teuer und heilig; haben aber auch viel Leid über die Welt gebracht. Wie hat Berlin von Christentum, Islam und Judentum profitiert?
Positive Einflüsse speziell in der Bau-und Gartenkunst und ein friedliches Miteinander, wenn sich alle gleichermaßen an unsere Regeln halten.
13. Wann sehen wir zum letzten Mal ein Auto mit Verbrennungsmotor innerhalb des S-Bahn-Rings?
Wenn es gelungen ist, einen wirtschaftlich sinnvollen Energiemix für alle vorzuhalten.
14. Der Clan-Boss Issa Remmo hat kürzlich angeboten, den Görlitzer Park wieder sicher für Omas zu machen. Haben Sie Sorge, dass es ihm gelingt?
Parallelgesellschaften haben nie dafür Sorge getragen, dass alle freiheitlich in einer Gesellschaft leben können.
15. Wie sähe Berlin aus, wenn es keinen Länderfinanzausgleich gäbe?
Grau und düster.
16. Würden Sie bei einem berlinweiten Kippa-Day oder Kopftuch-Tag mitmachen?
Kippa-Day auf jeden Fall. Das Kopftuch ist für mich ein Zeichen für die Unterdrückung der Frau; deshalb ein klares Nein zu einem „Kopftuch-Tag“.
17. Was ist an Ihnen typisch Berlin?
Ein großes Herz.
18. Heute gilt die Demokratie vielen als über jeden Zweifel erhabene Regierungsform. Früher wurde Churchill häufiger mit folgendem Ausspruch zitiert: „Das beste Argument gegen die Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit dem Durchschnittswähler.“ Was halten Sie für Nachteile der Demokratie?
Nachteilig ist, wie sich Parteien den Staat regelrecht zur Beute gemacht haben. Wir haben die größten und teuersten Parlamente aller Zeiten und erleben gleichzeitig an vielen Stellen regelrechtes Staatsversagen und massive Steuergeldverschwendung ohne Konsequenzen.
19. Was wäre der größte Erfolg für eine/n Regierende/n Berliner Bürgermeister/in?
Berlin zu einer vom Länderfinanzausgleich unabhängigen Wirtschaftsmetropole mit funktionierender Verwaltung zu machen.



