Serie Teil 9: Fingerabdrücke

Crime: Wie die Polizei Kriminelle durch ihren Fingerabdruck überführt

Vergewaltiger, Mörder, Autodiebe werden so gefasst: Im Bereich Forensische Daktyloskopie analysiert die Berliner Polizei Fingerabdrücke als Beweismaterial.

Mona Heinrich (l.) und Nesrin Krohn machen im Labor des Kriminaltechnischen Instituts der Berliner Polizei Fingerabdrücke sichtbar. Diese werden mit denen der Verdächtigen verglichen. Ihre Aufgabe ist es, daktyloskopische Spuren zu identifizieren und einem Verursacher zuzuordnen.
Mona Heinrich (l.) und Nesrin Krohn machen im Labor des Kriminaltechnischen Instituts der Berliner Polizei Fingerabdrücke sichtbar. Diese werden mit denen der Verdächtigen verglichen. Ihre Aufgabe ist es, daktyloskopische Spuren zu identifizieren und einem Verursacher zuzuordnen.Stephan Pramme

Berlin-Er sprach seine Opfer an und fragte sie nach dem Weg. Dann zerrte Sinisa K. die Frauen an abgelegene Stellen, würgte und vergewaltigte sie. Sieben junge Frauen im Alter von 14 bis 27 Jahren hatte der 30-Jährige im vergangenen Sommer in Berlin und Brandenburg überfallen.

Im April verurteilte das Berliner Landgericht Sinisa K. zu 14 Jahren Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung. Es war ein Rucksack, der ihn letztlich verriet. Und ein Fingerabdruck.

Eines seiner Opfer hatte angegeben, dass er diesen beim Überfall dabei hatte. Beim Einbruch in eine Gartenlaube ließ er den Rucksack zurück. Die Ermittler vermuteten, dass der Einbrecher und der Vergewaltiger dieselbe Person waren. Sie bestellten die Spurensicherung, die darauf spezialisiert ist, das zu suchen, was einen Täter eindeutig identifiziert: unter anderem den Fingerabdruck.

Um die Fingerabdrücke eines Verdächtigen sichtbar zu machen, bestreichen die Spurensicherer relevant erscheinende Gegenstände mit Ruß- oder Eisenpulver. Für solche Arbeiten benutzen sie Zephyrpinsel aus feinsten Glasfasern, noch feinere Pinsel aus Federn vom Marabu oder einen Magnetstab. Dann nehmen sie die zum Vorschein kommenden Fingerabdrücke mit Spurensicherungsfolie ab und schicken diese in den Fachbereich Forensische Daktyloskopie des Kriminaltechnischen Instituts der Berliner Polizei am Tempelhofer Damm, zu Nesrin Krohn und Mona Heinrich.

Ihre Aufgabe ist es, daktyloskopische Spuren zu identifizieren und einem Verursacher zuzuordnen. „Ein Fingerabdruck ist das Abbild der Papillarleisten“, sagt Nesrin Krohn. Die 44-jährige Sachverständige für Daktyloskopie arbeitet seit elf Jahren in dem Fachbereich. Die Papillarleisten sind jene charakteristischen Erhebungen in der Haut der Handinnenseite und der Fußunterseite. Sie sind für jeden Menschen einzigartig und bleiben von der Geburt bis zum Tod unverändert, weshalb eine Person darüber hundertprozentig identifiziert werden kann. Selbst eineiige Zwillinge haben nicht die gleichen Papillarleisten.

Auch auf Papier können im Labor Fingerabdrücke sichtbar gemacht werden.
Auch auf Papier können im Labor Fingerabdrücke sichtbar gemacht werden.Stephan Pramme

Fingerabdrücke hinterlässt ein Mensch, weil sich auf seiner Haut ein sogenannter Hydrolipidfilm befindet. Seine Hauptbestandteile sind Schweiß, Talg, Wasser, Fette, Aminosäuren, Harnstoff, Proteine und Salze. Fasst man einen Gegenstand an, dann überträgt man diesen Film, und die Papillarleisten bilden sich dort ab.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese Abdrücke sichtbar zu machen. Rußpulver setzt sich auf den Fetten ab, und die Papillarlinien, das Abbild des Fingerabdrucks, ist zu sehen.

33.000 Spurenträger pro Jahr

Auf den Labortischen der Sachverständigen Nesrin Krohn und der Technischen Assistentin Mona Heinrich landen im Durchschnitt 33.000 Gegenstände pro Jahr, an denen Spuren haften, die mit einer Straftat zu tun haben könnten: Messer und Pistolen oder auch Taschen, die für Ladendiebstähle präpariert wurden, Drohbriefe und vieles mehr.

In den Laborräumen rauschen die Absauganlagen, unterschiedlich große Glasschränke brummen unterschiedlich laut. Im Augenblick hängen darin ein Buch und ein Stück Pappe. In den größten Schrank würde auch ein Fahrrad passen, das nach einem Überfall zur Flucht benutzt wurde. In diesen Schränken werden beschlagnahmte Gegenstände – sogenannte Spurenträger – mit verschiedenen Materialien bedampft, um die Fingerabdrücke darauf sichtbar zu machen.

Allgemein unterscheiden die Spezialisten zwischen saugenden und nicht saugenden Spurenträgern. Die nicht saugenden Gegenstände – etwa Waffen oder Plastiktüten – bedampfen sie mit Cyanacrylat, das ist nichts anderes als Sekundenkleber. Diese Spuren werden dann als weißer Niederschlag sichtbar. Auf weißen oder bunten Untergründen benutzen sie wegen der besseren Sichtbarkeit fluoreszierendes Cyanacrylat.

In einem Schrank mit rundem Fenster können sie Gegenstände wie „Klau-Taschen“ bedampfen. Solche Taschen benutzen bandenmäßig organisierte Ladendiebe aus Osteuropa. Die Taschen sind innen mit Alufolie gefüttert, die das Diebesgut gegen das Magnetfeld der Alarmanlage am Ausgang abschirmt. In diesem Schrank verdampfen die Labormitarbeiterinnen im Vakuum Cyanacrylat, sodass es in jede Schicht und in jeden Winkel vordringt. Auch zerknüllte Dinge wie Alufolie oder Rauschgifttüten können dort behandelt werden.

Öko-Kassenzettel brauchen eine andere Behandlung

Auf saugenden Flächen wie Papier oder Pappe benutzen sie Ninhydrin, mit dem die Aminosäuren reagieren, sodass sich die Papillarlinienabdrücke violett verfärben. Man kann es tauchen, sprühen oder mit einer Malerrolle aufrollen. Bei Dingen wie Geldscheinen oder einem Reisepass, wo es saugende und nichtsaugende Flächen gibt, wenden sie mehrere Verfahren an.

Durch das Bedampfen mit Cyanacrylat konnten diese Fingerabdrücke auf einer Plastikflasche sichtbar gemacht werden.
Durch das Bedampfen mit Cyanacrylat konnten diese Fingerabdrücke auf einer Plastikflasche sichtbar gemacht werden.Stephan Pramme

Die Palette der Stoffe, mit denen unsichtbare in sichtbare Fingerabdrücke verwandelt werden, ist breit. Weil der Handel jetzt umweltfreundlich sein will, führen immer mehr Geschäfte neue Kassenzettel ein. Das blaue Papier enthält nicht mehr die giftige Chemikalie Bisphenol A. Deshalb mussten auch im daktyloskopischen Labor andere Substanzen ausprobiert werden: Jetzt wird Indandion/Zink zur Entwicklung fluoreszierender Fingerabdrücke auf saugenden Materialien wie Papier benutzt.

Doch was tun, wenn Spurenträger nicht transportiert werden können? Immer öfter setzen Spurensicherer ein neues System für die mobile Bedampfung direkt am Tatort ein: Dabei können komplette Räume oder auch Objekte bedampft werden, deren Transport zum Labor unmöglich wäre oder die ohne Zerstörung nicht in einen Bedampfungsschrank passen. Wenn in einem weiß gefliesten Bad nach Fingerabdrücken gesucht wird, können die Fliesen bedampft und dann mit einer Lampe nach Spuren abgesucht werden – ganz ohne schmutziges Rußpulver. Das Cyanacrylat kann nach dem Aushärten leicht entfernt werden. Im Fall der in Wedding vermissten Georgine Krüger wurde das Verfahren im Keller eines Mietshauses angewendet. Doch weil der Mord an der 14-Jährigen schon zehn Jahre zurücklag und der Keller vielfach umgeräumt wurde, war nichts Relevantes mehr zu finden.

Zufällige Entdeckungen

2018 verübte ein Islamist in Berlin und Bayern Anschläge auf ICE-Strecken. Mit einem gespannten Stahlseil wollte er Züge entgleisen lassen. Es klappte nicht. Am Ort hinterließ er wirre Bekennerschreiben, die im Regen nass wurden. Für solche Spurenträger kann man physikalischen Entwickler anwenden, wie er im Fotolabor genutzt wird. Wie er wirkt, weiß man nicht genau. Wahrscheinlich spricht der Entwickler auf die wasserunlöslichen Proteine an. „Wir hatten damals im BKA bei den NSU-Ermittlungen damit Erfolg“, sagt Mona Heinrich, die damals die vom Löschwasser feuchten Überreste aus dem Wohnwagen von Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe untersuchte, nachdem die Neonazis diesen in Brand gesteckt hatten. Die 36-jährige Chemisch-Technische Assistentin begann 2006 beim Bundeskriminalamt (BKA) und dann beim Landeskriminalamt in Mainz, bevor sie 2018 nach Berlin kam.

Viele Verfahren der Kriminaltechnik sind Zufallsentdeckungen der Industrie – etwa das Bedampfen eines Gegenstandes im Hochvakuum mit Gold und Zink. Dann werden die Spuren als hauchdünner metallischer Niederschlag sichtbar. Diese besonders empfindliche, aber auch besonders zeitintensive Methode wird genutzt für die Aufklärung von Kapitalverbrechen oder Straftaten, bei denen es um hohe Geldwerte geht. Diese Spurensicherungsmethode wurde entdeckt, als man in den 80er-Jahren begann, Brillengläser und Fensterscheiben zu beschichten. Auch auf das Bedampfen mit Cyanacrylat kam man zufällig. In den 70er-Jahren reparierte jemand sein Aquarium mit Superkleber und stellte dann fest, dass er versehentlich seine Fingerabdrücke sichtbar gemacht hatte.

Im Labor der Forensischen Daktyloskopie untersuchen die Mitarbeiterinnen Spurenträger auf Fingerabdrücke.
Im Labor der Forensischen Daktyloskopie untersuchen die Mitarbeiterinnen Spurenträger auf Fingerabdrücke.Stephan Pramme

Zum Bedampfen haben die Spezialisten nicht nur Schränke und mobile Geräte. Sie können in einem Zelt auch ganze Autos bedampfen. Für das Fahrerhaus des Sattelschleppers, mit dem Anis Amri den Terroranschlag auf dem Breitscheidplatz verübte, wurde ein spezielles Zelt gebaut. Die Spurensucher konnten so an der Fahrertür nachweisen, dass Amri im Führerhaus war.

Besonders vorsichtig müssen Mona Heinrich und Nesrin Krohn sein, wenn neben den Fingerabdrücken auch noch DNA-Spuren genommen werden müssen. „Dann müssen wir immer wieder die Handschuhe wechseln. Wir haben eine Haube, Mundschutz und Kittel, wir reinigen die Schränke speziell nur für diese Asservate. Ich lege also nicht den Schrank noch mit Cannabis-Tüten voll, wenn ich eine Waffe bedampfen muss.“

Zwölf anatomische Merkmale für das Identifizieren von Fingerabdrücken

Am Ende ihrer Arbeit steht immer ein Foto. Die Fingerabdrücke werden so dokumentiert und dann gescannt und können nun mit dem Datenbestand abgeglichen werden. Die Polizeibehörden können auf vier Millionen bundesweit erfasste Datensätze zugreifen. Hinzu kommen die Datensätze in den europäischen Ländern. Gespeichert sind sie im „Automatisierten Fingerabdruckidentifizierungssystem“ (AFIS). Gefundene Spuren können dort mit Spuren verglichen werden, die bereits im Referenzbestand der Datenbank liegen. Die Länderbestände sind auch beim Bundeskriminalamt gespeichert.

In Berlin werden jährlich etwa 17.000 Personen „erkennungsdienstlich behandelt“. Bei diesen sogenannten ED-Behandlungen müssen sie sich fotografieren lassen und ihre Finger- und Handflächenabdrücke abgeben. Entsprechend viele Datensätze sammeln sich an. Wie lange sie gespeichert bleiben, hängt von der Schwere eines Deliktes ab und richtet sich nach der Verjährungsfrist. Solange die Daten im Bestand sind, können sie mit denen aus offenen Straftaten abgeglichen werden. Andere Bundesländer können ebenfalls entweder über den Gesamtbestand des BKA oder direkt darauf zugreifen. Erhärtet sich ein Tatverdacht nicht, werden die Daten gelöscht.

AFIS mit seinen Algorithmen hilft, Spuren vom Tatort einem Spurenverursacher zuzuordnen. Es braucht aber die Erfahrung des Daktyloskopen, um Gemeinsamkeiten in den Spuren zu finden und sie gerichtsfest nachzuweisen. „Es ist der Mensch, der letztendlich die Identifizierung vornehmen muss“, sagt Nesrin Krohn.

Bei komplizierten Spurenlagen wie diesen kommt es auf die Erfahrung der Daktyloskopin an.
Bei komplizierten Spurenlagen wie diesen kommt es auf die Erfahrung der Daktyloskopin an.Stephan Pramme

Für die Identifizierung eines Spurenverursachers braucht es in Deutschland die Übereinstimmung von grundsätzlich zwölf anatomischen Merkmalen. Zum Beispiel die Gabelung einer Papillarleiste. Oder Linien, die wie ein Auge aussehen. Oder Haken. Außerdem gibt es in der Fingerkuppe – im Fachjargon „Fingerbeere“ oder „Fingerendglied“ genannt – drei grundlegende Muster: Schleifen, die etwa 60 Prozent der Menschen haben, Wirbel, die bei etwa 30 Prozent vorhanden sind. Das Bogenmuster können hingegen nur fünf Prozent der Menschen vorweisen.

Mitunter sieht die Spurenlage chaotisch aus. Zum Beispiel, wenn die beiden in ihr Labor einen Umzugskarton geliefert bekommen, der schon von mehreren Leuten angefasst wurde. „Nach der Untersuchung gehen wir mit der Lupe ran, um die Spuren auseinanderzuklamüsern“, beschreibt Nesrin Krohn. „Man hat Erfahrungswerte, erkennt relativ schnell, ob da mehrere Abdrücke aufeinanderliegen. Wenn ich einen relevanten Bereich habe, dann schaue ich, ob ich auf die zwölf Merkmale komme. Manchmal hat man ja schon einen Tatverdächtigen oder es gibt Material aus erkennungsdienstlichen Behandlungen, das man sich zum Vergleich holt. Oder wir nutzen AFIS und suchen dann im Bestand.“

Saugende Materialien wie Papier werden zum Beispiel mit Ninhydrin behandelt.
Saugende Materialien wie Papier werden zum Beispiel mit Ninhydrin behandelt.Stephan Pramme

Nicht jeder hat die Ruhe, die die beiden Sachbearbeiterinnen haben. „Man muss einfach Lust drauf haben, sich hinzusetzen – nach dem Motto: Such den Fehler. Wie bei diesen Bildern, die es früher in der Zeitung gab“, sagt Krohn. „Für jemanden, der Probleme hat, sich zu konzentrieren, ist das nichts. Man muss nur Spaß daran haben und Geduld.“

Eines der Motive, das die beiden Frauen antreibt, ist die Hoffnung, die alles entscheidende Spur zu finden. So war es vor einiger Zeit, als das daktyloskopische Labor die Ermittler der Mordkommission darüber informieren konnte, dass in ihrer Vernehmung gerade jemand sitzt, der am Tatort einen Fingerabdruck an einem Glas hinterlassen hat. Er hatte zusammen mit dem späteren Opfer am Tisch gesessen. Plötzlich waren alle anderen Vernehmungen irrelevant.

Den Fingerabdruck, der den Serienvergewaltiger Sinisa K. überführte, konnten Nesrin Krohn und Mona Heinrich unter anderem an einer Fanta-Flasche sichtbar machen, die sie im Cyan-Schrank bedampften. Die Tatortgruppe hatte auch seinen Handflächenabdruck an der Fensterscheibe und den Rucksack gesichert. An Flasche und Rucksack haftete auch seine DNA.

Manchmal müssen sie in die Trickkiste greifen

Was wie ein Labor-Job klingt, kann auch gefährlich sein. In Köln-Chorweiler plante ein Islamist einen Biowaffen-Anschlag mit dem gefährlichen Nervengift Rizin, das bei einer Explosion freigesetzt werden sollte. In seiner Wohnung fand die Polizei etliche giftige Dosen. Die Berliner Kriminaltechnik war im Rahmen der bundesweiten Analytischen Taskforce in die Ermittlungen eingebunden. Die Daktyloskopen untersuchten unter anderem einen Mörser, den er für die Herstellung des Giftes brauchte – und das unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen. Dafür zogen sie ins Robert-Koch-Institut um, in ein Hochsicherheitslabor, wo sonst Pocken- und Ebola-Erreger untersucht werden. „Mit DNA ist es ja manchmal kompliziert, alles so einzuhalten, dass man nichts kontaminiert. Aber hier ging es auch um das eigene Leben“, sagt Nesrin Krohn. Der Täter wurde im vergangenen Jahr zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Nach der Behandlung mit Stoffen wie Ninhydrin werden die Fingerabdrücke sichtbar.
Nach der Behandlung mit Stoffen wie Ninhydrin werden die Fingerabdrücke sichtbar.Stephan Pramme

Nicht immer führt die Arbeit zum Ziel. „Wir haben viele Spuren, die wir bisher nicht zuordnen können“, sagt Mona Heinrich. Da wären zum Beispiel jene klar erkennbaren, geradezu wunderschönen Fingerabdrücke auf einem Lichtschalter und neben einer Wohnungstür. Sie wurden im Zusammenhang mit einem Raubmord im Jahr 1998 gesichert und können bisher niemandem zugeordnet werden.

Aber der Forscherdrang treibt die Frauen an. „Dann gehen wir noch mal selbst mit Rußpulver ran und probieren andere Ideen aus“, sagt Nesrin Krohn. „Es gibt noch diverse Möglichkeiten, zum Beispiel mit Abformungen zu arbeiten. Es gibt schon ein paar Sachen aus der Trickkiste.“

Auch mit unbekannten Toten haben sie es zu tun und müssen manchmal zum Leichenschauhaus fahren. Wenn wieder mal ein toter Obdachloser gefunden wurde. Oder eine unbekannte Wasserleiche, wie erst vor einiger Zeit. „Das ist dann eine Herausforderung, bei der man hartgesotten sein muss“, sagt Nesrin Krohn. Bei einer Wasserleiche löst sich die Haut leicht ab. Eine Daktyloskopin musste die Oberhaut am Finger des Toten ablösen und sich diese dann handschuhartig überziehen. Früher war das noch anders. Da wurden die Finger für die Mitnahme ins Labor abgeknipst.

Diese Teile der Serie über die Kriminaltechnik sind bisher erschienen:

Dieser Text ist in der Wochenendausgabe der Berliner Zeitung erschienen – jeden Sonnabend am Kiosk oder hier im Abo.