Sand zwischen den Zehen, eine laue Brise, der Blick aufs Wasser – und dazu ein kühler Drink. Mehr Stadt-Urlaubs-Feeling geht nicht. Und das Schöne: In Berlin haben wir jede Menge davon. Egal ob im Strandbad, in einer Rooftop-Bar oder auch bei einem Ruderausflug: Die nächste Auszeit wartet quasi ums Eck. Die laute Stadt bietet immer auch tolle Abwechslungen vom Alltag.
Besonders in der Zeit der kurzen Nächte sind Strandbars beliebt; seit mehr als 20 Jahren schon gehören sie zum Hauptstadtsommer dazu, nach dem Motto: Wenn schon nicht Karibik oder Ostsee, dann doch wenigstens Kanal oder Spree. Hauptsache Palmen und warmer Pulversand.
Wir haben einige der schönsten und coolsten Strandbars für Sie herausgesucht, wo sich die Tage dehnen und der Feierabend nie enden sollte, wo es herrlich entspannt ist und man sich für wenig Geld zwischendurch ein bisschen Urlaub ins Leben holen kann.
Mitte: Strandbar am Monbijoupark
Eine der schönsten und ältesten Strandbars Berlins: Gegenüber vom Bodemuseum, direkt an der Spree und in unmittelbarer Nähe zum Monbijou-Theater, das ursprünglich mal als Hexenkessel-Hoftheater berühmt wurde, liegt die Strandbar Mitte.
Heute nicht mehr so ungestüm und improvisiert wie damals, aber immer noch richtig schön, beispielsweise wenn sich zur blauen Stunde (und natürlich auch danach) die Lichterketten im Wasser der Spree spiegeln. Früher war mehr Sand, ja, und weniger Ordnung, was Tische und Stühle betrifft, aber wer will sich angesichts dieser noch immer einzigartigen Location da aufregen? Zumal es mittlerweile einen Pizzaofen gibt.
Dank der sandfreien Flächen kann tatsächlich ein bisschen besser getanzt werden als früher – zumindest wenn man keine 20 mehr ist, wenn das Tanzen ja immer und überall möglich ist. Beliebt sind die Tango- und Salsa-Abende. Ein Aperol Spritz kostet 8,50 Euro, ein Eistee (0,3 Liter) 4,50 Euro.
Strandbar Mitte, Monbijoustraße 3, 10117 Berlin. Geöffnet: montags bis donnerstags von 16 bis 22 Uhr, freitags von 14 bis 22 Uhr, am Wochenende von 13 bis 22 Uhr
Kreuzberg: Sage Beach
Der Sage Beach, gelegen auf der Kreuzberger Seite der Spree, begeistert nicht nur mit Sand und Flussblick in Richtung East Side Gallery, sondern auch mit Industriecharme und Backsteinbauten – 250 Plätze warten hier auf Gäste. Nebenan lockt das Sage Restaurant mit allerlei Köstlichkeiten, aber die Beach-Küche und die Pizzastation reichen schon aus, um satt und glücklich zu werden.
Die Gerichte wechseln regelmäßig, sind aber immer ziemlich gut: Ein Caesar Salad mit knusprigen Maniokchips kostet zum Beispiel 18 Euro, ein Burger (Rind oder vegan) mit Nachos und Pommes 16 Euro. Dazu vielleicht ein Radler (0,33 Liter) für vier Euro oder eine Limo für 3,50 Euro!? Ein Traum in Tüten: Es gibt sogar Popcorn! In drei Geschmacksrichtungen (süß, salzig, spicy; je zwei Euro).
Und dann kann man es sich in einem der Liegestühle schmecken lassen, vorbeischippernden Booten winken, den Wasservögeln zugucken. An den Wochenenden legen auch mal bekannte DJs auf, es gibt Food-Events und Partys. Die Open-Air-Events am Wochenende kosten meist Eintritt, die Veranstaltungen am Freitagabend sind in der Regel gratis.
Sage Beach, Köpenicker Str. 18–20, 10997 Berlin. Geöffnet: mittwochs bis freitags ab 17 Uhr, am Wochenende ab 15 Uhr (bei Veranstaltungen auch früher); montags und dienstags geschlossen. WICHTIG: Unbedingt vorher anrufen, ob geöffnet ist, weil es im Sage immer viele Firmenfeiern gibt, sodass der Strand für andere Gäste gesperrt ist (Tel. 030/92 10 01 660).
Spandau: Havel Beach
Ein Strand mit Palmen, ein kleines Rasenstück – und da ist sie schon, die schöne Havel. So ein schönes Fleckchen Erde. Und das Tollste ist: Falls Sie Lust verspüren, dem Wasser noch ein bisschen näher zu kommen, können Sie sich am Havel Beach elektrisch betriebene Flöße (mit WC und Grill, ab 299 Euro) oder Motorboote ausleihen. Vorteil: Die machen weder Krach, noch stinken sie, und sie sind natürlich umweltfreundlich.
Es gibt auch coole Wasserfahrräder und Wasserscooter (je 30 Euro pro Stunde) sowie sogenannte Contikis: Das ist sozusagen ein Katamaran mit Sonnenliege und Verdeck, angetrieben mit Muskelkraft. Sie müssen also paddeln! Der Spaß kostet ab 49 Euro (zwei Stunden). Aber auch das Zusehen vom Strand aus macht Spaß.
Havel Logen/Havel Beach, Heerstraße 200c, 13595 Berlin. Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 20 Uhr
Friedrichshain: Haubentaucher
Der reinen Lehre nach ist der Haubentaucher keine klassische Strandbar, weil es leider – anders als früher – keinen Sand mehr gibt und die Location eher einem Freibad mit angeschlossenem Biergarten gleicht. Aber ein bisschen Schwund ist ja immer, richtig? Wir finden jedenfalls, dass man hier sehr gut Sommer und Drinks genießen kann.
Der Haubentaucher, mitten auf dem RAW-Gelände, hat einen 240 Quadratmeter großen beheizbaren Pool mit Sonnendeck und Liegewiese, außerdem eine Bar mit Hockern. Es gibt Lounges für Gruppen und zwei mal zwei Meter große Doppelbetten direkt am Pool! Die Betten kann man vorab reservieren, was besonders an heißen Tagen empfehlenswert ist.
„Die Riviera an der Revaler“, steht auf der Website, und am Ort strahlt einem „Haubywood“ in großen weißen Lettern entgegen – die Betreiber sind kreativ und wortgewandt. Und supernett! Vielleicht ist das auch einer der Gründe, weshalb der Haubentaucher gerne als Eventlocation gebucht wird. An solchen Tagen ist geschlossen; schade für uns Normalo-Gäste, toll für all jene, die hier exklusiv feiern dürfen.
Grundsätzlich öffnet der Haubentaucher bei schönem Wetter, etwa ab 24, 25 Grad. Ob tatsächlich geöffnet ist, kann man auf der Website checken: Oben gibt es ein kleines Fenster, wo ersichtlich ist, ob der Day Club geöffnet hat. Auf der Website kann man auch Einlasstickets kaufen, ebenso am Ort.
Wer mag, kann sich zum Beispiel einen Gin Tonic gönnen (neun Euro) oder eine kühle Weißweinschorle (0,2 Liter, fünf Euro). Es gibt auch Cranberrysaft (0,3 Liter, vier Euro) und Kokoswasser (circa 0,5 Liter, sechs Euro). Hungrig muss man auch nicht bleiben. Ganz freibadtypisch empfehlen sich Pommes (4,50 Euro).
Haubentaucher, Revaler Str. 99, 10245 Berlin. Öffnungszeiten: bei gutem Wetter von 12 bis 24 Uhr. Tickets zehn Euro (unter der Woche, am Wochenende 15 Euro; Kinder unter zwölf Jahren kommen umsonst rein)
Friedrichshagen: Hafenbar am Müggelsee
Köpenick ist ja reich an Wasser, hat viel Grün und überhaupt viel zu bieten. So was wie die Hafenbar, die auf jede To-do-Liste von Menschen, die in den Südosten kommen, gehört. Denn hier fühlt es sich so traumhaft nach Urlaub an, dass man gar nicht mehr weg möchte: im Sand am Ufer sitzen, auf den glitzernden Müggelsee schauen und vielleicht an die Ostsee denken. Dazu eine Ossibrause oder eine Mate; Kaffee geht auch immer (ab 1,80 Euro). Cocktails kosten zwischen sechs Euro und 8,50 Euro.
Hafenbar, Josef-Nawrocki-Straße 25, 12587 Berlin. Öffnungszeiten: unter der Woche von 12 bis 22 Uhr, am Wochenende von 10 bis 22 Uhr
Mitte: Beach Mitte
Vis-à-vis vom Nordbahnhof sieht man als Erstes den Kletterparcours mit den Plattformen und dem Trabi in schwindelerregender Höhe. Der Hochseilgarten Mount Mitte ist ein Erlebnis für sich. Ihm zu Füßen liegt der Beach Mitte, eine Strandbar mit insgesamt 47 Beachvolleyball-Feldern, von denen 13 sogar im Winter bespielt werden können, weil sie von einem beheizbaren Zelt, einer sogenannten Traglufthalle, überspannt werden. Duschen und Toiletten sind auch vorhanden.
Es gibt gemütliche Sitzecken, aber auch klassische Bierbänke und für Kinder auch ein Spielboot sowie eine Wasser-Matsch-Ecke. Die Courts müssen vorab online reserviert werden. Ansonsten gilt: einfach vorbeikommen.
Ein Bier kostet zwischen 3,60 Euro und 4,40 Euro, eine Apfelschorle 3,20 Euro und Cocktails beziehungsweise Longdrinks gibt’s ab 6,90 Euro. Tipp: Probieren Sie unbedingt das Zupfbrot. Das ist eingeschnittenes Sauerteigbrot, gefüllt mit dem, was sonst bei Stullen oder einer Pizza obendrauf liegt (ab 12,90 Euro, auch vegan). Das ist lecker und ein bodenständiges Gericht, das man nicht mit den Fingern essen darf.
Beach Mitte, Caroline-Michaelis-Straße 8, 10115 Berlin. Geöffnet: täglich von 10 bis 22 Uhr
Prenzlauer Berg: Deck5
Kein Wasser, dafür eine spektakuläre Aussicht: Die Strandbar auf den Schönhauser Allee Arcaden ist tatsächlich einzigartig und bietet bis zu 250 Personen Platz. Untergebracht ist sie auf dem obersten Parkdeck, im siebten Stock, von wo aus man die halbe Stadt überblicken kann.
Und so lümmelt man sich dann in einen Liegestuhl oder macht es sich auf den Loungemöbeln gemütlich, erfreut sich am fein rieseligen Sand und den großen Sonnensegeln, dem wunderbar frischen Wind hoch oben und denkt sich: Ja, so kann’s bleiben, besser wird der Sommer nicht.
Deck5, Schönhauser Allee 79, 10439 Berlin. Öffnungszeiten: täglich von 14 Uhr bis Mitternacht
Tiergarten: Capital Beach
Sitzen in der ersten Reihe, mitten in der Stadt. Bei Capital Beach gegenüber vom Hauptbahnhof stehen Liegestühle bis an die Wasserkante. Man hat einen schönen Blick über die sich schlängelnde Spree mit den Touridampfern. Es ist kein kieziges Berlin in dieser Ecke, sondern eher eines, wo man sich nach dem Job zum Feierabendbier trifft. Rundherum gibt es viele Büros, das Regierungsviertel ist fußläufig zu erreichen.
Aber der Capital Beach ist auch prima, wenn man bei einem ausgedehnten Spree-Spaziergang oder beim Sightseeing zwischen Friedrichstraße und Tiergarten eine Pause machen und anderen Menschen beim Leben zugucken will. Kleiner Wermutstropfen: Es gibt keinen Sand, dafür aber Rasen am Ufer. Und nackte Füße auf Gras sind auch schön!






