Klettern in Berlin

Hochseilgarten, Boulderhalle, Indoor-Klettern: Hoch hinaus im Osten Berlins

Klettern ist ein super Hobby. Macht Spaß, ist gesund, kann jeder (lernen). Wir kennen sechs tolle Locations im Osten Berlins, wo Sie klettern oder bouldern können.

Zum Parcours im Kletterpark Mount Mitte gehört auch das Durchklettern eines Trabis.
Zum Parcours im Kletterpark Mount Mitte gehört auch das Durchklettern eines Trabis.Imago

Man braucht ein gutes Koordinierungsvermögen und sollte möglichst schwindelfrei sein: Mit ein paar wenigen Voraussetzungen steht einem nichts im Wege, wenn man in Berlin – auf welche Art auch immer – klettern möchte. Gerade der Osten der Stadt bietet ein paar echte Highlights.

Wer klettert, trainiert sozusagen jeden Muskel in seinem Körper, buchstäblich von der Zehenspitze über die Bauch- und Rückenmuskulatur bis in die Fingerkuppe – und das Hirn natürlich auch, denn jeder Schritt, jeder Handgriff will überlegt sein. Man schult seine Konzentrationsfähigkeit und die Motorik. Darüber hinaus trainiert man mit seinem eigenen Körpergewicht, baut weiter Muskeln auf, und zwar ganz natürlich, ohne Gewichte und Geräte.

Beim Klettern ist man immer gesichert, damit man sich nicht verletzt. Es gibt verschiedene Schwierigkeitsgrade, sodass sowohl Ungeübte loslegen können, als auch passionierte Fans ihren Spaß haben. Je nach Wetter können Sie drinnen oder draußen klettern, Sie können sich über Seile hangeln oder an Plastikgriffen in die Höhe klettern. Wo Sie das im Osten Berlins gut probieren, lernen und perfektionieren können, verraten wir Ihnen hier und jetzt.


Trabis in luftiger Höhe

Auch beim Klettern darf es ostalgisch sein: Den in der Luft hängenden Trabi sieht man schon von Weitem. Den einen gruselt’s bei der Vorstellung, dort entlang zu klettern, die andere kann es kaum abwarten, nach oben zu kommen. Ein Hingucker ist der Trabi aber allemal, auch für Nicht-Kletterer. Aber das ist nur eines von vielen Wow-Momenten im Mount Mitte.

Die Kletteranlage befindet sich auf dem Stadtstrand und erstreckt sich über drei Ebenen (drei bis 15 Meter Höhe). Insgesamt sechs Parcours mit 90 verschiedenen Hindernissen stehen zur Verfügung. Für den ganz besonderen Nervenkitzel warten außerdem eine Riesenschaukel in acht Metern Höhe sowie ein Sprung aus 13 Metern Höhe.

Klettern dürfen auch Kinder, sofern sie mindestens sieben Jahre alt und 1,30 Meter groß sind, bis zu einer Größe von 140 Zentimetern (bis 13 Jahre) ausschließlich in Begleitung eines Erwachsenen. Wer nur zugucken will und am Boden bleibt, zahlt übrigens keinen Eintritt.

Adresse: Mount Mitte, Caroline-Michaelis-Straße 8, 10115 Mitte, direkt am S-Bahnhof Nordbahnhof.

Öffnungszeiten: mittwochs bis freitags 13 bis 20 Uhr, am Wochenende sowie feiertags und in den Ferien bereits ab 11 Uhr.

Preise: Erwachsene 24 Euro, Jugendliche 21 Euro, Kinder 18 Euro.


Bouldern mit Aussicht

In der Immobilienbranche geht nichts über Lage, Lage, Lage. Diesbezüglich hatten die Macher der Ostbloc-Boulderhalle entweder großes Glück oder ordentlich Geschick, vielleicht auch beides. Denn die Location in einer alten Fabrikhalle an der Rummelsburger Bucht bietet einen Blick raus aufs Wasser – und abends kann man den Sonnenuntergang sehen.

Auf mehr als 1000 Quadratmetern kann man sich an den verschiedensten Routen ausprobieren. Alles ist fachgerecht ausgepolstert, sodass man sich beim gelegentlichen Runterfallen nicht weh tut. Denn Bouldern ist „Klettern in Absprunghöhe“, wie es auf der mit einem großen roten Stern verzierten Website heißt.

Wer ungeübt ist, kann beispielsweise einen einstündigen Schnupperkurs buchen (12 Euro pro Person, zzgl. Eintritt), Fortgeschrittene können sich in Technikfragen schulen lassen (24 Euro pro Person, zzgl. Eintritt). Besonders cool: Es gibt auch Schrauber-Workshops (ca. 80 Euro), bei denen man sich unter Anleitung eines Profi-Routensetzers eine eigene Boulderstrecke erstellen kann, die dann für ein paar Wochen hängen bleibt.

Adresse: Ostbloc, Hauptstraße 13, 10317 Lichtenberg. Von der Straßenbahnhaltestelle Heizkraftwerk (Tram 21) sind es elf Minuten zu Fuß.

Öffnungszeiten: montags bis freitags von 10 bis 23 Uhr, donnerstags bis 24 Uhr, am Wochenende von 9 bis 23 Uhr.

Preise: Tageskarten, Erwachsene 10 Euro, ermäßigt 8 Euro, Kinder von 6 bis 12 Jahren 6 Euro, Kinder unter 6 Jahren 3 Euro.


Die Wuhlheide von oben bestaunen

Hier klettern sogar die Kleinsten: Der Kletterwald im FEZ ist für Kinder ab drei Jahren geeignet, aber natürlich gibt es auch Herausforderungen für größere Kinder, Erwachsene und Adrenalinfans. Elf Parcours mit insgesamt 150 verschiedenen Elementen stehen zur Verfügung: Wackelbrücken, Seilbahn, sogar Fahrrad und Skateboard sind Teil der Kletterstrecken.

Je nach Parcours braucht man 20 bis 45 Minuten, die Höhen liegen zwischen drei und zehn Metern, sind mal kinderleicht, mal sehr schwer. Man muss feste Schuhe und Handschuhe mitbringen, gegebenenfalls auch ein Zopfgummi. Handschuhe können auch vor Ort gekauft werden (4 Euro).

Es gibt Schließfächer, um Wertsachen zu verstauen. Außerdem ist es empfehlenswert, vorab einen Termin zu buchen, weil eine spontane Klettertour wegen großer Nachfrage nicht immer möglich ist. Im Übrigen ist das Klettern auch bei Regen möglich, sofern es kein Unwetter ist.

Adresse: Kletterwald Wuhlheide, An der Wuhlheide 199, 12459 Oberschöneweide. Von der Straßenbahnhaltestelle Freizeit- und Erholungszentrum (Tram 27, 60, 61, 67) sind es sechs Minuten zu Fuß.

Öffnungszeiten: Geöffnet ist jahreszeitlich bedingt unterschiedlich. Noch bis zum 3. Oktober kann man freitags bis sonntags zwischen 10 und 18 Uhr klettern, danach bis zum 23. Oktober nur bis 17 Uhr.

Preise: Erwachsene 22 Euro, Jugendliche 20 Euro, Kinder 17 Euro.


Einen Bunker erklimmen

Drinnen, draußen, klettern, bouldern, am Kegel in Friedrichshain geht alles. Tatsächlich ist der Kegel ein alter Weltkriegsbunker, 18 Meter hoch, 700 Quadratmeter Fläche, mitten auf dem RAW-Gelände und dort schon lange eine Institution, was auch (aber nicht nur) an den netten Menschen liegt, die hier arbeiten.

Wichtig: Man muss seine eigenen Kletterseile mitbringen, weil die zur Verfügung gestellten zu oft geschädigt zurückgegeben wurden. Kletterschuhe, Kreide sowie Sicherungsequipment kann man sich vor Ort für kleines Geld ausleihen. Es werden auch Boulder- und Kletterkurse angeboten. Terminbuchungen sind nicht nötig.

Die Auswahl an Möglichkeiten ist schier endlos. Als Anfänger fummelt man sich irgendwie durch, wer es schon besser kann, muss nach Herausforderungen nicht lange suchen. Und über die echten Profis kann man eh nur staunen; da macht’s dann einfach mal Spaß, zuzugucken und stellvertretend Schnappatmung zu kriegen.

Adresse: Der Kegel, Revaler Str. 99, 10245 Friedrichshain. Vom U- und S-Bahnhof Warschauer Straße (U1, S3, S5, S7, S9 sowie Tram 10) sind es etwa acht Minuten zu Fuß.

Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 23 Uhr.

Preise: Der Eintritt ist fürs Bouldern und fürs Klettern gleich. Erwachsene 8 Euro, ermäßigt 6 Euro, in der Zeit bis 15 Uhr kostet es wochentags nur 5 Euro Eintritt für alle, ebenso samstags zwischen 19 und 23 Uhr.


Klettern in einem Bergwerksschacht

Dort, wo früher in Helle Mitte das Cinestar war, befindet sich heute Europas größter Indoor-Kletterpark, der auch Teile des Shoppingcenters einnimmt. Kletterhöhen bis zu 25 Meter, eine 40 Meter lange Speed-Seilrutsche („Indoor-Bungeejump“), bis auf die Schuhe wird die komplette Ausrüstung gestellt, das Personal ist ebenso geduldig wie engagiert.

Das eigentliche Highlight ist aber das künstliche Bergwerk, eine beeindruckende Optik, die sofort Lust aufs Klettern macht. Fünf Parcours in den unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden können bewältigt werden, auch Kinder ab drei Jahren können es an einer eigens für sie erstellten Strecke probieren. Für die Großen ist sogar das Seilklettern im Dunkeln möglich.

Europas größter Indoor-Kletterpark: In Hellersdorf geht’s hoch hinaus.
Europas größter Indoor-Kletterpark: In Hellersdorf geht’s hoch hinaus.Imago

Auf der Website ist für jeden Parcours aufgelistet, wie oft gewartet wird, wie häufig eine Inspektion stattfindet, welche Ausbildung die Trainer haben, welche Sicherung man bekommt und wer dieses hergestellt hat.

Adresse: BergWerk, Stendaler Str. 25, 12627 Hellersdorf, die Straßenbahnhaltestelle Stendaler Straße/Quedlinburger Straße (Tram 18, M6) ist nur 100 Meter entfernt.

Öffnungszeiten: In der Sommersaison (1. Mai bis 30. September), mittwochs bis freitags 12 bis 19 Uhr, am Wochenende bereits ab 10 Uhr; montags und dienstags nur auf Anfrage; im Winter (1. Oktober bis 30. April) dienstags und mittwochs von 10 bis 18 Uhr, donnerstags und freitags von 14 bis 21 Uhr, samstags von 10 bis 21 Uhr, sonntags bis 20 Uhr.

Preise: Je nach Parcours zwischen 10 und 25 Euro, der freie Fall kostet 5 Euro extra.


Bouldern (fast) ohne Ende

Das muss man auch erst mal schaffen: 4,6 von 5 möglichen Google-Sternen bei mehr als 2100 Rezensionen. Viele Rezensierende sind sich einig: Berta Block ist die beste Boulderhalle Berlins. Ob das stimmt, möge jede und jeder für sich selbst entscheiden. Fest steht jedoch: Sie ist sehr groß, die Routen sind abwechslungsreich – und es gibt einen tollen Bistro-Bereich, sogar mit veganem Angebot.

Die Schwierigkeitsgrade an den Boulderwänden sind farblich gekennzeichnet, auch Neulinge werden hier Spaß haben. Kinder ab sieben Jahren können zum Teil auch klettern (Tipp: Probestunde buchen, 10 Euro inkl. Eintritt, Schuhe), aber im Großen und Ganzen ist die Boulderhalle eher was für Erwachsene, die sogar zum Yoga herkommen können.

Die Eintrittspreise sind jeweils Tagespreise; man kann so lange bleiben, wie man will. Zudem gibt es diverse Rabattaktionen (10er-Karte, Halbjahresabo etc.). Toll: Bei einer regulären Sammelkarte kann man pro Besuch eine weitere Person über die Karte mit reinnehmen. Kletterschuhe, Kreide und Handtuch können vor Ort ausgeliehen werden (1 bis 3 Euro).

Adresse: Berta Block, Mühlenstraße 62, 13187 Pankow. Vom U-Bahnhof Vinetastraße (U2, auch Tram 50, M1) sind es sieben Minuten zu Fuß.

Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 23 Uhr.

Preise: Erwachsene 10 Euro, Studierende/Azubis 8 Euro, Kinder 6 Euro.