Es ist ein ganz natürlicher Reflex: Im Sommer zieht es uns ans Wasser. Leider fehlt uns in Berlin ein Meer. Ein bisschen Schwund ist halt immer, aber dafür haben wir richtig tolle Seen und Flüsse, in und auf denen man hervorragend abkühlenden Sport treiben kann.
Und wem die Sonne zu sehr knallt, kann Indoor-Wassersport treiben. Geht natürlich auch im Winter, wenn es draußen knackig kalt und das Wasser in der Halle wohlig warm ist. Das ist eben das Schöne an der Hauptstadt: Wir haben quasi jederzeit alle Möglichkeiten. Wir stellen Ihnen vier coole Wassersportarten vor, die Sie in der Form vielleicht nicht in (und um) Berlin vermutet hätten.
Festhalten! Wakeboarden in Spandau
Die einzige Voraussetzung, die man mitbringen muss, lautet: schwimmen können. Um (fast) alles andere kümmern sich die Wellenrebellen. So nennt sich die Firma, die am Spandauer Pichelssee Wakeboarden hinterm Boot anbietet, sowohl für Neulinge als auch für Profis. Neoprenanzug, Schwimmweste und Board werden gestellt, sind also im Preis inkludiert. Man bekommt darüber hinaus einen Helm, der mit Funktechnik ausgestattet ist, sodass man stets in Kontakt mit dem Personal bleibt.
Der Pichelssee ist eine Ausbuchtung der Havel und bietet neben dem Wakeboarden allerhand andere Möglichkeiten, auf dem Wasser unterwegs zu sein: Man kann segeln, Boote mieten, mit dem Stand-up-Paddle losziehen. Wer richtig nass werden will, landet aber bei den Wellenrebellen. Ein spezieller 350-PS-Motor zieht einen aus dem Wasser – oder, sofern man nicht genügend Körperspannung aufbaut, einfach nur kurz hindurch.
Der 30-minütige Wakeboard-Trip kostet 85 Euro pro Person, eine Stunde mit maximal drei Personen kostet 170 Euro, vier Stunden mit maximal acht Personen schlagen mit 600 Euro zu Buche. Die Termine bucht man entweder auf der Website oder telefonisch; man kann nicht einfach vorbeikommen und loslegen, weshalb es auch keine klassischen Öffnungszeiten gibt.
Wellenrebellen, Am Pichelssee 35, 13595 Spandau. Von der Bushaltestelle Freybrücke (Bus M49) sind es neun Minuten zu Fuß.
Tauchen wie die Profis
Ganz klar: Unter Wasser knallt die Sonne nicht so sehr wie draußen. Es ist angenehm kühl, man fühlt sich schwerelos, erfreut sich am tanzenden Licht – und macht seine ersten Atemzüge unter Wasser. Tauchen ist immer ein ganz besonderes Erlebnis.
Wer noch nie getaucht ist, kann einen Schnupperkurs bei Dive’n in Reinickendorf buchen und nach einer Einweisung erste Erfahrungen in Begleitung eines Tauchlehrers im Pool sammeln. Später steht einer richtigen Tauchausbildung sowie dem Hinabgleiten in einen nahe gelegenen See nichts mehr im Wege.
Um tauchen zu dürfen, muss man gesund und fit sein. Das Mindestalter beträgt bei Dive’n zehn Jahre. Je nach Teilnehmerzahl dauert der Schnupperkurs bis zu drei Stunden und kostet 29,90 Euro pro Person. Einen ersten Tauchschein gibt es ab circa 339 Euro, auf Anfrage gibt es auch Studierenden- sowie Familien- oder Gruppentarife. Die entsprechenden Kursstunden finden in der Regel am Wochenende und am Abend statt. Voraussetzung ist ein ärztliches Tauglichkeitsattest. Wer den Kurs abschließt, ist danach berechtigt, weltweit bis zu 18 Meter tief zu tauchen.
Die regulären Öffnungszeiten sind: montags, mittwochs bis freitags von 17 bis 20 Uhr, samstags von 11 bis 15 Uhr. Dienstags und sonntags ist die Tauchschule geschlossen.
Termine sind online buchbar. Sollten keine angezeigt werden, kann man telefonisch oder per Mail nachfragen; auch Wunschkurse kann man sich erstellen lassen.
Dive’n Tauchsportcenter, Ollenhauerstr. 114, 13403 Reinickendorf. Von der Bushaltestelle Von-Gablentz-Straße (Bus 122, M21) sind es fünf Minuten zu Fuß, vom U-Bahnhof Kurt-Schumacher-Platz (U6) acht Minuten; von hier starten auch die beiden Buslinien, Sie könnten also eine Station fahren.
Wellenreiten mitten in Lichtenberg
Sie ist groß, sie ist laut und sie flößt Respekt ein: Die Welle im Lichtenberger Wellenwerk tost mächtig. Für Anfängerinnen und Anfänger ist das ganze Spektakel ziemlich beeindruckend. Für Profis ist die Welle ein Lächel-Garant. Und für jeden, der sich an ihr probiert, ist sie pures Adrenalin. Egal, ob man hineinplumpst oder elegant hin- und hersurft.
Es ist nicht leicht, die Balance zu finden, wenn das Brett unter den Füßen tanzt, dann das Gleichgewicht zu halten, zugleich die richtigen Muskeln anzuspannen und locker zu lassen. Zum Glück sind die Surflehrer megacool, reichen immer wieder die Hand, um einem Halt zu geben, und zeigen, wie es geht.
Das Wasser hat mit 26 Grad genau die richtige Temperatur, um weder zu kalt noch zu warm zu sein. Und auch in der Halle selbst herrscht eine Temperatur, die das Wetter vor der Tür schnell vergessen lässt. Neoprenanzug und Surfboard werden gestellt. Für Neulinge gibt es anfangs eine Stange, die quer übers Becken reicht, damit man sich festhalten und mit der Welle anfreunden kann. Eine Stunde kostet 51,90 Euro (auch für Fortgeschrittene; Kinder: 39,90 Euro pro Session).
Wellenwerk, Landsberger Allee 270, 10367 Lichtenberg. Von der Tramhaltestelle Genslerstraße (Tram 16, M5, M6) sind es vier Minuten zu Fuß.
Schwimmen wie eine Meerjungfrau
Allein der Name schon: Mermaiding. Klingt wie ein Disney-Film. Gemeint ist aber das Schwimmen wie eine Meerjungfrau, mit einer Flosse statt Füßen. Die Mermaid Kat Academy bietet Kurse in Potsdam-Babelsberg und Brandenburg an der Havel an; in Berlin konnte das Unternehmen aktuell keine passende Schwimmhalle finden, ist aber auf der Suche.
Die Kurse dauern 90 Minuten, von denen die erste halbe Stunde außerhalb des Wassers verbracht wird, um theoretische Grundlagen zu besprechen und die Muskulatur zu erwärmen. Beim Schwimmen selbst ist mitunter sogar ein Unterwasserfotograf dabei, um diese besonderen Momente festzuhalten.
Mitmachen können Kinder ab acht Jahren, auch Jungs, Männer, Brillentragende, und man muss mindestens zwei Meter tief tauchen können sowie 200 Meter binnen 15 Minuten schwimmen (Bronze-Level). Ein Kurs in Potsdam kostet 45 Euro (Eintritt fürs Bad inkludiert), in Brandenburg 40 Euro (zuzüglich Eintrittspreis fürs Marienbad). Die Kurse müssen online gebucht werden, ab September gibt es freie Termine.
Falls Sie nicht warten mögen: Im Tropical Islands kann man auch an Nixenkursen teilnehmen. Das gilt vorrangig für Kinder, aber es gibt auch ein paar Erwachsenen-Monoflossen. Man muss die Teilnahme morgens im Kinderbereich anmelden und sich dann zur angegebenen Zeit im Südseebereich einfinden. Das Meerjungfrauen-Schwimmen kostet fünf Euro, teilnehmen dürfen Kinder ab sechs Jahren, die das Seepferdchen-Abzeichen haben.










