Es wird ernst: Am kommenden Donnerstag stellen sich die Bewerberinnen für den Chefposten beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) dem Rundfunkrat des Senders vor. Von den insgesamt rund 50 Bewerbungen hat die Findungskommission nach Informationen der Berliner Zeitungen drei Frauen eingeladen: Die ehemalige Vize-Regierungssprecherin Ulrike Demmer, die Kulturwissenschaftlerin Heide Baumann sowie die Chefredakteurin Digitales von ARD-aktuell, Juliane Leopold.
Damit ist der 55-jährige Programmdirektor von Radio Bremen, Jan Weyrauch, offenbar aus dem Rennen. Er war am Montag noch als einer der Kandidaten genannt worden - und im Vergleich mit Demmer und Baumann der mit der größten Rundfunkerfahrung. Weyrauch ist seit 2011 bei Radio Bremen für die Bereiche Fernsehen, Radio und Online zuständig.
Die frühere Vize-Regierungssprecherin Ulrike Demmer, 50, war allerdings schon einmal beim RBB. Sie stammt ursprünglich aus Solingen und war Ende der 90er-Jahre Projektmanagerin in der Kommunikations- und Marketingabteilung von Radio Eins. Später ging sie zum Spiegel, leitete danach das Hauptstadtbüro des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) und wechselte schließlich als Stellvertreterin von Steffen Seibert ins Presse- und Informationsamt der Bundesregierung. Hier war sie in der großen Koalition die von der SPD benannte Regierungssprecherin.
Gleich vier Masterabschlüsse hat Heide Baumann, die aus Säckingen stammt und seit zwei Jahren in der Geschäftsführung von Vodafone Deutschland tätig ist. Sie hat außerdem eine Gastprofessur an der Technischen Universität Berlin inne – im Fachgebiet Technologie- und Innovationsmanagement. Davor arbeitete sie unter anderem als Chief Transformation Officer für Microsoft Deutschland.
Die 40-jährige Juliane Leopold ist in Halle (Saale) geboren und studierte in Berlin Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Danach arbeitete sie unter anderem für die Neue Zürcher Zeitung und Die Zeit. Seit 2019 ist sie Chefredakteurin Digitales bei ARD-aktuell.


